Erster Bundestagsabgeordneter spricht bei Montagsdemo: übermorgen

43fotoEin mutiger Schritt von Diether Dehm.

Der erste Bundestagsabgeordnete spricht auf der Montagsdemo: Am kommenden Montag in Berlin tritt Diether Dehm von den LINKEN auf.

Dehm zählt zu den wenigen aufrechten Genossen, die immer und überall gegen den Krieg waren. (Foto: Mit Klaus Lage und Oskar Lafontaine, ca. 1988) Außerdem vertritt er eine offensive Anti-EU- und Anti-NATO-Position. Im Unterschied zu manch anderen Linken, die seit kurzem die Montagsdemo für sich entdeckt haben, ist der Frankfurter Bonvivant ein expliziter Linkspopulist und überhaupt kein Anhänger der political correctness. Köstlich, was er seinen eigenen Genossen, die vor Antisemitismus, Homphobie und anderen – von den Kritikern selbst erfundenen! – Gefahren bei den Friedensmahnwachen warnen, vor kurzem mit auf den Weg gegeben hat:

(Zitat Dehm) Es ist doch zu offensichtlich, was einige Medien mit ihrer Dämonisierung von Demonstranten wollen: nämlich überhaupt keine Bewegung. Denn da könnte ja jemand sein, der das Körperteil einer Frau lobend hervorhebt, also ein Sexist (neuerdings gibt es dies ja auch häufiger umgekehrt von Frauenseite, aber da gelten ja noch mildernde Umstände). Und da könnte jemand sein, der das Bombardieren einer Palästinenserhütte durch israelische Kampfhubschrauber kritisiert, also ein Antisemit. Da könnte jemand sein, der nicht jede Erscheinung des Christopher-Street-Days für schön befindet, also ein Homophober. Da könnte jemand ein Zigeunerschnitzel bestellen, also ein Ziganophober. Und da hat jemand nicht den aktuellen Begriff für Behinderte, Afroamerikanerinnen drauf…. Und das alles kann plötzlich – und zwar ziemlich willkürlich – in die Gewichtigkeit eines professionellen Ausschwitzleugners hochgeschrieben werden.

Ich versuche beim Ausgrenzen wählerischer zu sein. Ich stigmatisiere Faschisten und entsprechend verurteilte Täter. Ausschließlich. Und nothing more. Ansonsten versuche ich zu überzeugen. Denn es hat rechte Demokraten und undemokratische Linke gegeben. Schade zwar, aber wenn wir 1981 alles ausgegrenzt hätten, was meiner Reinlichkeit, Ästhetik und Intellektualität nicht entsprach, wäre die Friedensbewegung 1981 gegen die Pershings bei unter 30 geblieben und nie auf 300 000 angewachsen. Aber Kleinhalten oder sowas könnte auch das Ziel der taz, des Spiegel usw. sein. Besonders wenn die taz aus der Erklärung von Wolfgang Gehrcke und mir mit drohenden Untertönen zitiert, wir hätten sogar „den amerikanischen Imperialismus, deutsche Wirtschaftseliten und die EU“ angegriffen (und dabei verschweigt, dass wir im Unterschied zu manchen Tendenzen der Montagsdemos gegen JEDEN Rassismus und Antiamerikanismus aufzuklären empfohlen hatten.) (Zitat Dehm Ende – Hier seine komplette Erklärung)

Im September 2012 erschien ein Interview mit Dehm in COMPACT. Hier kann man Auszüge lesen.

Jedenfalls: Herzlich willkommen bei den Montagsdemos, lieber Diether! Vorwärts immer, rückwärts nimmer!

42 Kommentare zu „Erster Bundestagsabgeordneter spricht bei Montagsdemo: übermorgen

  1. „Die LINKE kommt oft nur als wandelndes Umerziehungslager rüber“, sagt Dieter Dehm! In diesem Satz steckt das ganze Dilemma dieser Partei und die damit zusammenhängende Arroganz. Es scheint -freiwillig oder unfreiwillig- Programm dieser Partei zu sein, durch das Aufgreifen und Propagieren jedweder Gutmenschen-Thematik den Begriff des authentischen, ja -pöuhse pöuse- patriotischen, Linksseins zu diskreditieren. Wo es für fast jede echte linke Bestrebung im Erdenrund selbstverständlich ist, die eigene Nation über ideologische Grenzen zu stellen, ist es für die hiesige Linke selbstverständlich, die Ideologie darauf zu begrenzen, die eigene Nation abzuschaffen. In diesem Kontext ist es mutig, dass Dieter D. davon spricht, dass es demokratische Rechte und undemokratische Linke gibt. Genauso mutig wie Savim Dagdelen, die ein Brecht-Zitat gegenüber den kriegslüsternen, natofaschistischen GRÜNEN bemüht. Schnell wird man vermittels der LINKEN-Oberen ausgebremst, gilt es doch die Anbiederung an rot-grün zu forcieren. Leider scheinen mir personelle Lichtblicke wie DD bei der Linkspartei immer mehr auszugehen, so dass sich die Leiter des „Umerziehungslagers“ bestätigt fühlen können. Bestätigt auf dem Weg in eine LINKE, die antideutsch, feminisiert, NATOisiert und kriegslüstern agiert. Wie Recht hat doch Stephan S., der bei rotefahne.eu quasi einfordert, es müsse sich eine neue, durch und durch antimilitaristische, wirklich antifaschistische und linkspatriotische Partei konstituieren, die über kleinliche Programmdebatten hinweg DAS eine Ziel als Nenner hat: RAUS AUS DER NATO!!! Das Gros der Linken scheint auch hier nicht mehr diesen Nenner zu beflügeln…

  2. Ich versuche beim Ausgrenzen wählerischer zu sein. Ich stigmatisiere Faschisten und entsprechend verurteilte Täter. (Zitat Dehm)

    „Faschisten – Ausgrenzen – Stigmatisieren – verurteilte Täter“

    Wen genau meint er, wovon spricht der Mann?

  3. Sehr geehrter Heider.
    Falls bei jemanden Unklarheit herrscht, was als Faschismus zu charakterisieren ist, so sollte man bei einem ausgewiesenen Faschismus- Experten, wie Benito Mussolini nachsehen. Der Faschismus klar definiert hat:
    Wenn die Interessen der Wirtschaft und der Politik absolut deckungsgleich sind.
    Jetzt kann sich jeder in “seinem“ Land umsehen.
    Bei den verurteilten Tätern, kann man nach Sigapur schauen, wo ein sehr fachkundiges Tribunal, die Kriegsverbrecher, aus GB und USA , als Schuldig Überführt hat.

  4. Schreibt der „liebe Diether“ wirklich das Wort „Ausschwitzleugner“, wie es hier zitiert wird?

    Der Elsässer schreibt „Holocaust-Leugner“.

    Wer bekommt den Preis?

  5. Es ist doch sonnenklar, wovon Dehm spricht:

    Er spricht davon, dass es alle einzubeziehen gilt in den Kampf gegen die Nato, dass es aber mit Faschisten, also auch mit Nato-Faschisten, mit Unterstützern der ukrainischen Faschisten usw. kein Bündnis geben kann. Es ist schade, dass er keine Trennlinie zu Zionisten zieht, denn Zionisten sind Faschisten.

    Es gibt also in der Linkspartei auch noch solche ‚vernünftigen Linken‘, die nicht ausgrenzen, stigmatisieren und etikettieren, die nicht dem Links-Rechts-Schema folgen oder die Antisemitismus-Keule schwingen.

    Warum es der Partei ‚Die Linke‘ so schwerfällt, diesen Schritt zu vollziehen:

    1. Die Tradition dieser Partei wirkt nach: Das SED-Regime war antinational. Honecker propagierte sogar eine eigene DDR-Nation. Die nationale Frage hat man damals schon sehr früh, schon ab Anfang der 50iger Jahre, den Rechtskonservativen in der BRD überlassen, die sich dann als Wiedervereinigungsapostel profilieren konnten, obwohl sie es waren, die Deutschland gespalten haben. Das war seit der unangefochtenen Dominanz der SED durch Ulbricht und Honecker die Linie, der die SED gefolgt ist und die die PDS übernommen hat.

    2. In der Linkspartei gibt es einen starken trotzkistischen Einfluss. Einige bekennen sich auch zu Trotzki, soweit ich das mitbekommen habe, aber auch zu Israel und damit stehen diese Kräfte in einer Reihe mit NWO-Propagandisten und Imperialisten. Trotzkisten verbrämen diese Unterordnung immer schön mit linken Phrasen. Sie sind Meister der linken Phrase.

    3. Die Partei ‚Die Linke‘ will regierungsfähig werden, zumindest der dort tonangebende Teil. Das setzt voraus, dass man Auslandseinsätze der BW gutheißt, dass man sich zum Apartheidstaat Israel ohne Wenn und Aber bekennt, dass man die EU mitträgt, die Schuldenpolitik und dass man für das Nato-Bündnis ist, aber auch dass man Privatisierungen und dergleichen unsoziale Dinge mitträgt. Sonst kommt man in keine Koalition rein. Und die Verlockungen sind groß, vor allem auch was das eigene Portemonnaie angeht (vgl. Ruhestandsregelungen und andere ‚Extras‘).

    (…)

    Die Partei die Linke braucht eine neue Parteiführung. Sevim for Vorsitzende! Weg mit Gysi und Bartsch!

  6. Sehr liebenwürdig von Herrn Dehm, auf der Montagsmahnwache zu sprechen, was aber nicht bedeuten soll, dass wir uns dadurch in die veraltete Parteienstruktur ziehen und zum Wählen überreden lassen!!!

  7. definition faschismus wikiblödia
    Faschismus (ital. fascismo) war ursprünglich die Selbstbezeichnung jener rechtsgerichteten Bewegung, die Italien unter Benito Mussolini von 1922 bis 1943 beherrschte (Italienischer Faschismus). Schon in den 1920er Jahren weiteten Gegner dieser Bewegung den Begriff auch auf andere rechtsextreme, autoritäre, totalitäre und nationalistische Regimes, Diktaturen und politische Gruppen aus, besonders auf den deutschen Nationalsozialismus.
    Die Epoche des Faschismus bezeichnet sodann die von solchen Regimes und Tendenzen geprägten Jahrzehnte der Geschichte Europas von 1918 bis 1945.[1] Nach 1945 fortbestehende und neue, auch in anderen Kontinenten entstandene und ähnliche politische Konzepte fasst man oft als Neofaschismus zusammen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus
    laut duden Herkunft
    italienisch fascismo, zu: fascio = (Ruten)bündel < lateinisch fascis, ↑Faszes; die Faszes wurden von den Faschisten als Abzeichen getragen
    die fasces wurde von römischen beamten getragen im sinne der macht des staates,die sklaven zu besteuern und bei widerstand zu bestrafen
    der begriff wurde aber im sinne der orwellschen umdeutung der begriffe wie krieg ist frieden,unwissenheit ist stärke,sklaverei ist freiheit ,schwarz ist weiß,usw.
    in einen hirnvernebelungs-begriff umgedeutet,den man jedem,der nicht die maistream-meinung vertritt einfach an die backe näht,um ihn so mundtot zu machen.Eigentlich dasselbe wie mit dem antisemitismus.
    Außerdem ist es kompletter schwachsinn,wenn ein sklave einem sklaven faschismus vorwirft ,denn dies ist ein herrenbegriff.nur herrscher können dem wirklichen begriff nach faschisten sein,niemals aber sklaven!

  8. Hat jetzt nichts mit dem Artikel zu tun, trotzdem interessiert es mich, da es jetzt schon öfter vorgekommen ist.
    Warum wird mein Blogger-Bild nicht mehr angezeigt ?

  9. @schnehen

    Letztendlich landen Sie immer bei Israel. Eine Sehnsucht? Eine Obsession? Viellleicht fahren Sie ienfach mal hin, dann Hazloche un Wroche und Mazel Tov!

  10. Auch wenn ich befürchte, dass ich für die gleich getätigte
    Aussage Unverständnis ernte, werde ich es gerade darum
    tun.
    Wenn ein linker Abgeordneter auf der Veranstaltung reden
    kann, so sollte auch ein rechter Redner sprechen dürfen.
    So wie es unter den linken Spinner gibt, so gibt es auch
    unter den Rechten sicherlich gute Menschen.
    Linke sind nicht automatisch gut und Rechte nicht automatisch
    schlecht.

  11. Hat dies auf rechtsoben rebloggt und kommentierte:
    Der Herr hat genau erkannt, wie die gesteuerten Medien agieren um eine neue Montasdemonstrationsbewegung zu verhindern
    (Zitat Dehm) Es ist doch zu offensichtlich, was einige Medien mit ihrer Dämonisierung von Demonstranten wollen: nämlich überhaupt keine Bewegung. Denn da könnte ja jemand sein, der das Körperteil einer Frau lobend hervorhebt, also ein Sexist (neuerdings gibt es dies ja auch häufiger umgekehrt von Frauenseite, aber da gelten ja noch mildernde Umstände). Und da könnte jemand sein, der das Bombardieren einer Palästinenserhütte durch israelische Kampfhubschrauber kritisiert, also ein Antisemit. Da könnte jemand sein, der nicht jede Erscheinung des Christopher-Street-Days für schön befindet, also ein Homophober. Da könnte jemand ein Zigeunerschnitzel bestellen, also ein Ziganophober. Und da hat jemand nicht den aktuellen Begriff für Behinderte, Afroamerikanerinnen drauf…. Und das alles kann plötzlich – und zwar ziemlich willkürlich – in die Gewichtigkeit eines professionellen Ausschwitzleugners hochgeschrieben werden. (Zitat Ende)
    Das muss man ihm hoch anrechnen, sollte aber nicht den Blick darüber verklären, dass damit trotzdem eine weitere Vereinnahmung der Montagsdemonstrationen durch die LINKE unternommen wird.

  12. Gute Leute hier. Diether Dehm ist ein sehr sympathischer Querdenker, klug und freundlich.

  13. @ schnehen

    „Sevim for Vorsitzende!“

    In Zukunft werden hier eh unsere „Zukunftsdeutschen“ (Martin Gillo, sic) immer mehr die Politik beherrschen.

    Der Antideutsche Martin Gillo, selbsternannter „Demokrat“ (!) ist Staatsbürger der USA und Ausländerbeauftragter der Christlich-Demokratischen Union in Sachsen:

    „Wir Deutschen sind manchmal zu erfindungsreich, und so haben wir auch schon eine Bezeichnung dafür gefunden: Die Bio-Deutschen und die Pass-Deutschen. Wer das für eine angemessene Beschreibung hält, den möchte ich daran erinnern, dass diese Unterscheidung von den rechten Anti-Demokraten kommt. Bei denen gibt es auch solche, die versucht haben, Passdeutsche durch Terror und Mord aus Deutschland zu vertreiben. Siehe den selbsternannten Nazi Untergrund.“

    „Selbsternannt“!

    http://www.martin-gillo.de/aktuell.asp?mid=0&uid=0&iid=247null

  14. @Maria:
    Und schon wird wieder aufgerechnet: wenn bei den Montagsdemos ein Linker sprechen darf, muss auch ein Rechter sprechen dürfen. Grundsätzlich vielleicht nicht falsch, nur liegt hier die Sache anders. DD ist eben nicht der Vertreter des typischen linksguten Mainstreams, sondern vertritt gerade die Linie eines Querdenkers versus linkes „Umerziehungslager“. Er hebt ja geradezu die Links-Rechts-Schemata auf und blockiert das Schubladendenken. Von daher glaube ich auch nicht, dass die Linkspartei die Montagsdemos zu vereinnahmen sucht. Die Masse dieser Partei dürfte diesbezüglich ohnehin die Faschismus-Keule schwingen und hält sich Montags andernorts auf. Man sollte nicht die starre Links-Rechts-Kategorie in die Demos einpflegen, denn das wirkt kontraproduktiv oder zerstörerisch. Nicht dogmatisch Rechts – nicht dogmatisch Links sollte der Tenor sein, auch nicht im Sinne von Quotenrednern, sondern VORNE! Aufspaltungen nutzen nur denen, die es aktiv zu kritisieren gibt. Z.B. den NATO-Faschismus oder die Steigbügelhalter der „weltverbessernden“ Grünfraktion! Es ist egal, aus welchem Lager ein Redner stammt, wenn er doch das Richtige sagt…

    @Shlomo:
    Nicht schnehen oder andere authentische linke Kräfte bringen immer das Thema Israel, Zionismus oder Antisemitismus aufs Tablett, sondern gerade diejenigen, die hinter jeder leisen Kritik an bestimmten Umständen und Verhältnissen eben jenen Antisemitismus verorten!

    @Schnehen:
    volle Zustimmung, nur sehe ich die Linkspartei wohl noch kritischer und hoffnungsloser als Sie…

  15. @Shlomo

    Ich lande nicht in Israel, sondern Israel landet in der Ukraine und anderswo, z. B. auch auf den syrischen Golan Höhen oder in einem fremden Land wie der West Bank, wo es nichts zu suchen hat. Und wenn Israel den Faschisten in der Ukraine hilft und bei ihnen gelandet ist, darf das nicht verschwiegen werden.

  16. Die LINKE – wo anfangen und wo aufhören ?

    … für mich auf jeden Fall immer noch und immer wieder wichtig und gut sind die linken LINKEN: z.B. Sevim, Sarah, Diether, Wolfgang Gehrke, Ingrid Höger, Heike Hänsel, Andrey Hunko, Norman Paech (nicht mehr im BT) u.a.m … ich verweise auf Reden und Aktionen ( Flotilla Gaza – Palästina-Solidaritätskonferenz etc)

    Aber auch Gregor Gysi hat sich verändert, selbst wenn er – in der Tat – die Beteiligung der Linken an der nächsten Bundesregierung unbedingt will – was ich für einen großen Fehler halte.

    Er hat in den letzten Monaten – mit für mich kleinen Abstrichen – sehr gute Reden gehalten und ist in der in der NSA- und in der Ukraine-Frage glaubwürdig:

    http://www.youtube.com/watch?v=hp0FVvpfbFU Gysi: „Ich bin dieses Duckmäusertum sowas von leid“ –
    18.11. 2013

    Bundestag: Gysi redet Klartext über die Ukraine & Swoboda & Putin
    13.3. 2014

  17. Nur mal ein paar Anmerkungen:

    Die Linkspartei wird auch von „international“ links kritisch beäugt. Beispiel? hier:
    http://www.kommunisten.ch/index.php?article_id=1043

    Vielleicht könnte A.Popp hier mal eine wenig aus dem kanadischen Nähkästchen plaudern, wo auch gerade in Kanada die zionistischen Kräfte „ihr Spiel“ treiben (Entlassung/Denunzierung/Verfolgung von z.B. Professoren, wie man immer mal wieder stückhaft aus nicht-westlichen Mainstream hört.

    Die totalitäre Einteilung (teile und herrsche?) in entweder Du bist voll in der „Israel First – Fraktion“ oder Du bist jemand, welcher sich doch insgeheim wieder Lager für „uns“ wünscht.

    Ich erinnere hier an eine Presseerklärung der Linkspartei Niedersachsen von 2009 nach einer Demo „Wir zahlen nicht für Eure Krise“
    https://juergenelsaesser.wordpress.com/2009/04/09/antideutsche-geheimdienstleute/

  18. In Berlin darf Christoph Hörstel NICHT sprechen, da er Mitglied eine Partei ist ( haben mir die Veranstalter selbst gesagt). Sie wollen die Medien keinen Angriffspunkt geben, dass jemand politisch unkorrekt sei und das ausgeschlachtet würde.
    Unter diesen Umständen wäre es unglaubwürdig den Dehm sprechen zu lassen.

  19. noch eine Anmerkung:

    Der „NSU“
    Ist es nicht auffällig (bzw. eigentlich nachvollziehbar), dass gerade z.B. Organisationen und Vereine (welche anscheinend von der „gegen rechts-Industrie“ profitieren) den NSU, weitesgehend nutzen – ohne besonders auf die Verwicklungen des Verfassungsschutzes einzugehen?

    „NSU“ als Fakt – der Deutsche will alle „Ausländer“ abknallen. Neue Mittel müssen her.

    Dank der Arbeit von Investigativen u.a. JE stellen selbst die Angehörigen unbequeme Fragen, wollen die Wahrheit – zurecht! Da wird einem unbequemen Anwalt (mit Migrationshintergrund) schon mal der „Saft“ im Interview (ÖR) entzo… äh, zensiert usw.

    Nicht falsch verstehen, es gibt ganz sicher „das Pack“ mit den „nationalbefreiten Zonen“. Gefährlich, Gewaltbereit
    (und die Erfahrungen (Berichte) von Gegnern/Andersdenkenden sind sicher keine „Propaganda“). Dem gilt es auch entschieden entgegen zu treten.

    Doch den „NSU“ immer wieder an zu führen als „den Beweis“, bei allen Dingen die hervorgetreten sind (Lügen, Fälschungen, Verschweigen, V-Leute usw.) könnte sich die vermutliche Absicht (Blick auf Gladio) eher ins Gegenteil verkehren. Das wissen sicher bestimmte „Kreise“ gut zu nutzen. Die Folgen? Noch mehr Gewalt (Opfer)? Erkennbar die Spirale.

  20. @ Felix Klinkenberg:

    Zitat: „Falls bei jemanden Unklarheit herrscht, was als Faschismus zu charakterisieren ist, so sollte man bei einem ausgewiesenen Faschismus- Experten, wie Benito Mussolini nachsehen. Der Faschismus klar definiert hat:
    Wenn die Interessen der Wirtschaft und der Politik absolut deckungsgleich sind.“

    Das ist eine interessante Definition, die geeignet ist, diesem abgedroschenen Begriff wieder einmal etwas Substanz zu verleihen. Spannend auch gerade im Hinblick auf die Entwicklung der EU!

    Gibt es zu diesem Zitat irgendeine Quelle, wo man das nachlesen kann?

  21. @Leri:

    Es dürfte unbestritten sein, dass der „NSU“ Mittel zum Zweck ist und zur antideutschen Agenda der BRD-Politik gehört.

  22. Katzenvater
    „DD ist eben nicht der Vertreter des typischen linksguten Mainstreams, sondern vertritt gerade die Linie eines Querdenkers versus linkes “Umerziehungslager”. Er hebt ja geradezu die Links-Rechts-Schemata auf und blockiert das Schubladendenken“

    Sooo, echt jetzt mal…? —

    Oben lese ich was von
    Faschisten – Ausgrenzen – Stigmatisieren – verurteilte Täter,
    und deswegen hatte ich gefragt, wen er meint, und wovon da die Rede ist.
    Das klingt schon nach dem üblichen „Kampf gegen Rechts“ – „rechts“ als eine der grössten Sorgen von Leuten, die von den realen Herrschaftsverhältnissen auf unwichtige Nebengleise ablenken u. in diesem Bestreben mit Regierung, etablierten Parteien, Medien u. politisch korrekten Moralaposteln aller Art vollkommen konform gehen, indem sie nämlich öffentlich Jagd auf jede abweichende Partei, Gruppe, Einzelmeinung veranstalten.
    Ich kann mich natürlich auch irren, und alles ist ganz anders … 😉

    Stutzig macht ausserdem die beabsichtige „Aufklärung gegen Antiamerikanismus“ – was soll das denn sein, „antiamerikanisch“?

  23. @schnehen
    Als Altlinker gebe ich Dir recht! Frau Sevim Dagdelen sollte in der Linkspartei endlich mal eine angemessene Funktion erhalten, dann geht das auch mit den Wählerstimmen in die Höhe.
    Weil sie unser Land verteidigt, ganz im Gegensatz zu dem Geschmeiß der Grünen, welches auf der Payrole der CIA zu stehen scheint. Und wenn die „Dame“ des Angriffs dann auch noch Frau Göring heißt, fällt mir nichts mehr ein.
    Allerdings….
    Wo bleibt Oskar? Wo bleibt mal ein Machtwort?

  24. Ganz genau, wo ist der, der ganz rechts im Bild ist?
    Wo bleibt mal eine Stellungnahme?
    Er kann doch nicht alles auf seine Frau abwälzen!

  25. @Lieber Carlo,

    ich habe noch keine abgeschlossene Meinung zu Sevim. Ich hatte mal vor Jahren etwas Kontakt zu ihr in Sachen atomwaffenfähige Dolphin- U-Boote für Israel zum Sondertarif. Das erste Mal hat sie mir noch nett geantwortet, aber dann nicht mehr. Aber ich will das nicht zum Maßstab meines Urteils machen. So wichtig bin ich nicht.

    Die Rede war jedenfalls Klasse, ähnlich wie die Elsässer-Rede in Erfurt.

    Sevim kandidiert in meinem Wahlkreis. Wenn sie so weitermacht, kann es sein, dass ich sie nächstes Mal wähle, aber eine Rede macht noch keine wirklich gute antiimperialistische Politikerin.

    Grüße, und noch schöne Pfingsten!

  26. Daß die Interessen von Wirtschaft und Politik absolut deckungsgleich sind, ist viel zu formal, um irgendwas auszusagen. Es fehlen deren Ziel und Methode. Wenn erstes das Allgemeinwohl ist und zweites die direkte Volkdemokratie, hat man den idealen Staat.

  27. Wenn DD sich einfallen lässt ein AfD Bashing zu veranstalten, werde ich ihm ein Bier zur Abkühlung schicken. Per direkter Luftpost !
    Ansonsten bin ich gespannt, was er uns zu Ukraine, MSM, Nato oder TTIP zu sagen hat.
    Bis dann.

  28. diether dehm wird die pseudolinke linkspartei auch nicht retten.

    ABER: er könnte mitinitiator eines neuen wirklich linken antiimperialistischen, humanistischen Projekts werden!!!

    Das sagt ihm, liebe leute, hier und anderswo.

  29. Herr Elsässer,

    es gibt da einen Antrag:
    http://www.diether-dehm.de/index.php/positionen/896-entschliessungsantrag-ukraine

    Es wäre die Pflicht der anderen Bundestagsparteien den Antrag inhaltlich zu diskutieren und dann die Ablehnung zu begründen. Und es ist die Pflicht der Massenmedien vor dem Hintergrund strategischer Entwicklungen in Europa, diesen Vorgang zu dokumentieren und in den Parteien nachzufragen. All das geschieht nicht: die Demokratie hierzulande ist tot! Ganz einfach.

    Stellen sie in Compact doch mal ein paar Grundsatzfragen, Hr. Elsässer!!!

  30. @Katzenvater

    Über den linken Abgeordneten kann ich keine Aussage
    treffen, aber es mag durchaus so sein wie du ihn beschreibst.
    Ich bin bis jetzt auch der Meinung, dass die Linkspartei in
    allgemeinen nicht versucht die Montagsdemo zu
    vereinnahmen, was aber nicht bedeutet, einige aus der Partei würden es nicht versuchen.

    „Es ist egal, aus welchem Lager ein Redner stammt, wenn er
    doch das Richtige sagt… „

    Dieser Ansicht bin ich auch, nur mit der Umsetzung wird es
    hapern. Ich glaube nicht daran, dass man einen Redner von
    der Afd das Wort erteilen würde, von der NPD mal ganz zu
    schweigen. Da spielt es auch keine Rolle, wie vernünftig
    seine Rede wäre.
    Und es wird sich meiner Überzeugung nach auch kein D.D.
    sich auch die Bühne begeben, wo vorher oder nachher
    jemand aus der NPD gesprochen hätte.

  31. @Heider:
    Grundsätzlich gebe ich Dir Recht damit, dass hierzulande allzu schnell die Faschismuskeule geschwungen wird, wenn es darum geht, missliebige Parteien, Bestrebungen oder Personen zu diskreditieren. „Rechts“ ist DAS Totschlagargument, wenn es um die Verteilung von Maulkörben geht. Und dieses Stigma dient natürlich auch der Aufrechterhaltung der bestehenden Herrschaftsverhältnisse. Und sicherlich ist DD auch kein Querdenker im Sinn einer produktiven Querfront, aber für ihn gilt in puncto Linkspartei, dass der Einäugige unter Blinden der König ist. Meint, verglichen mit dem Gros innerhalb der Linkspartei sind einige seiner Statements oder eben die Teilnahme an der Montagsdemo schon ein inhaltliches Highlight. Die von Dir zitierten Aussagen von DD zeigen eben auch, dass er nicht gänzlich die linksgute Denke abgelegt hat. Wer sagt, dass alles Rechte verdammt wird und dadurch zu verstehen gibt, dass dies nicht in Ordnung sei, muss dies im Umkehrschluss auch für Linke zugestehen, welche sich vermittels des Abweichens von der grünen Linie lossagen und opponieren. Denn auch der „Kampf gegen DIESE Linke“ manifestiert den Status der Herrschaftsverhältnisse! Wenn ich mich also (zurecht) dagegen wehre, dass eine demokratische Rechte permanent „braun“ bepinselt wird, muss ich mich auch dagegen wehren, dass fortschrittliche Linke immer innerhalb der „grünen“ Zwangsjacke gesehen werden…

  32. Auch wenn solche „Literatur“ immer mit einer
    gewissen Vorsicht zu genießen ist, sollte man es
    nicht bei der Bewertung zur Person Dehm
    außer acht lassen.

    „Der Fall Diether Dehm
    von Hubertus Knabe
    Nach der Ausbürgerung des DDR-Liedermachers Wolf Bi
    ermann im
    November 1976 blieb ihm die Stasi auch im Westen au
    f den Fersen.
    Bis ins Detail war sie nicht nur über seine Auftrit
    te in
    Westdeutschland informiert, sondern auch über seine
    finanzielle Lage,
    Probleme mit der Plattenfirma und seine persönliche
    Situation. Als
    ergiebige Quelle erwies sich dabei insbesondere der
    Frankfurter
    Liedermacher Diether Dehm und dessen Lebensgefährti
    n Christa
    Desoi, die beim Ministerium für Staatssicherheit (M
    fS) die Decknamen
    „Willy“ und „Christa“ trugen.
    Dehm, der seinerzeit unter dem Künstlernamen Lerryn
    auftrat und
    heute Mitglied des Bundesvorstandes der PDS ist, wa
    r erstmals 1970
    von einem Stasi-Mitarbeiter bei einem sogenannten A
    ntifa-
    Jugendlager kontaktiert worden. Im Auftrag der DKP-
    Zeitung „Unsere
    Zeit“ nahm er 1971 am II. Festival des politischen
    Liedes in der DDR
    als Berichterstatter teil. Bei einer „Aussprache“ m
    it einem Stasi-
    Mitarbeiter im Zentralhaus für Kulturarbeit in Leip
    zig erklärte er den
    Akten zufolge im Juni 1971 „seine Bereitschaft zur
    Unterstützung“.
    Für Dezember vermerkte die Stasi seine Werbung „auf
    der Basis der
    politischen Überzeugung“, wobei ihn das MfS zunächs
    t als Perspektiv-
    IM „Dieter“ führte.[1]
    Diether Dehm gehörte seit 1967 der SPD an, wollte a
    ber gern der
    DKP beitreten, was ihm jedoch von der Stasi ausgere
    det wurde.
    Heute sitzt er für die Partei DIE LINKE im Deutsche
    n Bundestag. Für
    das MfS beschaffte er in den siebziger Jahren zahlr
    eiche „operativ
    verwertbare Informationen“ über die Jungsozialisten
    und den SPD-
    Unterbezirk Südhessen, über linke politische Gruppi
    erungen und die
    Universität Frankfurt, über das Bundesministerium f
    ür Forschung und
    Technologie, die Internationale Gesellschaft für Me
    nschenrechte, über
    westdeutsche Künstlermilieus und weitere Themen. Re
    gelmäßig
    erhielt er von der Stasi entsprechende Aufträge. Da
    er als linker
    Liedermacher im Wahlkampf der SPD eine wichtige Rol
    le spielte,
    konnte er auch über seine Gespräche mit sozialdemok
    ratischen
    Parteigrößen berichten. Auf Geheiss der Stasi sollt
    e er insbesondere
    die Verbindung zum damaligen SPD-Finanzminister Mat
    thöfer
    intensivieren und sich um den Posten des Wahlkreiss
    prechers
    bemühen.[2] Mengenweise übermittelte er der Stasi a
    us seinem
    Umfeld nachrichtendienstlich relevante „Personenhin
    weise“, zum Teil
    mit „Bildmaterial“.
    Seine Lebensgefährtin Christa Desoi wurde in die Be
    ziehungen zum
    MfS nach und nach einbezogen und der überlieferten
    IM-Akte zufolge
    im März 1976 von Oberleutnant Notroff angeworben. „
    Die
    Kandidatin“, so heißt es in dem obligatorischen Wer
    bevorschlag, „ist
    zur Übernahme konkreter Aufgabenstellungen bereit u
    nd erfüllt diese
    zuverlässig, ehrlich und mit entsprechender Eigenin
    itiative“. Es folgt
    eine Auflistung der bereits vor der Werbung von ihr
    „erarbeiteten“
    Informationen.[3] „Christa“ traf sich Ende der sieb
    ziger Jahre etwa
    alle sechs Wochen mit ihrem Führungsoffizier in Ost
    berlin, die
    Flugkosten übernahm der Staatssicherheitsdienst. Wi
    e „Willy“ legte
    sie dabei großen Wert auf Konspiration. Auch „Chris
    ta“ belieferte die
    Stasi mit einer großen Zahl von Informationen: von
    Rudi Dutschkes
    2
    Bemühungen, eine neue sozialistische Partei zu grün
    den, über ein
    internes Gespräch mit Karsten Voigt zur Vorbereitun
    g des SPD-
    Wahlkampfes in Frankfurt bis hin zu ausführlichen B
    erichten über die
    Arbeit der Jungsozialisten oder den Pfingst
    kongreß des Sozialistischen
    Büros. Auch Mitgliederlisten der Falken und ihres S
    PD-Ortsvereins
    sowie nachrichtendienstlich nutzbare Personenhinwei
    se übergab sie
    der Stasi. Einem undatierten „Komplexauftrag“ zufol
    ge sollte sie
    zudem für die HVA die Universität Frankfurt und ins
    besondere deren
    Fachbereich 3 ausspionieren, wo sie verschiedene Vo
    rlesungen
    belegte. Die Stasi interessierten dabei die führend
    en Professoren und
    Mitarbeiter, die politischen Gruppierungen sowie St
    udenten, die eine
    positive Einstellung zur DDR hatten.[4]
    Diether Dehm und Christa Desoi hatten Wolf Biermann
    schon kurz
    nach dessen Ausbürgerung kennengelernt. Die Verbind
    ung war durch
    den Schriftsteller Günter Wallraff vermittelt worde
    n, bei dem der
    heimatvertriebene Dissident in den ersten Monaten w
    ohnte. Im
    Februar 1977 erteilte das MfS dem IM „Willy“ den Au
    ftrag, den
    Kontakt zu Wolf Biermann zu festigen. Obgleich „Wil
    ly“ der
    Ausbürgerung kritisch gegenüberstand, konnte die St
    asi mit seiner
    Hilfe schon wenige Wochen später ausführlich „über
    gegenwärtige
    Aktivitäten zur Person Biermann im Operationsgebiet
    “ berichten.[5]
    Tatsächlich vermochte sich der geschäftstüchtige Li
    e
    dermacherkollege
    Dehm rasch in Biermanns Vertrauen einschleichen. Ge
    gen Zahlung
    einer Provision übernahm er es, seine Konzerte im W
    esten zu
    managen. Christa Desoi bemühte sich ebenfalls um ei
    nen engen
    persönlichen Kontakt. Auf Vermittlung Biermanns ver
    brachte auch
    Jürgen Fuchs im Juli 1978 mit seiner Familie seinen
    Sommerurlaub im
    Landhaus des Agentenduos.
    Auf diese Weise war die Stasi in den kritischen Mon
    aten nach der Aus-
    bürgerung aus erster Hand über Biermanns Reaktionen
    und seine
    weiteren Pläne informiert. „Christa“, die laut IM-
    Akte als Instrukteurin
    von „Willy“ fungierte, berichtete unter anderem det
    ailliert über
    Biermanns vorgesehene öffentliche Auftritte, beispi
    elsweise bei einer
    Konzerttournee im April 1978, einschließlich der zu
    erwartenden
    Einnahmen. In dem entsprechenden Bericht informiert
    e sie zugleich
    über seine persönliche Lage, insbesondere über das
    komplizierte
    Beziehungsgeflecht zwischen ihm, seiner Frau und Sy
    bille Havemann:
    mit beiden Frauen hatte er ein gemeinsames Kind.[6]
    Aus den
    Spitzelberichten fertigte der Staatssicherheitsdien
    st sogenannte
    Informationen, in denen Biermanns Konzerte schon in
    der
    Planungsphase MfS-weit angezeigt wurden und um „Unt
    erstützun
    g bei
    der weiteren Aufklärung, Kontrolle und Überwachung“
    gebeten
    wurde.[7]
    Die Stasi kannte Biermanns persönliche Befindlichke
    it, seine
    politischen Aufassungen, wirtschaftlichen Einkünfte
    und sein
    Mißtrauen gegenüber möglichen MfS-Spitzeln. Durch „
    Willys“ und
    „Christas“ Berichte konnte sie insbesondere die tie
    fe künstlerische
    und politische Krise betrachten, in die Biermann du
    rch seine
    Ausbürgerung geraten war. In einer Information vom
    Februar 1977
    hieß es beispielsweise, daß Biermann zehn Wochen na
    ch seiner
    Ausbürgerung noch „äußerst labil und mitunter ausge
    sprochen
    hysterisch“ sei. Vor allem von trotzkistischer Seit
    e, von der SPD und
    von der spontanen Linken gebe es Bestrebungen, ihn
    für sich zu
    gewinnen. „Biermann selbst verkraftet diese vielsei
    tigen Be
    mühungen
    offensichtlich nicht, denn er ist völlig unsicher u
    nd holt sich ständig
    3
    Rat bei Wallraff und dem IM. Eine selbständige Ents
    cheidung
    hinsichtlich der weiteren Arbeitsbasis traut er sic
    h nicht zu fällen“.[8]
    Tatsächlich war Wolf Biermann zu diesem Zeitpunkt v
    on falschen
    Freunden regelrecht eingemauert. Die Stasi-Akten do
    kumentieren
    eindrücklich, wie er nach seiner Ausbürgerung polit
    isch neutralisiert
    wurde. Eine Schlüsselrolle spielten dabei sein dama
    liger Gastgeber
    Günter Wallraff und das Agentenduo „Willy“ und „Chr
    ista“. Als
    Konzertmanager konnte Diether Dehm direkten Einfluß
    darauf
    nehmen, wo und wann Wolf Biermann auftrat. Ausgerec
    hnet in der
    Bundesrepublik hing der bisherige Staatsfeind Nr. 1
    damit auf
    unsichtbare Weise an den Strippen des
    Staatssicherheitsdienstes. Wie
    die Einflussnahme funktionierte, beschreibt eine Mf
    S-
    Information vom
    März 1977, derzufolge Biermann mit einem „BRD-Liede
    rmacher“
    einen Vertrag geschlossen hatte, der die Beratung f
    ür die Annahme
    oder Ablehnung von Einladungen zu Veranstaltungen w
    estdeutscher
    politischer Gruppierungen beinhalte. „Es konnte dur
    ch diese
    Möglichkeit bisher verhindert werden, daß Biermann
    direkt durch die
    Frankfurter Initiative ‚Freiheit der Meinung, der K
    unst und der
    Wissenschaft in West und Ost‘ für deren feindliche
    Tätigkeit genutzt
    wird. Mehrere Anträge […] konnten dadurch abgeblo
    ckt werden“.[9]
    Zugleich wurde Biermann politisch-
    psychologisch unter Druck gesetzt.
    So berichtete „Christa“ der Stasi von den intensive
    n Bemühungen
    seiner „Freunde“, ihn von öffentlichen Äußerungen ü
    ber die DDR
    abzuhalten. Anlass dazu bot eine Veranstaltung im M
    ärz 1977, bei der
    es zu heftigen Diskussionen mit Vertretern kommunis
    tischer
    Splittergruppen gekommen war. Nach dieser Erfahrung
    habe
    Biermann erklärt, daß er sich in Zukunft „auf die R
    atschläge seiner
    Freunde (Wallraff) verlassen und nicht mehr selbstä
    ndig bei
    derartigen Veranstaltungen in Erscheinung treten“ w
    olle. Für die
    nächste Veranstaltung sei festgelegt worden, dass B
    iermann keine
    Fragen aus dem Publikum beantworte.[10] Im April 19
    77 berichtete
    „Christa“ erneut von „ernsthaften Auseinandersetzun
    gen“ zwischen
    Biermann und seiner engeren Umgebung. Auslöser war
    seine
    Teilnahme an einer Solidaritätsveranstaltung für di
    e Charta 77.
    „Versuche, Biermann von dieser Verbindung fernzuhal
    ten, bzw. eine
    Beteiligung an der Veranstaltung zu verhindern, ver
    liefen negativ, da
    Biermann entgegen erst gegebenen Zusagen – dass er
    nicht an dieser
    Veranstaltung teilnimmt – dann doch dorthin fuhr“.[
    11] Anschließend
    wurde Biermann von Wallraff und Dehm zur Rede geste
    llt, die ihn,
    dem Spitzelbericht zufolge, „von derartigen Persone
    nkreisen und
    einer Ausnutzung durch diese fernhalten wollten“.[1
    2]
    Im Juni 1977 vermeldete die Stasi, „im Ergebnis off
    ensiver Massnah-
    men“ sei erreicht worden, „daß Biermann schriftlich
    e und mündliche
    Anfragen für Auftritte an eine Person zur Begutacht
    ung und Beratung
    wieterleitet“ – gemeint war sein Manager Diether De
    hm. Hierdurch sei
    es gelungen, mehrere Auftritte Biermanns bei DDR-kr
    itischen
    Veranstaltern zu verhindern. Die betreffenden Initi
    ativen seien direkt
    an den Liedermacher herangetreten, von diesem jedoc
    h an seinen
    „Berater“ weiterverwiesen worden. Nachdem Letzterer
    seine
    Ablehnung mitgeteilt hätte, seien von ihnen keine w
    eiteren Anträge
    für einen Auftritt Biermanns gestellt worden. Posit
    ive Reaktionen habe
    hingegen in Biermanns Umgebung sein Lied zur Zulass
    ung der
    spanischen KP hervorgerufen, und man hoffe, „daß Bi
    ermann in
    dieser Richtung weitermacht und sich aktuellen Ersc
    heinungen in der
    BRD zuwendet“.[13]
    4
    Wie zufrieden die Stasi mit ihrem Agentenpaar war,
    geht aus einem
    von Generalmajor Kienberg bestätigten „Vorschlag“ v
    om November
    1977 hervor, den IM „Willy“ mit einer Geldprämie in
    Höhe von 500
    DM auszuzeichnen. In der Begründung hieß es: „Der I
    M arbeitet
    zuverlässig, auf der Basis der politischen Überzeug
    ung mit dem MfS
    zusammen. Durch eine hohe Einsatzbereitschaft des I
    M ist es
    gelungen, Biermann nach dessen Ausbürgerung im Oper
    ationsgebiet
    zeitweilig gut unter Kontrolle zu bekommen. Der IM
    erarbeitete
    wertvolle Informationen zur Person des Biermann, de
    ssen Pläne und
    Absichten sowie der politischen Wirksamkeit. Durch
    den Einsatz des
    IM konnten einige geplante Veranstaltungen feindlic
    her Kräfte und
    damit die Ausnutzung Biermanns für deren Zwecke ver
    hindert
    werden.“[14] Auch „Christa“ wurde den Akten zufolge
    mit einer
    Geldprämie von 500 DM ausgezeichnet, weil sie wesen
    tlich dazu
    beigetragen habe, „daß der Biermann nach seiner Aus
    bürgerung
    inoffiziell unter Kontrolle gebracht werden konnte“
    .[15]
    Nach Überwindung seiner ersten Unsicherheit im West
    en befreite sich
    Biermann jedoch aus dem Einflußgeflecht. In einem B
    ericht vom No-
    vember 1977 erfuhr die Stasi, daß es zu einem massi
    ven Streit
    gekommen sei, weil Biermann Wallra
    ffs damalige Freundin als Agentin
    der DKP bezeichnet hatte, die zielgerichtet auf ihn
    angesetzt worden
    sei.[16] Im Juli 1978 kündigte er den Vertrag mit s
    einem Manager
    und organisierte seine Konzerte hinfort selbst. „Ch
    rista“ und „Willy“
    teilten der Stasi aber mit, dass sie weiterhin gute
    n Kontakt zu
    Biermann hätten.[17] Biermann wollte, wie es in ein
    em MfS-Bericht
    heißt, „Christa“ und „Willy“ auf der Hülle seiner n
    euesten Platte sogar
    seinen Dank für ihre Unterstützung aussprechen.[18]
    Wenig später
    beschaffte „Willy“ der Stasi eine Kopie von Bierman
    ns Stempel.[19]
    Kurz darauf versiegten die Quellen „Willy“ und „Chr
    ista“ jedoch, weil,
    wie ihr Führungsoffizier schrieb, im Dezember 1978
    der Kontakt zu
    ihnen „abbrach“ – trotz mehrfacher Mahnungen und te
    lefonischer
    Zusagen kamen die inoffiziellen Mitarbeiter nicht m
    ehr zum Treff.[20]“

    http://www.kas.de/wf/doc/kas_1193-1442-1-30.pdf?100702105854

  33. @Hardy

    Faschismus, Postfaschismus u.ä.

    Die Auslegung aus der Warte eines Mussolini ist eine sozialistische Interpretation. Mussolini sprach die verarmten Proletarier an.

    Die Definition von „Faschismus“ geht aber wesentlich weiter. Faschismus ist undenkbar ohne Partei und Massenorganisationen.

    Fragen über Fragen. Haben im Postfaschismus heutiger Zeit Parlament und zionistische Medien die Rolle der Massenorganisationen übernommen?

  34. @Maria
    „Und es wird sich meiner Überzeugung nach auch kein D.D.
    sich auch die Bühne begeben, wo vorher oder nachher
    jemand aus der NPD gesprochen hätte.“

    Richtig erkannt. Man lässt lieber einen Stasispitzel sprechen als z.B Udo Voigt. Auch ein J.E. würde sich in solch einem Fall nicht auf die Bühne begeben. Was ich ihm aber in gewisser Weise auch nicht übel nehme, da er dann nämlich die ganze Härte dieses verkommenen System zu spüren bekäme. Compact wäre dann am Ende.

  35. @Maria

    Wen hat die Stasi Erich Mielkes (der Anfang der dreißiger Jahre am Mord an zwei sozialdemokratischen Polizisten beteiligt war), der selbst in der französischen Emigration (1942) auf der Gehaltsliste des US-amerikanischen Geheimdienstes OSS stand (Office for Strategic Services, Vorgänger des 1947 gegründeten CIA, vgl. Wilfriede Otto in ihrer Biografie über Mielke, dort findet sich das Dokument) nicht alles angeworben?

    Sogar in Frankreich in Abwesenheit verurteilte Nazi-Kriegsverbrecher und ehemalige Gestapoleute fanden Schutz bei der Stasi und traten in ihre Dienste, um die Bevölkerung der DDR auszuspionieren. Ihr Know-how war gefragt (vgl. Henry Leide, NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR). Und sogar einer, der an der Ermordung Ernst Thälmanns im KZ Buchenwald im August 1944 beteiligt gewesen sein soll, ein SS-Mann namens Erich Gust, der in Buchenwald als SS-Mann tätig war, arbeitete als ‚Erich Giese‘ für die Stasi. Die Stasi hat also sogar einen mutmaßlichen Thälmann-Mörder angeworben und ihre schützende Hand über ihn gelegt!

    Die DKP erhielt 12 Millionen pro Jahr aus Erich Honeckers Generalsekretärs-Konto 0689, über das nur er verfügen konnte und das keinerlei parlamentarischer oder anderer Kontrolle unterlag. Die Parteizeitung UZ wurde davon finanziert.

    Wenn DD auch Stasi-Spitzel war (der Nachweis müsste aber erst einmal genauso schlüssig erfolgen wie der über die Agententätigkeit Mielkes für die Amerikaner. Also bitte erbringe den Beweis!), darf man ihm das heute aber nicht mehr anhängen, weil entscheidend ist, was er HEUTE tut, und wenn er heute die Montagsdemos unterstützt, ist das sehr wertvoll, weil dadurch andere aus seiner Partei, die ja einen antimilitaristischen Anspruch hat, mitgezogen werden können und die Bewegung so verbreitert werden kann. Es gibt in dieser Partei auch viele ehrliche Kräfte, die von @Kant schon genannt wurden, darunter auch Prof. Norman Paech, Annette Groth oder Inge Höger, die sich alle an der Gaza-Flottille Mavi Marmary vor vier Jahren beteiligten. Auch das darf man bei aller Kritik nicht vergessen.

  36. @Maria:
    Na ja, sollte das mit DD bei der Stasi stimmen, denn könnte tatsächlich auch ein Redner der NPD bei den Montagsdemos sprechen. Nicht der ideologischen Ausgeglichenheit wegen, sondern weil dann zwei Geheimdienste vertreten wären. Hier ein IM des MfS, dort ein Vertreter der VS-NPD!

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