Buback-Mord und Geheimdienste

Auszug aus COMPACT-Nummer 2


In der aktuellen Print-Ausgabe von COMPACT findet sich ein Artikel von Udo Schulze zum Stammheimer Prozess gegen die neue Tatverdächtige Verena Becker. Der Artikel enthält eine Fülle von neuen Hinweisen auf einen geheimdienstlichen Hintergrund der Operation. Hier ein Auszug. COMPACT Nr. 2 kann als Einzelheft bestellt oder gleich abonniert werden unter www.compact-magazin.com

(Auszug aus dem Artikel in COMPACT Nr. 2)

Michael Buback formulierte bereits im Oktober 2007 provozierend: „Uns ist klar geworden, dass Frau Becker eine dringend Tatverdächtige ist und gleichzeitig eine Informantin des Geheimdienstes.“ Wäre ein solcher „ungeheuerlicher Verdacht“ (M. Buback) von einem wenig bekannten Journalisten gekommen, hätten die etablierten Medien sofort mit der Keule „Verschwörungstheorien“ draufgeschlagen. Beim Sohn des ermordeten Generalbundesanwalt war das unmöglich. Aber der Verdacht Michael Bubacks geht noch weiter. Er hat nämlich bereits 2007 durch eigene Recherchen herausbekommen, dass wichtige Zeugenhinweise und Hinweise auf die Täterschaft von Frau Becker nicht erst nach ihrer Aussage beim Verfassungsschutz 1981 , sondern bereits unmittelbar nach der Bluttat unterdrückt worden sind. „Hieß das, dass es schon am Tattag ein Zusammenwirken (zwischen Becker und staatlichen Diensten, Anm. Red.) gegeben hat?“, fragte sich Buback erschreckt.

Dieser Verdacht ist durch etliche Aussagen im Verlaufe des Prozesses untermauert worden.

Gleich mehrere Zeugen haben ausgesagt, auf dem Rücksitz des Motorrades die zierliche Figur einer Frau gesehen zu haben.
Karlsruher Polizisten, die gleich nach dem Attentat vor Ort waren, wurden von BKA-Beamten vernommen. Die Aussagen sind heute nicht mehr auffindbar.
Mehrere Beobachter sahen einen Polizeihubschrauber, der direkt am Tatort landete. Aus ihm stiegen u. a. Männer in Zivil, die die Streifenpolizisten am Ort befragten, Fotos machten und samt Helikopter wieder verschwanden. Wer das war, ist bis heute nicht bekannt. An einer etwaigen Verfolgung der Täter war der Hubschrauber nicht beteiligt. Die Bundesanwaltschaft hatte Wochen zuvor im Prozess wenig überzeugend von einem Rettungshubschrauber gesprochen, der sofort nach dem Attentat losgeflogen und innerhalb von fünf Minuten am Tatort gewesen sei. Das kann aus mehreren Gründen nicht stimmen. Rettungshubschrauber stammen nicht von der Polizei, sondern von der Bundeswehr, dem ADAC, der Feuerwehr, der Björn-Steiger-Stiftung u. ä. Organisationen. Auch kann ein solcher Helikopter nicht etwa fünf Minuten nach den Schüssen am Tatort gewesen sein, weil die Lage zunächst einmal von den im Rettungswagen eintreffenden Kräfte beurteilt werden muss. Anschließend wird von ihnen über die Rettungsleitstelle ein Hubschrauber bestellt. Ein auch heute noch praktiziertes Vorgehen, dass in jedem Fall erheblich länger als fünf Minuten beansprucht.
Unabhängig voneinander berichteten mehrere Zeugen im Gerichtssaal davon, dass an jenem 7. April 77 in Karlsruhe zwei Motorräder am Ort des Geschehens gewesen sein müssen. Die Suzuki 750 GS (LU-NU 8), von der aus geschossen wurde, und ein weiteres Krad mit Karlsruher Kennzeichen, ebenfalls mit zwei Leuten besetzt.
Von dem Alfa Romeo, in dem die Täter angeblich ihre Flucht ab einer in der Nähe von Karlsruhe befindlichen Autobahnbrücke weiter fortsetzten, fehlt bis heute jede Spur. Obwohl der Dreifachmord noch immer nicht zwiefelsfrei aufgeklärt ist, ließ die Bundesanwaltschaft eben jenen Alfa Romeo in grauer Vorzeit verkaufen – aus gutem Grund?
Die undurchsichtige Rolle eines Polizeifahrzeugs, dass unmittelbar nach den Schüssen aus einer Karlsruher Nebenstraße in der Nähe des Tatortes bog und seelenruhig – also ohne Blaulicht und Martinshorn – hinter dem Auto einer jetzt in Stammheim als Zeugin aufgetretenen Frau herfuhr, ohne zur eigentlichen Stelle des Attentats zu gelangen.
Klaus-Peter R. (69), ehemaliger BKA-Beamter, der nach der Schießerei zwischen Verena Becker/Günter Sonnenberg und der Polizei in Singen am Bodensee eingetroffen war, machte in seiner Vernehmung deutlich, dass die zu dem RAF-Pärchen gehörenden Gegenstände nur unzureichend gesichert worden waren. Die Spurensicherung am Tatort in Singen ließ zu wünschen übrig.
Das sieht auch heute noch R.‘s ehemaliger Kollege Dirk S. (65), der per Hubschrauber am 3. Mai 1977 von Bonn aus nach Singen gekommen war. Ihm oblag es, die in die Schweiz führenden Spuren zu untersuchen und konnte sich nicht des Eindrucks erwehren, am Bodensee sei schlampig gearbeitet worden. Immerhin, so der Ex-BKA-Mann, lagen die zu Sonnenberg und Becker gehörenden Asservate verstreut auf einer Wiese am Flüsschen Aach herum. Dann wurden sie auf einen Haufen gepackt und in die Kriminalaussenstelle Singen gebracht.

(Auszug COMPACT Nr. 2 Ende)

16 Kommentare zu „Buback-Mord und Geheimdienste

  1. Anhalter: Weit weg ist es nicht … Das Fremdenverkehrsamt Singen wirbt damit …

  2. Udo Schulze hat sich neben Verena Becker auch noch mit einer anderen besonderen Person, nämlich dem Schotten Ian McLeod beschäftigt. So wie es aussieht hatte McLeod auch ein Doppelspiel geführt, ähnlich wie Becker, aber wohl auf eine noch gefährlichere Art und Weise, was ihm womöglich zum Verhängnis wurde. Schließlich wurde er 1972 von vermummten Polizisten „ausversehen“ und „voreilig“ in Stuttgart erschossen. Angeblich sollte es sich um einen Irrtum gehandelt, laut offizieller Darstellung. Den Bericht kann man lesen auf:
    http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/udo-schulze/raf-wie-aus-einem-agenten-ein-zufallsopfer-wurde.html

    Generell hat sich in den folgenden Jahren der Verdacht erhärtet, dass die RAF von staatlichen Stellen unterwandert wurde, zumindest ab der Zeit der 2. Generation. Die Existenz einer 3. RAF-Generation ist auch mehr als zweifelhaft. Auch Journalisten, wie Gerhard Wisnewski, Regine Igel, Andreas von Rétyi oder Viktor Farkas haben sich mit den Ungereimtheiten der RAF-Geschichte auseinandergesetzt.

    Man bedenke nur die Sache mit dem Celler Loch 1978. Auch die mysteriösen Morde an Alfred Herrhausen 1989 und an Detlev Rohwedder 1991, die offiziell auf das Konto der RAF gehen, weisen bis heute noch extreme Unstimmigkeiten und Fragen auf. Sogar der angebliche Mordversuch an Ignaz Kiechle 1990 stellte sich als ganz großes Irrtum heraus.

    Über die wahren Hintergründe der späteren RAF werden der Öffentlichkeit bis heute noch viele Sachen bewußt verheimlicht. Ähnlich verhält es sich meiner Meinung nach mit der Terrororganisation Al-Quaida. Viele Hinweise deuten daraufhin, dass Al-Quaida von westlichen Geheimdiensten mitdirigiert wird.

  3. Zu dem von Mike F. angesprochenen mysteriösen Mord an Rohwedder gibt es das interessante Buch: „Die blaue Liste“ von Wolfgang Schorlau. Der Autor sagt im Nachwort:
    „Es ist nur eine Geschichte, aber vielleicht war es so“. Und seine Recherchen verweisen nicht auf die RAF, sondern auf andere Mächtige!

  4. Terrorismus, vielleicht nicht entstanden, wenn die Historiker besser gearbeitet haetten, es mehr Klarheit ueberden Verlqauf der Geschichte gegeben haette;
    Klarheit auch das Gott besser iintegriert werden muss in de(‚Verfassung.

  5. Weiß jemand, ob Inge Viett etwas mit dem dem BND zu tun hat oder hatte? Sie ist ja seit ihrer Haft wieder in der linken Szene aktiv.

  6. @Juri

    Ob Viet irgendwas mit dem BND zu tun hatte, weiß ich nicht, aber sie hatte einen sehr guten Draht zur Staatssicherheit der DDR gehabt. Während einer Festnahme in der Tschechoslowakei holte ein Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit sie da heraus. Durch ihre guten Verbindung der DDR-Stasi konnte sie auch später mit neun anderen RAF-Terroristen in die DDR untertauchen, als das Untergrundleben in der BRD immer brenzliger wurde. So beschrieb es zumindest Butz Peters in seinem Buch „Tödlicher Irrtum – Die Geschichte der RAF“.

  7. Ach was? Geheimdienstlicher Hintergrund. Schau mal einer an.
    Sie Schmierfink, blöder gehts nicht, oder?

  8. HAML: So, lieber HAML, nun ist Zapfenstreich: Sie beschimpfen die Teilnehmer dieses blogs, Sie beschimpfen mich – das lasse ich Ihnen nicht weiter durchgehen. Sie sind gesperrt.

  9. @ Mike F.

    Danke für den Hinweis, aber das von Ihnen Erwähnte war mir bereits bekannt. Ich bin bei Inge nur etwas skeptisch, weil sie nach ihrer Haft problemlos als Buchautorin publizieren konnte und trotz ihrer Aktivität in der linken Szene von den Medien verschont wird. Wenn man bedenkt was die Medien für ein Theater gemacht haben, nur weil bei der Flotille letztes Jahr ein paar türkische Nationalisten an Bord waren, ist das etwas merkwürdig.

  10. Warum wurde meine Antwort an Anna zensiert?

    Ist das hier ein Politisch Korrekter Blog in dem nur abendländisch hausgemachte Probleme thematisiert werden dürfen? Oder hat Ihnen die hübsche Legofamilie nicht gefallen?

    Muss man schließlich wissen, denn das Schreiben kostet ein Quäntchen Mühe und Muße. Kommentarlose Löschung erinnert an Allerweltsmedien. Ich bitte daher um Aufklärung um keine weitere Zeit zu verschwenden. Die haben wir nämlich alle nicht im Übermaß.

  11. Ich hatte mich schon gewundert. Meine Antwort an Anna war schon mehr Satire. Vielleicht schreibe ich es nochmal.

    Danke für die Erklärung.

  12. Nochmal für Anna. Die Sendung mit der Maus. Heute: „Religion in Deutschland“

    „auch das Gott besser iintegriert werden muss in der(‘Verfassung.“

    Das wird er doch. Der Islam gehört doch jetzt schon mal zu Deutschland. Eine Frage der Zeit, wann er das auch Verfassungsmäßig tut.

    Und damit wir dann nicht durcheinander kommen, wird alte und zur Menschenbeherrschung untauglich gewordene „Minderheitsreligion“ auch schon mal abgeschafft.

    „Sven Lehmann, Parteichef der Grünen in NRW, setzt sich jetzt dafür ein, dass die Regel geändert wird. Jeder solle den Karfreitag “nach seiner Fasson begehen”, sagte Lehmann im Gespräch mit unserer Redaktion. “Es kann nicht sein, dass die Minderheit der Leute, die christlichen Glauben aktiv praktiziert, der Mehrheit vorschreibt, wie sie den Tag zu verbringen hat, und ihr durch das Verbot bestimmter Veranstaltungen den Abend vermiest”, sagte der Parteivorsitzende. Solche Vorschriften passten “nicht mehr in unsere Zeit und sollten abgeschafft” werden.“

    http://www.rp-online.de/landtagswahl/Gruene-wollen-Karfreitagsruhe-aufheben_aid_987454.html

    Und damit es alles etwas schneller geht mit der „neuen Religion“ für Deutschland, liebe Anna, darum geben sich viele Journalisten auch richtig große Mühe. Sieh mal hier:

    „Deutschland braucht mehr Zuwanderung, heißt es in einem neuen Gutachten zur Migration.“

    http://www.taz.de//1/politik/deutschland/artikel/1/auslaender-rein/

    Und, liebe Anna, damit das Ganze auch Spaß macht und nicht so trostlos wird mit der „neuen Religion“, wird auch schon kräftig Halal-Spielzeug produziert. Hier zum Beispiel die neuen Legofiguren:

    Und das ist auch gut so denn alles andere Spielzeug ist ganz böse. Hier erklärt der liebe Onkel vom Ummah-Shop auch warum:

    „…wenn wir also diese Bildnisse in unsere Häuser gebracht haben, so zeigt dies erstens, dass wir mit deren Inhalt zufrieden sind…und zweitens, dass wir unseren Kindern Angewohnheiten anerziehen und sie bereits im zarten Alter dazu bringen, mit diesen Dingen zufrieden zu sein, die sich mit der islamischen Kleidung widersprechen…

    …und als Schlussfolgerung daraus sage ich als Antwort (zu dieser Frage): wenn diese Sache im Umlauf ist, so kratzt das Bild von dem Kleidungsstück und entstellt es (bzw. macht es unkenntlich) und sucht danach den Nutzen davon, trotz dessen offenen und unsichtbaren Mängeln…ich sage wenn.. dann sucht davon Nutzen. Wie auch immer, ich denke jede gläubige Frau und diejenige die dazu fähig ist, ist wahrlich die Herrin des Hauses, löscht die Spuren der Bilder, durch abkratzen und Stickereien, die den Kopf auslöschen. Denn die Angelegenheit ist, dass der Prophet (sallallahu ´alaihi wa sallam) sagte:

    „Wahrlich das Bildnis ist nur der Kopf.“

    Wenn somit der Kopf ausradiert wird, ist das Bildnis ausgelöscht, auch wenn einige Spuren hinter bleiben. Und damit ist die Antwort komplett, so Allah will.“

    http://www.littleummah.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1&Itemid=3

    Schließlich müssen die kleinen Mädchen schon früh an ihre Dienstkleidung und Rolle gewöhnt werden. Denn man hat festgestellt (und das jetzt nicht satirisch), dass Frauen, die als Kinder bereits mit dem Kopftuch oder Schleier behangen werden, sich später nackt fühlen, wenn sie es ablegen.

    Das widerspricht zwar dem Argument, dass es ganz freiwillig sei (http://de.wikipedia.org/wiki/Indoktrination), funktioniert aber super.

    So und jetzt hat die Sendung mit der Maus Ende, liebe Anna.

  13. Zurück zum Thema: Als gebürtiger Pforzheimer müßte Jürgen Elsässer Karlsruhe gut und gleichzeitig schlecht genug kennen, um zu wissen, daß nur jemand mit Karlsruher Ortskenntnis ein Motorrad durch und aus der Fächerstadt steuern und der Polizei entkommen konnte. Der einzige, der dafür in Frage kommt ist doch wohl Christian Klar, Sohn des damaligen Oberschulamtschefjuristen Klar. Er wird nicht nur damals die Namen der wichtigsten Karlsruher Chefjuristen gekannt haben, sondern müßte auch heute noch wissen, wer hinter ihm auf dem Motorrad saß. Aber wurde er jemals gefragt? Damals, meine ich mich zu erinnern, berichteten die BNN, er sei mit Verena Becker befreundet gewesen und über sie in das Milieu der erklärten Staatsfeinde geraten.

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