Merkel, Merz, Yankees, Rothschild

Bereiten angoamerikanische Zirkel eine Machtrochade in Deutschland vor? Von Jürgen Elsässer


Merz gilt in konservativen Kreisen als der Ihre und als positives Gegenbild zu der in grüne Jamaika-Spiele abdriftenden Bundeskanzlerin. Deren Anhäner, aber auch Sozis, Grüne und Linke, freuen sich, dass der Hardliner ausgebootet wurde. Wollen wir mal sehen, ob das eine oder andere stimmt. Wer ist Merz und was kann er (noch) erreichen?

Der angebliche Hoffnungsträger wurde zwar als möglicher Thronfolger und Finanzfachmann von Merkel schon 2005/2006 entmachtet und ist deswegen derzeit randständig, außerhalb der CDU-Machtzirkel. Aber einen anderen Machtzirkel hat er kürzlich unter seine Kontrolle gebracht: die Atlantikbrücke, gegründet 1952, für viele der entscheidende Verstärker des US-Einflusses in Deutschland.

Seit 1980 wurde die Atlantikbrücke von Walther Leisler-Kiep geführt, dem langjährigen Bundesschatzmeister der CDU. In dieser Funktion war er in die CDU-Spendenaffäre Ende der neunziger verwickelt und wurde verurteilt. Seither ist er nur noch Ehrenvorsitzender der „Atlantiker“. 2009 holte er als „frisches Blut“ Merz an die Spitze der Vereinigung. Doch Anfang 2010 überwarf sich der Alte mit dem „Jungen“ wieder, nachdem Merz mit dem SPD-Dissidenten Clement ein Wirtschaftsbuch geschrieben und darin tüchtig mit der Merkel-Administration abgerechnet hatte. Für den treuen Parteisoldaten Leisler-Kiep war das zuviel  Rebellentum. Er zwang Merz im Mai 2010 zum Rücktritt.

Doch das war ein Pyrrhus-Sieg. Merz sammelte seine Unterstützer und gewann die Kampfabstimmung in der folgenden Mitgliederversammlung. Jetzt führt ER die Atlantikbrücke ganz ohne Leisler-Kiep!! Interessant ist die Liste der Unterstützer der beiden Flügel.
Für Leisler-Kiep stritten Michael Vassiliadis (Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie), der Fondsmanager Axel Hansing sowie der Privat-Bankier Hendrik Borggreve.
Auf der Seite von Merz standen der bisherige Schatzmeister Dieter Pfundt, der Aufsichtsratschef der Commerzbank Klaus-Peter Müller und der Chefredakteur der „Bild“- Zeitung, Kai Diekmann. Diekmann ist ein treuer Parteigänger der US-Amerikaner. Das ist ein klarer Fingerzeig, dass bestimmte US-Kreise Merz in diese wichtige Position bringen wollten.
Aber welche Kreise? Unter anderem könnte Rothschild dahinter stecken. Merz war Vertrauensmann des Bankhauses beim Angriff von dessen Hedgefonds TCI auf die Spitze der Deutschen Börse im Frühjahr 2005 – der damalige Vorstandschef Seifert wurde von TCI gestürzt und rechnete in seinem Buch „Invasion der Heuschrecken“ u.a. mit Merz ab.


An der Spitze der „Atlantiker“ kann Merz Strippen ziehen. Hinzu kommt ein weiteres wichtiges Amt: Seit Juli ist Merz „Veräußerungsbevollmächtigter“ der WestLB. Er soll einen Käufer für die lange Zeit krisengeschüttelte nordrhein-westfälische Landesbank finden. Bereits im September startet das Bieterverfahren für die Bank.
Die WestLB versorgte in den vergangenen Jahrzehnten die gesamte NRW-Industrie – mithin die industrielle Machtbasis der SPD – mit Krediten. Mit ihrer Veräußerung und möglichen Zerschlagung verliert nicht nur die SPD, sondern allgemein die von den angelsächsischen Kapitalmärkten unabhängige Fraktion in der deutschen Industrie erheblich an Boden. Und Merz steuert diesen Prozess und ist damit ein direkter Gegenspieler zu (NRW-Ministerpräsidentin) Kraft, die versuchen wird, die WestLB möglichst zu erhalten. Und falls CDU-Röttgen nach Neuwahlen in NRW an die Macht kommen sollte, muss der auch auf Merz Rücksicht nehmen …

Wird hier eine Machtrochade weg von Merkel vorbereitet? Oder nur ihre Einkreisung durch gestadene Atlantiker? Vielleicht war sie, für deren Geschmack, in letzter Zeit zu freundlich zu Russland und vor allem zu China …

20 Kommentare zu „Merkel, Merz, Yankees, Rothschild

  1. Interessantes, aber auch furchterregendes Szenario. Seit ca. 2-3 Jahrzehnten kam Deutschland regelmäßig vom Regen in die Traufe (so dass man sich inzwischen fast schon über Stillstand freut). Insofern wäre das Szenario eine konsequente Fortsetzung…

    Es ist aber nicht so, dass die Atlantiker bisher keine Macht in Deutschland gehabt hätten. Da gibt es ja auch noch diverse andere atlantische Lobbyorganisationen, wie z.B. den deutschen CFR-Ableger (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik), oder das American Council on Germany, die Neue Atlantische Initiative, das Aspen Institut, die Deutsche Atlantische Gesellschaft, die Atlantische Akademie …

    Man betrachte auch die Berater- und Mitgliederlisten (wer findet eine, auf der Cem Özdemir NICHT vertreten ist?):

    http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Gesellschaft_f%C3%BCr_Ausw%C3%A4rtige_Politik

    http://www.atlantic-community.org/index/about/us#advisoryboard

    http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantik-Br%C3%BCcke#Mitgliedschaft_und_Mitgliederstruktur

    Über ihre „Young Leaders“ Programme haben die inzwischen eine „atlantische Elite“ heran gezüchtet, die auch schon in den Regierungen sitzt. Darüber hat Friederike Beck einiges Interessantes recherchiert:
    http://www.zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/230-das-guttenberg-dossier-teil-1.html
    und
    http://www.zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/632-das-guttenberg-dossier-teil-2.html

  2. „Wird hier eine Machtrochade weg von Merkel vorbereitet? “
    Ist nicht eine Rochade ein Zug, mit dem man den eigenen König aus der Schusslinie zieht, so lange noch Gelegenheit dazu besteht?
    Und wann in letzter Zeit -wäre Mutti – zu freundlich zu Russland und vor allem zu China gewesen? Hat sie nicht noch stets die Russen und auch Chineaen wegen angeblich mißachteter Menschenrechte öffentlich geschulmeistert? Noch Medwedew wurde in Q2 dieses Jahr nebenbei angemahnt, den Tod der Politkowskaja lückenlos aufzuklären, als es um Northstream ging.
    Ich vermute, China wird von Mutti noch aus Reflex angezählt, weil die Buddhismus, besonders die tibetische Ausprägung mit der starken Priesterkaste auf Protestanten besonders interessant wirkt.
    Da wird sie von Seiten der exportorientierten Industrie, die z.B. Luxuswagen massenhaft in China absetzt, zurück gepfiffen. Airbus uva. nicht zu vergessen.

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    blessings

    Dominic, We Are Change Switzerland

    — Please consider seriously the reason why these elite institutions are not discussed in the mainstream press despite the immense financial and political power they wield? There are sick and evil occultists running the Western World. They are power mad lunatics like something from a kids cartoon with their fingers on the nuclear button! Armageddon is closer than you thought. Only God can save our souls from their clutches, at least that’s my considered opinion – Tony

    You received this message because you are subscribed to the Google Groups „PEPIS“ group. Please feel free to forward it to anyone who might be interested particularly your political representatives, journalists and spiritual leaders/dudes.

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  4. Zitat von http://roths-splitter.blogspot.com/2008/01/raubtierkapitalismus-die-nchste.html

    „Übrigens gehört Friedrich Merz, ehemaliger CDU-Vorsitzender seit 2004 zur amerikanischen Anwaltskanzlei „Mayer, Brown, Rove & Maw“, die Hudson Advisors berät. Hudson Advisors ist die Inkassotochter von Lone Star, die die anschließende Verwertung der von Lone Star aufgekauften Kredite übernimmt.“

    Diese Typen haben von Banken und Sparkassen Hypothekenkredite gekauft, dann von den Schuldnern (die fast alle ihre Raten immer pünktlich bezahlt haben) die sofortige Rückzahlung der Darlehenssumme plus irgendwelcher erfundenen Gebühren verlangt. D.h. Familien, die damit gerechnet haben ihr Haus in z.B. 20 Jahren abzubezahlen (und entsprechende Verträge hatten!), wurden auf die Strasse gesetzt.

    Und solche Machenschaften verteidigt Herr Merz…

    Die Deutschen lassen sich einfach zuviel gefallen. In Frankreich würden in solchen Fällen schon die Barrikaden brennen…

  5. Was ist zu tun?

    Ich rufe alle Aktivisten der Friedensbewegung und der Sozialen Bewegungen auf, in die Partei DIE LINKE einzutreten und dort für ihre Ziele zu kämpfen. Nur dort wird es in Zukunft möglich sein, evtl. gesamtgesellschaftliche Änderungen zu triggern, vorzustellen und einzuleiten. Lasst uns endlich die verfügbaren Hebel ansetzen, die Partei wird ein Hebel sein, die Massenmedien der andere.
    Ein wichtiger Grund besteht auch darin, dass damit der Linken insgesamt geholfen wird, denn nur durch das konzentrierte und koordinierte Engagement der Bewegungsaktiven kann die Sozialdemokratisierung und Verbürokratisierung der Partei DIE LINKE verhindert und umgekehrt werden. Die Ausrichtung auf den parlamentarischen Prozess –das ist vielfach zu belegen- kann keine positiven Veränderungen herbeiführen; es waren immer außerparlamentarische Proteste und Widerstand nötig um zu positiven Veränderung für die Lage der unterdrückten und ausgegrenzten Bevölkerung zu kommen.
    In diesem Sinne brauchen wir eine Partei neuen Typs – analog zum zapatistischen Modell des
    RATES DER GUTEN REGIERUNG fängt jede Verbesserung bei uns selbst an. Es wird eine Vorbildwirkung für den gesamten parlamentarisch-politischen Prozess haben und eine Machtverschiebung hin zu sozialen Bewegungen und zu direkter Demokratie den Weg öffnen.

    Es ist nur die Frage ob wir das wollen. Wer will das nicht? Sicher eine Menge Leute in der Linkspartei.
    Trotzdem, der Kampf muss geführt werden.

    RN

  6. Lähmt man Deutschland im Zentrum Europas, dann ist Europa gelähmt. Das Erstaunen über dieses transatlantische Projekt ist immer wieder erstaunlich. Steht doch der Plot dieser Geschichte in einem „File“, der es längst hätte verdient nachgedruckt zu werden (warum tut das niemand?) Sein Subtitel lautet: Wie Deutschland filletiert wird. Diese ganze Geschichte fängt schon sehr viel früher an, und hat auch viel mit den bayrischen Milchbauern zu tun. Einer ihrer ganz wichtigen Anfänge ist die geradezu neurotische  Westbindung Konrad Adenauers (O.Ton: „Man darf  die  Macht  der  Juden  nicht  unterschätzen!“ siehe: http://www.youtube.com/watch?v=6M2ddX-BRRk&feature=related) sowie die  geheimen Zusatzprotollen  zum  Deutschlandvertrag – geschönt unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschlandvertrag demnach bis ins Jahr 2099 die  Allierten vulgo die USA bestimmen, was in Deutschland  geschieht, und was nicht.  Es geht weiter über die kollektive Gehirnwäsche namens Reeducations, den Vertrag zu Montan Union, dann die  Römisch-Maastrich-Lissabon-EU-Verträge, dann das „Multilaterale  Investitionsabkommen“ (MAI): http://www.heise.de/tp/r4/artikel/8/8164/1.html sodann die berüchtigte Bolkenstein-Richtlinie: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30207/1.html bis hin zu den Hartz-IV Gesetzen („Agenda2010), sodann dem Balkan-, dem Irak-, und nun (vorläufig) dem  Afghanistan-(demnächst Iran) -Krieg – und schliesslich (last bat not least!) die Vernichtung unserer einheimischen  (Milch-)Bauern. All dieses  gemacht  und  erdacht  zur  „weltweiten  Liberalisierung“,  d.h. zur globalen  Versklavung der arbeitenden Bevölkerung ohne nennenswerten Kapitalbesitz. Das erstaunliches Drehbuch hierfür findet sich in: Gary Allen, The Rockefeller-File, USA 1975,  dtsch.:  Die  Rockefeller  Papiere, Wiesbaden 1976, Vorwort Lawarence P. McDonald,  Mitglied des US-Kongresses,  der 1983 für seine Courage diesen Plan einer „privaten“ Weltregierung öffentlich zu bekämpfen im Jumbo-Jet  der  Korea Airline  (KAL 007)  mit 270 Menschen an Bord abgeschossen wurde.

  7. merz ist kein freund einer eu-aufnahme der türkei und bekennt sich zur aufhebung des kündigungschutzes für faule und unfähige staatsdiener, alleine für den zweiten punkt würde die „spießige“beamtenpartei cdu ihn gerne steinigen!

  8. Also ich bin eigentlich froh, wenn eine neue Rechtspartei (Konservativ-Freitheitlich) zu unserem ROTGRÜNSCHWARZGELB Einheitsparteiensystem entsteht. Klare Fronten schaden nichts und außerdem gehören zu einem politschen System klare linke und rechte Flügel. Den linken Flügel haben wir schon und es können ja nicht alle in der Mitte sein. Und soweit liegen doch Sozialisten und wahre Konservative/Liberale/Christen/Muslime gar nicht auseinander. Kluge Köpfe gibt es auf jeder Seite. Von Oskar bis Gauweiler, alles ist Möglich.

    http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,641928,00.html

  9. Zukunftswerkstätten und ihre ideologischen Dunkelmänner
    Neo-Malthusianer, Chicago Boys und der tiefenökologische Krieg gegen die Armen | von Tobias Salander

    http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2010/nr35-vom-3082010/zukunftswerkstaetten-und-ihre-ideologischen-dunkelmaenner/

    Zukunftswerkstätten und ihre ideologischen Dunkelmänner
    Neo-Malthusianer, Chicago Boys und der tiefenökologische Krieg gegen die Armen
    von Tobias Salander
    Seit geraumer Zeit schiessen sie allüberall in Europa wie Pilze aus dem Boden. Jeder Staatsbürger, der mit wachen Augen durchs eigene Land und die Länder Europas reist, stellt mit Erstaunen und wachsender Irritation fest: Fast flächendeckend bilden sich in vielen Kommunen, seien es nun ländliche Gemeinden oder Städte, neue Gebilde, die mit den demokratisch verankerten und auf dem Boden der Volkssouveränität ruhenden bewährten Strukturen, Institutionen und Verfahrensabläufen nichts mehr gemein haben. Die Rede ist von den sogenannten «Zukunftswerkstätten». In auffallend uniformer Gestalt sind sie nach einem Strickmuster gewirkt, welches jedem demokratisch reifen und insbesondere dem direktdemokratisch versierten Mitbürger spanisch vorkommen muss – oder besser gesagt eben gerade nicht spanisch, sondern dem europäischen, der Aufklärung verpflichteten Demokratieprinzip fremd: Es riecht nach angelsächsischem Utilitarismus, wenn nicht gar nach elitärem Auserwählt­heitsfanatismus und mörderischem Ökonomismus – dem aber mit einem bewährten Mittel entgegengewirkt werden kann: mit wachem Bürgersinn und der direkten Demokratie!

    «Zukunftswerkstätten» – was auf den ersten Blick aus der Alltagshektik heraus unproblematisch erscheinen mag – wer macht sich schon nicht Gedanken über die Zukunft? –, erweist sich bereits bei näherem Hinschauen als abgefeimte «Top-down»-Strategie, die sich aber tückisch als «Bottom-up»-Ansatz verkaufen will. Wie sich eine handverlesene Gruppe, gecoacht von privaten, grossgruppengeschulten Sozialingenieuren, an den demokratisch gewachsenen je ortsüblichen Institutionen vorbei als Lenkungsgruppe aufzuschwingen anmasst, wurde in dieser Zeitung bereits eingehend beschrieben. (Vgl. Zeit-Fragen Nr. 32 vom 9.8.2010)

    Direkte Demokratie – ein ehrlicher Weg statt «Social Engineering»
    XVIII. Kongress «Mut zur Ethik»

    http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2010/nr35-vom-3082010/direkte-demokratie-ein-ehrlicher-weg-statt-social-engineering/

    Sie sind hier: Startseite > 2010 > Nr.35 vom 30.8.2010 > Direkte Demokratie – ein ehrlicher Weg statt «Social Engineering» Druckversion

    Direkte Demokratie
    ein ehrlicher Wegstatt «Social Engineering»
    XVIII. Kongress «Mut zur Ethik»
    vom 3. bis 5. September 2010 in Feldkirch, Österreich

    Anmeldung, Kontakt und weitere Informationen:
    Kongressbüro «Mut zur Ethik»,
    Postfach 756, CH-8044 Zürich
    Tel.: +41 79 400 51 57
    E-Mail: mze@cyberlink.ch

  10. http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,715606,00.html

    DruckenSendenFeedbackMerken03.09.2010
    Armut
    50 Millionen Amerikaner leiden unter schlechter Ernährung

    AP
    Suppenküche in San Francisco: Nicht immer regelmäßige Mahlzeiten
    Es sind Zahlen, die an ein Armutsland erinnern – doch sie kommen aus den USA: Fast 50 Millionen Amerikaner haben nach Angaben von Forschern keinen sicheren Zugang zu regelmäßiger Nahrung. Die Experten warnen vor einer Verschärfung von Gesundheitsproblemen.

    Washington – Sie haben mit körperlichen und psychischen Problemen zu kämpfen – oder sie werden wegen ihrer Fettleibigkeit sozial ausgegrenzt. Und der wichtigste Grund dafür ist schlechte Ernährung. Nach Angaben der American Dietetic Association sind davon rund 50 Millionen Amerikaner betroffen. Demnach hatten zum Untersuchungszeitpunkt im Jahr 2008 rund 15 Prozent der US-Haushalte nicht immer Zugang zu regelmäßigen Mahlzeiten oder mussten öffentliche Ernährungshilfen in Anspruch nehmen.

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    „Fehlernährung wird oft durch Ereignisse ausgelöst, die das Haushaltsbudget belasten, etwa den Verlust des Arbeitsplatzes oder eine Geburt“, heißt es in dem Beitrag, der im „Journal of the American Dietetic Association“ erschienen ist. Gut ein Drittel der 49,1 Millionen Betroffenen litt demnach unter gravierenden Problemen wie Essensmangel oder besonders unausgewogener Ernährung. In diesen Haushalten sparten sich die Eltern und insbesondere Mütter das Essen für ihre Kinder häufig vom eigenen Mund ab, wie die Untersuchung zeigte.

    Angesichts der Wirtschaftskrise und des erwiesenen Zusammenhangs zwischen Mangelernährung und allgemeinem Lebensstandard könnte die Zahl der US-Bürger, die zu wenig oder ungesund essen, weiter steigen. Zu den möglichen Folgen gehören Fettleibigkeit, chronische Krankheiten oder Konzentrationsschwierigkeiten in der Schule. Die für die Studie verantwortlichen Ernährungsforscher forderten daher öffentliche Maßnahmen gegen das aus ihrer Sicht „vermeidbare Ernährungsproblem“.

    mik/AFP/Reuters

  11. http://www.welt.de/politik/deutschland/article9228672/Jeder-fuenfte-Ostdeutsche-ist-von-Armut-bedroht.html

    .08.10|Soziales Gefälle(143) Drucken Versenden Bewerten Jeder fünfte Ostdeutsche ist von Armut bedrohtBesonders prekär sind die Verhältnisse in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. In Süddeutschland ist nur jeder neunte betroffen.

    Foto: dpa
    Bettler in Berlin. In der Hauptstadt und den neuen Bundesländern sind fast 20 Prozent Bevölkerung von Armut bedroht. Bundesweit sind es 14,6 Prozent In den ostdeutschen Bundesländern ist ein deutlich größerer Teil der Menschen von Armut bedroht als im Westen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, waren 2009 in ganz Deutschland 15 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet. Während in den alten Ländern die Quote bei 13 Prozent lag, erreichte sie in den neuen Ländern einschließlich Berlin fast 20 Prozent.

    Gemäß einer Definition der Europäischen Union gelten Menschen als armutsgefährdet, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung auskommen müssen. Die Armutsgefährdung der Menschen in Deutschland ist den Berechnungen zufolge je nach Bundesland sehr unterschiedlich: 2009 war mehr als jeder fünfte Mensch in Mecklenburg-Vorpommern (23 Prozent), Sachsen-Anhalt (22 Prozent) und Bremen (20 Prozent) armutsgefährdet. In den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern hatte dagegen nur ungefähr jeder Neunte ein erhöhtes Armutsrisiko (jeweils 11 Prozent).

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    60 Jahre Deutschland Im Ost-West-Vergleich zeigt sich, dass entgegen der Werte für die Gesamtbevölkerung die Menschen über 65 in den neuen Ländern (10 Prozent) ein geringeres Armutsrisiko aufweisen als ihre Altersgenossen im früheren Bundesgebiet (13 Prozent). Ein besonders hohes Armutsrisiko haben bundesweit Erwerbslose.

    Mehr als die Hälfte der Erwerbslosen (54 Prozent) in Deutschland war 2009 armutsgefährdet. Doch auch bei diesem Wert gibt es große regionale Unterschiede: Während 2009 in Bayern und Baden-Württemberg 41 Prozent beziehungsweise 42 Prozent der Erwerbslosen armutsgefährdet waren, waren es in Sachsen-Anhalt 70 Prozent.

  12. Obama will US-Mittelschicht stärken und Arbeitslosigkeit bekämpfen
    vor 55 Min.

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    Artikel versendenDruckenUS-Präsident Barack Obama hat zum Tag der Arbeit in den USA die Stärkung der Mittelschicht und den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit beschworen. In seiner wöchentlichen Rundfunkansprache sagte Obama am Samstag, die USA benötigten mehr als nur eine gesunde Börse. „Wir brauchen belebte Hauptstraßen und eine wachsende, gedeihende Mittelschicht.“ Er werde Tag für Tag für soziale und wirtschaftliche Sicherheit arbeiten, für den „amerikanischen Traum für unsere Familien und künftigen Generationen“, sagte Obama. Am Freitag hatte das US-Arbeitsministerium die Arbeitslosenzahlen für August bekannt gegeben. Demnach verloren 54.000 Menschen in den USA ihren Job, die Arbeitslosenquote lag bei 9,6 Prozent. Die USA stecken tief in der Wirtschaftskrise.

  13. Wer, wie ich, die Diskussionen in US-amerikanischen Webforen verfolgt, kann sich einen Eindruck davon machen, wie es um die letzte verbliebene Supermacht tatsächlich bestellt ist. Gar nicht wenige Leute, die einen Blick hinter die Kulissen getan haben, sind der Meinung, daß der Bedeutungsverlust der USA irreversibel sei.

    Andererseits ist das – sollte es sich tatsächlich so verhalten – nicht unbedingt ein Grund zur reinen Freude. Es spricht für sich, daß lebenslange Gegner des Kommunismus wie Peter Scholl-Latour schon 2002/03 so weit waren, sich die UdSSR zurückzuwünschen; nicht aus Sympathie für den Kommunismus, sondern weil Machtverschiebungen solcher Größenordnung unabsehbare Konsequenzen nach sich ziehen. Bei aller Heuchelei, Großmannssucht und Machtbesoffenheit sind die USA nicht der schlimmste Hegemon, den man sich denken kann; wenn das auch weniger an den amerikanischen Eliten liegt, als am Charakter des Landes selbst, an der unverbrüchlichen Anständigkeit der echten, rotblütigen Amerikaner. Zumindest soviel kann gesagt werden, daß die UdSSR in derselben Position, die die USA seit 1989/90 besetzt halten, die Rolle des Hegemons mit weniger Skrupeln ausgelebt hätte, als die USA es tun. Jedes Land, dessen Macht nicht durch konkurrierende Mächte ausbalanciert wird, wird zwangsläufig einen immer zynischeren Gebrauch von ihr machen; weswegen man nicht umhin kann, sich die Zeiten zurückzuwünschen, da historisch präzedenzlose Mächte wie die USA und die UdSSR einander gegenseitig in Schach hielten. Der Kollaps dieser Konstellation war die wahre Katastrophe unserer Zeit. Um ihrer Aufrechterhaltung willen hätte man gern auf die deutsche Vereinigung verzichtet – und neben den klaren Verhältnissen und der Sicherheit auch ein Staatsziel übrig behalten.

  14. So wie es um 1910 herum sein strategisches Zentrum von der City of London nach NYC verlegte, hat das internationale Finanzkapital schon Vorkehrungen getroffen, das leckgeschlagene Schiff namens USA zu verlassen. Die massiven Verschiebungen gewaltiger Produktionsmittel nach Übersee, vor allem nach China, sind nur der sichtbarste Teil dieser Bestrebungen.

    Einstweilen ist es noch nicht so weit: Aber es soll keiner glauben, daß die Bankster und ihre politischen Vertreter zu Amerika und seinen Menschen ein weniger zynisches Verhältnis hätten, als zu allen anderen Ländern. Einen normalen Amerikaner unterscheidet von einem Europäer lediglich die höhere Wahrscheinlichkeit, daß ihm mangels besserer Lebenschancen nichts anderes übrigbleibt, als sich in den Weltordnungskriegen des Finanzkapitals tot- oder zum Krüppel schießen zu lassen. Gegen die Bevölkerungsmehrheit der USA ist von seiten der Eliten ein noch viel offenerer Krieg im Gange, als in Europa: Nirgends ist so offensichtlich wie in den USA, was political correctness eigentlich ist: Eine Waffe im Arsenal der Eliten in ihrem Krieg gegen die Masse. Political Correctness ist die Hausordnung in der Welt des globalisierten Kapitalismus. Leider begreift die Volksopposition in den USA diesen einfachen Sachverhalt nicht und spricht von der political correctness als von einem „kulturellen Marxismus“.

    Hier in Europa steht diesem Irrtum ein anderer gegenüber: nämlich die falsche Wahrnehmung, daß das, was sich in den demokratischen Kreuzzügen und in den Foltergefängnissen austobt, ein amerikanischer Chauvinismus sei. Das ist grundfalsch: Die säbelrasselnden amerikanischen Patriotards und konservativen Chickenhawks sind lediglich die Affen der Globalisten. Wahre amerikanische Patrioten sind noch stets Isolationisten gewesen. Mit dem traditionellen Amerika hat das heute herrschende Regime soviel gemeinsam, wie die vom Finanzkapital gesponserte Kerenski-Republik mit dem Rußland Katharinas d. Gr..

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