1914-1918: Der Kriegsschuldlüge entgegentreten

Antideutsche Propaganda aus dem 1.Weltkrieg, Made in England
Antideutsche Propaganda aus dem 1.Weltkrieg, Made in England

Das provozierende Dossier in der neuen Ausgabe von COMPACT.

Für mich ist das der vielleicht provozierendste Teil in der neuen COMPACT: Unser Dossier „Die Kriegsschuld-Lüge. Deutschland und der Erste Weltkrieg“. Mit Beiträgen von Helmut Roewer (ex-Verfassungsschutz-Chef Thüringen), Willy Wimmer (ex-Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium), dem italienischen Marxisten Domenico Losurdo und dem deutschen Historiker Jan von Flocken. Dazu der Mitschnitt einer Fernsehdebatte mit dem australischen Historiker Christopher Clark und seinen Kritikern. Die Hauptbeiträge sind sehr unterschiedlich, etwa der bekennende Preuße Jan von Flocken auf der einen und und der bekennende Marxist Domenico Losurdo auf der anderen Seite. Aber einig sind sich alle darin, die These von der deutschen Allein- oder Hauptschuld am 1. Weltkrieg, die sich in der Historikerzunft seit der sog. „Fischer-Kontroverse“ Anfang der 1960er Jahre durchgesetzt hat, zurückzuweisen. Unten folgt der Beitrag Roewers zu Clarks Buch „Die Schlafwandler“, das die Debatte um den 1. WK neu eröffnet hat. Hab das Buch im Urlaub gelesen. Formidabel! Aber ein Wermutstropfen: So sachkundig Clark der Dämonisierung Deutschlands widerspricht, so sehr verfällt er in die Dämonisierung des „Schurkenstaates“ Serbien. Naja, werde dazu vielleicht noch was Schreiben. Das Jubiläumsjahr ist ja lang…

Aus COMPACT 1/2014:

Die Neueröffnung der Debatte

_von Helmut Roewer

Vor hundert Jahren, im August 1914,  begann in Europa ein Krieg, der im Verlauf des 20. Jahrhunderts mehrfach umbenannt wurde: Der Große Krieg, der Weltkrieg, der Erste Weltkrieg. Vielleicht ist dieses hundertste Jubiläum die letzte Gelegenheit, sich mit diesem Ereignis ernsthaft zu beschäftigen, bevor es im Nebel von „vor undenklichen Zeiten“ verschwindet und nur noch sogenannten Spezialisten zugänglich ist. Dabei ist es so, dass der Erste Weltkrieg Europas politische Verhältnisse nahezu komplett auf den Kopf stellte und damit die Grundlagen dafür schuf, wie wir es heute kennen.

Das hier besprochene Buch ist eine detaillierte Schilderung, wie es zu diesem Krieg kam. Ich habe vor gut einem Jahr zunächst die englische Urfassung gelesen und hätte gewettet, dass es hiervon nie eine Übersetzung ins Deutsche geben würde. Nun gut, ich habe mich geirrt, und ich bin froh, dass es so ist. Warum das so ist, will ich in zwei Vorbemerkungen schildern.

Erstens, wäre dieses Buch von einem Deutschen geschrieben worden, so hätte keiner unserer Mainstreamverlage dergleichen zu veröffentlichen gewagt, denn in dem Buch ist von „deutscher Schuld“ nicht die Rede. Die Schere im Kopf unserer Buchindustriellen hätte schnipp gemacht, und das wäre es dann gewesen. Doch zum Glück ist der Autor ein Australier. Zweitens, hätte dieser Autor sein Buch 1919/20 geschrieben, wäre es in der anglo-amerikanischen Welt nicht erschienen. Die damaligen Verleger hätten nach Lektüre der Einleitung das Manuskript zugeklappt und den Autor bei den staatlichen Autoritäten wegen Hochverrats angezeigt. Doch zum Glück schrieb er den Text erst neunzig Jahre nach dem Krieg.

Der Inhalt des Buches

Clarks Buch schildert die politischen Ereignisse, die in den Ersten Weltkrieg einmünden. Er beginnt auf dem Balkan. 1903 ermordeten in Serbien in einer Tat, die man nur viehisch nennen kann, Verschwörer den dort regierenden König nebst seiner Frau.

(…)

Russischer Expansionismus, französischer Revanchismus, britische Weltmachtarroganz, deutsches Großmannsgehabe und österreichischer Anachronismus waren hervorstechende nationale Charakteristika der fünf europäischen Großmächte, die zusammengenommen ein gefährliches Gemisch bildeten. Zu den großen Fünf kamen die allmählich vom europäischen Kontinent verdrängte osmanische Großmacht und, nicht zu vergessen, Italien, das gerne eine solche Großmacht sein wollte. Clark lenkt mit guten Gründen den Blick darauf, wie Italien durch seine abenteuerliche Nordafrikapolitik das europäische Gleichgewicht ins Schwanken brachte.

Ohne diese italienischen Abenteuer wären, so Clark, die dann folgenden Ereignisse, die als Balkankriege in den Geschichtstabellen notiert sind, gar nicht denkbar gewesen. Im ersten 1912 ging es darum, die Türkei endgültig aus Europa zu vertreiben.

(…)

Deswegen musste das allzu selbständig auftrumpfende Bulgarien im zweiten Balkankrieg zurechtgestutzt werden. Diese Mission übernahm unter russischem und französischem Protektorat das kleine und im Prinzip ebenso unbedeutende Serbien. Es durfte sein Territorium nahezu verdoppeln. Als es hierbei im Südosten an Grenzen stieß, wandten sich die Augen der Expansionisten unter wohlwollendem Zuspruch der französischen Geld- und russischen Ideengeber nach Nordosten. Da lag die Donaumonarchie.

Wie ging es in der Doppelmonarchie zu? Und was war mit Deutschland und England?

(…)

Was ist neu bei Clark?

Neu ist an diesem Buch, dass einer den Versuch unternommen hat, den Blick des Lesers auf die Entscheidungsträger zu lenken. Ihren vernünftigen Gedanken sowie ihren Irrungen und Wirrungen spürt der Autor anhand der Quellen mit Akribie nach. Geschichte wird in diesem Buch wieder zur Geschichte von handelnden Personen und deren Beziehungen und Vorstellungen. Es ist ein Sprung zurück zu den Traditionen der großen Geschichts-Erzähler des 19. Jahrhunderts. Clarks Buch ist damit die komplette Abkehr von einseitigen, faktenschwachen Deutungsmustern über die Ursachen des Ersten Weltkriegs.

Für die Sieger des Weltkriegs war es klar: Artikel 231 des Versailler Vertrages legte Deutschlands alleinige Kriegsschuld fest. Deutschland unterschieb das. Die Reichsregierung der noch auf wackligen Beinen stehenden Demokratie sah keinen Ausweg. Die über das Kriegsende fortgesetzte britische Blockade, die jegliche Lebensmittelzufuhr nach Deutschland unterband, kostete pro Tag 800 Hungertote. 800 pro Tag! Die meisten davon waren Kinder. Friedrich Ebert und Genossen blieb 1919 keine Wahl, sie unterschrieben den Versailler Vertrag.

Mit der Fiktion der deutschen Alleinschuld ließ sich jahrzehntelang erfolgreich Politik und auch Geschichtspolitik treiben. In Deutschland wussten alle ernst zu nehmenden Leute seit 1919, dass die deutsche Alleinschuld eine Lüge war. Hitler sattelte hier auf und fügte die Lüge vom Verrat der sogenannten Novemberverbrecher, also der Sozialdemokraten und Linken,  hinzu, denen angeblich dieses unnötige Anerkenntnis zu verdanken war. Mit dem Aufräumen nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg gerieten die Dinge dann durcheinander. Historiker wie der Hamburger Fritz Fischer machten von sich reden, als sie die These von der deutschen Alleinschuld mit Hilfe von fragwürdigen Aktenzitaten aus dem Fundus des Auswärtigen Amtes scheinbar untermauerten. Das war 1961. Seitdem trat das Gerede vom deutschen „Griff nach der Weltmacht“ seinen Siegeszug an. Es war Propaganda pur. (…)

Wirkung und Langzeitwirkung

Für Deutschland bedeutet das Buch eine Neubesinnung, die Abkehr von den liebgewonnenen Thesen einer ängstlichen Historikerzunft, die auch jetzt wieder hinter der Hand wispert, dass man natürlich das alles, was Clark vor den Augen des Lesers ausbreitet, längst gewusst habe. Nur habe man das in Deutschland nicht sagen können… Und dann kommen verquaste Formulierungen, die von Schuld und angeblicher Verantwortung handeln. Man könnte es auch, weniger freundlich, als mangelnde Zivilcourage bezeichnen.

Niemand weiß, welche Langzeitwirkung das Buch von Clark entfalten wird. Sein Bombeneinschlag in der Presse offenbarte vor allem eines: die ungeheuerliche Naivität und wohl auch Primitivität, die der gewöhnlichen Berieselung des Publikums durch die Meinungsmacher zugrunde liegt.

(…)

Das Buch zeigt, dass es ruhig etwas komplizierter zugehen darf, als das Fernsehformat angeblicher Wissensvermittler uns glauben machen will. Bei soviel Lob darf auch ein Körnchen Kritik nicht fehlen.

(…)

Wie auch immer: in summa ein tolles Buch. Eines für den hartnäckigen Leser, der sich eine Basis schaffen will, um mitreden zu können.

((Den Artikel vollständig lesen in der Printausgabe COMPACT 1/2014).

150 Kommentare zu „1914-1918: Der Kriegsschuldlüge entgegentreten

  1. Eine COMPACT-Veranstaltung über dieses Thema würde die Anzahl der „Anti“Faschisten im Vergleich zur Familien-Konferenz im November 2013 vermutlich stark ansteigen lassen.
    Vom 2. Weltkrieg ganz zu schweigen…

  2. Natürlich ist Clarks Buch überaus zu loben und kommt gerade noch rechtzeitig heraus!!! Beachten sollte man allerdings, daß er die Rolle Großbritanniens im Zuge der Entwicklung zum Kriege überaus zurückhaltend betrachtet und da ganz ein treuer Untertan ihrer Majestät bleibt.
    „Deutsche Großmannssucht“??? Natürlich gab es Strömungen die einen Krieg wollten aber diese stellten eine absolute Minderheit dar, auch Moltke kann man so interpretieren, daß er einen Krieg wollte; allerdings eben nur „früher“, weil er fest damit rechnete das Rußland nach Abschluß seiner Militärreformen sowieso angreifen würde…Wenn man die Quellen betrachtet, war auch das wilhelminische Reich saturiert, hatte allerlei wirtschaftliche Forderungen aber keine territorialen, wollte von allen Mächten mit Sicherheit am wenigsten einen großen Krieg…Die Tragik ist vielmehr, daß Deutschland mit einer realen expansiven Großmachtspolitik und einem offensiven kriegerischen Vorgehen Anfang des Jahrhunderts diesen Krieg dann aller Wahrscheinlichkeit nach gewonnen hätte und Ostmitteleuropa dann schon 1906 ungefähr so ausgesehen hätte wie heute, der Menschheit aber zwei Weltkriege erspart geblieben wären- deshalb Schande auf die „Quislinge“ in der deutschen Historikerzunft und eine Tragödie, daß das Kaiserreich den Krieg immer vermeiden wollte, auch als man ihn hätte sicher gewinnen können…

  3. @ jürgen

    sicher war der balkan nur mittel zum zweck. aber dass „die serben“ europa mit ihrer schwarzen hand eine ganz scharfe suppe eingebrockt haben, das weisste schon?! regierungsvertreter in belgrad und russland wussten das lange vor den schüssen von sarajewo und berechneten eiskalt, wie die dominosteine anschliessend fallen würden. aus meiner bescheidenen sicht war das „the maine pt.2“

  4. Na, da werden wir aber zu tun haben. Die gleichgeschalteten deutschen Medien werden im „Jubiläumsjahr“ alles tun um uns diese Kriegschuld näher zu bringen ….

  5. Verhetzung und Lügen als Kriegsvorbereitung „reloaded“ – etwas vom Thema weg, doch die Wiederkehr des Gleichen:
    Ein gutes Interview mit Dr. Yavuz Özoguz auf Jungle-Drum.de mit Titel „Türkei im Taumel der Geschichte“ …

  6. Serbien; die „Gewaltkultur“ auf dem Balkan ist eine Sache…zu gute halten muß man den Serben, daß sie praktisch alle österreichischen Forderungen zu guter letzt erfüllen wollten, einen Krieg 1914 können sie also nicht wirklich gewollt haben; auch sie warteten im Zweifel darauf, das die russische Neuorganisation der Armee abgeschlossen sein würde, daß Rumänien von den Mittelmächten abfallen würde, ebenso Italien und sich die Türkei weiter aufgelöst hätte; auf Zeit spielen hätte also mehr gebracht, allerdings waren sie eine Marionette Russlands; Tauroggen in allen Ehren – wenn es einen Schuldigen gab, dann war es die russische Kriegspartei, gefolgt von Österreich und dort die Ungarn – die Deutschösterreicher waren schon lange zum Ausgleich bereit….

  7. das ist dieser stretch, jürgen, der mir den zugang zu serbien eben so sauer verhagelt. dort wurden princip ja noch etliche denkmäler gesetzt, nach dem krieg. aus patriotischer sicht bin ich da ganz auf dem balkan, bei princip und den serben. aber dann soll man auch die größe haben zu sagen, okay, unsere einkreiserfreunde haben uns diesen kriegsauslösevorschlag gemacht, wir haben ja gesagt, es hat geklappt, wir stehen dazu: nicht nur auf die person princip sondern auch auf die ganze strategie. aber stattdessen dann noch auf den finger auf die verlierer zu zeigen und zu sagen „ihr pickelhauben wolltet den krieg und die weltherrschaft“, das ist einfach nur noch arm. die amis, engländern, und russen habens ja später wieder getan, als hitler kam- als osama 0.0. eine ganz ganz traurige gesellschaft, diese alliierten.

  8. Hm, hm… ich formuliere jetzt mal sehr vorsichtig, um nicht mit den Blogregeln zu kollidieren:

    Wenn man nicht wüßte, daß es einen 2. Weltkrieg gegeben hat, könnte man fast versucht sein zu meinen, daß 1914 ein 2. Dreißigjähriger Krieg seinen Anfang genommen hat.

  9. @ Joachim Bullinger,
    es war der 2. Dreißig Jährige Krieg 1914 – 1945 …

  10. Aber diese ewige alliierten-kriegsschuld-tour auf der deutsche seite ist auch genauso bescheuert und auch kein bisschen glaubwürdiger. es ist eben total blödsinnig, einmal sich darüber zu ärgern, daß einige den deutschen eine 100prozentige allernschuld bescheinigen, und dann selber behaupten, es wäre ja genau umgekehrt alles gewesen jaja, die bösen engländer, franzosen, amis hätten ja von vornherein die ganze schuld und den plan gehabt, das arme unschuldige deutschland zu zerstören. so wird man auch nicht überzeugender.

    BEIDE SEITEN HABEN SCHULD AUF SICH GELADEN.

  11. Über das Ausmaß der deutschen Teilschuld und über die Rolle der serbischen Regierung Pasic ließe sich sicherlich streiten.

    Aber es tut mir leid: Die Alleinschuldthese, die Elsässer bei den großen Medien sehen will, gibt es meiner Meinung nach nicht. Im Gegenteil, das von Elsässer präsentierte Clark-Buch wurde von der sonntags-FAZ als „Buch des Jahres“ empfohlen; die meisten anderen großen Häuser sehen es ähnlich, ebenso wie amazon, das Clark ein Vorstellungsvideo-Stream hat einstellen lassen. Und in den ganzen Buchhandlungs-Ketten wird es ebenfalls groß angepriesen.

    COMPACT hat sicherlich „Mut zur Wahrheit“, darf aber nicht jede eigene These als „vom Mainstream geächtet“ präsentieren, ohne das im Einzelfall auch gegenzuprüfen. So macht sich die „Truther-Szene“ unglaubwürdig. Das Buch ist sicherlich gut (werd es noch lesen), aber gute Verkaufszahlen sind AUCH das Ergebnis entsprechender Werbepräsenz in den ach so „antideutschen“ Massenmedien.

    Elsässer ist deutsch-national, was ok ist. Aber er macht den Fehler, seine früheren Freunde von linksaußen/antideutsch mit dem Mainstream gleichzusetzen. Es gab eine deutsch-feindliche political correctness in Deutschland. Das ist jedoch 10,15 Jahre her. Seit der WM2006 ist das passee und jeder Deutschlandhasser macht sich lächerlich – auch im Mainstream.

  12. Um ganz ehrlich zu sein, habe ich noch nie irgendwo gehört, dass Deutschland alleine für den Ersten Weltkrieg verantwortlich sei. Das wird auch kaum in einem Geschichtsunterricht beigebracht. Natürlich war Deutschland alles Andere als ein Friedensgarant, denn Friedrich Wilhelm II war nicht unbedingt für sein diplomatisches Geschick bekannt, was schon an dem Bruch mit der bismarckschen Diplomatie erkennbar ist. Aber alleiniger Verantwortlicher war Deutschland nicht.

  13. Branko: Clark hat zu einem Debattenumschwung geführt, aber vorher war’s anders! Was Sie ansonsten jetzt wieder geschrieben haben, lässt mich vermuten, dass Sie a) nicht in Deutschland leben und b) COMPACT nicht lesen. Sonst könnten Sie nicht drauf kommen, dass die antideutsche Stimmung „seit 2006“ passé ist. Wo leben Sie? Hinterm Mond?

  14. Archie: BEIDE SEITEN HABEN SCHULD AUF SICH GELADEN – so steht es bei Clark, so steht es in COMPACT. Gegen welche Pappkameraden reiten Sie?

  15. Blue meint „ehrlich“, daß er noch nie gehört hätte, daß Deutschland zwei Weltkriege vom Zaune gbrochen hätte?!
    Hach, welch traumhafter Ort, an dem Sie leben dürfen. Ich bin neidisch, „ehrlich“.

  16. Der Ausbruch des Weltkriegs, den Hobsbawm als EIN Weltkrieg zwischen 1914 und 1945 definierte, wird in der Diskussion leider eurozentristisch, nicht global behandelt. In der sog. Pause zwischen Weltkrieg 1+2 fanden in Wahrheit die „kleinasiatische Katastrophe“, die Aufteilung der arabischen Welt und der Krieg auf dem asiatischen Kontinent statt.

    Der 1. Weltkrieg bedingte den zweiten, das ist wohl unstrittig. Deutschland gehörte zu den jungen Imperien und wurde deshalb von seinen Gegnern als besonders agressiv wahrgenommen. Die Kriegsschulddebatte bemäntelt dies. In meiner Schulzeit haben die Historiker den gefährlichen „Sonderweg“ Deutschlands als Hauptursache des Krieges ausgemacht. Die Gefährlichkeit des „Sonderwegs“ bestand darin, dass er schief gegangen ist.

    Enttäuschend ist für mich, dass die Motive aufstrebender Mächte des 19./20. Jahrhunderts (Japan, Deutschland/Preußen, USA, Serbien und Italien) vs. der alten Imperien (Frkr., GB, Rußland, Österreich-Ungarn und Osmanisches Reich) im Compact Dossier nicht besprochen wurden.

    Mut zur Wahrheit bitte auch bei diesem Thema.

  17. @Blue/Branko

    Was Ihr schreibt, ist richtig. In den Schulbüchern zum Geschichtsunterricht, mit denen ich vertraut bin, habe ich noch nie etwas von einer ‚Alleinschuldthese‘, sondern immer etwas von einem gemeinsamen ‚Hineinschliddern‘ in den Ersten Weltkrieg gelesen. Das ist der Standard.

    Es gibt natürlich bestimmte Historiker, die so etwas propagieren, aber entscheidend ist nicht, dass es sie auch gibt, sondern was Mainstream in Bezug auf den Schulunterricht ist. Und das ist eben nicht die Alleinschuldthese. Hier wird ein Popanz aufgebaut, um deutsch-nationale Stimmungen zu erzeugen, wahrscheinlich um dann mit diesen deutsch-nationalen Emotionen wieder pauschal gegen die Linke zu Feld zu ziehen.

    Aber es soll gleichzeitig mit dieser Diskussion auch der Anschein erweckt wird, dass das kaiserliche Deutschland ein ‚Friedensstaat‘ gewesen sei. In diese Richtung marschiert der Historiker Jan van Flocken, dem Compact die Spalten geöffnet hat und der Kaiser Wilhelm als Friedensengel beschreibt. Das ist kein Mut zur Wahrheit mehr, sondern ein Skandal für ein Blatt, das diesen Anspruch hat!

    Die richtige Einschätzung ist folgende: Beim Ersten Weltkrieg handelte es sich um einen imperialistischen Krieg um die Neuaufteilung der Welt. Alle Beteiligten waren aggressiv und imperialistisch und versuchten mit einer nationalistischen Propaganda die Massen für sich und für diesen Krieg zu gewinnen, um Deutsche gegen Franzosen, Deutsche gegen Russen, Engländer gegen Deutsche … in einem sinnlosen Krieg gegeneinander zu hetzen und zu verheizen. Krupp belieferte dann beide Seiten mit Geschützen und verdiente sich daran dumm und dämlich und die Rothschilds auch. Aber darauf wird nicht hingewiesen.

    In Deutschland gab es diese Hetze, vor allem im August 1914 genauso wie in England und in Frankreich. ‚Jeder Schuss – ein Russ, jeder Stoß – ein Franzos, jeder Tritt – ein Brit! waren die Parolen auf deutscher Seite.

    Erich-Maria Remarque, in ‚Im Westen nichts Neues‘, das ich als Jugendlicher las und das mein Lieblingsbuch wurde, beschreibt plastisch, wie die deutschen Lehrer zum Beispiel die Jugend für den Krieg mobilisierten und wie diese jungen Leute dann alle an der Front der Reihe nach fielen. Dieses Buch sollten wir wieder aus dem Bücherschrank holen, statt zweifelhafte Historiker wie einen Jan van Flocken, der eindeutig deutsch-national ist, die Spalten zu öffnen.

  18. Nachgefragt sagt: 6. Januar 2014 um 18:30

    @ Joachim Bullinger,
    es war der 2. Dreißig Jährige Krieg 1914 – 1945 …

    Mhm, das dürfte dann die Brisanz des Themas ausmachen. Wenn Versailles gleichsam den Krieg mit anderen Mitteln fortgesetzt hat, steht auch die Deutsche Alleinschuld am „2. WK“ in Frage.

  19. So einfach können Sie es sich nicht machen Herr Elsässer; argumentieren geht anders. Ich lebe seit dem Tag meiner Geburt ununterbrochen in Deutschland und bin COMPACT-Abonnent seit der allerersten Ausgabe (Abo noch vor dem Lesen der ersten Ausgabe abgeschlossen). Habe jeden Artikel in jeder Ausgabe gelesen und sämtliche (!!) Hefte aufbewahrt.

    Der Punkt, wo wir zwei uns gerade nicht einig sind, ist nunmal sehr subjektiv und genau daher kann auch keiner „Recht“ haben. Sie sehen es MEINER PERSÖNLICHEN MEINUNG NACH durch ihre nationale Brille und wittern überall die grüne/antideutsche Keule. Die sehe ich nicht.

    Clark ist nicht ALS FOLGE einer durch sein Buch ausgelösten „Debatte“ salonfähig/gehypt worden. Noch bevor das Buch rauskam war sein Vorstellungs-video bei Amazon drin. Wer darf das schon!? 9/11-Bücher jedenfalls nicht! Die fanden sich auch nicht im SPIEGEL oder der FAZ als „Buch des Jahres“.

  20. ich wundere mich echt über die aussagen, der ausbruch des ersten weltkriegs würde von den leitmedien ausgeglichen dargestellt. ich hab bis vor 3,4 jahren noch reichhaltig tv gesehen und auch zeitung gelesen. da wurde das garantiert so NICHT rübergebracht. es war durchgehend der preussische militarismus, der fröhlich eingeschenkt bekam. die bilder waren stets die gleichen. willi II wie er parade hält, deutsche pickelhauben die unter eingespieltem tschingdarassabing berliner prachtchausseen gleichschreiten bis die schwarte kracht, und im hintergrund dann der dauerkommt über die diesen deutschen ungeist des dauermarschierens. über diesen platz an der sonne, den der bleiche kaiser eben auch noch mit seinem schwarzweisse handtuch belegen wollte. und babies in matrosenuniformen, das schlachtfutter von morgen. diese propaganda war in JEDER „doku“ drin. von den geheimdienstvorbereitungen der alliierten zum krieg kein sterbenswörtchen. hat sich das echt so geändert? ich mein, ich hab vor 3 jahren die kiste entsorgt. von daher lass ich mich da gern belehren…

  21. Mir gehts wie Blue: Dass Deutschland Alleinkriegsschuldiger sei, gehört nicht zu meinen Sozialisationserfahrungen. Im Gegenteil: Auf einige unerfreuliche Details bin ich eher durch Zufall gestoßen. Es mag sein, dass die Entente als Erste Kampfgas eingesetzt hat. Aber das spielte sich auf dem Niveau von Reizstoffen ab. Absolut tödliches Chlorgas, dazu im großen Stil, wurde zuerst von den Deutschen eingesetzt. Die Geschichte des WK 1 differenzierter zu betrachten, heisst noch lange nicht, sich hinter alle Entscheidungen der „Obersten Heeresleitung“ stellen zu müssen.

  22. Die größte „Schuld“ ist doch die, das nur Männer glauben, mit ihrer männlich strukturierten Denke, dem Kriegswahn das Geheimnis zu entreißen.

    Geht es im Krieg nicht immer um Frauen? Um Weiblichkeit? Um die Erde? Um tief in der Erde liegende Schätze? E N E R G I E.

    Wo sind die Frauen auf diesem Blog? Sie machen immerhin
    50 % der Bevölkerung aus. Aber sie verstehen diese disziplinierte Herangehensweise nicht.
    Und werden dann auch schnell zu Märchentanten.

    Ich mache Ihnen keinen Vorwurf, Jürgen, ich schätze ihre Arbeit sehr.

    Vor mir liegt der Simplicissimus 1896- 1914.

    Viele Bilder, das macht die Sache rund. Das letzte Bild dieser Ausgabe

    „Der alte und der neue Kriegsgott “ von Th.Th Heine 1914

    Mars , mit Schild und Schwert, wie bekannt.

    der neue Mars
    Revolver in der rechten Hand, als Kopf eine Tasche voller Münzen, und im linken Arm ein Sack voller Geld.

    Und an unsere Leser, die letzten Worte vor der Mobilmachung

    „Die Nummer 18 und 19 die schon vor Mobilmachung in Druck gegangen waren, haben wir – soweit es sich ermöglichen ließ – zurückgehalten.
    Es geschah dies……aus einem Gefühl heraus, dass es in diesen Tagen, eine Kritik innenpolitischer Vorgänge selbstverständlich nicht mehr gibt.
    Die beiden Nummern werden nach dem FRIEDENSSCHLUSS unsern Abonnenten zugestellt. “
    Die Redaktion

    Diese Nummern liegen noch in der Luft oder hat jemand sie schon erhalten?

  23. Schnehen: Ich habs Ihnen schon mal gesagt: Der Artikel von Jan von Flocken wird in COMPACT gefolgt von einem Artikel des italienischen Marxisten Domenico Losurdo. Das ist offene Debatte. Sie verlangen Zensur von COMPACT, und das machen wir nicht mit.

  24. Herr Eggert: Dass in den deutschen Medien die deutsche Mitschuld deutlich mehr Beachtung findet als die britisch/französisch/russisch/serbische Mitschuld, ist mir klar. Das habe ich nie bestritten, aber:

    1. Das ist nicht gleichzusetzen mit der Alleinschuldthese und um diese geht es hier. Das meine ich doch die ganze Zeit. Dass „Truther“ die Position des Mainstreams nicht wirklich differenziert bzw. detalliert betrachten sondern „sowieso wissen, was da gesendet wird“, ist ein riesen Schwachpunkt.

    2. Das nenne ich GRUNDSÄTZLICH besonnene Geschichtsaufarbeitung. Man sollte immer erst auf sich selbst schauen. Man kann vom innerdeutschen Geschichtsdiskurs nicht erwarten die britisch/französisch/russisch/serbische Mitschuld in demselben Maße wie die deutsche zu betrachten. Wenn mein Junge sich morgen mit einem anderen auf dem Spielplatz schlägt und wir die trennen, prangere ich das Fehlverhalten des eigenen Blachs anschließend zu Hause doch deutlich mehr an als das Fehlverhalten des „anderen“. Schließlich will ich doch in erster Linie, dass MEIN Junge zukünftig zivilisierter vorgeht.
    Und genauso find ich es GRUNDSÄTZLICH normal, dass das deutsche Geschichtsbewusstsein in erster Linie die deutsche Mitschuld betrachtet.

  25. Hier ein Kommentar von Kreuzweis, der hier regelmässig kommentiert, auf dem rassistischen Blog A_S

    Obwohl ich hier nicht regelmäßig aufschlage, denn hier gibt es so viel zum (Fest-)Lesen, daß mir manchmal der Kopf schwirrt, so verfolge ich die Entwicklung doch mit Freude und Bewunderung.
    Da ich das meiste hier sowieso nur befürworten kann und mich das Agieren zwischen den Fronten mehr reizt, treibe ich mich gerne auf konservativen, libertären oder nochlinken Blogs rum. Dort, im Niemandsland der Angestochenen und Aufgeschreckten, bei den “thruthern”, den “Liberalen” und ent-täuschten Linken macht der Versuch der Seelenrettung mir mehr Freude. Dort tut es auch Not, öfters einen ketzerischen Gedanken zu präsentieren und das Denken zur Freiheit zu weisen (Versucht möglichst nicht direkt hierher zu verlinken, sondern über “tinyurl”!).
    Den Liberalismus sehe ich als für viele junge Leute einzig erreichbaren Rettungsraum vom Sozialismus. Dort kann man bereits sehr freiheitlich denken und fallweise gelingt dann auch noch der Schritt zum Nationalismus. Jedenfalls verachtet der Libertäre das Gutmenschenprinzip – und das ist schon eine gute Basis. Auch ich glaube, daß das Austrocknen des Lebenssaftes namens “Staatsknete”, uns von einem Großteil der Gutmenschenpest befreite. Beide, Libertäre und Rechte, erleben das demokrattische Regime als Feind und suchen daher die Diskussion..

    Das sagt wohl schon alles…Ufpassä

    Gruss
    Hotzenplotz

  26. 1914
    Kriegsgeschichte wird bekanntlich von den Siegern geschrieben. Wer sich aber den Aufstieg des British Empire genauer anschaut, sieht auch, das ein ebenfalls aufstrebendes Land wie Deutschland in der Mitte Europas die Vormachtsstellung des Empire gefährden konnte. Insbesondere, neben der neuen Deutschen Qualität, die das „Made in Germany“ vom einstigen Warnaufdruck zum gefragten Qualitätssynonym machte kam noch der Bau der „Bagdadbahn“ hinzu, um Deutschland unabhängiger von den britisch kontrollierten Seewegen nach Asien zu machen.

    Es ist ein Kartenbild von einem aufgeteilten Deutschland im Umlauf, welches angeblich von 1890 stammen soll. Aufgrund der strategischen Entwicklung hatte man in London also von langer Hand geplant, wie man die Deutsche Entwicklung „eindämmen“ konnte. Strategisch wurde Deutschland umzingelt, insbesondere Frankreich im Westen und Rußland im Osten gegen Deutschland aufgestellt.

    Nach dem Schlieffenplan sah sich die Reichswehr dann strategisch gezwungen, einen aufkommenden Krieg möglichst ausserhalb der Deutschen Grenzen zu führen, um Reserven und Resourcen zu schonen. Schon war die Deutsche „Kriegsschuld“ ins Nest gelegt, London rieb sich die Hände…

    1989
    kam wieder eine „Eindämmungsstrategie“ aus London. Aus Angst vor einer erneuten Führungsrolle Deutschlands in der Eurasischen Einigung startete die Regierung Thatcher die „4. Reich-Kampagne“ gegen Deutschland. Das Besatzungsrecht wurde gegen den „2+4-Knebelvertrag“ ausgewechselt und besteht faktisch fort. Für den Preis der Wiedervereinigung hat Deutschland weiterhin auf seine absolute Souveränität zu verzichten.

    2014
    Die aufstrebenden und souveränen neuen Großmächte Rußland und China werden vom neuen British Financial Empire (British Brain, American Muscle, auch bekannt als „Globalisierung“) eingekreist. Neue US-Militärbasen in Australien, Usbekistan und womöglich in der Ukraine sollen dafür sorgen, eine strategische Vorteilsposition zu erlangen. Das Empire träumt davon, Rußland und China mit einem „Erstschlag“ zu überraschen und mit einem „Zweitschlag“ (Strategie des US-Raketenschirms in Osteuropa, welcher angeblich nur vor dem Iran schützen soll…) Rußland und China entscheidend zu schwächen um sie dann in einem Zermürbungskrieg als souveräne Nationen zu vernichten. Einen 3. Weltkrieg nimmt man als „Kollateralschaden“ gerne in Kauf. Man höre auf die Zeichen…“Guns of August“.

  27. @Schnehen

    „Beim Ersten Weltkrieg handelte es sich um einen imperialistischen Krieg um die Neuaufteilung der Welt.“

    Deutschland versuchte sicherlich den Krieg zu gewinnen. Das ist banal! Die Pläne der Mittelmächte zur Neuaufteilung der Welt habe ich allerdings bisher nicht gefunden. Können Sie mir weiterhelfen?

  28. @ branko

    ich kann da nicht ganz folgen, vom gerechtigkeitsempfinden her. ihr kind kommt weinend nach hause gelaufen, mit zwei blauen augen, und dann bestrafen sie es, damit es rechtschaffender wird? ich weiss nicht, das … ich versteh das irgendwie nicht….
    wie wäre es, vorher mal den standpunkt des eigenen kleinen einzuholen, wie das ganze aus seiner sicht zustandegekommen ist. sie kennen ja die hintergründe nicht. dann haben sie auf jeden fall schon mal EINEN standpunkt. danach können sie ja immer noch die eltern der anderen prügelfraktion anrufen und fragen, was DIE so erzählt. und DANN erziehen.

    vom historischen aus erscheint´s mir am besten ALLE standpunkte gleich zu bewerten, gleich welches land dahintersteht. oder welche gruppe. die wahrheit hat keinen pass und kein parteibuch. da findet man auch hilfreiches von kommunisten und faschisten. und dann strich drunter machen, das gesamtbild anschauen. verifizieren/falsifizieren. streichen was propaganda ist. vertiefen wo wahrheit steckt. und dann richten. egal wen. ohne betrachtung der herkunft.

    so hab ich´s bisher versucht zu halten. und bin zu dem schluss gekommen: was den ausbruch des ersten weltkriegs angeht, da verdienen die alliierten den hosenboden als erstes vollgehaun. und zwar beidhändig.

  29. @Jürgen Elsässer

    Sie verwechseln Wahrheitsliebe mit Ausgewogenheit. Sie meinen, irrtümlich, dass wenn Sie aus zwei oder noch mehr verschiedenen Lagern, aus dem ‚linken‘ und dem ‚rechten‘ (Sie denken ja noch in diesen Kategorien), irgendwelche Beiträge veröffentlichen, die übrigens keine große Qualität haben, Sie ‚Mut zur Wahrheit‘ und ‚Offenheit‘ demonstrieren. In Wirklichkeit aber ist ‚Ausgewogenheit‘ nicht mit Wahrheitsliebe gleichzusetzen. Es kommt darauf an, die Gründe für den Ersten Weltkrieg objektiv und abseits aller Lager nüchtern und unvoreingenommen zu analysieren, statt Geschreibsel von der einen oder anderen Seite zu veröffentlichen und dann stolz darauf zu verweisen, wie offen das Blatt ist. So wird der Leser nicht aufgeklärt, sondern verwirrt.

    Ich würde mich freuen, wenn Sie EINEN guten Artikel, der Hand und Fuss hat, der gut und anhand von Dokumenten ordentlich recherchiert worden ist, veröffentlichen und ihn zur Diskussion zu stellen würden, statt in Pluralismus zu machen oder einseitig Parolen von einer Alleinschuld medienwirksam nach vorne zu bringen, um damit bestimmte Stimmungen zu erzeugen.

  30. History is not a preferred major in schools anymore, in the UK. So the new book by Clark (a native australian, now at Cambdrige University, UK) was not received intensely by a broader public.
    The lessons to be drawn have been stated by Schnehen and others quite well: many were guilty, on both sides, on all sides, because the interests were so heterogenous. That’s not so new. But that in Germany and France this old knowledge is again spreading through Clark’s well designed marketing, is a good thing.
    Most actors on the higher political/military level in WW1 did not feel guilty then, because they just did not know what a modern war would entail in terms of brutality on the battlefield. But von Moltke soon had his nervous breakdowns when he had seen with his own eyes the thousands of wounded and dead and the cruelties of everyday war. Remarque’s book is a novel from behind,, but still gives the best overall picture.
    Now there is a new book (written in German) on the market which tries to catch the spirit, the tragedy and slowly growing insight into the paranoia of the war by a jewish french and a jewish german soldier meeting accidentally in this terrible fight of nations. In which they begin to become aware of their own cultural identity. Wriiten as a novel by former israeli ambassador to Germany, Avi Primor, the book is worth reading.

  31. @ Alleinschuldthese I. WK? Vielleicht bei Fritz Fischer, aber nicht als durchgängiges Modell. Aber wenn Compact einen solchen Artikel setzt, dann doch um politische Meinung zu prägen. Dabei geht es darum, dass Deutschland in den kommenden Jahren seine Interessen klarer und deutlicher wahrnehmen muss. Eine Sachdiskussion darüber müsste nicht bei der Schuldfrage oder der Propaganda, sondern bei den Kriegszielen ansetzen, also dem Septemberprogramm 1914. Dessen Kernpunkte klingen für „einen Griff nach der Weltmacht“ eher moderat.
    Zitate nach Wiki: „Sicherung des Deutschen Reiches nach West und Ost auf erdenkliche Zeit. Zu diesem Zweck muss Frankreich so geschwächt werden, dass es als Großmacht nicht neu erstehen kann, Russland von der deutschen Grenze nach Möglichkeit abgedrängt und seine Herrschaft über die nichtrussischen Vasallenvölker gebrochen werden.“ Über einen mitteleuropäischen von Deutschland beherrschten Zoll- und Wirtschaftsverbund sollte die ökonomische und politische Vorherrschaft des Reiches garantiert werden. Frankreich sollte durch einen Handelsvertrag in „wirtschaftliche Abhängigkeit gebracht werden.“ Belgien sollte wirtschaftlich und politisch zu einem deutschen Vasallenstaat herabsinken. Weitere Nachbarn wie Dänemark, Holland und das zu diesem Zeitpunkt nicht existente Polen, sowie möglicherweise auch Schweden, Norwegen und Italien „unter äußerer Gleichberechtigung … aber tatsächlich unter deutscher Führung“ zollpolitisch verbunden werden.“
    Schiebt man diese Texte durch die Wörtermühle der Political Correctness, dann kommt letztlich Schäubles Kerneuropa heraus und eine Verdichtung der europäischen Bündnisstrukturen. Harte Realpolitik, über Generationen durchgezogen und wenig Apokalyptisches. So gesehen nichts Neues im Westen, außer der stetig zu betreibenden Realpolitik.

  32. schnehen: Bevor man zur Synthese kommt, dem „EINEN guten Artikel“, muss man den Raum für These und Antithese öffnen. Nicht der Intellektuelle im stillen Kämmerlein findet die Synthese, sondern das Volk muss sie finden. Das ist ein Prozess, den man nicht abkürzen kann, ohne sich zu isolieren. Kluge Menschen wie Sie sind in der Gefahr, das zu tun.

  33. Ich möcht mich NICHT in das Thema direkt mangels entsprechenden Wissens einmischen, aber ich frage mich angessichts der Diskussion, ob ich eine Revision / Umbenennung von Straßen / Plätzen usw. noch erleben werde. Beim Beispiel Berliner Flughafen bin ich mir nicht sicher ob er vor einer eventuellen Namensdiskussion (nein, jetzt nicht eine Diskussion über das für und wider) überhaupt fertig gestellt ist 😉

    (Korrektur)

  34. So viele Mächte werden hier genannt: Deutschland, Österreich, Italien, Türkei, Serbien, Russland, Frankreich, Großbritannien.
    Welche Punkte mir hier fehlen: Das ausgeschlagene Friedensangebot der Mittelmächte vom 12. Dezember 1916, die Balfour-Declaration 1917 und die eigentlichen Sieger (auch des gesamten 30-jährigen Krieges): US, SU und als Synthese der Dialektik: Israel.
    Ich meine das als Diskussionsanregung, ohne Keule und so…

  35. Hallo J.E. ,
    bezugnehmend auf ihren Beitrag von 22.51 Uhr,
    Martin Sonneborn, Chef der Partei „Die Partei“ behauptet „Ich greife mit Satire nach Macht“
    Der Clown bereist gerade unsere Ostzone und wirbt „satirisch“ mit „Wenn Sie uns wählen, lassen wir die 100 reichsten Deutschen umnieten“
    …ist es das was Sie meinen mit Raum für Thesen und Antithesen öffnen?

    Quelle: Lausitzer Rundschau v. 06.01.2014

    Solange man sich selbst informiert ist das ja ok aber wenn einem Meinungen aufgedrängt werden muss man achtsam sein.
    Wenn ihr den 3. dreißig jährigen Krieg nahen seht bitte kurz um Info damit die Familie die Koffer packen kann, im Prinzip sind sie ja schon gepackt.
    So schön ist Deutschland nicht um dort von anderen benutzt und missbraucht zu werden.

  36. @ frank

    wenn ich mir die vorrangigen politischen entscheidungen der letzten 10 bundesregierungen so anschaue, werde ich den unbestimmten eindruck nicht los dass in unserem land pausenlos satirisch nach macht gegriffen wird.

  37. Herr Eggert, sie verzerren meine Spielplatz-Metaffer. Diese war so gemeint, dass ich mich mit dem Streitausbruch eingehend befasst habe und zu dem Schluss komme, dass mein Gör erheblich dazu beigetragen hat. Der Aufarbeitung SEINES Fehlverhaltens widme ich in meiner künftigen Erziehung mehr Aufmerksamkeit als der Anprangerung des „anderen“. Die Rede war NICHT von einem hinterrücksen Überfall auf mein Kind.

    Ich bin Serbe und wenn jemand „im namen des serbischen Volkes“ aggiert, so betrifft mich das mehr als wenn jemand „im Namen des kurdischen Volkes“ aggiert.

    Und genauso sehe ich das Geschichtsbewusstsein in Deutschland, zumindest in Bezug auf 1914. Das zeugt von Reife. Sie erinnern mich an jene Migranteneltern, die mit zwanzig Verwandten einen Rachefeldzug am Spielplatz starten, da sie ja wissen wie sehr ihr Sohn unschuldiges Opfer war – hat er ja erzählt und das andere Blach ist ja bekannt für seine Prügeleien 😉

    Deutschland war 1914 NICHT das Opfer eines zwischenstaatlichen Aggressionskrieges, so wie Panama 1989, Restjugoslawien 1999 oder der Irak 2003. Ich bin ja ein Freund von Geschichtsrevision und von Verschwörungstheorien. Aber dennoch rate ich immer dazu, den Wald trotz faszinierender einzelner Bäume nicht aus dem Blick zu verlieren.

  38. Zur Dialektik einer objektiv-hermeneutischen Methode der Analyse von Lebenspraxis und Bewußtsein nach JB:

    Es gilt (mit Adorno) die Sache so lange konstellativ zu umkreisen, bis sich unser Denken in deren Mitte hineinvollzieht und damit sachhaltig wird. Das heißt nicht, daß wir versuchen sollten Subjekt und Objekt a priori zusammen zu setzen. Im Gegenteil, wir müssen jeden der beiden dialektischen Gegensätze analytisch scharf trennen und gesondert in seiner Reinform betrachten, denn dann ist es die Dialektik des Erkenntnisprozeses selbst, die den Widerspruch synthetisiert und uns den aufhebenden Gedanken anbietet. Wir müssen ihn dann nur noch denkend erfassen und uns zu eigen machen.
    Dies gilt deshalb, weil der Kognitionsapparat, der unserem Intellekt zur Verfügung steht, nur begrenzte Teile des Daseins wahrnehmen kann und daher zwingend solche Grenzen konstituieren muß. Und korrespondierend dazu ist unsere Sprache nur dann deutlich und klar, wenn sie in ihren Begriffen sorgfältig trennt und scharf abgrenzt. Wir müssen und sollen also so verfahren, sonst können wir nicht genau erkennen und je schärfer wir trennen umso deutlicher wird unsere Erkenntnis. Diese epistemologisch notwendige Entzweiung und Entfremdung erzeugt zugleich einen ebenso starken, gegenläufigen Zwang zur Vereinheitlichung und Rückverbindung. Wir müssen und sollen daher alles auf die Begriffe eines einzigen Prinzips zurückführen.
    Diese Spannung dürfen wir nicht zu früh auflösen. Hierin unterscheidet sich die Struktur praxisentlasteter wissenschaftlicher Erkenntnis von lebenspraktischem Verstehen. Während dieses bewußtlos verkürzen muß um schnell handeln zu können, ist jene dieser praktischen Notwendigkeit enthoben und sollte bewußt und willentlich die beiden Phasen voneinander trennen und die erste erst dann beenden, wenn sie auch vollendet ist. Erfolgt die integrierende Rekonstruktion des Prinzips nicht auf der Basis zuvor hinreichend sachhaltig ausdifferenzierter Begriffe, so potenzieren sich deren Unschärfen und man erhält als Ergebnis etwa „Licht”, „Geist” oder „Gott” ohne so recht zu wissen, was das eigentlich ist.
    Weil die oben beschriebene Struktur so ist, wie sie ist, werden wir auf dem Weg der bewußten Entfremdung und synthetischen Rückverbindung begriffenes Bewußtsein entfalten und mit vollem Bewußtsein das Ziel erreichen, nämlich das noch Jenseitige, das noch jeder Beschreibung oder gar Definition sich entzieht aber wirklich und erreichbar ist, rekonstruktiv zu erschließen. Wir können das Ziel nur dann verfehlen, wenn wir uns weigern diesen Weg zu gehen. Dann ist aber der Mensch als Mensch gescheitert und Natur muß nach neuen, anderen Möglichkeiten der Selbsterkenntnis suchen.

  39. Ein guter Anfang.Bin gespannt auf mehr.Die Rolle des Empire kommt viel zu kurz.Dessen Geopolitik und die Naivität/Irrationalität des Kaisers waren schuld am Ausbruch dieses Krieges der absolut gewollt war.Da ist niemand
    „hineingeschlittert“.Das Empire hat klassisch seine „Verbündeten“ Frankreich und Russland gegen den Aufsteiger Deutschland ausgespielt und alle Parteien außer das Empire sollten sich ausbluten.Dies hat auch ganz gut funktioniert.Nur die USA war nicht ganz unter Kontrolle und dies bis zum Ende der Präsidentschaft Nixons.

    http://tarpley.net/online-books/against-oligarchy/king-edward-vii-of-great-britain-evil-demiurge-of-the-triple-entente-and-world-war-1/

  40. juergenelsaesser sagt:
    6. Januar 2014 um 22:51
    schnehen: Bevor man zur Synthese kommt, dem “EINEN guten Artikel”, muss man den Raum für These und Antithese öffnen. Nicht der Intellektuelle im stillen Kämmerlein findet die Synthese, sondern das Volk muss sie finden. Das ist ein Prozess, den man nicht abkürzen kann, ohne sich zu isolieren. Kluge Menschen wie Sie sind in der Gefahr, das zu tun.

    Ja, das ist gut gemacht von J.E
    @Schnehen, wenn ich an ältere Herrschaften denke, – nicht nur die – die müssen sich erst einmal in die Gedankenwelt der Nichtalleinschuld hineindenken, eigene Gedanken und Empfindungen auftauchen lassen, die verschüttet, da der Deckel der Schuld drüber gelegt war. Das dauert, und oft kommen schmerzhafte Erinnerungen hoch, Wortfetzen vom Urgroßvater gesprochen, fangen wieder an zu leben und verbinden sich mit dem Artikel. Das braucht Zeit und Luft und Freiraum, Gelassenheit und Freude des Autors, es hat nichts mit rechts und links zu tun.

    An einem rundum glatten in sich geschlossenen Artikel kann das nicht stattfinden. Der Mensch kann nicht die Gedanken eines anderen Menschen „fressen“, sie sich zu eigen machen, deine Gedanken können mir immer nur Anstoss sein…..nie mein Besitz werden.
    Alles andere wäre Propaganda.
    Und in einer brüchigen, fraktalen offenen Schreibe ala Elsässer gelingt das einfach besser.

  41. Von guten und schlechten Historikern.

    Was ist ein schlechter Historiker?

    Typisch für einen schlechten Historiker ist, dass er den Fehler begeht, der im Englischen ‚begging the question‘ genannt wird. Was ist das? Ich habe in Bezug auf eine historische Frage eine bestimmte vorgefasste Meinung und diese vorgefasste Meinung versuche ich dann zu ‚beweisen‘. Er unterschlägt all das, was nicht dieser Meinung entspricht und kommt dann ‚wissenschaftlich‘ zu dem Ergebnis, dass die Meinung, die er schon vorher hatte, ‚bewiesen‘ ist und versucht dann, diese ‚bewiesene‘ Meinung unters Volk bzw. in die Medien zu transportieren.

    Die meisten Historiker gehen so vor. Sie kommen aus bestimmten politischen Lagern, tragen deren Vorurteile im Kopf, auch die Vorurteile ihrer Gesellschaftsschicht, und forschen nur in dieser Richtung, um ihre Vorurteile wissenschaftlich ‚bewiesen‘ unters Volk zu bringen.

    Das sind schlechte Historiker. Dazu zählt zum Beispiel der amerikanische Historiker Robert Conquest, um nur einen Namen zu nennen.

    Was sind gute Historiker?

    Typisch für einen guten Historiker ist, dass er nicht den Fehler ‚begging the question‘ begeht. Was bedeutet das? Bedeutet das, dass er keine vorgefasst Meinung hat? Nein, das bedeutet es nicht. Es bedeutet aber, dass er diese vorgefasste Meinung als Hypothese in den Raum stellt. Er sammelt dann alles Material, was gegen und was für diese Hypothese sprechen könnte. Er unterschlägt kein Material, nur weil es seiner vorgefassten Meinung widersprechen könnte. Er ist gründlich, er prüft alles sorgfältig. Er prüft sogar die Frage, ob bestimmte Dokumente gefälscht sein könnten und geht ihr nach. Hat er alles oder vieles zusammengetragen, überlegt er sich, ob seine Ausgangshypothese noch haltbar ist oder ob er sie ändern muss. Er ist bereit, über seinen eigenen Schatten zu springen und korrigiert sich, wenn die Dokumente, die er zusammen getragen hat, ihr widersprechen und stellt eine neue Hypothese auf und versucht sie zu beweisen.

    Sein Anliegen ist: Handfeste Beweise zu liefern, ist Objektivität, nicht die Rechtfertigung seiner vorgefassten Meinung. Er legt keinen Wert auf öffentlichkeitswirksame Auftritte und P.R. Er ist selbstloser Forscher.

    Die meisten Historiker gehen nicht so vor, nur die Ausnahmeerscheinungen tun es. Das sind gute Historiker. Dazu zählt z. B. der amerikanische Historiker Grover Furr.

    Ein gutes Magazin muss diesen guten Leuten, diesen uneigennützigen, wahrheitsliebenden Menschen die Spalten öffnen. Sie aber zu finden, setzt voraus, dass man sich mit Geschichtswissenschaft beschäftigt hat.

    Fällt einem beim Lesen eines Artikel auf, dass dieser Historiker seine Zitate nicht belegt, damit man sie nachprüfen kann, wie dies Jan van Flocken tut, kann es sich nicht um einen ernstzunehmenden Historiker handeln, denn jeder einigermaßen seriöse Historiker tut dies.

    Ein Qualitätsmagazin geht nicht danach, ob jemand ‚isoliert‘ ist, wer populär ist oder wer viele Bücher geschrieben hat oder nicht. Das sind überhaupt keine wichtigen Kriterien. Es geht danach, wer gut ist und wer nicht gut ist – im streng wissenschaftlichen Sinne.

  42. The Pity of War, Der falsche Krieg, Niall Ferguson.

    Wunderschön die Geschichte, wie Warburg versuchte bei Lord Northcliffe (Times) zu intervenieren und die Kriegshetze zu stoppen.
    Northcliffe und sein Auslandsredakteur Wickham Steed hielten dies für eine „schmutzige deutsch-jüdische internationale Finanzverschwörung“. ;-).

  43. „Beide Seiten haben Schuld auf sich geladen“

    Es soll den Deutschen immer noch eingeredet werden, es ginge in der Weltgeschichte, der Politik usw. um „Schuld“. So wird das nix. Man bleibt handlungsunfähig, wenn man dem folgt.

    Die Welt der Menschen besteht übrigens aus mehr als zwei Teilen bzw. Seiten.

  44. Eveline sagt: 7. Januar 2014 um 09:15

    Ja, das ist gut gemacht von J.E
    @Schnehen, wenn ich an ältere Herrschaften denke, – nicht nur die – die müssen sich erst einmal in die Gedankenwelt der Nichtalleinschuld hineindenken, eigene Gedanken und Empfindungen auftauchen lassen, die verschüttet, da der Deckel der Schuld drüber gelegt war. Das dauert, und oft kommen schmerzhafte Erinnerungen hoch, Wortfetzen vom Urgroßvater gesprochen, fangen wieder an zu leben und verbinden sich mit dem Artikel. Das braucht Zeit und Luft und Freiraum, Gelassenheit und Freude des Autors, es hat nichts mit rechts und links zu tun.

    Es ist so, als ob wir einige unserer Kinder in den Keller gesperrt hätten. Aus Scham, damit sie keiner sieht.

    Und dann haben wir sie (fast) vergessen und den Kellerschlüssel verlegt.

    Und jetzt tauchen sie wieder auf. Ängstlich, verdreckt, fast schon verhungert und mit schreckgeweiteten Augen.

    100jährigen, 1000jährigen Augen in den kleinen Gesichtern.

    Und sagen leise, kaum hörbar „Vater“, „Mutter“

  45. @branko

    gut, wenn sie die streitentstehung auf dem schulhof beobachtet haben und ausschließen können, daß ihrem kleinen nicht von einer bande von hooligans eine miese falle gestellt wurde, dann ist das natürlich was anderes. aber das ist nun mal die lage auf der politischen landkarte vor beginn der klopperei 1914. und zu der hab ich – leider – stringenter recherchiert als die meisten anderen. die faktenlage ist durchaus zwingend. die alliierten konnten sich von einem großen europäischen krieg vorteile versprechen, die deutschen nicht. die alliierten machthaber wollten den großen europäischen krieg, die deutschen nicht. die alliierten bereiteten den krieg offensiv vor, die deutschen nicht. die alliierten bereiteten den krieg geheimdienstlich vor, die deutschen nicht. kriege „passieren“ nicht einfach, sondern sie werden inszeniert, und das war auch damals so. das einzige was man kaiser&co rückschauend vorwerfen kann sind die negativen typisch deutschen werte: gutgläubigkeit, dummheit, unverspieltheit, glaube an ehre und treue.
    ich hab mir den wald schon ein paar jährchen angesehen, um da ein urteil fällen zu können. sie sprechen hier mit dem oberförster 😉

  46. Schuld an Kriegen sind niemals Länder oder Völker als Gesamtes. „Die Deutschen“ oder „die Briten“ sind weder alleine noch zusammen „schuld“. Die Diskussion hier geht am eigentlichen Problem vorbei: Wer profitiert von Kriegen? Wer hat ein Interesse daran? Wer hat die Mittel, die politischen Entscheidungsträger dazu zu bewegen, Kriege anzuzetteln oder in bereits laufende Kriege einzutreten? Und – nicht zu vergessen: Wer lässt sich instrumentalisieren? Wer macht willfährig mit? Welche Rolle spielen die Medien? Alles Fragen, die auch heute höchst aktuell sind.

  47. Herr Eggert: Demnach hatte Deutschland keine MITschuld am Ausbruch des Krieges !!!??? Ich kenne ihre Bücher und fand sie gut. Allerdings auch tendenziös und selektiv. Ich weiß durchaus zu unterscheiden zwischen den von Ihnen präsentierten Quellen (dafür verdienen sie Anerkennung) und ihren Schlussfolgerungen.

    Ich denke das Missverständnis hier liegt u.a. daran, dass der Begriff „Schuld“ nicht definiert ist und eher einen philosophischen als einen faktischen Wert hat. Mit „Wald“ meinte ich, dass trotz aller global-Erwägungen (Deutschland wollte friedlich zu England aufschließen, England wollte Deutschland kriegerisch zurechtsstutzen) in der Julikrise von 1914 der Block Wien/Berlin den aggressiven/aggierenden Part einnahm und Paris/Petersburg/London den RE(!)agierenden. Das ist eine grundsätzliche Tatsache, an der wir alle nicht vorbeikommen. Ich habe den Eindruck, deutsche Revisionisten wollen die 1914er Unschuld damit beweisen, dass Berlin keinen WELT(!)krieg wollte. Deutschland habe seinen kleinen Bruder Wien „nur“ gegen das kleine Serbien ermuntert. Und was macht das schon, ist doch nur ein kleines Serbien. Dass uns die Alliierten deshalb gleich nen Weltkrieg bereiten müssen, ist nicht fair. Wir haben keine Schuld.

    Dass Deutschland in der Mehrheit keinen großen Krieg wollte, ist historischer Konsens. Es hatte aber dennoch eine Mitschuld am österreichischen Angriff auf Serbien, was ICH PERSÖNLICH mit einer daraus folgenden Mitschuld am großen Krieg gleichsetze.

    Der Koreakrieg war von Strategen in Washington lange geplant worden, noch viel berechnender als der erste Weltkrieg. Dennoch trifft Nordkorea die Hauptschuld, denn der Süden ist NICHT in den Norden einmarschiert. Der Norden ist in den Süden einmarschiert und trägt damit die Hauptverantwortung für das Gemetzel. Dass der Norden keinen großen Krieg gegen die USA wollte, kann diese Schuld nicht zunichte machen.

    Aber es geht grad leider vom Thema weg. Es ging hier nicht um eine Diskussion hinsichtlich des Ausmaßes der deutschen Teilschuld. Die deutsche Mitschuld wurde hier von den meisten, auch von Elsässer, als Tatsache anerkannt. Es ging darum, wie der heutige Mainstream-Journalismus dazu steht und dass er der deutschen Mitschuld mehr Beachtung schenkt als der alliierten Mitschuld. Sie finden das nicht ok, ich finde es reif. Aber auch darüber können wir nicht so recht debattieren, denn es ist eher eine subjektiv/philosophische als eine Tatsachenfrage.

    Das Hinterfragen der eigenen Pickelhauben-Vergangenheit empfinde ich als ein außerordentliches Zeichen von Reife und als einen gesellschaftlichen Fortschritt. Ich glaube, dass u.a. dies dafür gesorgt hat, dass die Deutschen für die reaktionären US-Kriege unter Bush nicht zu begeistern waren. Das Gelaber aus Washington erinnerte doch zu stark an „Rache für Sarajewo“ , „Serbien muss sterbien“ oder „Jeder Schuss ein Russ, jeder Stoß ein Franzos, jeder Tritt ein Britt, jeder Klapps ein Japs.“ Ersetze das mit den „Terroristen“ und die Pickelhauben durch Cowboyhüte und du erhälst dasselbe Bild.

    Genau das hat Uncle Sam ja erkannt. Deshalb greift Obama nun wieder zur „humanitären“ Rethorik der 1990er Jahre zurück, die sich unter Clinton ja so bewährt hatte. Es soll in erster Linie die kriegsscheuen Gesellschaften des „alten Europa“ für Angriffskriege begeistern.

  48. der Hass der Neomarxisten ist das beste, was Compact geschehen kann. Je mehr und je stärker der Hass Compact entgegenschlägt, desto stärker werden die Verkaufszahlen steigen.
    Allerdings müssten zukünftig dann dutzende Sicherheitsleute die Veranstaltungen sichern, eher eine Hundertschaft. Würde ich in der Umgebung wohnen, könnte ich mich auch kostenlos zur Verfügung stellen. Aber da finden sich genug Helfer.

  49. ich spreche ehre und treue übrigens nur die hoch-wertigkeit auf der politischen bühne ab. oder besser gesagt: die effizienz. beide begriffe haben dort keine bedeutung, weil politik von machiavelli bestimmt ist. wer dort in festen werten denkt, hat das spiel von anfang an verloren. das ist nicht schön aber trotzdem wahr.

    die deutsche regierung ist wegen dieser beiden begriffe – ehre und treue – für österreich in den krieg gezogen anstatt zu sagen „bin ich halt ehr- und treuelos“. das war von den alliierten raffiniert berechnet und „wir“ fielen drauf rein. gegenbeispiel stauffenberg. es ist durchaus möglich, daß der mann ein blütenreiner nationalsozialist war. vor diesem hintergrund handelte er 1944 ehr- und treuelos. aber es war richtig, denn bei einem erfolg des unternehmens hätte er deutschland einen unermesslichen strategischen gewinn beschert.
    in einer aussichtslosen lage muss im sinne von „bewahrung“ geputscht werden. und die herrscher müssen sich im interesse ihres landes dabei dem zweiten glied opfern. passiert aber nicht. hitler war dazu 1944 nicht bereit, ceausescu nicht 1989 (hat aber geklappt), saddam nicht zur jahreswende 1990/91, milosevic nicht 1999, gaddafi nicht im sommer 2011.

  50. @Max

    Sehr gut! Wer profitiert und hat Interesse an Kriegen und die Mittel dazu, sie auszuführen und wer lässt sich instrumentalisieren?

    In Bezug auf den Ersten Weltkrieg: die beiden großen imperialistischen Blöcke, die beide wiederum von Rothschild und Krupp & Co. kontrolliert wurden,die beide Seiten unermüdlich über ihre Medien anstacheln ließen bzw. mit Rüstungsgütern belieferten, kurz: die großen Waffenschmieden und Finanzoligarchen, die Financiers. Ihre Instrumente: die Medien, die Königshäuser, die Zaren und Kaiser, die wiederum das Volk kontrollierten und zum Mitmachen zwangen und durch ungezügelten Chauvinismus dazu motivierten, aufeinander zu schießen, statt sich zu verbrüdern.

    Tolstoi fragt in ‚Krieg und Frieden‘ bezüglich des Krieges gegen Russland im Jahre 1812:

    „Wodurch war dieses ungewöhnliche Ereignis hervorgerufen worden? Was waren die Gründe dafür?

    Die Historiker behaupten mit naiver Überzeugung, dass dieses Ereignis durch folgende Ursachen herbeigeführt worden sei: durch Beleidigungen, die man dem Herzog von Oldenburg zugefügt habe, durch Übertretungen des Kontinentalsystems, durch die Herrschsucht Napoleons, die Unbeugsamkeit Alexanders, die Fehler der Diplomaten und so weiter und so weiter.“
    (Leo Tolstoi, ‚Krieg und Frieden‘, Albatros, 2002, übers. aus dem Russischen von Marianne Kegel, S. 824).

    Aber die Ursachen solcher Ereignisse liegen dort nicht, sie liegen tiefer. In der Regel sollen wir sie nicht erfahren, auch wenn das Ereignis lange zurückliegt. Die herrschende Schicht eines Volkes, wenn es sich um eine Ausbeuterschicht handelt, hat kein Interesse an der Aufdeckung solcher Ursachen. Sie hat kein Interesse daran, die Menschen über die Ursachen von Kriegen aufzuklären, weil sie das Volk fürchtet, das aufgeklärte, nicht das verdummte. Sofort könnte sich das aufgeklärte Volk fragen: ‚Aber Herr Schröder: Warum führte Deutschland 1999 Krieg in Jugoslawien? Aber Frau Merkel: Warum liefert Deutschland an Israel fast kostenlos Atom-U-Boote, die der Steuerzahler subventionieren muss – Israel, das allein den Libanon siebenmal überfallen hat? Warum sind deutsche Truppen am Hindukusch? Hat uns jemand angegriffen??

    Dann fragen wir uns also, auf die heutige Zeit bezogen: Warum schickt die Bundesregierung deutsches Personal in die Türkei, um die neuen Patriot-Raketen zu bedienen? Was haben die da zu suchen? Warum führt Deutschland die Kriege der USA mit, direkt oder indirekt?

    Die Antwort: Deutschland ist ein imperialistischer Staat, dessen herrschende Schicht, sein Großkapital und seine Finanzoligarchie davon wirtschaftlich profitieren wollen. Sie haben das von Max angesprochene Interesse. Nur wer kritisiert sie? Alle reden nur von den bösen USA …

  51. @ schnehen

    Sie machen also basieren auf „im Westen nichts Neues“ deutschen Patrioten,in Person der Lehrer,den Vorwurf,das sie Kriegshetzer gewesen sind,weil sie ihre Schüler für die Front motivieren wollten?Was glauben sie haben engl.,franz.,russ. oder VS-Lehrer und Einpeitscher gemacht?
    Angesichts einer allseits bedrohten Heimat ist die Pflicht eines jeden aufrechten Menschen diese zu verteidigen.
    Ihrer Theorie folgend hätte sich das Reich wohl anständigerweise gleich widerstandslos selbst zerstückeln und wieder in Kleinststaaten auflösen sollen,nicht zu vergessen gleich freiwillig unmögliche zahlungen und Leistungen anbieten sollen,um sich ja nicht verteidigen zu müssen.

    Ihre Argumentation zielt mir zu sehr in die einfältige Richtung,“stellt euch vor es gäbe Krieg und keiner geht hin bzw. macht mit“
    Diese altbekannte dt. eigene Naivität ist schon bewundernswert.
    Was hätten ihrer Meinung nach die dt. Lehrer propagieren sollen?…bleibt zuhause,dann wird uns der Gegner schon verschonen…oder was?
    Kriegshetze in der dt. Propaganda ist im Vergleich zu den internationalen Quellen nicht im geringsten nachzuweisen.
    Krieghetze via Greulmärchen und Greulpropaganda ist eine Erfindung der Briten,da beist die Maus keinen Faden ab,zudem rühmen sich deren Macher nicht zuletzt für ihr Werk.

    England ist der Stänkereuropäer der zu jeder Zeit jedes Mittel der Realpolitik für seine Interessen nutzte.
    Über Piraten und Intriegen und gezielte Unwahrheiten war England immer und alles recht.
    Allein die künstliche Schaffung Belgiens zulasten dt. Besitzungen auf Betreiben Englands,diente einzig als Festlands-Landungssteg und Front im Rücken aller ehemaliegen und zukünftigen Kriegsgegner Englands.
    Als Garantiemacht über Belgien verfügend,konnte England jeder Zeit gegenüber all seinen alten Kriegsgegnern eine Landfront im Rücken dess jeweiligen Betroffenen eröffnen.
    Als da wären der alte Feind und Wirtschafts-Konkurrent Holland,Frankreich und neuerdings das junge aufstrebende dt. Reich.
    Der Kriegstreiber ist und war nahezu immer der Engländer aber gerade gegenüber dem Deutschen auch nur zu gerne der Franzose.
    Deren Könige waren es nämlich über Jahrhunderte gewohnt Krisen und Missstände im eigenen Land,dahingehend zu bekämpfen,das man sich an und in den Gefilden des dt. Nachbarn gütlich hielt.
    Wann immer es in Frankreich politisch oder wirtschaftlich um die Wurst ging,wurde zur Ablenkung oder auch schlicht nur zur eigenen Versorgung der Deutsche heimtükisch überfallen.

    Ein altbekanntes Erfolgsmodell das sich der russische Zar im Vorfeld des 1. Wk gegenüber dem noch jungen dt. Reich zunutze machen wollte.
    Deutschland wurde traditionell als britsche oder französische Verfügungsmasse angesehen und behandelt,die Reichseinigung setzte diesem ein Ende,von da an sollte es niemand mehr gelingen für eigene Interessen Deutsche gegen Deutsche oder gegen wen auch immer zu hetzen.

    Das war einer der schwerwiegensten Zankäpfel,das man sich in den alten Weltreichen zukünftig nicht mehr darauf verlassen konnte,mit Hilfe einer kleiner Bande dt. Nutzniesser,eigene innenpolitische Probleme oder außenpolitische Interessen durchsetzen zu können.
    Von nun an musste der Franzose selbst für seinen Unterhalt arbeiten,wie der Engländer seine Schlachten und Kriege selber führen musste.
    Beim Russen sah es nicht anders aus,der Deutsche als nützlicher Narr war nun Geschichte.

    Dazu noch das Erstarken und Anwachsen des auf die Schaffung von realen Werte gestützte sog. germanischen Wirtschafts und Finanzsystems,von dem derzeit in unseren Tagen selbst von englischen Spitzenpolitikern wieder die Rede ist.
    Das Ende der traditionellen dt. Verfügungsmasse für die Interessen der alten innerlich verkommenen Weltmächte wie die Konkurrenz die durch die Deutschen erstmalig organissiert und konzentriert auf dem Weltmarkt erschien,war der Kriegsgrund…und nichts anderes.

    Unteranderem der engl.Karlspreisträger Kirchenkrank hat es im Nachgang zum 1. WK klar erklärt….wenn das dt. Reich innerhalb der nächsten 50 Jahre wieder einen nennenswerten Welthandel betreibt,haben wir den Krieg umsonst angeschoben und geführt.

    Die Propaganda der Kanonenbootpolitik des dt. Kaisers ist in der Realität auf dt. Seite nicht nachzuweisen,aber auf der engl./franz. Seite allgegenwärtiges Handwerkszeug bis in die heutigen Tage.
    Der spätere Weltmachterbe der Engländer,die VSA(vereinigte Schuldner Staaten) wie er sich selbst nach dem Bürgerkrieg nannte,steht exakt in dieser Kanonenboot-Tradition seiner Ur-Väter.
    Im übrigen hat eine VS-Kommission in den VSA den wahren Grund des amerikanischen Kriegseintritts aufgeklärt,dort konnte weder eine dt. Kriegsschuld noch eine dt.Bedrohung gegenüber den VSA aufgezeigt werden,einzig und allein der Schutz des aus dem Nichts generierten Wohlstandes,sprich zukünftigen Vermögens in Form von Gewinnen blieb als VS-Kriegsgrund nachweis- und belegbar.

    Die Ergebnisse der Versailler Verträge,dienten einzig und allein dazu,zwei von drei innerlich verfaulten einstigen Weltmächten,die nur noch auf einer vor dem platzen stehenden Finanzblase vor sich hin vegetierten,in die Lage zu versetzen,das sie ihre Schulden bein einstigen weltgrössten Schuldner,der innerhalb weniger Kriegs-Jahre zum grössten Gläubiger mutierte, bezahlen konnten,ohne das sie es aus dem eigenen schwindenden Wirtschaftsaufkommen aufbringen müssten.
    Die Weimarer Rep. bezahlte in Wahrheit die Kriegs-Schulden der Engl.und Franz. bei den VSA ab.

    Hitlers Revision der Versailler Verträge und die Einstellung der dt.Zahlungen zwang Engl. und Frankr. schlagartig dazu,ihre jeweiligen Schulden bei den VSA selbst abzuleisten.
    Während die VSA natürlich ein Interesse daran hatten, das ihr plötzlicher Reichtum wie die auf den Gewinnen der VS- Rüstungsindustrie basierenden Wirtschaftsblase auch weiterhin erhalten bliebe,….so setzte man sich als Vermittler ein um mit allerlei Abkommen,eine möglichts lange dt. Zahlungsfähigkeit zu erhalten.
    Denn weder von Engl. noch von Frankr. waren weitergehende Zahlungen zu erwarten,damit wäre der,wie sich ohnehin zeigte,kurze wirtschaftliche Aufstieg der VSA vorzeitig zu Ende gewesen.

    ((Teil zum 2. WK gekürzt, s, blogregeln))

  52. @Branko

    Demnach hatte Deutschland keine MITschuld am Ausbruch des Krieges !!!???
    …wie gesagt, mitschuld am unmittelbaren ausbruch ja. das wesentliche ist aber, wer den krieg geplant und inszeniert hat. polen hat auch mitschuld am ausbruch des zweiten weltkriegs. aber hitler hatte ihn ein paar monate länger geplant. und die alliierten bereits jahre zuvor.

    Mit “Wald” meinte ich, dass trotz aller global-Erwägungen (Deutschland wollte friedlich zu England aufschließen, England wollte Deutschland kriegerisch zurechtsstutzen) in der Julikrise von 1914 der Block Wien/Berlin den aggressiven/aggierenden Part einnahm und Paris/Petersburg/London den RE(!)agierenden.
    …nur im moment des unmittelbaren kriegsausbruchs, das räume ich ja ein. dass es aber genau dahin kam war von den alliierten kalt geplant. die haben monate vor kriegsbeginn gesagt, wann und wie es losgehen würde. die wussten, daß die schwarze hand losschlägt. sie hatten die folgen davon berechnet.

    Das ist eine grundsätzliche Tatsache, an der wir alle nicht vorbeikommen. Ich habe den Eindruck, deutsche Revisionisten wollen die 1914er Unschuld damit beweisen, dass Berlin keinen WELT(!)krieg wollte.
    …deutschland wollte nichtmals einen begrenzten gegen frankreich oder russland oder england.

    Deutschland habe seinen kleinen Bruder Wien “nur” gegen das kleine Serbien ermuntert.
    …was bis zum attentat auch stimmt. und der so gern angegriffene willi II hat hier die deutschen politiker sogar eingebremst.

    Und was macht das schon, ist doch nur ein kleines Serbien.
    …es ist belgrads völkerrechtliches vergehen, sich auf die alliierte kriegsvorbereitung eingelassen zu haben. belgrad hat die attentäter zum zug kommen lassen. wenn heute der amerikanische aussenminister in serbien ermordet würde und es würde bekannt, daß die serbische regierung davon vorher wusste, dann würden auch die raketen pfeifen. ich bin kein parteigänger des weissen hauses, aber ich würde dann mit blick auf serbien sagen „selbst schuld“, warum bringt ihr euch auch in eine solche lage. einige wichtige serbische politiker und vor allem ihre alliierten strippenzieher bekamen 1914 exakt das was sie wollten: den europäischen krieg. dass sie sich bis heute bei ihren alten kriegsgegnern darüber beschweren zeigt entweder senilität oder charakterschwäche an.

    Das Hinterfragen der eigenen Pickelhauben-Vergangenheit empfinde ich als ein außerordentliches Zeichen von Reife und als einen gesellschaftlichen Fortschritt.
    Ich glaube, dass u.a. dies dafür gesorgt hat, dass die Deutschen für die reaktionären US-Kriege unter Bush nicht zu begeistern waren.
    …sehe ich aus so.

    Das Gelaber aus Washington erinnerte doch zu stark an “Rache für Sarajewo”
    …die amerikaner inszenierten ihre kriege. sie hetzten die kuweitis gegen den irak, sorgten für reibungsflächen, sagten dann zu saddam „marschier ruhig ein, uns kümmert das nicht“. um danach „haltet den dieb“ zu brüllen und militärisch loszuschlagen. das entspricht ziehmlich genau dem vorgehen der europäischen alliierten im fall serbien 1913/14. und ihren blankoscheck anfang 1939 gegenüber polen, der london und paris von washington aufgenötigt wurde. die usa brauchten hitlers siegreichen westfeldzug um europa anschliessend befreien (will sagen: kassieren) zu können. meine sicht ist alles andere als selektiv

  53. Es gibt schon merkwürdige Zeitgenossen.
    Da laufen auch heute noch jeden Tag Anti-Deutschen-Propaganda-Reportagen rund um die Uhr, wo die Alleinschuld der Deutschen am ersten und zweiten Weltkrieg herausposaunt wird und hier behaupten Kommentatoren, sie hätten nichts davon mitbekommen.

    Diese Zeitgenossen wissen sicher nichts von Benjamin Freedman, ein Top-Insider, der die Hintergründe von WK1 und WK2 erklärt. Er sagt, wer damals die Strippen hinter den Kulissen gezogen hat. Diese Leute sind die Schuldigen.

    Wer dann noch die Bücher von Wolfgang Eggert liest und noch ein paar andere dazu, weiß genau, was Sache ist.
    Wer die Wahrheit jedoch zu direkt sagt, landet in vielen Ländern im Gefängnis.

  54. Ich möchte hier mal Max zu seiner Aussage zustimmen. Cui bono.

    Es geht doch nicht darum ob wir Schuld sind oder andere. Primär sind es die Banken. Diese profitieren ebenso wie andere übergeordnete Organisationen.
    Unsere „Schuld“ ist dass wir Deutsche sind und alles recht gründlich und organisiert machen. wenn wir was machen. Und deswegen hat man heute viele Themen bei denen man mit dem Finger auf uns zeigt. Dass ein Volk nicht Schuld sein kann sieht man heute. Keiner kommt auf die Idee was zu tun. Die Leute machen immer bei allem mit. Das ist der einfachste weg. Unkonformität stößt immer auf Widerstand vor allem bei denen die sich einfach nicht trauen eine differenzierte Meinung als die der Tagesschau zu haben.

  55. könnten man vielleicht angeben welche Historiker oder Medien behaupten dass Deutschland die Hauptschuld oder die Alleinschuld am 1. Weltkrieg hat? Ich persönlich kann ja beruhigen und mitteilen dass ich das so noch nie vergesetzt bekommen habe… Nicht mal im Schulbuch ist das so dargestellt worden und das wäre ja in den Augen vieler hier das Propagandamedium nummer eins… Wenn es irgendeinen historiker gibt der das was im Friedensvertrag steht, vollkommen glaubt und nicht als von den Siegern diktierte Setzung sieht, muss in irgendeinem Loch sein Studium absolviert haben.

  56. Nahum Goldmann, der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses von seiner Gründung 1938 bis 1977, äußerte sich im Zusammenhang auf die Balfour-Erklärung, auf die in der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel vom 14. Mai. 1948 explizit Bezug genommen wird, wie folgt: „Zwei Kriege waren nötig, um Israel zu gründen. Der erste, um England zur Proklamation der Balfour-Deklaration zu veranlassen, der zweite, um die Vereinten Nationen zu dem Beschluß der Schaffung eines jüdischen Staates in einem Teil von Palästina zu bringen.“

  57. In imperialistischen Kriegen, also dem versuchen Griff nach der Weltmacht, gibt es eigentlich keinen allein Schuldigen.
    Dennoch hat insbesondere die deutsche Sozialdemokratie 1914 voll und ganz versagt, ja einen Verrat am Internationalismus der Arbeiterbewegung begangen. Gerne empfehle ich zur Lektüre die Broschüre „Junius (alias Rosa Luxemburg) Die Krise der Sozialdemokratie“. Publiziert und gedruckt in der Schweiz 1916 ist dorten eigentlich alles zum deutschen Versagen gut dokumentiert.

  58. Es kann sogar behauptet werden das der erste 30Jährige Krieg die Sachsenkriege waren. Von 772-804 laut wikipedia. Somit haben wir hier den dritten Wahnsinnszyklus in Folge vor kurzem abgehakt. Prost Neujahr. Europa ist ein heißes Pflaster.

  59. wolfgang:

    „die amerikaner inszenierten ihre kriege“.

    die deutschen auch – sowohl 1914 als auch später.

    das mit dem „angeblichen völkerrechtswidrigen“ verhalten der damaligen serbischen regierung ist im übrigen purer blödsinn. die alliierten und ihre teilweise berechnende haltung in zusammenhang zu bringen mit der außenpolitik serbiens, die in erster linie an der stabilität und integrität ihrer teritorialen grenzen interessiert war, ist unhaltbar. zudem hätte eine sachliche, objektive bearbeitung der erschießung von ferdi durchaus einen besseren eindruck gemacht und die wogen geglättet – aber stattdessen erpressten die österreicher belgrad und verlangten eine umfassende beteiligung ihrer eigenen leute an den ermittlungen zur klärung dieser tötung. DAS ist völkerrechtswidriges verhalten, und es wurde von willi 2 und deutschland unterstützt und mitgetragen. hinterher brauchen sich also die mittelmächte, und hier speziell deutschland und österreich, nicht bei ihren alten kriegsgegnern, den serben, zu beschweren, wenn diese solch ein unannehmbares ultimatum nicht dulden konnten und sich auf einen notwendigen abwehrkrieg zur gegenwehr gegen die einfallenden invasoren aus wien und berlin rüsten mußten.

  60. @Carlo

    Die Sozialdemokratie hat auf der ganzen Linie versagt. Sie hätte durch ihr Nein zu diesem Gemetzel damals den Frieden in Europa retten können, und sie hat es nicht getan, sie hat die Kriegskredite im Reichstag bewilligt (außer Karl Liebknecht!) und mit Hurra! geschrien und sie hat durch diesen Jahrhundertverrat dafür gesorgt, dass Arbeiter auf Arbeiter, Bauernsöhne auf Bauernsöhne schossen und dass der einst so angepriesenen internationalen Arbeitersolidarität der Todesstoß in Europa versetzt wurde. Seit dieser Zeit hat die Sozialdemokratie immer wieder die Arbeiter verraten, bis heute ist das so geblieben. Sie ist sich treu geblieben.

    Einige Jahre zuvor, noch zu Lebzeiten von August Bebel, der 1911 starb, war man sich noch einig, wie man auf einen möglichen Krieg reagieren wollte: Durch Massenstreiks und die Stellung der Machtfrage in jedem einzelnen Land, das sich an dem Massenschlachten beteiligen wollte. Das hatte man damals noch auf den letzten Konferenzen der Zweiten Internationale beschlossen!

    1914 kippte die gesamte Sozialdemokratie um, die in der Zweiten Internationale organisiert war, nicht nur die deutsche, und ging auf die Positionen, wie Lenin es treffend nannte, des Sozialimperialismus über: Sozial nach außen, imperialistisch nach innen. Das heißt: die Sozialdemokratie hat diesen Krieg durch ihren Verrat erst ermöglicht! Sie hat sich mit Schimpf und Schande bedeckt.

    Trotzdem gab es schon 1916, wenn Sie an den Berliner Ersten Mai denken, Proteste gegen den Krieg und damit einhergehend Verhaftungen. Rosa Luxemburg und viele andere Friedensfreunde wurden verhaftet. Wer behauptet, dass Wilhelm II ein Friedensengel war, der braucht sich nur zu vergegenwärtigen, wie das monarchistische Regime auf die Proteste der Friedenskräfte und die von Spartacus reagiert hat: Mit Repression, mit Versammlungsverboten und Verhaftungen. Die Gefängnisse waren voll.

    Der Krieg wurde dann an der russischen Front durch den Ausbruch der Oktoberrevolution 1917 und den Sturz des Zarenregimes beendet, was das monarchistische Deutschland nicht davon abgehalten hat, sich große Teile Russlands anzueignen und sich am Bürgerkrieg gegen die Revolution auf Seiten der Konterrevolution zu beteiligen. Wie friedfertig!

    Die Oktoberrevolution mit ihren Forderungen: Alle Macht den Räten (den Sowjets), Frieden, Brot, Land, war der erste Friedensschritt der zeigte, dass nur die Volksmassen diesen sinnlosen Krieg beenden konnten. Im November 1918 weigerten sie die Kieler Matrosen, an dem Himmelfahrtskommando der deutschen Marine teilzunehmen und traten in den Streik. Wie ein Lauffeuer breitete sich die Revolution in Deutschland aus: Überall entstanden Arbeiter- und Soldatenräte, deren erste Forderung die Beendigung des Krieges war. Das erst hat den Krieg beendet, und es waren die Kaiserlichen, die alten Reaktionäre, die dann Freikorps gegen die Revolution bildeten und die Dolchstoßlegende erfanden. An ihren Helmen trugen sie damals schon das Hakenkreuz. Freikorps-Leute ermordeten im Januar 1919 Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, ausgerechnet diejenigen, die während des gesamten Krieges ständig für die Beendigung dieser europäischen Katastrophe eingetreten waren.

    Ihnen sollten wir in diesen Tagen gedenken!

  61. archie:

    mumpitz, jeder halbwegs souverände staat würde noch heute bei einem attentat solcher tragweite eine überstellung der mörder an einen zumindest internationalen gerichtshof verlangen -zumal wenn der verdacht besteht, daß man höherenorts in der nation, aus der der anschlag vorgetragen wurde, von diesem wusste oder diesen gar billgte. wie gesagt, die amis würden bei entsprechender infolage gleich die raketen startklar machen, und ich würd sogar das verstehen.

  62. @ archie

    … und glaub mir, die österreicher hatten diese serbien-wusste-vorher-bescheid-infolage spätestens einen tag nach den schüssen. „undichte“ stellen im französischen geheimdienst werden sie ihnen mit kusshand „zugespielt“ haben. weil paris ja gerade auf eine zuspitzung der lage setzte.

  63. wolfgang eggert:

    Das genaue gegenteil ist der fall: in wahrheit kann kein auch nur formell souveräner staat diese anmaßung dulden, eine mitarbeit ausländischer personen an den inneren angelegenheiten des eigenen landes zu verlangen, quasi die einmischung der fremden mächte auf seinem territorium zuzulassen. in jedem fall ist das eine ureigene sache des betreffenden landes. und wenn das die amerikaner machen oder die österreicher und sonstwer, dann kann man gleich die ganze art und vorgehensweise der bush-administration im irak-krieg ohne weiteres gutheißen und für legal erklären. demnach legal und in ordnung wären dann auch übrigens die genauso völkerrechtswidrigen bombenüberfälle der amis auf libyen (damals wegen lockebie usw.) oder die mit ähnlichen vorwänden hergeholten luftschläge gegen den irak in den 90ern. die verübung dieser praktiken durch eine der heutigen imperialistischen mächte, in dem fall die usa, macht noch lange nicht im nachhinein die untaten der früheren imp.-mächte legitim, in dem fall die ösis.

    hier in deutschland war es ja bekanntlich dasselbe mit dem fall der ermordeten fremden, die der nsu zum opfer fielen: ich glaube, wenn die griechen und türken jetzt hier fordern würden, eine mitarbeit griechischer und türkischer polizeikräfte an der untersuchung dieser mordketten in deutschland durchzuführen, würde sich die deutsche nomenklatura dies – wohl mit recht – auch verbitten.

  64. Nicht vergessen: 1913 Gründung der Fed!

    Jakob Schiff und Felix Warburg bezahlen aus den USA Trotzki.
    Max Warburg bezahlt mit Deutschland Lenin.
    Chaim Waizmann verhandelt in England mit Balfour.
    Der Freimaurer Briand (nicht nur er) lehnt in Frankreich das Friedensangebot 1916 ab.

    Mir leuchtet das irgendwie nicht ein, dass man hinter den fünfzackigen Sternen nicht den sechszackigen erkennen kann.
    Die Schachpartie hat er zumindest gewonnen.

    Gegenüber dem friedfertigen Komintern ließe sich auch so einiger Zweifel anbringen.

    Und hinter der Ermordung der deutschen Kominternisten Luxemberg und Liebknecht steckte, soviel ich weiß, Georg Sklarz, der gleichfalls von den (laut Thora) Auserwählten abstammte.

  65. @Archie

    Das genaue gegenteil ist der fall: in wahrheit kann kein auch nur formell souveräner staat diese anmaßung dulden, eine mitarbeit ausländischer personen an den inneren angelegenheiten des eigenen landes zu verlangen, quasi die einmischung der fremden mächte auf seinem territorium zuzulassen.
    …dann soll man vorher staatlicherseits auch keine terroristen unterstützen die auswärtige oberhäupter umnieten. in welcher welt leben sie eigentlich? das hat mit dem krieg gegen saddam nichts zu tun, bei denen die geheimdienstlichen machinationen allein von amerika ausgingen (92) oder auf (später) us-gefälschten dokumenten dokumenten beruhten.

    hier in deutschland war es ja bekanntlich dasselbe mit dem fall der ermordeten fremden, die der nsu zum opfer fielen: ich glaube, wenn die griechen und türken jetzt hier fordern würden, eine mitarbeit griechischer und türkischer polizeikräfte an der untersuchung dieser mordketten in deutschland durchzuführen, würde sich die deutsche nomenklatura dies – wohl mit recht – auch verbitten.
    ….würde ich denen auch nicht empfehlen. die türkenmorde waren allesamt sache des türkischen tiefen staats. dass sich die mafiaverseuchten istambuler regierungseliten in der sache auch nur ein wort zu sagen trauen zeugt von chuzpe bis zum anschlag. wäre die nsu beteiligt gewesen und die türken echte türken (passfrage) würde ich als deutscher kanzler frau zschäpe von heut auf morgen in ein gemütliches türkisches gefängnis überstellen lassen. one way.

  66. @Lukas Richter

    Luxemburg und Liebknecht konnten keine ‚Kominternisten‘ sein, weil die Komintern, also die Dritte Internationale, erst nach ihrer Ermordung gegründet wurde (Moskau, 1919).

    „Max Warburg bezahlt…Lenin“?? Beweise?

    Stichwort: Faktencheck!

    Erst muss man die Fakten haben, dann kann man behaupten.

  67. Bei Alexander Wagandt , Tagesenergie 49, habe ich bezüglich der Schuldfrage folgende interessante Begründung gehört.

    Alle 10 Jahre ungefähr, wird die Geschichte dem offiziellen Tagesgeschehen angepasst, Geschichte wird passend gemacht.
    Ein Propaganda Blatt schrieb….“, die Deutschen sind nicht alleinschuldig am I.WK, die Deutschen wissen es nicht besser, auch die brillante Kriegspropaganda der Britten sei Schuld und natürlich Hitler.“

    Wozu? Die EU benötigt eine gute Entstehungsgeschichte, weil die Weltkriege ja den Samen für die europäische, – sprich – weitere deutsche Knechtschaft legte, aus dessen Wurzel , sie, die EU bekanntlich entsprang.

    Letzte Rate 2011.
    Müsste nachverhandelt werden. 100 Jahre später…..

    Damit bekommt Otto deutsch normal wieder Schmiere in die Augen, es wird wieder emotional gedreht und verdreht.

  68. Eine Sache auf die ich gestoßen bin. Der Panama-Kanal wurde am 15. August 1914 eröffnet. Die zeitliche Nähe zum Ausbruch des Weltkrieges war so nahe, dass man die Eröffnungsfeierlichkeiten abgesagt hat.

  69. Herr Eggert, bei allem Respekt und sie haben mit Sicherheit einen größeren Wissensschatz als ich. Aber meiner persönlichen Meinung nach verzerren sie 1914 bei Betrachtung der grundsätzlichen Geschehenisse.

    1. Die Attentäter verstanden sich nicht als Speerspitze eines zwischenstaatlichen Angriffs Belgrads gegen Wien. Sie waren BOSNISCHE (!) Serben, d.h. Serben INNERHALB der Donaumonarchie. Die westserbische Komponente wird von deutscher Seite gerne übersehen. Das war schon 1991/92 so; da waren Karadzic & co ja nur die Speerspitze eines Angriffs Serbiens „gegen“ Bosnien. Mann muss Serben und Serbien unterscheiden. Die serbische Nation war bis zum Beginn ihrer verspäteten Emanzipation im 19. Jahrhundert zwischen zwei morschen Imperien geteilt. Das südöstliche konnte man erfolgreich vertreiben, die letzten Gebiete wurden da 1912 befreit – dort hatten wir nun EINEN serbischen Staat, das „Königreich Serbien“. Die Westserben wollten sich ebenfalls befreien. Bosnien war erst 1908 von Wien annektiert worden – eine imperiale Anmaßung! Als man dann noch am Veitstag (!) 1914 den Thronfolger nach Sarajewo entsandte, um bei Manövern die militärische Herrlichkeit Wiens zu demonstrieren, hätte der Tiefschlag gegenüber der serbischen Bevölkerungsmehrheit in Bosnien nicht größer sein können. Man wollte ihnen zeigen, dass man sich in die Tradition der Eroberer von 1389 stellt. Princip sah seine Schüsse als Antwort darauf, mit denen er sich in die Tradition eines Milos Obilic stellte. Die Attentäter sahen ihre Tat als national-revolutionären Gewaltakt, als Auftakt zu einer Radikalisierung der KuK-Südslawen, was zu einem Befreiungskampf führen sollte.

    2. Die Attentäter hatten Protektion aus dem Ausland, u.a. (!) Serbien. Das können sie aber nicht gleich mit dem serbischen Regierungschef Nikola Pasic gleichsetzen. Da sind Verschwörungstheoretiker immer schnell dabei, auch Sie in ihren Büchern. Serbien war damals ein undurchsichtiger, heterogener Sumpf von verschiedenen Logen und Geheimbünden, staatlichen wie nicht-staatlichen. Welche Seilschaften letzten Endes in welcher Form und mit welchem Hintergedanken hinter dem Attentat standen, ist bis heute nicht ganz klar. Auch Sie haben das in ihren Büchern nicht herauskristalisiert sondern wittern stets die eine große zentralgesteuerte/homogene Verschwörung sobald irgendjemand in irgendwelchen Schlapphut-Fraktionen drinnen steckt. Pasic wollte Wien über Jovanovic und Bilinski warnen lassen. Und auf das Wiener Ultimatum reagierte er in Anbetracht des drohenden Angriffs derart entgegenkommend wie ein souveräner Staat es vor sich selbst verantworten kann. Die Reaktion war laut Kaiser Wilhelm sogar eine Kapitulation „demütigster Art“, wodurch jeder Grund zum Kriege entfalle. Doch das hat Wien nicht gereicht. Man hatte seinen Vorwand und man hatte das Ultimatum in bestimmten Punkten absichtlich derart unannehmbar formuliert, dass man hinterher in jedem Fall sagen konnte „Belgrad hat abgelehnt“. Dass Serbien seine staatliche Souveränität nicht kampflos aufgibt, sollte man besonders im Kontext des Veitstages wissen und man wusste es.
    Die These, die Pasic-Regierung habe sich (so wie Kuweit 1990) im Auftrag der von Paris/London/Petersburg gesteuerten „Einkreisung Deutschlands“ als Stoßtruppe betätigt, um einen österreichischen Angriffskrieg zu provozieren, ist nicht haltbar. Das so darzustellen ist schlicht und ergreifend anachronistisch. Wäre das das Ziel von Pasic gewesen, hätte er gesagt: „Was zum Geier wollt ihr von uns!? Die Attentäter waren eure Staatsbürger und der Tatort lag auf eurem Staatsgebiet! Wir helfen gerne bei Ermittlungen von eventuellen Helfershelfern in Serbien, aber fordert könnt ihr einen feuchten Lehm. Wir sind ein souveräner Staat und werden uns verteidigen.“

    3. Dass Berlin Wien aufgrund eines Belgrader Angriffs beistehen musste, entspricht nicht den Tatsachen. Mit dieser Logik hätte die jugoslawischen Volksarmee 1991 München ins Visier nehmen dürfen. Und jeder Staat der Welt hätte als Rektion auf terroristische Umtriebe im eigenen Land die USA angreifen dürfen. Beginnend bei Restjugoslawien 1998/99 bis hin zu Assad-Syrien 2011. So funktioniert das nicht. Dass gewisse Verschwörerkreise in Paris und anderswo 1914 genau dieses Szenario heraufbeschwören wollten, bestreite ich nicht. Wenn das wirklich die Idee hinter dem Attentat war, dann heißt das im Umkehrschluss, man rechnete mit einer ungewöhnlichen Aggressivität seitens Wines/Berlins, die das undurchsichtige Attentat als Vorwand für eine zwischenstaatliche Aggression nutzen würden. Ihre These, Deutschland sei in eine Falle gelaufen und trage daher keine Schuld, widerspricht sich selbst. Stellen Sie sich vor, wir betrachten uns eine Diebesfalle der Polizei (Laptop auf Beifahrersitz + Überwachungskamera). So wie sie argumentieren könnte man sagen, der Dieb habe den Laptop gar nicht stehlen wollen, es war ja alles ne Falle der Polizei und er ist hineingetappt. Er ist hineingetappt, dennoch wollte er sich den Laptop schnappen und darüber hat er sich im Knast Gedanken zu machen, nicht über die „böse Polizei“.

    4. Deutschland war in einer schwierigen Situation und seine Feinde wollten es tatsächlich zum Angriff provozieren. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Deutschland angegriffen hat. Nachdem die Bündniskette ausgelöst war, warteten aber keine „bösen Überraschungen“ mehr. Die Fronten waren geklärt. Man wusste um den Einsatz und spielte mit offenen Karten. Wer wann zuerst mobilisiert hat, ist meiner Ansicht nach da nicht so wichtig. Man wusste, wer in welchem Fall was macht und Russland hat klar gesagt: Wir verteidigen Serbien! Paris hat gesagt: Wir verteidigen Russland. Die deutschen Führer hatten die Wahl:
    1. Rückzieher. Wien in Kenntnis setzen, dass man im Falle einer russischen Intervention NICHT beistehen werde.
    2. Schlieffen-Plan. Riskieren eines Weltkrieges

    Man hat sich für letzteres entschieden und dass man sich als Deutscher heute darüber mehr Gedanken macht als über die Strippenzüge in fremden Ländern, finde ich absolut logisch.

  70. die attentäter von sarajewo hingen keineswegs im luftleeren raum. sie waren fest im kriegsanbahnungskonzept der späteren alliierten integriert, und alliierte falken sprachen – während wilhelm II schlief – über den kommenden anschlag, der den entscheidungskampf gegen deutschland auslösen würde. hier wurde ganz bewusst der krieg vorbereitet, und man bediente sich serbiens.
    nun sind wir bei der zeit nach dem anschlag angelangt, wo, ich gebe das zu, österreich und z.t. auch deutschland zu sehr auf die ehre und vergeltung gesetzt haben und sich somit mitschuldig gemacht haben, daß der krach dann wirklich losging. aber auch da ist diese mitschuld für meinen geschmack begrenzt, sehr begrenzt.

    nehmen wir mal an, al kaida hätte 2001 eine bombenbepackte drohne ins wohnzimmer von donald rumsfeld gesteuert (was sie natürlich nie tun würden, ohne die cia zu fragen). peng. donald hat ausgequakt. tot.
    die amis sind auf 180 und fragen (was sie nie tun würden) in kabul an: „sagt mal, war das echt so? war das al kaida?“ die antwort kann man sich sparen, denn al kaida hat sich inzwischen schon selbst offiziell zu dem anschlag bekannt (anders als reallife, wo sie es nur auf schlechten cia fakevideos taten). daraufhin verlangen die amis einen prozess unter ihren bedingungen, eine entschädigung für die schöne ikeaeinrichtung der rumsfelds usw. aber die taliban finden daran einiges nicht so dolle und verhandeln rum: prozess, klar, man habe die herren auch schon entsprechend einquartiert, aber das verfahren bitteschön nach schariarecht, ausserdem sei die eckcouch der rumsfelds dem vernehmen nach schon recht abgegriffen gewesen, usw.
    während diesem erfrischenden briefverkehr trudeln im pentagon agentenmeldungen ein, denen zufolge der afghanische militärgeheimdienst nebst generalstabsmitgliedern und hochwahrscheinlich auch noch der verteidigungsminister vorher wussten, was die al kaida da plante und den anschlag durchgewunken haben. die amerikaner verleihen daraufhin ihren forderungen nochmal ultimativ nachdruck. prozess, aber subito, dazu 7 neue trulleberg-schränke, drohnen is nich mehr, einschnitte im verteidigungsghaushalt, das ganze bis donnerstag, ansonsten kommen wir vorbei und regeln das selbst! der talibanchef ist für annahme, aber die chinesen hängen ihm im kreuz. sie würden afghanistan im kommenden krieg mit mann und maus beistehen. die antwort an die amis ist daher kein wirkliches okay: „schränke ja, prozess jein, militäreinschränkungen nein“. daraufhin erklärt der us-präsident afghanistan den krieg.

    in diesem moment würde ich als wolfgang eggert dann sofort an meinem schreibtisch sitzen und penibel recherchieren, ob die yankees unter umständen seit längerem eh schon einen afghanistaneinsatz planen, nebst eroberung. und wenn das NICHT der fall wäre, dann würde ich einen leisen pfiff ausstossen und ganz leise zu mir sagen. „ist ja n ding. ein gerechter krieg. dass es so was noch gibt!“

    die al kaida story entspricht im wesentlichen der situation 1914 zwischen österreich (usa) und serbien (afghanistan). von der „völkerrechtlichen“ seite her. man muss sich natürlich immer in alle beteiligten hineindenken. dass ich als serbe ebenfalls das vorgehen der schwarzen hand gebilligt hätte und als militärgeheimdienstchef vielleicht sogar unterstützt hätte habe ich bereits anderenorts angedeutet. ich bedaure selbst sehr den historischen gegensatz serbien-deutschland, gerade weil der uns immer wieder das bündnis mit russland schwer gemacht hat.

  71. irgendwer hat oben geschrieben, daß man aus der katastrophe lernen soll und dass deutschlands lernprozess während der bushkriege deutlich wurde. ich stimme da zu.
    man sollte diesen prozess weitertreiben und vertiefen.
    der alte antagonismus berlin-belgrad ist ein wesentlicher eckstein, an dem man heute verstärkt ansetzen könnte. gerade vor dem hintergrund dieses threads. zusammen aufarbeiten, was damals passierte und hineinschauen, wie beide völker von kriegstreibern manipuliert wurden.

    lenins alter kompagnon karl radek hat sich in seinem schlusswort vor gericht 1937 auf das „geheimnis des krieges“ berufen, das damals in der hand von gavrilo princip lag und welches, wenn man in seinem besitz sei, die komplotthaftigkeit der kriegsentstehung aufdecke. man besitze damit eine „waffe gegen den krieg“ – womit er sich konkret auf den nahenden zweiten weltkriegs bezog. beide geschehnisse, so radek, seien über bestimmte gruppen miteinander verbunden. diese kräfte seien der motor des krieges AN SICH. ich denke dieses geheimnis schlummert immer noch in belgrader archiven. leider hat es milosevic am ende seiner regierungszeit nicht hervorgeholt. ich hatte das damals erwartet.

  72. radek war chef der sowjetischen freimaurerlogen, die von stalin ende der 20iger/anfang der 30iger jahre (ganz sicher nicht ohne strategische gründe) wieder zugelassen worden waren. es spricht eines dafür, daß er in seinem – zensierten – schlusswort genau von der historischen rolle dieser kräfte als triebfeder des krieges sprach. http://de.internationalism.org/ir19/1997/_freimaurerei

  73. Herr Eggert, ich denke wir liegen inhaltlich nicht ganz so weit auseinander, weshalb ich bedauere, dass wir aneinander vorbeireden. Ich erkenne das Geheimdienstkomplott der Alliierten grundsätzlich an. Und sie erkennen im Gegensatz die deutsche Mitschuld in Bezug auf die Julikrise an. Sie wollen letztere jedoch durch das vorangegangene Geheimdienstkomplott relativieren und als moralisches Schuldminderungsargument nutzen. Das sehe ich nicht so, aber es ist halt sehr subjektiv. Ihr Forschungsschwerpunkt sind nun mal Logen und Geheimdienste; deshalb ist ihre Interpretation von „Schuld“ nicht verwunderlich. Ich sehe es so, dass man diese ganzen Schlapphut-Verschwörungen nicht in Gänze wird entwirren können; das ist utopisch. Das ist als wolle man die „Drina begradigen“ (serbisches Sprichwort). Besonders für zukünftige Akte kann man vom Bürger nicht erwarten „hinter die Kulissen“ zu schauen. Man kann lediglich von der eigenen Regierung verlangen, die grundsätzlichen Spielregeln zu beachten, die u.a. als Folge der Weltkriege festgelegt wurden. Ich persönlich sehe im physischen Angriffkrieg die Hauptwurzel des Kriegsübels, mal ganz unabhängig von 1914. Dass die Menschheit irgendwann zu dem Schluss kam „Angriffskriege sind illegal. Schluss aus Nikolaus! Egal was man für Vorwände findet“ ist meiner Ansicht nach die größte zivilisatorische Errungenschaft des 20. Jahrhunderts. Deshalb ist die ganze Diskussion um die „ausländischen Marionetten“, die gegen Assad kämpfen für die Frage, ob man interveniert oder nicht, irrelevant. Das moderne Völkerrecht ist da eindeutig.

    Nichts desto trotz gestehe ich Ihnen ihre subjektive Meinung zu. Was nicht ok ist, dass sie meine Argumente verzerren, nur um ihr Wunschszenario zu erhalten. Sie sind auf meine o.g. Punkte (1.-4.) wenig bis gar nicht eingegangen. Die Vorgeschichte in Bosnien ignorieren sie in ihrem Afghanistan-Beispiel. Und genauso ignorieren sie darin die Tatsache, dass Wien seit langem die Zerschlagung Serbiens plante, zumindest bestimmte Fraktionen im Wiener Establishment. Die Pläne gab es bereits lange vor dem Attentat 1914. Man sah die bloße Existenz Serbiens als Bedrohung an, einfach weil dieses erfolgreiche Beispiel der Ostserben den Westserben innerhalb der Donaumonarchie ein gefährliches Beispiel war (vergleichbar mit der Türkei bei ihrem Angriff auf kurdisch-Nordirak, der genauso wenig wie Serbien 1914 eine aggressive Außenpolitik zum Nachteil des großen Nachbarn betrieben hat).
    Berücksichtigt man den Umstand, dass mit dem Attentat zum einen ein Kriegsvorwand geschaffen wurde und zum anderen ein einflussreicher Kriegsgegner in den eigenen Reihen (Franz Ferdinand) verschwand, stellt sich mit Nachdruck die Frage, warum Pasics Warnung in Wien unterging. Ich kann das nicht beantworten, da mir die Wiener Polit-Szene von damals einfach zu schlecht bekannt ist; ich gehe aber davon aus, dass dieser Forschungsgegenstand bei Clark nicht behandelt werden wird (muss mich davon aber natürlich noch überzeugen).

    Hintergrund-Strippenzüge gibt es nunmal nicht nur bei der siegreichen Seite. Dass das viele deutsche Revisionisten in Bezug auf 1914 nicht sehen wollen, macht sie unglaubwürdig. Nehmen wir Tonkin als Beispiel. Uncle Sam hat das inzeniert, um in Vietnam zuzuschlagen und hat krachend veroren!!!

    Des Weiteren wehrten Sie das österreichische Ultimatum als legitimen Akt. Das unterscheidet sie bereits von seinen Verfassern, die es BEWUSST (!) unannehmbar formuliert haben, damit es zum krieg kommt. Und selbst im Falle einer vollständigen Annahme durch Belgrad war eine vorgefasste Reaktion bereits in der Schublade, die die serbische Annahme als nicht hinreichend dargestellen sollte. Das ist unbestritten. D.h. man wollte im Gegensatz zu ihrem Afghanistan-Beispiel keine ehrliche Aufarbeitung; man wollte Krieg um jeden Preis.

    Dann bewehrten sie die serbische Antwort dann als brüske Ablehnung, im Gegensatz zu den meisten Historikern der Welt und im Gegensatz zu Kaiser Wilhelm!!!! So an einen wissenschaftlichen Forschungsgegenstand heranzutreten, macht einen in meinen subjektiven Augen unglaubwürdig.

    PS: Dennoch fand ich Ihre Bücher außerordentlich hilfreich, weiß aber – wie gesagt – zwischen ihren Recherchen/Quellen/Fakten und ihren persönlichen Schlussfolgerungen zu unterscheiden.

  74. @Wolfang Eggert

    Ich habe mir interessehalber mal das Schlusswort von Radek, das er bei seinem Prozess in Moskau 1937 hielt, durchgelesen, denn ich habe mir angewöhnt, immer alles nachzuprüfen. Ich habe alle Prozessberichte gelesen, allerdings ist dies schon etwas länger her. Jetzt fand ich die Stelle wieder:

    Der reumütige Radek, der zugibt ein Konterrevolutionär gewesen zu sein, sagt wörtlich in seinem Schlusswort:

    „Und es ist außerdem notwendig, der ganzen Welt zu zeigen, was Lenin – mit Zittern wiederhole ich seinen Namen von dieser Bank aus – in dem Brief, in den Richtlinien für die Delegation, die nach Den Haag fuhr, von dem Geheimnis des Krieges geschrieben hat. Ein Stück dieses Geheimnisses befand sich in den Händen des jungen serbischen Nationalisten Gavrilo Princip, der in der Festung zu sterben wusste, ohne es zu lüften.“

    Liest man weiter, so findet man nichts über die ‚Komplotthaftigkeit der Kriegsentstehung‘, von der Sie schreiben. Radek sagt auch nichts über eine ‚Waffe gegen den Krieg‘. Er will darauf hinaus, dass er und seine trotzkistischen Freunde, die, angeleitet von Trotzki, Terroranschläge in der Sowjetunion verübten, und vorhatten, Stalin umzubringen, sich von den Volksmassen entfernt hätten und er eben auch. Das habe er bereut. Das sei der falsche Weg gewesen, dass der individuelle Terror eben keine Lösung bringe.
    (Quelle: Prozessbericht über die Strafsache des sowjetfeindlichen trotzkistischen Zentrums, 23-30. Januar 1937, hrsg. v. Volkskommissariat für Justizwesen der UdSSR, S. 594).

    Ich kann nur über Ihr Fantasie staunen und darüber, was Sie alles in dieses Schlusswort hineininterpretiert haben!

    Radek macht auch an keiner Stelle Angaben über Freimaurerlogen, was er eigentlich in seiner damaligen Lage hätte tun können, um sich zu entschuldigen. Aber er tat es nicht.

    Dann schreiben Sie wieder sehr kühn von einem ‚zensierten Schlusswort‘. Ich habe mich gewundert, wie umfangreich dieses Schlusswort ist. Es ist seitenlang. Sie nehmen einfach irgendetwas an (Zensur!) und stellen es als Tatsache hin, ohne irgendwelche Beweise und Belege dafür zu haben.

  75. @ branko

    Sie sind auf meine o.g. Punkte (1.-4.) wenig bis gar nicht eingegangen. Die Vorgeschichte in Bosnien ignorieren sie in ihrem Afghanistan-Beispiel.
    …weil ich sie anerkenne und weitgehend für richtig befinde. (ich antworte meist nur auf gegensätzliches, schlechte angewohnheit von mir, sorry) die österreicher hatten auf dem balken nix verloren, ein ethnisches großserbien war und ist heute noch ein korrektes anliegen. selbst die trennung von serben und kroaten halte ich für falsch, weil sie dieselbe sprache sprechen, vom selben volk stammen.

    Hintergrund-Strippenzüge gibt es nunmal nicht nur bei der siegreichen Seite.
    …die österreicher und deutschen hatten 1914 nichts von einem spiel mit dem feuer. die internationale bündnislage sprach eine deutliche sprache. kippten die dominosteine, so wie sie bewusst aufgestellt waren, saßen berlin und wien eingekreist in der falle. und das wussten gerade die monarchen. (auch nikolaus in russland, der einen blowback fürchtete und eine bessere rolle spielte als „seine“ politiker)

    Des Weiteren wehrten Sie das österreichische Ultimatum als legitimen Akt. Das unterscheidet sie bereits von seinen Verfassern, die es BEWUSST (!) unannehmbar formuliert haben, damit es zum krieg kommt.
    …ich sehe nichts unannehmbares an den forderungen. ich halte sie für legitim und hätte sie als österreichischer politiker genau so gestellt. wien wurde darin sinnigerweise noch vom englischen botschafter angespornt.

    Dann bewehrten sie die serbische Antwort dann als brüske Ablehnung, im Gegensatz zu den meisten Historikern der Welt und im Gegensatz zu Kaiser Wilhelm!!!!
    …ich habe geschrieben, daß die ablehnung ein „ja, jein, nein“ war. und die bewertung von willi haben ich anderenorts ebenfalls in ihrem sinne geschrieben. wie sie schon sagen, wir sehen vieles ähnlich. 😉

  76. Nehmen wir Tonkin als Beispiel. Uncle Sam hat das inzeniert, um in Vietnam zuzuschlagen und hat krachend veroren!!!

    @Branko,
    da liegen Sie jetzt aber voll daneben.

    Ich erinnere mich an Aussagen von US-Generälen, welche sich bei Befehlen von oben immer die Haare rauften, weil es idiotische Befehle waren, welche garantierten, den Krieg nicht zu gewinnen.
    Ganz offensichtlich wollte „man“ den Vietnam-Krieg nie gewinnen, „man“ hatte folglich andere Motive und Pläne.

    Das Dumme ist, dass die Wahrheit entweder nie herauskommt, oder für 50 oder mehr Jahre wegen der „nationalen Sicherheit“ geheimgehalten wird.

    Bei der NSU wird sie nie herauskommen, das ist von ganz oben (Merkel und deren Befehlshaber aus dem Ausland) so angeordnet und gewollt. Deshalb wurden die Akten alle geschreddert, da kann man auch nach 50 Jahren nichts mehr nachweisen.

    Ein Grund für das Nichtgewinnenwollen des Vietnamkrieges liegt sicher beim militärisch-industriellen Komplex. Dieser hat nämlich trotz der „krachenden Niederlage“ voll gewonnen.
    Das gilt für alle Kriege. Auch wenn Millionen umkommen und Milliardenwerte vernichtet werden, es gibt trotzdem immer Kriegsgewinnler.

  77. @ schnehen

    Dass Max Warburg Lenin finanzierte, hatte ich irgendwo einmal gelesen; jetzt nochmal nachgegoogelt: Anthony Sutton, Gary Allen, Sie finden mehrere Angaben…
    Außerdem sind bei der Finanzierung der Bolschewiki zu nennen: Olof Aschberg (schwedisch-jüdischer Gründer der Nya-Banken), Berater von Aaron Schejnmann (dem späteren Präsidenten der Zentralbank der Sowjetunion), Alexander Parvus (Israil Helphand), Jakob Fürstenberg (Jakub Ganezki)… Das sind sogar Zusammenhänge, die Sie bei Wikipedia finden!
    Umgekehrt ist auffällig, wie WENIG Sie bei Wikipedia über Max Warburg nachlesen können (der bekanntlich später auch die I.G. Farben und Hitler mitfinanzierte).
    Max Warburg soll sogar Chef des deutschen Geheimdienstes in der Kaiserzeit gewesen sein (was ich bis vor kurzem nicht wusste), wobei ihm eine patriotische Gesinnung vielleicht nicht einmal abgesprochen werden muss.

    Paul Warburg von der Fed thronte wohl über allem.

    Das Wort „Kominternisten“ nehme ich zurück, lasse mich gerne verbessern. Das Wort hatte ich, Sie haben es gemerkt, aus dem Zusammenhang erfunden, weil der Komintern eindeutig expansiv war. Und die expansiv-imperialistische Komponente hat jeglicher Internationalismus auch. Dass der Komintern später DIE Aufstände in Deutschland unterstützte, die auch von Liebknecht und Luksemburg unterstützt worden wären, wissen Sie.

    Ich bin kein Historiker, möchte aber gerne das Wesen der Vorgänge verstehen, um über mich selbst etwas zu erfahren. Und ich kann mir nicht helfen: Ich sehe immer wieder dieses Hexagramm.
    Vielleicht leide ich unter Verfolgungswahn.
    Lasse mir auch diesbezüglich gerne helfen.

  78. @Lukas Richter

    Wissen gegen den Verfolgungswahn, z.B die sechseckigen Bienenwaben. 😏
    Ist nur die Vorstellung , die wir dareinlegen, die wahnsinnig macht.

  79. @Lukas Richter

    Wenn man das Wesen von Vorgängen verstehen will, muss man sich erst um harte Fakten kümmern. Das ist die Basis eines Verständnisses und eines sicheren Urteils. Man darf nicht zu schnell urteilen, weil andere es auch tun, die sich ‚Historiker‘ nennen und viele Bücher schreiben, um sich schnell einen Namen zu machen. Sie schreiben oft deshalb so viele Bücher, weil sie sich wenig um Details und gründliche Recherchen kümmern, die natürlich sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, sondern oft ihre Vorurteile und ihre Fantasie an die Stelle von Fakten setzen.

    Es reicht nicht zu googeln, schon gar nicht darf man sich auf die Wikipedia verlassen; man muss eigene Untersuchungen anstellen und darf sich nicht auf Autoritäten, sondern nur auf seine eigene Urteilsfähigkeit verlassen. Es gilt restlos alles nachzuprüfen und zu hinterfragen.

    Sie schreiben wieder etwas vorschnell, dass die Komintern ‚expansiv‘ gewesen sei.

    Ich kann Ihnen die Dimitroff-Tagebücher empfehlen (1933-43), die ich gerade nach Jahren wieder mal gelesen haben. Dort finden Sie sehr vieles zur Dritten Internationale, also zur Komintern, die sich 1943 selbst auflöste. Sie bestand von 1919 bis 1943. Der letzte Kongress war 1935.

    Dimitroff, der sog. Held von Leipzig, war seit 1934 oder 1935 Vorsitzender der Komintern und schreibt sehr ausführlich darüber, was diese internationale Organisation, in der es übrigens von ausländischen Spionen nur so wimmelte, im Einzelnen tat. Ich gebe Ihnen mal den genauen Titel: Georgi Dimitroff, Tagebücher 1933-1943, hrsg. von Bernhard Bayerlein, Aufbau-Verlag, 1. Aufl. 2000.

    Was Warburg angeht, so gibt es viele, viele Spekulationen. Ich würde erst einmal auf Spekulationen und Gerüchte überhaupt keinen Wert legen, sondern mich ganz streng an belegbaren Fakten und an Dokumenten orientieren. Nirgendwo wird so viel gelogen, spekuliert und fantasiert wie auf dem Gebiet der Geschichte und der Geschichtswissenschaften. Besonders vorsichtig muss man bei Memoiren-Literatur sein.

    Grüße

  80. Starke Worte Putins gegen die Saudis: „Ich werde den Verbrechern keine Gelegenheit geben und unsere Antwort wird bald die Nahostkarte ändern. Dies ist mein Versprechen an die Kinder Russlands!“

    Quelle: Iranischer Rundfunk
    http://german.irib.ir/nachrichten/politik/item/251843-milit%C3%A4ralternative-im-kreml-auf-dem-tisch

    Was genau hat sich seit dem Kriegsausbruch vor 100 Jahren geändert? Deutschland kann ja wohl nicht schon wieder Kriegstreiber sein…

  81. @ schnehen

    ich zäum das pferd mal ganz von vorn auf und antworte in drei tranchen, deren letzte die direktanwort darstellt:

    1910 gründete der vehement deutschfeindliche Groß-Orient von Paris in Serbien eine Loge und schuf sich damit ein Bindeglied zur damaligen Krisenregion Nr.1.
    1911 wurde der österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in dieser Loge zum Tode verurteilt. (Paris Midi, 1. Januar 1914, zitiert vom „Berner Tageblatt“ vom 28. Mai 1915 sowie mit eigenem Bericht Bündner Tagblatt vom 25. August 1923)
    Die Schwarze Hand und ihrer Kompagnonorganisationen waren auf das engste mit der FM verbunden. Princip und andere Attentäter von Sarajewo waren Freimaurer.
    Princip hielt sich 1914 in Paris auf, wo sich zu dem Zeitpunkt auch Emigranten des Lenin-Umfelds rumtrieben. Darunter Radek, der damals schon Mitglied des Grand Orients war.
    Serbiens Militärgeheimdienstchef steuerte die Ausführung des Attentats.
    Alle Angaben nach meinem Geheimvatikan. Zu jedem Einzelfakt kann man bei entsprechender Musse auch andere Quellen googlen.

  82. @ schnehen (2)

    Anfang der 20iger Jahre beginnt die Faschisierung Italiens und Deutschlands. Der Faschismus ist DER Hebel zur Auslösung des Zweiten Weltkriegs, der – der Entdzustand belegt das – staatlich allein im Interesse der USA und der Kommunistischen Internationale liegen wird.
    Die aufstrebende faschistische Partei Italiens ist gespickt voll mit Freimaurern, welche das Logentum trotzdem nach ihrer Machtergreifung verbieten werden.
    1922 verbietet Lenin die Freimaurerei, offensichtlich als Reaktion auf die faschistischen Räuberleitern, welche die „Brüder“ aufstellen.
    1922 gibt Lenin anlässlich eines Friedenskongresses, der in Den Haag stattfindet einer dorthin reisenden russischen Delegation Kongreßdelegation jene Instruktionen an die Hand, auf die sich Radek in seinem Schlusswort berufen wird. Radek leitet die Delegation und wird diese nicht veröffentlichen, weil er der Freimaurerei die Treue hält. Das Papier hat sich in zensierter Form erhalten. Darin schreibt Lenin, daß ein aktiver Widerstand gegen den Krieg erst dann möglich wird, wenn man eine bestimmte Systematik in der Kriegsenstehung erkannt und begriffen hat: „Man muß den Menschen erklären, daß er Krieg in großer Heimlichkeit entsteht“, schreibt er, um dann fortzufahren: „Wir müssen, was sich während des letzten Krieges abspielte, berichten und analysieren.“ An dieser Stelle greift die Hand eines unsichtbaren Zensors ein und der Text bricht ab. Auch Lenins Leben bricht an dieser Stelle ab. Als Radek zurückkehrt Lenin, von zahlreichen „Schlaganfällen“ getroffen, nicht mehr fähig sich zu verständigen geschweige denn die Staatsgeschäfte weiterzuführen.

  83. @ schnehen (3)

    *Nach Lenins Tod übernimmt Stalin die Macht und ergibt sich Ende der 20iger Jahre nach zahlreichen westlichen Kriegspressionen in den Pakt, der vermutlich bereits 1922 Lenin vorgeschlagen worden war: Förderung des Faschismus, nun auch in Deutschland, der den Krieg auslösen wird. Dazu eine zunächst verdeckte Allianz zwischen den USA und der SU, die gemeinsam Europa vom Faschismus befreien (lies: besetzen) werden. Diesen Hintergrund beschreibt sowohl der russische Dissident Viktor Suworow als auch Berkeley-Prof. David Hoggan, letzterer mit Bezug auf Aussagen des ersten US-Botschafters in Moskau, Bullitt.
    *Stalin beginnt, bereits mit Blick auf den kommenden Krieg, mit amerikanischer Hilfe massiv aufzurüsten.
    *Stalin „rehabilitiert“ Karl Radek. In der Sowjetunion werden als Bindeglied zum Westen Freimaurerlogen wieder zugelassen, die dem Grand Orient unterstehen und von Karl Radek geführt werden.
    *Hitler wird durch massive Geldspenden zum Aufstieg geführt. Das Geld kommt fast durchweg aus den USA, aus der SU (siehe Bessedowskibericht) und aus England, wo man Hitler ebenfalls zu einem Russlandkrieg führen will, wenn auch aus eigenen geostrategischen Beweggründen.
    Zur Unterstützung Hitlers durch Stalins, weil es dich besonders interessieren (und ankotzen) wird, hier ein paar Fakten:
    –> Als der Hauptschriftleiter des sozialdemokratischen „Vorwärts“ Friedrich Stampfer“ im Januar 1933 der sowjetischen Botschaft ein gemeinsames Vorgehen gegen Hitler vorschlug, erklärte
    ihm der sowjetische Beauftragte der Botschaft Wynogradoff „Moskau wünscht Hitler, denn es ist der Überzeugung, daß Deutschland erst dann kommunistisch wird, wenn Hitler an der Macht war“.
    (Stampfer, „Erfahrungen und Erkenntnisse“, Köln 1957)
    –> 1932 führte der deutsche Kommunist Karl August Wittfogel in Moskau mit einigen prominenten Kommunisten Gespräche. Dabei wurde ihm frank und frei erklärt „Hitler müsse an die Macht kommen, auch wenn 20.000 der besten Arbeiterführer in Deutschland dabei ums Leben kämen“. (Wittfogel 1951 bei den „Hearings before the Subcommittee to Investigate the Administration of the International Security Act) Zumindest die Identität eines dieser seltsamen „Ratgeber“ enthüllte Wittfogel an anderer Stelle mit den Worten: „Radek, der höchste Ratgeber Stalins hat mir selbst 1932 gesagt: ´Die deutschen Arbeiter müssen eben zwei Jahre die Nazis auf sich nehmen´“. (Wittfogel in „DieZeit“ vom 2. März 1979)
    –> Und in einer Unterredung die Erich Wollenberg – ehemals Chef des Generalstabs der bayerischen Roten Armee und ebenfalls leitendes Mitglied der KPD – 1932 mit Stalin in Moskau hatte, erklärte der erste Mann der Sowjetunion, die deutsche Frage dürfe nicht allein aus der deutschen Innenpolitik beurteilt werden, sondern nur in Zusammenhang der internationalen Interessen der kommunistischen Bewegung. Auf Wollenbergs Einwand, Hitlers Machtübernahme könne den militärischen Angriff auf die Sowjetunion bedeuten, erwiderte Stalin, ein Krieg sei ohnehin unvermeidlich. Auf Wollenbergs Einwand, eine kommunistische Revolution in Deutschland könne doch einen derartigen Krieg verhindern, brach Stalin die Unterhaltung ab. (Erich Wollenberg, „Der Apparat“, Bonn 1952) Was zeigt: Stalin wollte den zweiten Weltkrieg. Hätte er Hitler lediglich als Vorbedingung einer deutsch-kommunistischen Revolution gesehen, so wie es Wynogradoff andeutet, dann hätte er es Wollenberg gesagt und nicht das Gespräch abgebrochen.

  84. @ schnehen (4)

    Die Forenregeln verbieten es mir, über die Zeit nach 33 zu schreiben, welche aber sauber bestätigt, daß Amerika und Rußland (und England) Interesse an Hitler und dem kommenden Krieg hatten. Nun zum Schlusswort Radeks. Dort sagt der Angeklagte:
    „Der Prozess hat die SCHMIEDE DES KRIEGES gezeigt und er hat aufgezeigt, daß die trotzkistische Organisation eine AGENTUR JENER KRÄFTE WURDE, DIE EINEN NEUEN WELTKRIEG VORBEREITEN… (Hier liegt offenbar ein Zensurbruch) …Und es ist ausserdem notwendig, der ganzen Welt mitzuteilen, was Lenin – mit Zittern wiederhole ich seinen Namen von dieser Bank aus – in dem Brief, in den Richtlinien für die Delegation, die nach dem Haar fuhr, von dem Geheimnis des Krieges geschrieben hat. EIN STÜCK DIESES GEHEIMNISSES BEFAND SICH IN DEN HÄNDEN DES JUNGEN SERBISCHEN NATIONALISTEN GAVRILO PRINCIP, der in der Festung zu sterben wusste, ohne es zu lüften. Er war ein serbischer Nationalist und er fühlte sich im Recht, als er für DIES GEHEIMNIS kämpfte, DAS VON DER NATIONALISTISCHEN REGIERUNG SERBIENS BEWAHRT WURDE. … Wenn ich diese Wahrheit( Geheimnis) verbergen und mit ihr von der Bühne abtreten würde… dann würde ich, wenn ich das alles überdenke, noch in meiner Todesstunde die Flüche jener Menschen hören, die man in dem kommenden Krieg hinmorden wird und denen ich durch meine Aussage eine WAFFE ZUM KAMPF GEGEN DEN KRIEG***, DER GEGENWÄRTIG VORBEREITET WIRD, geben konnte. …(Zensur)… Deshalb bestreite ich die Behauptung, daß auf der Anklagebank gemeine Verbrecher sitzen, die alles menschliche verloren haben. (Er fährt dann fort, daß er das Geheimnis nicht bei sich behalten kann)… Wir (Trotzkisten) haben restlos begriffen, welchen historischen Kräften wir als Werkzeug dienten. Möge diese unsere Einsicht irgend jemandem nützlich sein.“
    *** Sie, Schenehen, behaupten, der Waffenzusammenhang stehe nicht wie von mir behauptet, im Radek-Text. Voila, da isser. Auch die Komplotthaftigkeit – die sie ebenfalls in Abrede stellen- ergibt sich, und zwar durch Verweis auf die Leninschen Instruktionen. Die Zensurstellen – auch die „sehen“ Sie nicht – habe ich gekennzeichnet. Sie wundern sich über meine Fantasie, ich mich über ihre Verbortheit. Aber das betrifft wahrlich nicht allein den an mich gerichteten Post.

  85. @ Evelin und schnehen

    Vielen Dank für Ihr Bemühen, den Beelzebub auszutreiben.
    Sie haben mir mit Humor und Naivität sehr geholfen.
    Oh sancta simplicitas!

    Dazu fällt mir ein: Vom Bienenstaat zum Regenbogenstaat

    http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Autonome_Oblast

    Vielleicht bekommen die letzten Indianer-Mohikaner-Deutschen auch einmal in der Diaspora ein letztes Ghetto, irgendwo in Paraguay.

  86. Bin beeindruckt. Hier zeigt sich enormes und profundes historisches Fachwissen. Und da halte ich besser mal meinen großen Rand. Don’t box a Boxer, don’t wrest a Wrestler…

    Aber eine Bemerkung – oder ein kleiner narzißtischer Triumph – sei mir doch gestattet: Meine Fallstrukturthypothese der Existenz von bestimmten und bestimmenden, kollektiven Schatten im Hintergrund ist einmal mehr bestätigt.

  87. Bei all dieser Diskussion um den 1. Weltkrieg und den folgenden Kriegen wird die Machtpolitik des Vatikans leider außen vor gelassen.

    Eine wichtige Frage? Wie konnte der Papst bei der Einsegnung des K&K Thronfolger Paares deren spätere Ermordung andeuten?

    Karl Heinz Deschner „Krieg der Religionen“
    http://www.amazon.de/s/ref=sr_pg_4?rh=n%3A186606%2Ck%3Adeschner+karlheinz&page=4&keywords=deschner+karlheinz&ie=UTF8&qid=1389210916

    Karl Heinz Deschner „Die Politik der Päpste“
    http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=deschner+karlheinz+Die+Politik+der+P%C3%A4pste&rh=n%3A186606%2Ck%3Adeschner+karlheinz+Die+Politik+der+P%C3%A4pste

    http://www.denkladen.de/Kirchen-Religionskritik/Karlheinz-Deschner/Deschner-Die-Politik-der-Paepste::2034.html

  88. eggert:

    „dann soll man vorher staatlicherseits auch keine Terroristen untersützen die ausländische oberhäupter umnieten“

    dann soll man d a v o r auch österreichischerseits den nachbarn nicht dazu reizen, und keine so gezielte provokation des zukünftigen gegners betreiben, indem man erst sein angestammtes territorium (bosnien) okkupiert und dann an dem heiligen nationalen gedenktag jenes staates die chuzpe hat, mit dem „besuch“ eines potentaten in sarajevo die bewohner noch einmal extra zu provozieren. wer wind sät, wird sturm ernten. im übrigen sind diese österreichischen provokationen durchweg vergleichbar mit dem us-amerikanischen vorgehen in den 90ern und 2000ern. wie die amis ihre geheimdienste agieren ließen, genauso haben auch die österreicher damals vor dem 1. wk ihre spione herumlaufen lassen in südosteuropa.

    zu der sache mit den nsu-morden:

    ach so, die nsu war also gar nicht beteiligt, jaja. noch alles okay ? ich frage mich, wo sie leben. alles natürlich nur von türkischen infiltrierten leuten geplant und begangen – die einheimischen geheimdienste, bnd usw. waren selbstredend vollkommen unschuldig und haben wahrscheinlich grade geschlafen, als das passierte. am ende besteht die nsu wohl auch nur aus türken und die haben sich dem ziel einer deutsch-türkischen nazisynthese verschrieben – also ne, ne, ne….

    zu guterletzt würde nichts, aber auch gar nichts hier den grund geben, irgendjemanden von den beschuldigten aus dem nsu- prozeß an die türkei auszuliefern und den dortigen knästen zu überlassen. die dinge sind in germany passiert, also haben die tüken auch nicht das recht, ihre mutmaßlichen begeher juristisch zu „behandeln“. auch dann nicht, wenn zehnmal türken die opfer gewesen wären.

  89. @ archie

    zur österreichischen herrschaftspolitik überlesen meine obigen posts. bei fielmann gibts billige brillen, archie.

    zur nsu sache sollten sie compact lesen. ich meine, ich mag die springerpresse auch, aber lassen sie sich sagen: die lügen 😉

  90. @Schnehen
    Salud, wenigstens einer hier im Forum der die sogenannte „Junius Broschüre“ gelesen und auch verstanden hat.

  91. Danke an Wolfgang Eggert und andere, für diese interessante
    und wichtige Geschichtsstunde, aber offensichtlich sollten die
    Blog-Regeln etwas gelockert werden, denn jetzt bei 1932 stehenzubleiben ist ungefähr so, als würde man bei einem
    Marathonlauf 10 Meter vorm Ziel aufgeben.

  92. @Wolfgang Eggert

    Sie haben Recht: Ich bin verbohrt.

    Ich gebe mich nicht mit schnellen Antworten zufrieden, versuche alles zu hinterfragen und nachzuprüfen, soweit es in meinen Möglichkeiten steht. Ich will auch nicht unbedingt Recht haben. Auch bin ich kein Historiker, aber ich misstraue Leuten, die nach vorschnellen Lösungen suchen, die eine Theorie aufstellen und dann alles dran setzen, ihre Lieblingstheorie zu ‚beweisen‘ und alles ignorieren, was da nicht reinpasst oder die Vermutungen als Tatsachen hinstellen, die keine genauen Quellen angeben, wenn sie zitieren, die noch nicht einmal Zitierregeln kennen, die dem üblichen Anti-Stalin-Paradigma in ihrer eigenen Verbohrtheit folgen (hier ist mit dem Wort etwas anderes gemeint)…

    Ich finde, dass jene Verbohrtheit, im Sinne von ‚digging deeper‘ (Paul Singles), auch wenn sie Ihnen nicht gefällt, keine so schlechte Eigenschaft ist.

  93. Herr Eggert, wie gesagt: Ich schätze Ihren Beitrag zur Aufklärung in der heutigen Zeit und fand Ihre Bücher hifreich. Wir sind nicht allzuweit voneinander entfernt, trotz der Diskussion hier.

    Aber Sie dürfen nicht den Fehler machen, gewisse Charakteristika der von Ihnen untersuchten Verschwörergruppen als Exklusivität dieser Gruppen darzustellen. Das Verschwören ist keine Erfindung des Geheimvatikans. Verschiedene politische Fraktionen innerhalb einer scheinbar hierarchisch organisierten Regierung gab es nicht nur in Petrograd, wo die Generäle den Zaren zum Schluss ausgetrickst haben. Die gab es auch in Wien.
    – Die lange vorliegenden Pläne zur Zerschlagung Serbiens hatten Architekten
    – Der provokante Besuch Franz Ferdinands hatte Architekten
    – Die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen in Sarajewo hatten Architekten
    – Dass Pasics Warnungen in Wien untergingen, ist auf igendjemanden zurückzuführen
    – Die bewusst unannehmbaren Bedingungen im Ultimatum an Serbien hatte Architekten
    – Das Lügengefecht bei Temes Kovin, das den zögernden Franz Josef zur Kriegserklärung bringen sollte, hatte Architekten

    Wer hinter all diesen Punkten steckte, vermag ich nicht zu sagen; ich bin kein Fachmann. Ich kann noch nicht mal sagen, ob da jedes mal die selben Seilschaften innerhalb des Wiener Esteblishments am Werke waren; das wäre ein interessanter Forschungsgegenstand. Wenn sie das alles aber ignorieren oder – schlimmer noch – sich in ihr Wunschbild zurecht quetschen und hierzu verzerren, machen Sie sich in gewisser Hinsicht unglaubwürdig. Beim Betrachten der Alliierten wühlen Sie sich in Details. Beim Thema Wien/Berlin verweisen sie lediglich auf die kriegsunwilligen Kaiser, die die Bündnislage berücksichtigen mussten und Chef in ihrem jeweiligen Laden gewesen sein sollen. Das schadet der Aufklärung mehr als das sie ihr nützt, da der Mainstream ihre und ähnliche Werke leichter diskreditieren kann, was letzten Endes weniger Werbung und somit weniger Leser nach sich zieht.

  94. @ branko

    Sie dürfen nicht den Fehler machen, gewisse Charakteristika der von Ihnen untersuchten Verschwörergruppen als Exklusivität dieser Gruppen darzustellen. Das Verschwören ist keine Erfindung des Geheimvatikans.
    …..ich schreibe ja, daß es begleitende verschwörungen von terrorgruppen und staaten gibt, so wie heute auch. auch die haben jeweils eine agenda und ein eigenes „spiel“. das sich der geheimvatikan aber immer wieder zu nutze macht und erfolgreich aussteuert. dem gv ist es gelungen, sich obenanzusetzen.

    Die lange vorliegenden Pläne zur Zerschlagung Serbiens hatten Architekten
    …..ich denke das waren schlicht großmachtpolitiker. geopolitik. imperialismus. da waren die österreicher und deutschen zwar „kleiner“ aber nicht anders oder besser als die engländer und franzosen. und von daher erscheint es mit auch irgendwo gerecht, daß man sich damals ausgerechnet auf dem balkan eine blutige nase geholt hat.

    – Der provokante Besuch Franz Ferdinands hatte Architekten
    – Die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen in Sarajewo hatten Architekten
    – Dass Pasics Warnungen in Wien untergingen, ist auf igendjemanden zurückzuführen
    – Das Lügengefecht bei Temes Kovin, das den zögernden Franz Josef zur Kriegserklärung bringen sollte, hatte Architekten
    ……Ziehen sie in Betracht, dass das freimaurerische Verbindungen waren, deren Arme ja durchaus auch nach Österreich reichten; und über die Double Loyalty analog zum ZionismusLobby-Problem zum Verrat am eigenen Staat führten, bis heute, wo fm Politiker im Sinne der Entstaatlichung gegen ihre Bevölkerungen und sogar ihr eigenes Amt werktätig arbeiten. Der österreichische Aussenminister Graf Czernin schrieb in seinen Erinnerungen: „Eine hübsche Eigenschaft des Erzherzogs war seine Furchtlosigkeit. Er war sich vollständig im klaren darüber, daß die Gefahr eines Attentats für ihn immer bestehe, und er sprach oft und vollständig ohne Pose über diese Eventualitäten. Von ihm erhielt ich ein Jahr vor Kriegsausbruch die Nachricht, daß die Freimaurer seinen Tod beschlossen hätten. Er nannte auch die Stadt, wo dieser Beschluss angeblich gefasst worden sei – dies ist mir entfallen – und nannte die Namen verschiedener österreichischer und ungarischer Politiker, welche davon wissen müssten.“ (Czernin, Im Weltkriege, Berlin&Wien 1919, S. 58)
    Hierüber versteht sich die übergeordnete Komplotthaftigkeit des GV, weil dieser die Gruppe der übergeordneten Komplotteure DARSTELLT. Die Schottisch-„Politische“ Hochgradfreimaurerei IST das Herz des GV. Und der Großorient war – zumindest damals in Europa – die Herzklappe.

    Als ich meinen GV geschrieben habe, hatte ich über sehr lange Zeit keine SuperTheorie vor Augen. Ich kam von daher gar nicht in Versuchung, alle Fakten dahingehend zuzuschneidern. Sicher, ich hätte am Ende gegenläufigen, das ganze Spiel anarchisierenden Macht- und Lobbyinteressen mehr Gewicht geben können, das stimmt. Aber dann wäre der GV 5 Bändig geworden. Und hätte den Leser verwirrt. Der hätte dann am Ende aufgrund der vielen Verwicklungen den Erfolg des VerschwörungsHauptstrangs nicht mehr so klar vor Augen gehabt. Hier habe ich eingegriffen, zugunsten der „besseren“ Vermittelbarkeit des Themas. Das geb ich zu. Man kann das Zensur oder Einseitigkeit nennen. Richtig. Ich sehe Ihren Punkt, gerade bei einem so kontroversen und vom Mainstream beschossenen Thema.

  95. @ jürgen

    wir sollten mal an einem freien wochenende einen ausflug nach moskau machen und das tscheka-archiv dort entstauben. der trotzkistenprozess ist ja mitgefilmt worden. und hübsche söhne soll´s in der stadt auch geben, für pfarrerstöchter wie uns 😉

  96. @ Wolfgang Eggert

    Respekt, ich ziehe meinen Hut vor soviel Detail-Kenntnis.
    Obwohl mir viele Hintergründe seit der Franz. Revolution, die beiden Weltkriege usw. bekannt sind, habe ich die anderen Details
    mit hohem Interesse gelesen!

    Aber das zeigt einmal mehr, was ich schon viel gelesen, gehört (über Gespräche mit verschiedenen Menschen in verschiedenen Ländern) hatte, diese kleine Gruppe von Wahnsinnigen (Du nennst sie Geheimvatikan) ist existent, weltweit vernetzt, und zieht die Strippen in allen Belangen und „sie“ sind die Hauptverantwortlichen für all die Kriege.

    @ Branco
    auch sehr gut dargelegt, Serbien ist nicht gleich Serbien, dort hat die gleiche „Gruppe“, ich nenne sie „Die Internationale“, die Fäden gezogen, ist alles sehr verschachtelt, durch die mir bekannten unterschiedlichen Quellen, ist das alles von langer Hand von einer kleinen Sekte geplant worden, diese Gruppe zieht selbstverständlich auch heute noch die Fäden und will zum großen Schlag mit Worldwar III. ausholen, das Vorhaben scheint aber ins Stocken geraten zu sein, Gott stehe uns bei.
    Beste Grüße.

  97. An Maestro JE & Mitstreiter.
    Beim Lesen der Beiträge (es war eine aufregend interessante Lektüre!) ging mir fortwährend ein Gedicht der russischen Sappho unserer Zeiten Marina Zwetajewa durch den Sinn, das, zumindest mit seiner 1. Strophe, Wolfgang Eggerts Ansichten aufs schönste bekräftigt. An Deutschland gerichtet, datiert mit 1914-1936.
    Was mich an ihm besonders beeindruckt – daß es nicht etwa von einer/einem Deutschen geschrieben wurde (was nämlich nach Selbstbeweihräucherung riechen würde), sondern von einer Russin, die, auch wenn in den 20ern emigriert, den Geschicken des eigenen Landes stets schmerzlich verbunden war.
    In dt. Übersetzung erschien es erstmals 1989 bei Volk u. Welt, Berlin, in M.Z.: Ausgewählte Werke in drei Bänden (Band 2, S. 205), einer Ausgabe, die von einer DDR-Literatin mit ausnehmend breitem kulturpolitischem Kreuz zusammengestellt und herausgegeben wurde: Edel Mirowa-Florin, Professorin für russ. Literatur an der HU, aus Rußland gebürtige Jüdin, Frau des Ständigen Vertreters der DDR bei der Uno und stellvertretenden Außenministers, Peter Florin …

    An Deutschland

    Der Welt zur Treibjagd überlassen,
    Gejagt von Feinden – Scharen, Haufen,
    Wie könnte ich dich so verlassen,
    Für einen Silberling verkaufen?

    Wie – schwörn mit eherner Vernunft
    Auf „Aug‘ um Auge, Kehl‘ um Kehle“?
    Mein Deutschland, meine Unvernunft!
    Mein Deutschland – Liebe meiner Seele!

    Wie – mitschinden am Schinderwerk,
    Mein wundgeschundnes Vaterland*,
    Wo nach wie vor durch Königsberg
    Leis geht der schmalwangige Kant.

    Wo, einen neuen Faust im Sinn,
    In ebenso vergeßnem Städtchen
    Geheimrat Goethe für sich hin
    Ein Blümlein trägt samt Würzlein, Blättchen.

    Wie – dich von meiner Himmelsstele
    Herabzerren, mein deutscher Stern,
    Wenn lieben mit der halben Seele
    Ich weder lernte noch je lern;

    Wenn deine Lieder in mir sinnen,
    Daß ich den Leutnantssporn nicht hör,
    Mir heilig ist auf Freiburgs Zinnen
    Der Heilige Georg mit dem Speer.

    … Nein, nichts so zaubrisch, weise, fein
    Wie du, mein Land voll Duft, wo frei
    Am unaufhaltsam ewigen Rhein
    Ihr goldnes Haar kämmt Lorelei.**

    1913-1936
    ___
    * So im russ. Original
    ** Dieses Gedicht erscheint hiermit erstmals (Anm. M.Z.) [d.h. 1936 ]
    ==============================================

    Was meinen Sie, meint Ihr zu dem Gedicht?
    Ich meinesteils habe es seinerzeit (Ende der 80er) mit Schreck und freudiger Genugtuung übersetzt, so wie es einem ergeht, wenn ein quälendes allmächtiges Dogma neue Risse in einem bekommt.
    I.D.T.

  98. Ilse Dore Tschörtner (im Beitragsblog: I.D.T.) sagt:
    9. Januar 2014 um 23:49

    Was meinen Sie, meint Ihr zu dem Gedicht?

    Es ist wundervoll! Ganz wundervoll!

    Die russische Seele ist vielleicht das andere der deutschen und umgekehrt. Und zusammen und gemeinsam werden wir wieder ganz und heil. Wer weiß… ?

    „Mein wundgeschundnes Vaterland“ von einer Russin? Deutschland ist psychoanalytisch betrachtet der Vater und Rußland die Mutter.

    „Mein Deutschland, meine Unvernunft!
    Mein Deutschland – Liebe meiner Seele!“

    Es ist die Liebe des Vaters. Es ist die bedingungslose Liebe, die ein empfindsames Kind für seinen Vater hat. Und die es ihm leicht macht, sein Nein zum Inzest zu akzeptieren, zu verinnerlichen und wie selbstverständlich auch zu leben.

    So – und nur so (!) – entstehen Kultur und Zivilisation! Ansonsten entsteht eine Mutter-Anarchie in einer malignen Symbiose, die nicht mehr verlassen werden kann.

    Auch nicht mit Sex, Drugs oder Rock ’n Roll.

    „Wo nach wie vor durch Königsberg
    Leis geht der schmalwangige Kant.“

    Heulen, es ist zum Heulen…

  99. @Yilmaz

    Es gibt also diese Gruppe des ‚Geheimvatikans‘, die für alle Kriege verantwortlich ist, also die großen Strippenzieher. Dann haben wir jetzt die Erklärung für alle Probleme, mit denen wir uns heute herumplagen. So einfach ist das. Dann frage ich mal: Kannst du mir sagen, wer genau zu dieser Gruppe gehört, wie lange sie schon arbeitet und wie sie es anstellt, die ganze Welt unter ihre Kontrolle zu kriegen?

    Und wie arbeitet sie im Einzelnen? Was weißt du darüber?

    Ich muss dich leider enttäuschen: Dir wurde hier ein Knochen vor die Füße geworfen und du hast ihn aufgehoben.

    Ich habe das Gefühl, dass du dir hier etwas unterjubeln lassen hast, aber auch, und das sage ich dir in aller Freundschaft, dass du manchmal sehr beeinflussbar und naiv bist und ohne nachzuprüfen, dem größten Humbug Glauben schenkst!

  100. Yilmaz, vielen Dank!
    Vielleicht nur eine kleine Detail-Verbesserung zum Schluss: Sie haben bei mir nicht ganz genau nachgelesen. Ich habe gesagt, man dürfe „SERBEN“ und „SERBIEN“ nicht immer gleichsetzen (auf das „i“ achten). Die Serben lebten damals in verschiedenen Staaten, einerseits in „SERBIEN“, andererseits aber auch innerhalb der Donaumonarchie. Man kann das GROB (!) vergleichen mit der Situation der Albaner zu Zeiten Jugoslawiens oder auch mit der heutigen Situation der Aserbaidschaner.

    Gruß!

  101. @ yilmaz

    wo du grad über die französische revolution schreibst. 100 jahre vorher begann der geheimvatikan organisatorische form anzunehmen. den beginn dieses gegennationbuilding setzte sabbatai zwi, der in der türkei zum schein konvertierte. das ergebnis war die sekte der dönmeh, die ihre ganz besondere – und an der seite der freimaurerei und zionisten ausschlaggebende – rolle bei der revolution der jungtürken spielte. die angesichts dieser einflussagenda alles andere als türkisch waren. ihr „sinn“ bestand darin, das osmanische reich zu grabe zu tragen und – das war der zentrale auftrag – palästina zu verlieren. dieses stückchen land brauchten ja „andere“. das erklärt den jungtürkischen kriegseinstieg im ersten weltkrieg – auf deutscher seite, des „gebuchten“ verlierers. das war 1914 abzusehen, so wie die bündnislage der kombattanten aufgestellt war. ein bündnis mit deutschland war ein sicheres ticket in die katastrophe, rein auf dem papier eine echte schnapsidee, aber die jungtürken tranken halt schnaps 😉 und waren gekauft.
    das runterziehen unseres ganzen wertekatalogs, das heute erkennbar ist, erklärt sich durch die ungebrochene macht dieser sabbateaner, die – der name deutet es ein wenig an – saubere satanisten waren. jakob frank hat die fackel nach zwi dann weitergetragen. der einige jahre vor der französischen revolution gegründete grand orient war ein spielplatz für diese knalltüten. damit haben sie ihre macht verewigt.

  102. @Wolfgang

    Die Geschichte um die Geheimgesellschaften, egal wie sie heissen, mussten geheim sein, sonst hätten sie all ihren Wahnsinn nicht auf die Erde giessen können.
    Denn die Gesetze , die die paar „Familien“ durch die Jahrhunderte angewandt haben, diese Gesetze könnten auch uns dienen. Sie sind uns bewusst vorenthalten worden. Sie gehören uns. z.B. die Tafeln des Hermes Trismegistus.

    Jesus Energie verbindet und verknüpft uns miteinander, das Geistige geteilt — verdoppelt sich immer. Siehe Blog.

    Luzifer entzweit und macht einsam. Da alles auf die Materie Geld gesetzt wird, wird hier beim Teilen tatsächlich immer halbiert.

    Und der Mensch hat hier die Wahl , das hat Gott so bestimmt.

    „Sei heiss oder kalt, die lauwarmen werde ich ausspeien“

  103. Interessanter Webcast, auch in diesem Zusammenhang. Ich weiß aber nicht, ob jeder das Video sehen kann.

  104. @Eveline

    >Denn die Gesetze , die die paar “Familien” durch die Jahrhunderte angewandt haben, diese Gesetze könnten auch uns dienen. Sie sind uns bewusst vorenthalten worden.

    Der letzte Satz stimmt so nicht, Eveline.

    1. Das Wort geheim hatte früher eine andere Bedeutung (vertraut), vgl. Sie zB auch den Geheimrat. Oder nehmen Sie es wörtlich: Geh heim!

    2. Das Wissen ist für jeden jederzeit frei zugänglich. Da der Mensch jedoch alles immer nur innerhalb seines Bewusstseins verstehen und interpretieren kann *), wird es falsch verstanden, und nicht selten der Überbringer einer Botschaft gesteinigt, heutzutage gerne auch verbal.

    *) Sie finden diesen Hinweis sowohl im AT (Mose 34, 33-34) als auch im NT (Mt. 13, 10-11) oder bei Goethe:

    „Ja, was man so erkennen heißt!
    Wer darf das Kind beim Namen nennen?
    Die wenigen, die was davon erkannt,
    Die töricht g’nug ihr volles Herz nicht wahrten,
    Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,
    Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.“

    Das engl. Wort secret stammt vom lat. secretus: verborgen, getrennt – d.h. so lange wir in Trennung leben, bleibt uns das Wissen verborgen, weil unsere Sinne vernebelt sind. Verbinden wir uns wieder, lüftet sich der Schleier – dies nennt sich Apokalypse (griech. Entschleierung).

  105. @ Branko sagt: 10. Januar 2014 um 10:03
    richtig, aber bedenke daß Länderübergreifend diese „Struktur“ alles infiltriert hat, Milosevic wusste das, er wurde in Den Haag vergiftet… ich werde versuchen detailierter hierzu Kollege „schnehen“ und WE zu antworten.

    @ Wolfgang Eggert sagt: 10. Januar 2014 um 11:22

    danke Meister für die diese hard facts, wenn es einen hier gibt der sich „wirklich“ auskennt und mit dem ich meine Meinung zu 110% teile dann bist Du es.

    Die Jungtürken waren keine Türken oder Osmanen, -eigentlich spielt die Herkunft nicht so eine tragende Rolle solange man sich Rechtschaffen verhält usw. (ich selbst bin ja ethnisch auch kein richtiger Türke)-, es war eine freimaurerische Vereinigung die mit Krypto Juden besetzt war (man munkelt daß Atatürk auch einer war…;-) ), sie waren es auch, die den Befehl zur blutigen Niederschlagung des Armenier Aufstands gaben, viele Generäle weigerten sich, doch das Problem war, daß „irgendein Schlauer“ den Armeniern den Befehl gab einen Aufstand vom Osten zu organisieren, ausgerechnet dann als die Allierten vom Westen in Kleinasien eindrangen, somit fielen die Armenier den Türken praktisch in den Rücken und das zu einer Zeit als alles im Fallen war.
    Dieses Verhalten der Armenier erweckte den Eindruck des Verrats, denn die Armenier (und auch die Toledo Juden) lebten Jahrhunderte friedlich im Osmanischen Reich, keiner wurde wegen seiner ethnischen Herkunft verfolgt, es herrschte Religionsfreiheit, daher weigert sich die Türkei den „Armenieraufstand“ als ethnischen Völkermord anzuerkennen.
    Diese Arschkarte wird immer dann rausgeholt wenn die Türkei geopolitisch nicht spurt wie es USrael will, es ist nunmal dieselbe Arschkarte die auch Deutschland vorgehalten wird.
    Diese Geschehnisse sind belegt, werden nunmal im Westen gerne unter den Teppich gekehrt, ganz zu schweigen von den Mainstream Medien…
    Eigentlich sind die Arbeitsmethoden dieser internationalen Sekte primitiv, vielleicht ist es das was dieser Radek vergeblich versuchte preiszugeben um weitere Kriege zu verhindern:

    „Verleumdungen und bewusste Verbreitung von falschen Gerüchten.
    Notfalls auch Provokation mittels Führungsübernahme in einer Bewegung, mit dem Ziel ihrer anschließenden Diskreditierung.
    Der Widerstand wird meißt von einzigen Quelle ausgelöst. Wie auf Befehl werden ihre Signale von miteinander nicht kommunizierenden Adepten auf ihren jeweiligen Positionen aufgegriffen, wobei die einzelnen Positionen auf die verschiedensten Regierungsbehörden, Medien, Bürgerschichten und auch Kirchenkreisen bzw. Theologischen Einrichtungen im Allgemeinen verteilt sind.

    Dazu kommen die bewusste Schürung von extrem Nationalistischen oder extrem linken Tendenzen in einem jeweiligen Land, oder extrem religiösen Fanatikern wie den AL-CIAda oder die saudischen Wahabiten usw.. So entfesselt man Revolutionen, alles bewusst herbeigeführt, ich meine mich noch zu erinnern als ich in den neunzigern noch die türk. Bildzeitung „Hürriyet“ aufgeschlagen hatte, da hat wortwörtlich eine türk. Mason (Freimaurer) geschrieben, daß die franz. Revolution vpn ihnen geplant und durchgeführt wurde. Leider glauben immer noch viele an diesen „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ Scheiß, hört sich alles schön und gut an, aber im Grunde verstehen diese „Satanisten“ darunter ganz was anderes. “

    @ schnehen sagt: 10. Januar 2014 um 06:49

    Naiv bin ich bestimmt nicht, ich beschäftige mich schon seit ca 15 Jahren mit diesen Dingen.
    ZB: als mir noch ein alter Freund Ende der Achziger Jahre erzählte, daß die CIA den Kennedy auf dem Gewissen hat, habe ich ihm damals den Vogel gezeigt, aber schon ein paar Jahre später, Anfang 1990/91, wurde mir diese Tatsache bestätigt…

    Alles was W. Eggert schreibt ist korrekt, kleine Details wie dieser Radek sind mir nicht bekannt gewesen, doch die Mechanik funktioniert fast immer nach dem selben Prinzip (siehe mein Posting zu WE).
    Die franz. Revolution war ein Werk dieser Gruppe, schau dir doch die arab Revolution an, alles vom CIA gesteuert, wenn ich schon Tahir Platz höre, oder Taksim Platz oder dieser Platz in Kiev, alles hat die gleiche Handschrift… eigentlich weigere ich mich hier meine Finger wund zuschreiben weil etliche mal schon geschrieben.
    Diese Revolutionen und Kriege funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip, eigentlich muss man gut zwischen den Zeilen lesen können und ausgehend von bekannten Tatsachen logische Gedankenketten aufbauen.

    Wie Wolfgang Eggert es oben schrieb haben wir es hier mit einer satanistischen Sekte zu tun die eigentlich von einer Handvoll okkulter Hohepriester (Ursprung Ägypten) gesteuert werden…

  106. @Lucy Esclarmonde

    Ja das ist richtig, wie Sie es darlegen. Im Herzen liegt die Wahrheit, sie kann nicht vorenthalten werden, setzt aber das Lüften der Schleier voraus.
    Danke

  107. Wie sehr die Hintergrundmächte heute noch zu wirken scheinen, habe ich vor kurzem erst wieder erleben müssen: Ich suchte im Netz nach der Ursache für den Baphomet-Satan auf unserem (teilweise alten) Personalausweis (q.v.) und fand Éliphas Lévi (q.v.) als Wiederbeleber des gehörnten Tieres.
    Über Wikipedia ließ ich mich daraufhin zu Aleister Crowley (q.v.) weiterleiten, der sich – man staune – als Verkörperung des Großen Tiers (666) in der Johannes-Offenbarung sah. Als Crowleys Nachfolger oder Reinkarnationen betrachteten sich laut Wikipedia in Kanada Israel Regardier (q.v.) und in Deutschland Michael Dietmar Eschner (q.v.), der laut Wikipedia den erste Sex-Shop in Berlin eröffnete.

    Wir wissen, dass die lateinische Zahl ’sex‘ nichts mit ’sexus‘ zu tun hat. Erst der bekannte Schriftsteller D.H. Lawrence wandelte Anfang des 20. Jahrhunderts die Bedeutung ‚Geschlecht‘ in ‚Geschlechtsakt‘ um. Eine Verknüpfung zwischen Lawrence und Crowley findet man u.a. hier: http://www.sundaytimes.lk/070225/Plus/012_pls.html

    Gibt es Wahnsinnige hier in dieser Welt, die ihr neurotisch-psychotisches Spielchen mit ’sex‘ und ’sexus‘ treiben und uns strategisch geplant verarschen und beherrschen wollen?

    Welch andere massenhypnotische Wirkung von einer anderen Zahl ausgeht, die die Ziffer ‚6‘ vorne stehen hat, will ich hier nicht weiter reden – und darf ich wohl auch nicht, sonst verstoße ich gegen Jürgen Elsässers (Selbst ?-) Zensur.

    Ich würde mich gerne in diesem Forum demokratisch-dialektisch-diskursiv weiterentwicklen, um von meinem Verfolgungswahn geheilt zu werden.
    Vielleicht sollte ich nicht so viel Wikipedia lesen.

    Ich ess jetzt ein Honigbrot…

  108. @Lukas Richter

    Sie müssen vom Internet und den vielen ‚Wissensangeboten‘, von dem Pseudowissensangeboten, wegkommen und sich solide Grundlagen erarbeiten. Wenn Sie wissen wollen, wie unsere Gesellschaft funktioniert und wie sie entstanden ist, wie sie sich entwickelt hat und wie und nach welchen Gesetzen sie sich weiterentwickelt, müssen Sie Marx lesen. Am besten ‚Das Kapital‘. Das ist zum einen eine gute Denkschulung und eine echte Herausforderung an den Intellekt, zum anderen die Grundlage für das Verständnis der kapitalistischen Gesellschaft, in der wir leben.

    Natürlich hat sich in den 150 Jahren nach Erscheinen dieses Werkes sehr viel getan und verändert. Aber ohne dieses Grundwissen über die Funktionsweise des Kapitalismus versteht man nicht, wie unsere Gesellschaft ‚tickt‘. Man ist ohne diese Basis immer geneigt, schnelle Antworten zu suchen und wird dann auf tausend Nebengleise abgelenkt – gerade auch durch das Internet – die fast alle in eine Sackgasse führen. Sie verwirren und machen ratlos. Man geht tausend Irrwege.

    Dies mag altmodisch und verstaubt klingen, ist es aber keineswegs. Ich habe nie bereut, ‚Das Kapital‘ als junger Student während eines Auslandsaufenthalts gelesen zu haben. Es war ein Genuss.

    Wenn Sie an guter Literatur über Geschichte interessiert sind, würde ich Ihnen Tolstois ‚Krieg und Frieden‘ empfehlen oder Engels Buch über den Deutschen Bauernkrieg. Lassen Sie sich durch die hohe Seitenzahl nicht abschrecken. Was Sie durch diese beiden Bücher allein lernen werden, ist enorm. Für mich waren es prägende Erlebnisse.

    Wenn Sie diese Bücher gelesen haben, werden Sie nie wieder das Bedürfnis haben, auf die Wikipedia zu gehen und können dann verdientermaßen Ihr Honigbrot in aller Ruhe weiteressen.

  109. Wolfgang:

    „bei fielmann gibt’s billige brillen, archie“

    so ? brauchen sie welche und haben sich also eine gekauft ? dann haben sie ja schon gute erfahrungen da und kennen sich mit brillen aus, weil sie selber sonst über ihren eigenen tellerrand nicht rauskönnen.

    „ich mag springer auch, aber lassen sie sich sagen: die lügen“

    genau. und Sie lügen auch. wer selber zugibt, dass er springer mag, der nimmt sich gern ein beispiel an denen und kopiert sie eifrig. und sie haben es da schon weit gebracht. ich dagegen habe diese merkwürdige angewohnheit, weder die compact- noch die springerblätter zu lesen.

  110. yilmaz:

    jaja, mal wieder die alte karte hervorgeholt. alles nur um der armen türkei zu schaden. der holocaust an den armeniern war ja ebenso nie passiert wie die Judenverfolgungen, die ja auch jetzt nur dazu dienen, deutschland runterzumachen. mit dem leugnen eines völkermordes kann man diese theorien auch nicht glaubwürdiger oder ernsthafter erscheinen lassen. es gibt eben historische tatsachen, die – ob nun parteiisch oder nicht parteiisch gewertet – einfach fakt sind. und ich bin insofern sehr erfreut, daß in der türkischen gesellschaft gerade in den letzten jahren der selbstkritische entkrampfungsprozeß immer stärker wird als anstoß, die eigenen verbrechen der vergangenheit dem dunkel zu entzerren und daß die größten klugen köpfe der türkei mittlerweile längst diese Tatsache anerkennen – wovon die entschuldigungen etlicher politiker und intellektuellen bei dem armenischen volk in den letzten jahren zeugen.

  111. @ Nachgefragt und schnehen

    Ich bin Ihnen sehr dankbar für die Ratschläge.
    Aber: Ich habe gestern nur Wasser und Apfelsinensaft getrunken und ganz normal gegessen – kein Kraut, kein Zeug.

    Tolstoi, der, so wird gesagt, der Freimaurerei selbst aufgeschlossen gegenüberstand, lässt in ‚Krieg und Frieden‘ einen Freimaurer sagen: „Kein Mensch kann allein bis zur Wahrheit vordringen. Nur Stein auf Stein, unter der Mitwirkung eines jeden aus den Millionen von Geschlechtern vom Stammvater Adam bis auf unsere Zeit, kann jener Tempel errichtet werden, der dem großen Gott eine würdige Stätte sein soll.“
    Wie der Held des Romans Pierre in eine Freimaurerloge eingeführt wird, lässt sich im 5. Kapitel (Abschnitt 3) schön nachlesen (www.zeno.org).
    Wie der selbsternannte Kaiser Napoleon durch kabbalistische Zahlen- und (lateinische) Buchstabenkombination mit dem apokalyptischen Tier 666 im selben Roman gleichgesetzt wird, im 9. Kapitel (Abschnitt 19) – das kommt auf den Leser alles ziemlich halluzinatorisch rüber.
    Auf Wikipedia erfahre ich nun, dass von der Antike über das Mittelalter bis in die Neuzeit Kaiser Nero mit dem Tier 666 identifiziert wurde, und zwar durch hebräische Buchstabenkombination: Der Film mit Ustinov (bekannter Provinienz) haut genau in diese Kerbe. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich bei Sueton gelesen, was dieser alles über die Untaten und Ausschweifungen des Caesaren zu berichten weiß – und mein (einigermaßen) klarer Verstand sagt mir: in der Masse absoluter Humbug.
    Bei Wikipedia erfahren wir bei ‚666‘, dass auch ‚Adolf Hitler‘ durch Buchstaben- und Zahlenkombination mit dieser Zahl in Verbindung gebracht.

    Verstehen Sie, was ich meine: Die Sexisierung der Gesellschaft (6), der 6-Millionen-Schwachsinn, das gehörnte Tier auf unserem Personalausweis, das sind alles Indizien, die für eine Massenhypnotisierung sprechen – ganz aktuell dieses Homosexuellentheater.

    Und wenn Sie mir den (beschnittenen) Karl Marx empfehlen (ich bemühe mich, Ihrem Rat nachzukommen), so empfehle ich Ihnen die Lektüre von Marx‘ zionistischem Mentor Moses Hess (‚Rom und Jerusalem‘), da geht einem so manches Licht auf!

    Von mir aus sollen die endlich ihren Dritten Tempel bauen, dann ist Ruhe im Karton und dann hört der Spuk endlich auf. Solange werde ich aber wahrscheinlich noch von gewissen geometrischen Formen träumen… und Honig essen als Therapie.

    Bin gleichwohl weiter für Ratschläge offen.

  112. yilmaz sagt: 10. Januar 2014 um 20:06

    Wie Wolfgang Eggert es oben schrieb haben wir es hier mit einer satanistischen Sekte zu tun die eigentlich von einer Handvoll okkulter Hohepriester (Ursprung Ägypten) gesteuert werden…

    Hm, ich geh jetzt mal auf’s Eis: Es ist imho genau nicht Ägypten! Moses I hat die Lehre des „guten“ Aton verbreitet. Aber Moses II hat von seinem Schwiegervater Jethro die Lehre des „bösen“ Jahwe übernommen, der alle Völker (bis auf sein auserwähltes) zu vernichten sucht.

    Hier liegt nach meiner unmaßgeblichen Meinung der Hase im Pfeffer.

  113. @schnehen zu Yilmaz

    >So einfach ist das. Dann frage ich mal: Kannst du mir sagen, wer genau zu dieser Gruppe gehört, wie lange sie schon arbeitet und wie sie es anstellt, die ganze Welt unter ihre Kontrolle zu kriegen?

    Neben einer spirituellen Komponente, die einiges mit sich bringt, und das Wissen um universelle Prinzipien macht es vor allem eine verschlüsselte Kommunikation möglich.

    Beispiel: In dem „Bekenner“video der NSU bekennt sich diese geheime Truppe dazu, selbst die NSU zu sein, und damit hinter den Taten zu stehen. Eindeutig für alle, an die es gerichtet ist.

    Ein einzelnes Fragment daraus, weil es gerade zur oben genannten Französischen Revolution passt:

    Sie finden darin die Scarlet Pimpernel („Es denkt der Paul, das war nicht immer so, nein gelle, denkt doch an Scarlet Pimpernelle“), das ist ein Hinweis auf einen Roman der Baronin Emmuska Orczy über die geheime Bruderschaft während der Französischen Revolution. Der Reim endet: „Und Paul beschließt in diesem Augenblick, ich hol die gute alte Zeit zurück“ (= die Revolution), und löst eine Explosion aus.

    Während Paulchen also vor sich hin reimt und kein normaler Mensch Notiz von der eigentlichen Botschaft nimmt, können andere damit etwas anfangen. Ich betone – das ist nur eine einzelne Sequenz – das Video ist voll davon in Wort und Bild!

    Der rosarote Panther per se ist gespickte FM-Symbolik, denn er ist ein riesengroßer, rosa schimmernder Diamant, in dem sich ein Panther spiegelt (mit dem sehr tiefen Symbolgehalt lasse ich Sie an dieser Stelle alleine). Die eigentliche Geschichte handelt nebenbei vom Besten Mann der Interpol, der unbeholfen das Phantom (vgl. Kiesewetter) jagt und am Ende … selbst als das Phantom da steht.

    Und weil diese Gruppierung ein Phantom ist und keiner weiß, wer dazu gehört, aber alle informiert sein müssen, „unterhält“ man sich verschlüsselt in solcher Sprache. Dann wird aufgehört zu suchen und begonnen zu schützen.

    Denn sicher ist, dass wichtige, leitende Positionen in Gericht, Polizei und Regierung von „Brüdern und Schwestern“ besetzt sind, durch welche dann wiederum die Befehlskette nach unten rasselt.

  114. was diese marxistische Kanaille heute so treibt, könnt ihr hier lesen:

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article123760692/Forscher-werfen-Lehrern-Alltagsrassismus-vor.html#disqus_thread

    Diese Aktion dient kanz klar dazu, deutsche Schüler in ihrer Lernleistung weiter zu beeinträchtigen, bis irgendwann tatsächlich ALLE GLEICH dumm sind.

    Und hier ist eine Liste der Täter:

    http://mediendienst-integration.de/ueber-uns.html

    Das ist eine Liste rassistischer Deutschenhasser. Wir sollten eine vollständige Liste der gesamten marxistischen Verbrecherschaft erstellen und dafür sorgen, dass die keine ruhige Minute mehr haben, z.B. mit öffentlichen Protesten etc.

  115. Ich habe mich schon oft gefragt, woher Autoren wie Eric Ambler oder der frühe Alfred Hitchcock den übereinstimmenden Stoff (die Kriege auf dem Balkan) her hatten.

    Ambler berichtete von Verschwörungen im Detail, wie sie eigentlich nur Insidern bekannt sein konnten. Werde mir „Geheimvatikan“ näher ansehen.

  116. @Lukas Richter

    Nun fangen Sie doch mal an, ‚Krieg und Frieden‘ zu lesen, statt sich irgendein vorgekautes Kraut auf der Wikipedia zu suchen. Ran an die Bücher – weg vom Internet!

    Sie können sich nur ein Bild machen von Tolstoi und von seinen Romanen, wenn Sie sie selbst gelesen haben.

    Heute ist es leider so weit gekommen, dass nur jemand etwas Positives über Freimaurerlogen, wenn auch nur im Rande wie Tolstoi in ‚Krieg und Frieden‘, geschrieben zu haben braucht, um ihn gleich in eine bestimmte Ecke zu stellen. Mit Mozart macht man das übrigens auch. So werden die größten Künstler ‚auf modern‘ niedergemacht, damit man sich ja nicht mehr mit ihnen beschäftigt!

    Eine Auseinandersetzung erübrigt sich dann schon für die Verschwörungsapostel, die überall das finstere Wirken von Logen und hab- und machtgierigen Juden wittern. Und wie schlau sich diese Leute vorkommen! Und wie sie sich die Beine ausreißen, um ihre ‚Theorien‘ zu beweisen und unter die Leute zu bringe. Wahre Akrobaten!

    Ich ließ mir gestern ein Buch von Tolstoi über ‚Kunst und Literatur‘ kommen, in dem er seine Ansichten über das Wesen echter Kunst beschreibt. Mir ist jetzt etwas klarer geworden, was eigentlich echte Kunst ist und welchen Zweck sie erfüllen muss, wenn sie ‚gut‘ und ‚wahr‘ genannt werden will.

    Tolstoi hat uns sehr viel zu sagen angesichts der Tatsache, dass bei uns die Kunst, aber auch die Literatur völlig heruntergekommen ist. Die echte Kunst gilt es wiederzuentdecken und dieser große russische Schriftsteller hilft uns dabei.

  117. @ yilmaz

    hier was über die jungtürken und das leiden der armenier aus der feder anderer „meister“ 😉
    http://www.rense.com/general63/armen.htm
    http://www.rense.com/general66/dweyb.htm
    http://www.greece.org/main/index.php?option=com_content&id=544&Itemid=505
    http://www.schillerinstitute.org/conf-iclc/1990s/conf_feb_1994_brewda.html
    larouche betont von haus aus die englische verbindung, damals war er noch kein freimaurer, also findet man auch einiges über logen.

    die religiös-endzeitliche komponente…

    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/geisteswissenschaften/wer-ist-timche-1434020.html
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/gedenke-was-amalek-dir-angetan-1359412.html

    …haben er und seine entourage nie sehen wollen. dass banken, lobbies und staatliche geopolitik im weltspiel nicht grundlegend seien sollen ist aber auch hard stuff für extrotzkisten. die linke wird das nie verstehen. da vernagelt der klassenkampf das hirn. dabei hat marxens gönner moses hess – „kommunistenrabbi“ und protozionist – selbst geschrieben: der rassenkampf ist erstrangig, der klassenkampf zweitrangig.
    die sabbateanischen netzwerker fühlen sich berufen, richtersprüche und „prophetien“ der bibel umzusetzen. daher hat es die armenier, die ukrainer, die juden und die deutschen so derbe getroffen.

  118. @Lukas Richter

    …….Verstehen Sie, was ich meine: Die Sexisierung der Gesellschaft (6), der 6-Millionen-Schwachsinn, das gehörnte Tier auf unserem Personalausweis, das sind alles Indizien, die für eine Massenhypnotisierung sprechen – ganz aktuell dieses Homosexuellentheater.

    Bei Lichte hört alles sofort auf. Da fällt die Hypnose. Da wird aus der Wollust wieder ein Akt mit geistiger Liebe. Der Himmlische Vater und die planetarische Mutter sind dann wieder miteinander verbunden. Oder Mann und Frau.

    .

  119. @ yilmaz

    dass deutschland bereits lange vor dem jüdischen „holocaust“ von diesen okkulten knalltüten die geschichtliche arschkarte zugeschoben wurde, liest man hier:
    http://www.politikforen.net/showthread.php?65333-W-Eggert-zur-Geschichte-des-20-Jh/page41
    wer nun über den einfluss der dahin ergebenen rabbis in israel, in den usa und sonstwo halbwegs bescheid weiß und dazu das perfekte powermanagement deren von rockefeller (schottenritus) & warburg (b´nai b´rith) zusätzlich in betracht zieht, wundert sich dann nicht, dass „wir“ unsere täter/opferrolle mit soviel grandezza spielten. so wie´s im biblischen drehbuch stand. für „eingeweihte“ kabbalisten verschlüsselt versteht sich, sonst würde ja jeder depp merken an welchem sandalenblockbuster er da seit hunderten jahren mitwirken darf 🙂

  120. @ schnehen

    Sie wissen, dass man nur eine begrenzte Lebens- und Lesezeit hat…
    ‚Krieg und Frieden‘ hatte ich tatsächlich gelesen, da war ich 17 Jahre alt und hab nur die Hälfte verstanden. Auf die Kabbala-Stelle machte mich neulich ein Student aufmerksam, deshalb fiel sie mir nach Ihrem Beitrag sofort ein.

    Ich möchte gar nicht sagen, dass alle Freimaurer böse sind; ich weiß auch gar nicht, ob es Unterschiede von heute zu damals gibt.
    Eines aber glaube ich mit ziemlicher Sicherheit: Dass es auch innerhalb der Logen wenig Wissende, Wissendere und bewusste Lenker und Lügner gibt. Es verhält sich dort vermutlich so, wie Wolfgang Eggert es in Bezug auf diverse Konspirationen und Komplotte beschrieben hat: Sie stülpen sich gleichsam in konzentrischen Kreisen übereinander, der eine meint, er trickse den anderen aus, am Ende gibt es aber immer wieder eine Sphäre, die DRÜBER ist und die uns schließlich über reuters oder dpa oder weiß der Teufel was hypnotisiert. (In Bezug auf das Recht des Lenkers der Politeia auf Lüge, lese man beispielsweise etwas über den US-Philosophen-Think-Tank Leo Strauss, von mir aus auf Wikipedia).

    Außerdem will ich nur dort etwas wittern, wo ich Wahrheit vermute, das darf, denke ich, erlaubt sein, solange man Belege bringen kann. Die Täuschung und die Lüge wollen wir doch gerade AUFDECKEN.
    Und um noch einmal auf das Thema zurückzukommen: Wolfgang Eggert ist mit seinem „Geheimvatikan“ für mich ein echter WOLF gewesen, der gewittert hat, losgegangen ist und gefunden hat, was mir in der Schule NIE gesagt worden war und worüber ich nun mehr WISSEN will.
    Ich machte mir die Mühe und las „Transvaluation of Values“ von Achad Ha’am bzw. Asher Ginsberg. DAS sollte jeder Nietzsche-Leser mal neben die Balfour-Declaration halten und dabei nicht immer nur an Elisabeth Förster-Nietzsche denken (wie es uns von den Medien vergeknoppt wird), sondern an Achad Ha’am: DER war nämlich an der Balfour-Declaration BETEILIGT!

    Nietzsche: „Irrtum ist nicht Blindheit. Irrtum ist Feigheit.“ (Ecce homo)

    Jesus: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.“

  121. @ Eveline

    Ganz Ihrer Meinung: Den himmlischen Vater stellt man nämlich nicht mit einem Phallus dar, wie er auf unserem Personalausweis mit diesem gehörnten Tier zu sehen ist.
    Und ob die Mutter Erde unbedingt mit einer Vagina gleichzusetzen ist, ist, auch wenn beide sehr irdisch sind, zumindest diskutabel.

  122. Eveline sagt: 11. Januar 2014 um 22:22

    Die Zahl 2 bekommt den Vorzug – vor der Eins. Warum?
    Wäre sonst das Universum zusammengefallen?

    Ja. Das Universum ist Zweitheit. Die sich permanent vollziehende und fortsetzende Teilung in 2 Teile, beginnend mit dem Urknall.

    Daher ist hier der Zwist oder Krieg der Vater aller Dinge. Wie dies schon von Heraklit erkannt wurde.

    Wenn er auch ansonsten ziemlich daneben lag: „Diese Weltordnung, dieselbige für alle Wesen, hat kein Gott und kein Mensch geschaffen, sondern sie war immerdar und ist und wird sein ewig lebendiges Feuer, nach Maßen erglimmend und nach Maßen erlöschend.“

    Er konnte halt noch nicht wissen, daß diese Welt durch das Kognitionszentrum in unserem Hinterkopf für uns hergestellt, wird. Nach der Maßgabe unserer Phantasie.

  123. @ Joachim Bullinger sagt: 11. Januar 2014 um 08:58

    ja das stimmt wohl Joachim, aber da gibt es eine Kaste innerhalb des Judentums, an die alle anderen jüd. Stämme ihren Tribut richten (oft auch geopfert werden…), diese Sekte ist ein Werkzeug in der Hand von ein paar Hohepriestern. Diese Hohepriester haben diesen Auserwählten-Wahn programmiert, nachdem ist diese Sekte nicht das auserwählte Volk von Gott sondern von Lucifer, daher diese ganze Satanismus Geschichte und daher meint diese Sekte daß die ganze „materielle Welt“ ihnen gehöre mit Lucifer als Gott der Materie… hab das versucht mit meinen Worten und was ich gelesen und gehört habe wiederzugeben, sicher kannst Du das philosophisch besser wiedergeben.

    @ Wolfgang E. 11. Januar 2014 um 16:34 & 11. Januar 2014 um 17:09

    vielen Dank nochmals für die wichtigen links bezgl. der Hintergründe der jüd.-Jungtürken und dem Armeniergenozid, das sollte jedem kritischen Leser zu Denken geben, daß die wahren Täter im Verborgenen bleiben wollen, die Geschichte wurde überall verdreht, getäuscht, verleumdet.

    Die Strippenzieher vom Armeniergenozid und jüd. Holocaust sind dieselben Zion-Freemasons bzw. Ultra-Geheimbund-Satanisten….

  124. @Lukas Richter

    Ich musste schmunzeln, als Sie schrieben, dass ‚ein Student mich auf die Kabbala-Stelle in Krieg und Frieden aufmerksam gemacht hat‘.

    Denn das ist typisch: Die wenigsten haben den Roman gelesen, lesen Zusammenfassungen darüber, z. B. auf der allwissenden Wikipedia-Seite. Dann ist sofort die Rede von Freimauerlogen. Aus Tolstoi wird ein böser Freimaurer gemacht und der Roman kommt fürs Lesen nicht mehr in Frage, weil ja Logen heutzutage zwar faszinierend, aber dennoch ganz besonders anrüchig geworden sind. Dabei wird völlig verkannt, dass diese Logen eine Entwicklung durchgemacht haben, wie alles eine Entwicklung durchmacht.

    Es zeigt, was Leute in unserer schnelllebigen Zeit im Kopf haben, die sich für aufgeklärt halten: dass das Weltgeschehen von Freimauerlogen gesteuert wird, was ein Irrtum ist. Das Weltgeschehen wird nicht von einer Handvoll Mächtiger gesteuert – was gar nicht möglich ist – sondern von inneren Gesetzmäßigkeiten, denen nicht nur die Natur, sondern auch die Geschichte unterliegt, z. B. auch die Urgeschichte, in der es keine solchen Logen gab, und diese Gesetzmäßigkeiten gilt es aufzudecken.

    Leider haben viele Historiker, darunter sogar ganz gute, die ein enormes Detailwissen besitzen, wie Webster Griffin Tarpley, zu dieser Sichtweise beigetragen. Sein verschwörungstheoretischer Ansatz bringt ihn dazu, Snowden, Greenwald und Assange als ‚Agenten‘ zu brandmarken, was er erneut in seiner Neujahrsadresse tat.

    Diese Sichtweise wird dann auch als eine ‚Wahrheit‘ verkauft – ein Begriff, mit dem in der ‚Truther-Bewegung‘ sehr viel Missbrauch getrieben hat. Denn:

    Wahrheiten muss man sich mühevoll erarbeiten; es reicht nicht, sie zu wittern oder irgendwo zu vermuten. Es kostet Mühe, sie zu finden. Man muss sich mit Einzelheiten beschäftigen, man muss bohren und immer wieder ’suchen‘, und das ist genau das, was mich an Tolstoi fasziniert: dass er sich ständig in Frage stellt und beharrlich auf der Suche ist, was besonders gut in ‚Anna Karenina‘ erkennbar ist – einen Roman, wieder mit nervender Überlänge, den ich Ihnen ebenfalls empfehlen kann. Aber ich will Sie jetzt nicht mehr mit Empfehlungen nerven.

    Leider kommt er, Tolstoi, wie ich finde, zu falschen Ergebnissen: Es gelingt ihm nicht (und das wird Joachim und Eveline gar nicht gefallen, wenn ich das sage), sich von der Religion freizumachen, womit ich aber keineswegs sagen will, dass mir Nietzsche, dem dies gelungen ist, sympathischer ist. Ganz im Gegenteil. Ich liebe Tolstoi, ich hasse Nietzsche und stimme voll mit dem überein, was der Philosoph Bertrand Russel über Nietzsche geschrieben hat:

    „Ich mag Nietzsche nicht, weil er die Kontemplation des Leidens liebt, weil er den Eigendünkel zur Pflicht macht, weil die von ihm am meisten bewunderten Menschen Eroberer sind (wie Napoleon, Friedrich II – schn.), die ihren Ruhm der Geschicklichkeit verdanken, mit der sie andere Menschen in den Tod schicken.“
    (B. Russel, Philosophie des Abendlandes, 6. Aufl., 2009, S. 779).

    Sonntagsgrüße, auch an Eveline und Joachim Bullinger!

  125. @ schnehen

    Erst wird gefordert, dass Namen genannt werden, wenn von „Hintergrundmächten“ die Rede ist. Dann werden Namen genannt – auf einmal sind es „innere Gesetzmäßigkeiten“, die die Welt lenken.

    Zur israelischen „Umwertung der Werte“ (nur 40 Seiten) – wie gesagt, sehr lesenswert:
    https://archive.org/details/cu31924079589242

    Zum amerikanischen „Übermenschen“ recht informativ:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Jerry_Siegel
    http://en.wikipedia.org/wiki/Joe_Shuster

    Und jetzt, liebe Leute – ohne Scheiß – ich hab mal grad wegen „Batman“ im Netz rumgestöbert… – Volltreffer:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Bob_Kane
    http://en.wikipedia.org/wiki/Bill_Finger

    Zur aktuellen Umwertung der Werte muss man sich nur mal anhören, welche Namen von Gabriele Kuby genannt werden (s. Video-Beitrag in „Ich bekenne, ich bin hetero“). Kuby ist (zwar) zum strammen Katholizismus konvertiert, (aber) was sie da sagt… und welche Namen sie da nennt…

    Wünsche allen eine schöne Woche!

  126. schnehen sagt: 12. Januar 2014 um 19:48
    Das Weltgeschehen wird nicht von einer Handvoll Mächtiger gesteuert – was gar nicht möglich ist – sondern von inneren Gesetzmäßigkeiten, denen nicht nur die Natur, sondern auch die Geschichte unterliegt, z. B. auch die Urgeschichte, in der es keine solchen Logen gab, und diese Gesetzmäßigkeiten gilt es aufzudecken.

    Mhm, das kann man machen. Ich nehme als clear case für die inneren Gesetzmäßigkeiten eines solchen Systems ‚mal eine Heizung als Beispiel. Da kann man dann den Thermostat untersuchen, der alles regelt. Nur hat der halt eine zentrale Kontrollgröße, die von außen eingestellt wird.

    Und das hat jedes (!) autopoietische System.

    Grüßle zurück 🙂

  127. @schnehen sagt:
    Wahrheiten muss man sich mühevoll erarbeiten; es reicht nicht, sie zu wittern oder irgendwo zu vermuten. Es kostet Mühe, sie zu finden. Man muss sich mit Einzelheiten beschäftigen, man muss bohren und immer wieder ‘suchen’, und …

    Die Wahrheit steht immer hinter uns. Wir müssen uns zu ihr hinbewegen, eigene Kopfmauern einreissen, und das kostet Mühe und Einsicht.
    z.B Jürgen Elsässer schreibt, bei aller Unterschiedlichkeit mit Oliver Janich, Bier und Zigaretten helfen dann, ( hier das neptunische Prinzip) den gegensätzlichen Pol, Grenzen, ihren Stachel (Schmerz) zu nehmen.
    Es gäbe auch das merkurische Prinzip, Verstand und Einsicht.
    Es ist der gefühlte und gelebte Schmerz der Trennung, über Inkarnationen hinweg, hier gut – da böse ,Goethe schrieb von den Leiden des Lichts, (Spaltung) von den Leiden der Trennung und Nietzsche „von der Kontemplation des Leidens.“

    ….@Lukas Richter sagt: Kuba ist (zwar) zum strammen Katholizismus konvertiert, (aber) was sie da sagt… und welche Namen sie da nennt…

    Stimmt, sie nimmt einen strammen nur einseitigen Pol ein, vor allem, wenn ich tiefer schaue, was diese Institution Katholizismus sich alles geleistet hat.
    Trotzdem gut, weil sie als Frau eine klare Position bezieht, und ich denke darum geht es, jeder muss für sich eine klare Position beziehen, sich aber vor jeglichem Diktat in die Einpoligkeit distanzieren. .

    Der Geist herrscht über die Materie, welche sich hier auf Erden immer polar manifestiert.
    Das was die Frau hat, fehlt dem Mann und umgekehrt.

    Eine lustige wahre Geschichte über die Polarität,
    in einem Strickwarenladen, Nadel, Faden, kam regelmässig eine alte Frau und fragte: „Haben sie auch Mohrrüben?“
    Das ging so 14 Tage, der Verkäuferin tat die alte Dame langsam leid, kaufte ein Bund Mohrrüben, um ihr dieses Bund dann im Strickwarenladen zu verkaufen.

    Schnehen, ich wünsche dir und allen anderen eine gute Woche.

  128. @Joachim Bullinger

    Sie haben wieder ein sehr gutes Beispiel gefunden, aber es ist trotzdem nur eine Analogie zu dem, was sich in der Geschichte abspielt. Und Analogien sind nicht unbedingt richtig, sie können aber eine Hilfe sein, um bestimmte Dinge besser zu verstehen.

    Die menschliche Geschichte kann man nicht mit einer mechanischen Vorrichtung vergleichen, weil sie kein geschlossenes System ist, sondern ein dynamischer Prozess.

    Was steuert diesen dynamischen Prozess, was ist die treibende Kraft?

    Was hat bewirkt, dass sich die menschliche Geschichte von der Urgesellschaft – einer kommunistischen Gesellschaft übrigens, in der es kein Privateigentum am Boden und an Produktionsmitteln gab – hin zur Sklavenhaltergesellschaft, von dort zur Feudalgesellschaft und wieder von dort zum Kapitalismus entwickelt hat, wobei es zwischendurch auch sozialistische Versuche gab, um den Kapitalismus zu überwinden, die aber fehlgeschlagen sind?

    Die Antwort – und da bin ich bei Marx: die Entwicklung der Produktivkräfte, der Produktionsinstrumente, der Technik, die im Arbeitsprozess Anwendung findet. Das ist die treibende Kraft, die den Rahmen schafft, in dem Menschen ihre Geschichte machen. Sie handeln immer unter ganz bestimmten Umständen, auch die großen Verschwörer unterliegen ihnen, auch sie müssen essen, trinken, sich anziehen, einkaufen… wie der normale Malocher bei Opel, auch sie leben im Kapitalismus und nicht in der Sklavenhaltergesellschaft, in der heutigen Zeit. Auch Kissinger und Simon Peres, zwei der schlimmsten Verschwörer, brauchen Nahrung und Getränke und was zum Anziehen, und sind insoweit von der Arbeit anderer, von der sie umgebenden Gesellschaft und ihrer Struktur abhängig. Sie handeln unter ganz bestimmten historischen Bedingungen und Umständen, auf die sie selbst wenig Einfluss haben, in die sie hineingeboren werden.

    Was sie tun können durch ihr politisches Wirken, durch ihre Intrigen, ist, eine bestimmte Ordnung zu konservieren und ihr eine noch größere Dominanz zu verschaffen. Sie können auch bestimmten Machtgruppen, Banken und Großkonzernen, dienlich sein oder auch einer Ideologie wie dem Zionismus oder dem Rassismus zum Beispiel. Aber das gelingt nur eine Zeitlang. Sie können das Rad der Geschichte zurückdrehen, aber nur für ein paar Jahrzehnte, weil sie gegen die der Geschichte innewohnenden Gesetzmäßigkeiten selbst machtlos sind. Eines Tages müssen auch sie abtreten.

    Sharon ist tot!

  129. 1. 1914 gab es so etwas wie „Kriegsschuld“ im staatsrechtlichen Sinne gar nicht. Jeder Staat war kraft seiner Souveränität jederzeit dazu berechtigt, Krieg zu führen. ‚Kriegsschuld‘ war ein Konzept, das erst im Laufe des WKI erfunden wurde, in Versailles wurde es instrumentalisiert, um Deutschland und Deutsch-Österreich auszubluten.

    2. Das Konzept ist schon richtig, erst die Fakten festzustellen, dann erst Hypothesen daraus abzuleiten und an der Hypothese zu feilen, bis beides zur Deckung gebracht ist. Aber das ist auch trivial: So handelt jeder, der sich eine Meinung über geschichtliche Fakten bildet. Da aber Unterschiede bestehen, welche Fakten man kennt und von welchen Dokumenten man schon einmal gehört hat, und nicht zuletzt in der Beurteilung, welches Dokument entscheidend wichtig ist, bilden sich eben unterschiedliche Interpretationen aus. Daher ist es wertvoll, wenn in COMPACT verschiedene Standpunkte gegeneinander gestellt werden.

    3. Man soll vor lauter klein-klein nicht das große Bild aus den Augen verlieren.

    Erhebliche Bedeutung messe ich dem Kriegswillen der Briten zu. Bis 1880/90 gab es keinen Gegensatz zwischen englischen und deutschen Interessen. Der Gegner war eher Frankreich.
    In einflußreichen englischen Zeitschriften wurden von diesem Zeitpunkt an pseudodarwinistische Begründungen für einen Krieg der Briten gegen Deutschland entworfen: „Germaniam esse delendam“. Die Motivation für diesen Schwenk lag in der technisch-wissenschaftlichen Brillanz der deutschen Industrie.
    Die Engländer wurden auf allen Märkten von den hervorragenden (und preiswerten) deutschen Waren verdrängt (‚Made in Germany‘).

    F hatte das Kriegsinteresse der Revanche für den schiefgelaufenen frz. Angriff auf D 1870 und hatte ebenfalls ein Interesse an einem zerstückelten Deutschland (‚Rache für Königgrätz‘, weil diese Schlacht im Krieg 1866 die deutsche Einigung eingeleitet hatte).

    Rußland hatte expansionistische imperialistische Interessen (v.a.) am Balkan.

    Die Briten waren zusammen mit den Franzosen die Architekten der Einkreisungspolitik: ohne das Kriegsbündnis Rußland-F wäre kein WKI möglich gewesen. In Deutschland kalkulierte man die Einkreisung ein, indem in einem Koalitionskrieg gegen das Reich F ‚rasch geschlagen‘ werden sollte, bevor die (sehr langsame) russische Mobilmachung in Gang kommen würde.
    Als Rußland dann die Mobilmachung verkündete, verlangte das Reich die RÜCKNAHME der MOBILISIERUNG GEGEN DEUTSCHLAND!! Der Zar widerrief daraufhin die Befehle, die Generäle setzten sich jedoch schließlich durch: Mobilmachung, AUCH gegen D!

    D war dadurch GEZWUNGEN, F den Krieg zu erklären.
    Bei allem Friedenswillen der Welt: Hätte D dem Aufmarsch Rußlands etwa tatenlos zusehen sollen, ohne selbst mobilzumachen?? Der Angriff im Westen durch F konnte als sicher vorausgesetzt werden. Denkt vielleicht irgend jemand, die russischen und französischen Truppen wären von einem solchen Friedenswillen derart geblendet gewesen, daß sie nicht angegriffen hätten?? „Versailles“ hätte eben 1914 stattgefunden, ohne Krieg. Zerstückelung, Annexionen, institutionelle Zerstörung der Industrie, einiges an Völkermord.

  130. @Dr. Gunther Kümel

    Zu dem Prädikat „Made in Germany“ hatte ich vor etwa zwei bis drei Jahren mal zufällig eine Radiosendung mitbekommen. Darin hatte es geheißen, dass dieses Prädikat Mitte des 19. Jhd. (?) von England eingeführt wurde, um die minderwertigen deutschen Produkte kenntlich zu machen oder weil die deutschen Firmen so viele englische Produkte kopierten. Welches von beiden jetzt der Grund war, weiß ich nicht mehr genau.
    Jedenfalls hat dann die deutsche Regierung (in der zweiten Hälfte des 19. Jhd.) eine Art Bildungsoffensive beschlossen. Ein Mittel war glaube ich die Gründung von Büchereien in möglichst vielen Städten. So wurde dann der Bildungsstand in Deutschland nach und nach verbessert.

  131. Kriegsziele und Kriegsschuld sind am ehesten zu erkennen daran, was der Sieger mit dem Besiegten anstellt, nach dem Sieg. „Versailles“ läßt erkennen, warum der Krieg losgetreten wurde. Es ging um die Annexion deutscher Rohstoffgebiete, Unterwerfung vieler Millionen von Deutschen unter feindselige Fremdregime, Ausbeutung der deutschen Arbeitskraft und Leistungskraft, um Geldgewinn für die Sieger in gigantischer Höhe.

    Es ist erhellend, nachzusehen, welche Delegationen bei der Konferenz in Versailles versammelt waren und welche Mitglieder die Delegationen umfaßte. Es war eine Riesenkonferenz, jede Macht, die in diesem Krieg der Welt gegen Deutschland mit dem Reich im Kriegszustand gestanden hatte, konnte vertreten sein.
    Eine Delegation war von den internationalen Organisationen des Judentums entsandt worden. Die Delegation wurde von Baruch geleitet, einflußreicher Berater aller US-Präsidenten der Zeit, Hochfinanz.

  132. @ dr.kümel

    die zionisten wurden aber 1919 böse verarscht. die engländer hatten auf einmal ihren deal aus dem jahr 1916 („ihr bringt uns amerika in den krieg und wir erobern euch palästina“) „vergessen“. dadurch begann der zweite weltkrieg. am konferenztisch von versailles,

  133. These der Hauptschuld in der „brd“??

    Der Autor des in Rede stehenden Buches hat srelbstverständlich die Schulbücher in der „brd“ und in A durchgesehen. Wären Clarks aufklärende Thesen so sehr im Einklang mit dem Zeitgeist und den Schulbüchern, wie manche Blogger hier meinen, dann wäre das Buch keine Sensation und kein Bestseller.

    Erst kürzlich wurde Prof. Clark in einer TV-Sendung gefragt, ob denn aufgrund seiner Erkenntnisse die deutschen Schulbücher umgeschrieben werden müssten? Er antwortete ohne zu zögern mit >JawirHauptschuldigenUrkatastrophe des 20. Jahrhunderts mit 20 Millionen Toten< sind. Prof. Clark arbeitet hingegen minutiös heraus, dass nicht ein einzelner Staat als Hauptschuldiger identifiziert werden kann, sondern ein Geflecht aus verschiedenen Ursachen und Ereignissen zum Ersten Weltkrieg führte. Darin eingebunden waren viele europäische Staats- und Regierungschefs und deren Militärführungen, aber auch die Hochfinanz."

  134. THESE der Hauptschuld in der „brd“:

    Der Autor des in Rede stehenden Buches hat selbstverständlich die Schulbücher in der “brd” und in A durchgesehen. Wären Clarks aufklärende Thesen so sehr im Einklang mit dem Zeitgeist und den Schulbüchern, wie manche Blogger hier meinen, dann wäre das Buch keine Sensation und kein Bestseller.

    Erst kürzlich wurde Prof. Clark in einer TV-Sendung gefragt, ob denn aufgrund seiner Erkenntnisse die deutschen Schulbücher umgeschrieben werden müssten? Er antwortete ohne zu zögern mit >JawirHauptschuldigenUrkatastrophe des 20. Jahrhunderts mit 20 Millionen Toten< sind. Prof. Clark arbeitet hingegen minutiös heraus, dass nicht ein einzelner Staat als Hauptschuldiger identifiziert werden kann, sondern ein Geflecht aus verschiedenen Ursachen und Ereignissen zum Ersten Weltkrieg führte. Darin eingebunden waren viele europäische Staats- und Regierungschefs und deren Militärführungen, aber auch die Hochfinanz."

  135. Zur Ergänzung zum Thema „Made in Germany“:

    „23. August 1887 – Britisches Markenschutzgesetz gegen deutsche Waren: Erst Plagiat, dann Original
    Stand: 23.08.2012

    Eigentlich sollte das „Made in Germany“ deutsche Produkte als Ramsch brandmarken. Die englischen Produzenten sahen sich durch die Billigimporte aus Deutschland existenziell bedroht und forderten Protektionismus: Schutz vom Staat.

    „Auf der Weltausstellung von Philadelphia 1876 wird das geflügelte Wort „billig und schlecht“ als Kennzeichnung der deutschen, dort ausgestellten Produkte geschaffen.“ Daraufhin will der deutsche Maschinenbauprofessor Franz Reuleaux die Industrie wachrütteln: „Den Weltmarkt erobert ihr nicht mit solchen Billigprodukten, sondern mit Qualität!“, schreibt er. Und tatsächlich wandeln sich die deutsche Industrie und die Exporte in den nächsten Jahrzehnten in Richtung Qualitätsarbeit.

    Die Kennzeichnung „Made in Germany“ steht zehn Jahre später nicht mehr für Ramsch, sondern für Qualitätsware. “
    http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag6858.html

    Deutlich tendenziöser der Spiegel (das Wort „billig und schlecht wird hier Prof. Franz Reuleaux zugeschrieben):

    „125 Jahre „Made in Germany“ – Dreist, dreister, Deutschland

    Als deutsche Messer- und Scherenhersteller aus Solingen dazu übergingen, ihre Produkte mit dem britischen Qualitätssiegel „Sheffield“ oder „Sheffield made“ zu versehen, platzte den Briten endgültig der Kragen. Sheffield war der Stolz des Empires und die Hochburg der Eisenverarbeitung. Sheffielder Scheren und Messer galten als besonders scharf und durabel. Mit dieser Kopieraktion waren die Deutschen endgültig zu weit gegangen.

    Da jedes deutsche Produkt seit 1887 als solches gekennzeichnet war, wurde den Briten plötzlich sehr deutlich bewusst, wie viele deutsche Produkte sie im Alltag eigentlich benutzten: Bleistifte, Spielzeuge, Pharma-Produkte, Uhren, Bier, Baumwollstoffe, Eisen- und Schneidewerkzeuge, Klaviere und Möbel. Mehr noch: Sie realisierten, dass die Produkte günstiger waren und an der Qualität nichts mehr zu beanstanden war. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte. Das Billiglohnland Deutschland machte es möglich.“
    http://einestages.spiegel.de/s/tb/25406/made-in-germany-vom-stigma-zum-qualitaetssiegel.html

    Aus einem Kommentar dazu: 1887 wurde zwar das Gesetz erlassen, aber erst 1888 trugen die deutschen Produkte dann diesen Aufdruck.

    Eine deutlich bessere Sicht in der Zeit:
    „Den falschen Ruf besiegelt
    Mit dem Zeichen wollten die Briten die deutsche Konkurrenz abwehren von Roland Kirbach
    7. August 1987 08:00 Uhr
    Von Roland Kirbach
    Zu spät erkannten die Briten, daß ihnen in Deutschland und den USA ernst zu nehmende Konkurrenten erwuchsen, auch in den klassischen englischen Industrien wie Kohle und Stahl. Die Deutschen konnten die Engländer unterbieten, weil die Löhne niedriger und die Arbeitszeiten länger waren. Vielfach ließ allerdings auch die Qualität zu wünschen übrig; das auf deutsche Waren gemünzte cheap and bad (billig und schlecht) hatte oftmals seine Berechtigung. Gefährlicher war die Konkurrenz hingegen in neuen Branchen wie etwa Elektrotechnik oder Teerfarbenchemie, in denen die jüngere Industrienation zuweilen schneller und flexibler reagieren konnte als der alte Industriestaat. „In den Branchen, die man heute High-Tech nennt“, meint Pollard, „waren die Briten sehr schwach.““
    http://www.zeit.de/1987/33/den-falschen-ruf-besiegelt/komplettansicht

    So, jetzt werde ich mich wieder dem Geld verdienen widmen, dann springt auch das Geld für ein Compact-Abo dabei heraus. 😉

  136. @Dr. Kümel

    Ihre Sichtweise deckt sich eins zu eins mit der von Tarpley (www.Tarpley.net).

    Er führt auf seiner Seite aus, dass King Edward VII, der Sohn von Königin Victoria, jahrzehntelang, etwa seit 1880, an einem Plan zur Einkreisung Deutschlands durch eine russisch-französische Zangenbewegung gearbeitet habe und er, obwohl er kurz vor Ausbruch des Krieges starb, dieses Projekt dann über seine Vertreter 1914 verwirklichen konnte. Das Ziel: das unter Bismarck neu erstarkte Deutschland entscheidend zu schwächen, um so den deutschen Konkurrenten auf den Weltmärkten auszuschalten.

    Allerdings weist er auch darauf hin, dass Kaiser Wilhelm II, der emotional instabil und geistig ‚retarded‘ (zurückgeblieben) gewesen sei, eine Riesendummheit beging, als er das Angebot Russlands, das nach dem russisch-japanischen Krieg von 1905 geschwächt war (Russland verlor sogar diesen Krieg im Fernen Osten), mit Deutschland ein Bündnis einzugehen, großspurig abgelehnt habe (etwa 1906). Das habe Russland dann in die Arme von England und Frankreich getrieben.

    Allerdings darf man nicht vergessen, dass Deutschland keine Friedensmacht war, sondern ein imperialistischer Staat – ein Staat mit einem eigenen Kolonialreich, z. B. in Afrika, das sechsmal so groß war wie Deutschland selbst, darunter deutsche ‚Besitzungen‘ in Süd-West-Afrika, in Ost-Afrika usw; dass dieses Deutschland gegenüber den afrikanischen Ureinwohnern, z. B. gegenüber den Hereros, genauso brutal vorging wie die Engländer gegen die Mau Mau in Kenia, nämlich durch Begehen von Völkermorden; dass das kaiserliche Deutschland den Austritt Russlands aus der Kriegsfront im Oktober 1917 nach der Revolution durch einen Annektionsfrieden, den von Brest-Litowsk, ‚honorierte‘ und sich dann später am Bürgerkrieg gegen die junge Sowjetrepublik an der Seite der Engländer, der Franzosen, der Japaner, der Amerikaner… beteiligte.

    Diese kaiserlich-deutsche Überheblichkeit (was brauchen wir ein Bündnis mit Russland, den Slawen!!) hat dem britischen Imperialismus direkt in die Hände gearbeitet.

    Eine einseitige Sichtweise ist also nicht angebracht.

  137. Habe gerade in ‚Bäcker, Ulrich: Roosevelts Mordquartett‘ Folgendes gelesen: Der mittlerweile vom Deutschamerikaner zum Amerikaner mutierte Henry Morgenthau sen. soll seiner Leserschaft die schon längst entlarvte „Lüge vom kriegslüsternen Kronrat des deutschen Kaisers erneut aufgetischt haben“: „Am 5. Juli 1914 soll der Kaiser in Anwesenheit seiner engsten Berater und Feldherren den Weltkrieg aus purer Kriegslust und Expansionswut beschlossen haben. Diese Lüge diente später den Siegermächten zur Rechtfertigung des Artikels 231 im Diktat von Versailles zur Verschleierung der wahren Hintergründe des Kriegsausbruchs.“
    Weiß jemand Näheres?
    Erinnert mich irgendwie an das gefälschte Hoßbach-Protokoll.

    Weiter steht dort, was wir auf Elsässers Titelbild sehen: „Unablässig verbreitete er [Morgenthau] die Mär vom kindermordenden, händeabhackenden deutschen Hunnen, der gewillt ist, in seinem Blutrausch die Welt in den Abgrund zu stürzen.“ (NYT, 9.1.1944, 29, S.1)

  138. @ schnehen

    Spät aber doch:

    Sie rechtfertigen Ihre These, Deutschland sei „keine Friedensmacht“ gewesen, sondern ein imperialistischer Staat, mit den kolonialistischen Erwerbungen. Dies erscheint mir sehr schief gesehen. Die Erwerbung von Kolonien war im Zeitgeist. Jeder europäische Staat hatte Kolonien, sogar Belgien, wie bekannt, und Polen (!) verlangte allen Ernstes noch in den Dreißiger Jahren, außer dem „Zugang zum Meer“ müsse es selbstverständlich Kolonien bekommen.

    Bloß: Deutschland hatte alle seine Kolonien GEKAUFT, es wurde kein Krieg, kein Feldzug geführt. Und zum Teil handelte es sich um privatwirtschaftlich von Kaufleuten als Handelsniederlassung und Kohlenstation gekaufte Gebiete, die erst später in Staatsbesitz übergegangen sind. Ihre Ansicht, die deutsche Verwaltung sei „brutal“ gewesen, geht an der Sache vollkommen vorbei. Die Deutschen haben die Gebiete entwickelt und gefördert, es war ausnahmslos ei teure Entwicklungsprojekte. Im Gegensatz zu allen anderen Kolonialmächten (insbesondere den Briten, aber auch zu den USA oder Belgien, Niederlande usw.) haben die Deutschen die Gebiete nicht ausgebeutet.
    Ich weiß wohl um den Hererokrieg, der ein Kampf gegen britisch inspirierte Terroristen war. Der Verlauf des Krieges ist umstritten.

    Deutschland war sehr wohl eine Friedensmacht!
    Jede der Ententemächte hatte expansive Kriegsziele, Deutschland nicht, Österreich auch nicht. Deutschland brauchte Frieden zur weiteren Entwicklung, die Krisenmacht Österreich war heilfroh, wenn sie ihren status quo erhalten konnte.

    Jede der Kriegsmächte konnte an einem Krieg nur gewinnen, D+A konnten an einem Krieg nur verlieren, und jede der beteiligten Mächte wußte dies genau.

    Deutschland war im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert die Welt-Kulturmacht schlechthin (Watson: „Der Deutsche Genius“), es hatte Weltgeltung durch kulturelle Leistungen, etwa durch das deutsche Schul-, Ausbildungs- und Universitätssystem. Vielfach wurde in GB und USA Deutschland geradezu verehrt, Watson schreibt vom „Deutschenfieber“. Deutschland meldete weitaus die meisten Patente an, seine Forschung in den Naturwissenschaften war Weltspitze, die Wissenschaftssprache der Welt war deutsch, deutsche Fachzeitschriften waren die führenden der Welt:

    EIN SOLCHER STAAT BRAUCHT KEINEN KRIEG, ER BRAUCHT FRIEDEN!

  139. @ schnehen: „Brest-Litowsk ‚Annexionsfrieden‘ “ ??

    Welche Gebiete hätte Deutschland denn in diesem Friedensvertrag „annektiert“ ?

    In diesem Frieden wurden lediglich die nichtrussischen Völker (Finnland, Polen, Litauen, Lettland, Estland) aus dem Verband des russischen (jetzt sowjetischen) Weltreichs herausgelöst.
    Der Frieden hat diesen Völkern die Freiheit gebracht, es gab KEINEN Gebietsgewinn für Deutschland.

Hinterlasse einen Kommentar