Die Deutschen – zu nett zum Gewinnen?

Mehr als eine sportliche Niederlage gegen Italien

Das ist DAS Bild der EM: Der Torschütze Mario Balotelli nach dem 2:0 mit nacktem Oberkörper. Nach seinem Todesstoß gegen die Nordländer hat er sich, in stolzer Missachtung der Zivilisationsregeln des Fußballs, das Trikot heruntergerissen und zeigt sich in der virilen Widheit seines kriegerischen Stammes, mit dem stieren Blick eines Kopf(ball)jägers. Der glattrasierte Schädel mit der Borstenteilung – das ist bei ihm keine Mode, das ist Ritus. Farbige Söldner – im Fußball wie beim Militär -, die im Auftrag mächtiger Finanzinteressen die Ureinwohner des Kontinents demütigen – ist das die Zukunft Europas?

Das alles spricht nicht gegen Balotelli, sondern für ihn. Privatissime ist diese Wildkatze vermutlich ein Kätzchen. Habt Ihr gesehen, wie er sich nach dem Abpfiff von seiner Adoptivmama den Kopf kraulen ließ? Aber auch diese Hingabe, die Mischung zwischen Männlichkeit und Kindlichem, entspricht der Tradition von Völkern, denen nicht durch post-moderne Schleiferei jeder Bezug zu ihrer eigenen Natur abhanden gekommen ist. 

Das scheint mir hingegen das Problem der deutschen Mannschaft zu sein. Sensible Ballartisten hatten wir immer – man denke nur an Kaiser Franz, wie zärtlich er den Ball streichelte. Aber jetzt haben wir nur noch solche Schöngeister. Das harte Element fehlt, das die Deutschen immer ausgezeichnet hat (im Guten wie im Schlechten!). Beckenbauer hätte nicht funktionieren können ohne Rauhbeine wie „Katsche“ Schwarzenbeck, den „Terrier“ Berti Vogts, den knochigen Willy Schulz, den maoistische Bombenschießer Paul Breitner… Bei denen hätte Balotelli nicht so leicht schalten und walten können, da hätte es die Blutgrätsche gegeben. Gibt’s die nicht mehr im deutschen Spiel? Fällt das neuerdings unter Rassismus? Phillip Lahm jedenfalls, der seinen politisch-kulturellen Treueid zu Toleranz etc. vor dem Anpfiff wohl zu wörtlich nahm, behandelte den Schwarzen Goalgetter so freundlich wie der Multikulti-Beauftragte den dunkelhäutigen Serienkriminellen.

Man muss sich nur nochmal den Ablauf zum 1:0 anschauen: Andrea Pirlo erhält im Mittelfeld den Ball und kann, da sich Mesut Özil (der, wie Mario Gomez, in Schönheit erstarb)  zu fein ist, ihm fünf Sekunden hinterherzulaufen, seelenruhig nach links auf Antonio Cassano flanken kann. Wie der seinen Manndecker Mats Hummel mit Pirouetten versetzte, muss man gesehen haben. Aber auch da liegt es wieder an zu viel Nettigkeit: Hummel kann sich den Titel „fairster Spieler des Turniers“ anheften, er hat die ganze EM über (!) kein Foul gemacht. Wie kann man mit so einer Einstellung den Pokal gewinnen? Cassano gibt dann vors Tor, dort lauerte schon der grausame Balotelli. Badstuber, wo warst Du?

Das Gros der deutschen Mannschaft besteht aus süßen Jungs, wie man sie heutzutage in unseren Städten sieht. Dass man sie mit einem angehängten i ruft – Poldi, Schweini, Jogi – spricht Bände. Niemand käme jedoch auf den Gedanken, das i bei Balotelli für eine Verniedlichungsform zu halten. Könnte sein, dass ihm der Panther dann den Kopf verdreht, aber richtig. Zu den hoffnungsvollen Ausnahmen gehören Manuel Neuer, Marco Reus und auch Sami Khedira. Sein Beispiel zeigt, dass es beim Siegenkönnen nicht um „deutsche Gene“ geht, sondern um deutsche Tugenden – und die kann man lernen, egal woher man kommt. Aber es braucht auch eine Gesellschaft und Institutionen, vom Kindergarten über die Schule bis zum DFB, die diese Tugenden schätzen, bewahren und weitergeben. Daran mangelt es in Deutschland.

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89 Kommentare zu „Die Deutschen – zu nett zum Gewinnen?

  1. Ganz zutreffend. Deutsche Spieler sind brave Jungs, die sich den Wünschen von Trainern, Politikern und Medien unterordnen, da es ja nur so richtig sein kann.

    Im Fußball gewinnt immer die Mannschaft, die die meisten Tore schießt. Hört man deutsche Sportkommentare, so scheint das irgendwie nebensächlich zu sein.Da wird „Ballbesitz“ und „Überlegenheit“
    gesehen, wo nur auf das gegnerische Tor angerannt wurde, aber nicht ein einziges Tor dabei erzielt wurde.

    mit freundlichen Grüßen

  2. Exakt genauso waren unsere „Fachsimpeleien“ über das Spiel heute Morgen in der Firma.
    Uns hat nicht nur die fußballerische Leistung Balotellis bei den Toren be’tört‘, sondern auch die archaische Urwüchsigkeit. Ja, das fehlt uns – inzwischen. Wie schön – las ich es bei Tacitus? – die Schilderung von den Kimbern, die gegen die Römer antraten zur Schlacht, dabei aber eines schneebedeckten Hügels gewahr wurden und erstmal die Schlacht Schlacht sein ließen, sich auf ihre Schilder setzten und rodelten. Letztlich dessen überdrüssig, traten sie wieder gegen die – völlig verdadderten – Besatzer an.
    P.S. zu Balotelli: Eine Kollegin erzählte, daß im größeren Freundeskreis die Mädels betört jauchzten, die Jungens darob indigniert grummelten.
    Tja, mit Softis, Wattebauschwerfern, und guten Kumpels, mit denen man auch mal Frauenprobleme besprechen kann läßt sich unsere demographische Problematik vielleicht doch nicht abstellen. (ich meine hier jetzt ausdrücklich NICHT unsere EM-Truppe, sondern das kolportierte-stereotype Mannsbild der buuuhndesrepublikanischen Wirklichkeit, in der als einzige sich die Bundeskanzlerin ermannt)

  3. Das Auszziehen des Trikots als „deutsche Tugend“? Naja. Aber Fußball spielen kann der Balotelli zweifellos. Neuer hatte wohl Angst, als der auf ihn zugewalzt kam lol

    „Farbige Söldner – im Fußball wie beim Militär -, die im Auftrag mächtiger Finanzinteressen die Ureinwohner des Kontinents demütigen – ist das die Zukunft Europas?“

    Sorry, aber den Satz finde ich zumindest misserständlich.

    Denn im Gegensatz zu vielen „unserer “ Elf (jaja, nicht nur die „Passdeutschen!), wo auch die „BioDeutschen “ nur halbherzig die Lippen bewegten, hat Balotelli mit vollem Herzen die Nationalhymne mitgesungen. Wer ist also hier der „Söldner“? Er wurde adopiert und fühlt sich als Italiener, daher kann ich das nicht nachvollziehen. Bevor man mir hier selektives Lesen unterstellt, ich habe dieses hier natürlich auch gelesen:

    „Sein Beispiel zeigt, dass es beim Siegenkönnen nicht um “deutsche Gene” geht, sondern um deutsche Tugenden – und die kann man lernen, egal woher man kommt.“

    dem wiederum kann ich zustimmen….

  4. Frage: sollte man einen Antrag bei der UEFA stellen, dass schwarz-afrikanische Spieler nicht mehr zur EM zugelassen werden sollen?

    Argument pro:
    Es ist eine Europameisterschaft und kein Afrikaturnier. Das sind einfach ungleiche Lanzen. Ein Afrikaner ist es es schliesslich gewohnt etliche Meilen bis zum nächsten Wasserloch zu laufen oder eine Gazelle mit blossen Händen zu fangen.

  5. Neidisch, weil so ein „Afrikaner“ , der in ITALIEN Fußball spielen gelernt hat, die „Arier“ ausgetanzt hat? Meine Güte, unglaublich, was bei einigen im Kopf herumspukt.

  6. @ Dagobert
    Ist das jetzt satirisch gemeint?
    Charlène von Monaco ist eine so tolle (und wunderschöne) Schwimmerin, weil sie in Wirklichkeit die kleine Meerjungfrau von Kopenhagen ist?

  7. klasse Artikel. Elsässer ist als Persönlichkeit schwer zu erfassen, man kann ihn in keine Schublade packen, ohne ihm ungerecht zu werden.

  8. Ich würde meinen, die hatten mal wieder panische Angst. Das zieht sich gegen Italien und seit 2008 auch gegen Spanien wie ein roter Faden durch das Spiel der deutschen Elf.

    Das fängt mit den simpelsten Grundregeln an, z. B., man geht zum Ball wenn man angespielt wird und bietet sich zum Anspielen an. Das wissen und können unsere Spieler durchaus, haben sie alle im Ligaalltag oft genug bewiesen. Aber gestern wollte irgendwie keiner den Ball haben, bzw. hat sich mal zum Anspielen angeboten…..

    Immer dann, wenn einer unserer Spieler mal den Ball hatte, standen ihm 3 Italiener regelrecht auf den Füßen. Im Prinzip hätten die anderen 9 Feldspieler von uns dann Räume aufmachen können und müssen – es sei denn – die Italiener spielen mit 15 Mann auf dem Feld. Und den Eindruck hatte ich gestern streckenweise, auch wenn das natürlich nicht der Fall war.

    Am schlimmsten aber fand ich, dass keiner sich getraut hat mal ordentlich auf das Tor zu hämmern. Alles was da aus dem Spielverlauf heraus ankam, waren ängstliche Kullerbälle. Auch das können unsere Spieler eigentlich besser, siehe den Hammerschuss ins griechische Tor von Khedira o. ä.

    Das war m. E. gestern die pure Angst, verbunden mit der Angsteinstellung: spiel den Ball bloß nicht zu mir..

  9. Oliver Kahn hat recht behalten. Er hat schon Monate vor der EM gesagt, daß wir auch Rauhbeine benötigen, denn die Mischung ist’s eben, die es macht.

    Löw ist widerlegt. Sein zart besaitetes Ballet-Tänzer-Kabinett ist am Ende. Ein Plädoyer für Männer, wie Ballack, Frings & Co

    http://www.youtube.com/watch?v=Yv6QK2Vuqdo

    Spanien ist nicht zuletzt wg. der Raubeinigkeit eines Charles Puyol Weltmeister geworden.

    Puyol war es übrigens auch, der die zarten deutsche Ballet-Tänzer aus der WM Köpfte

  10. @JE
    Aber es braucht auch eine Gesellschaft und Institutionen, vom Kindergarten über die Schule bis zum DFB, die diese Tugenden schätzen, bewahren und weitergeben. Daran mangelt es in Deutschland.

    Noch wichtiger wären vorbildliche Eltern! Die anderen Institutionen können nicht richten, was zuhause verbockt wird.
    Die Mamis bekommen ja schon bei ihren Söhnen bei der harmlosesten Rangeleien im Sandkasten Ohnmachtsanfälle. Der Zeitgeist läßt grüßen!
    Die Entwicklung von Mut und Selbstvertrauen wird durch die Totalüberwachung der Kleinen, durch Verbote (Kletter ja nicht auf den Baum) und eingeschränkte Bewegungsräume
    (Auto,Kindergarten,Computer, Fernsehen und max.500m ums Haus) genauso verhindert wie die natürliche Wehrhaftigkeit. Sätze wie: „Zurückschubsen oder zurückschlagen ist böse. Man muß das mit Worten machen!“ stärken lediglich die Position des böswilligen Angreifers und des Streitsuchenden und
    verunsichern die Kinder in ihrem Gerechtigskeitsgefühl.
    Das ist Erziehung zum passiven Dukmäusertum.

  11. Es war ein italienischer Doppelsieg: Die italienische Nationalmannschaft schlägt die gender gemainstreamte DFB-Bevölkerungsauswahl. Und zeitgleich schlägt Mario Monti das Merkel. Vielleicht aus den nämlichen Gründen?

  12. @Dagobert:

    Sorry, wenn ich Ihnen da was Falsches unterstellt habe, aber das liegt wohl daran, dass ich zu dem Thema schon den härtesten Tobak gelesen habe, der leider durchaus ernstgemeint war.

  13. Ich muss sagen obwohl ich von Fußball nix halte hat mir der Balotelli am besten gefallen.Gestern war wirklich ein schöner Tag.

  14. Wildvögelein:
    „Noch wichtiger wären vorbildliche Eltern! “

    ich stimme Ihnen 1000% zu! Herr Elsässer ist hier ein Denkfehler unterlaufen. Aber es passiert uns allen mal, dass wir uns von der marxistischen Medienpropaganda teuschen lassen.

    Das ist ganz normal und nicht weiter schlimm, denn man kann Fehler einsehen und aus Fehlern lernen.

  15. Stimmt, ohne Neid muss man anerkennen, dass Balotelli Badstuber gestern haushoch überlegen war.

  16. das ist auch eine berechtite Kritik an der Bibel-Übersetzung (nicht an der Bibel an sich):

    angeblich soll man die rechte backe hinhalten, wenn man auf die linke gekloppt wird.

    zu diesen Themen kann ich die seite von freiwilligfrei.info empfehlen.

  17. „Noch wichtiger wären vorbildliche Eltern! “

    Eben. Aber vielleicht ist Jürgen schon davon ausgegangen, dass so manche Eltern entweder keine Zeit für ihre Kinder haben, weil sie so viel arbeiten müssen, oder schlicht keine Lust, sich um sie zu kümmern.

  18. @ Joachim Bullinger
    Nicht ganz. Die italienische Fußball-Mannschschaft hat sich den Lohn redlich und fair erstritten – und wird ihn als Kollektiv auch empfangen. In der Analogie zu bleiben, hätte die Mannschaft mit dem am besten geschmierten Management den Pokal „nach Hause“ in die Böhmische Gruft o.ä. schleppen und die Mannschaft danach von einer Troika belohnt werden müssen.

  19. Fischer Freiweh: „Fischer: „Es gibt Kommentare, da ist man versucht sich vorzustellen, den Schreiber über’s Knie zu legen und sich beider Backen ausführlich zu widmen…“

    womöglich schaffen wir erst dann demokratie, wenn wir es schaffen, uns nicht voneinander teilen zu lassen. der erste dazu schritt ist, nicht mehr zu werten und sich nicht mit seinen vorstellungen und seinen gefühlen zu identifizieren..

  20. @ Dagobert
    Sie meinen es wäre besser, einen neben sich herlaufen zu haben, der ganz anders ist? Sozusagen das Ying vom Yang? Oder weder noch? Ohne jede Identifikation? Also Demokratie als die Herrschaft der Summe anarchischer Individuen? Durchaus.

  21. ganz ehrlich: der DFB sollte Özil durch eine Frau ersetzen. Eine Grätsche funktioniert nämlich nicht so

    sondern so! 😉

  22. Die Deutschen sind nicht nur ‚zu nett zu gewinnen‘, sondern auch so selbstlos und schlafmützig, dass sie heute aller Wahrscheinlichkeit nach im Bundestag für ihre Selbstentmachtung stimmen werden, wenn sie den ESM und den Fiskalpakt abnicken werden, etwas, das wohl hoffentlich nicht durch das Mega-Event Europameisterschaft vergessen worden ist.

    Hubert Aiwanger von den ‚Freien Wählern‘:

    „Dieser Vertrag führt mittelfristig zu politischen Unruhen in Europa, weil er die bisherige Architektur Europas auf den Kopf stellt. Eigenverantwortung und Regionalität werden durch Schuldengemeinschaft und Zentralismus ersetzt, damit die Finanzindustrie noch mehr Ellbogenfreiheit auf Kosten des Bürgers erhält.

    Anstatt die Banken zu regulieren, werden die Sparguthaben der Menschen durch zunehmende Inflation geplündert.“
    (Finanznachrichten.de).

    Aiwanger warnt davor, dass die Demokratie außer Kraft gesetzt und das Haushaltsrecht vom Bundestag auf die EU-Kommission übertragen wird.

    Und der Sieger heißt heute nicht Italien, sondern die internationale Finanzoligarchie, die jedes (gekaufte) nationale Team gegen die Wand spielt, denn sie besitzt die besten ‚global players‘ aus dem Stall von Goldman & Sachs und JP Morgan.

  23. fischer freiweh:

    es geht ja darum, sich auf ein gemeinsames, politisches system zu einigen.

    Wenn aber jemand mit schriftlichen Vorschlägen, etwa für eine Verfassung, daher kommt und zu viele leute ihre subjektiven, also nicht reale Vorstellungen in diese gemachten Vorschläge hineininterpretieren und diese Vorstellungen aufgrund der Prägungen durch Insitutionen und Presse tendentiell negativ oder Missverständnisse (bsp. rechts-links etc.) provozieren, dann ist es nicht einfach, sich zu einigen.

    Daher müssen wir uns bemühen, uns nicht voneinander teilen zu lassen. Der erste dazu schritt ist, nicht mehr zu werten und sich nicht mit seinen Vorstellungen und seinen Gefühlen zu identifizieren. Diese Werte könnten unters Volk gebracht werden.

    Alles paletti?

  24. Bei einigen Kommentatoren frage ich mich, ob sie das Spiel gesehen haben. Daher einige Anmerkungen:
    1.) Die herbei gesehnte „Blutgrätsche“ fiel beim 1.Tor schon deswegen aus, weil kein potenzieller Grätscher beim (Kopf)Schützen stand. Außerdem ist Hummels kein „Manndecker“, sowas gibt es im modernen Fussball (fast) nicht mehr. Beim 2. Tor hätte eine Grätsche unweigerlich zu PLatzverweis und Elfmeter geführt.
    2.) Mit dem – übrigens fast körperlos spielenden – Andrea Pirlo verfügte Italien schlicht über den besseren Regisseur. An guten Tagen agieren Özil oder Schweinsteiger ähnlich. Den deutschen Spielern fehlte bei diesem Spiel nicht die „Härte“, sondern das taktische Verständnis für die italienische Spielweise. Deren System, mit zwei „echten“ Stürmern, gilt zwar als unmodern, muss aber dennoch erstmal geknackt werden.
    3.) Gomez fehlt nicht „der unbedingte Wille zum Sieg“, sondern fussballerisches Vermögen. Gegen eine gut funktionierende Raumdeckung muss ihm der Ball buchstäblich zufällig auf den Fuß oder – wie gegen Portugal – auf den Kopf fallen, damit er trifft.

  25. 5 Minuten vor Anpfiff waren bereits zwei Entscheidungen gefallen: Erstens, daß Italien aller Wahrscheinlichkeit nach gewinnen würde, und zweitens, dass es mir völlig egal wäre… um nicht zu sagen, daß ich es ihnen gegönnt habe.

    Warum?

    Wenn man gesehen hat, wie mit welcher Inbrunst die italienische Mannschaft bei der Nationalhymne dabei war – ich habe immer noch das Bild vor Augen, wie Buffon mit geschlossenen Augen und sichtbar bewegt mitsingt – dann mußte jedem klar sein, diese Jungs werden sich hier verdammt teuer verkaufen. Sogar Balotelli hat mitgesungen, was ich im Hinblick auf die „deutschen“ Mihigru-Kicker mal hervorheben möchte.

    Die deutsche Mannschaft im Vergleich: Eine Lachplatte. Da bekommt ja keiner das Maul auf, entschuldigung für meine Ausdrucksweise. Versteht mich nicht falsch, ich will keine Nationalhymnen-Mitsing-Pflicht, weil sowas nämlich keiner gesonderten Aufforderung bedürfen sollte. Es ist einfach bezeichnend. Diese Legionärstruppe ist ein schönes Symbol für unser Land, dessen Leib und Seele zerstört sind. Ich mochte diese Mannschaft bis auf wenige Ausnahmen auch schon vor dem Turnier nicht, jetzt verachte ich sie nur noch – nicht wegen des Ergebnisses, sondern wegen seines Zustandekommens.

    Naja, vielleicht sorgt diese kalte Dusche wenigstens dafür, daß das Volk doch endlich einen prüfenden Blick auf die Europutschisten wirft.

  26. @ Dagobert

    Nicht mehr werten? Sich nicht mit seinen eigenen Vorstellungen und Gefühlen identifizieren?

    Mit wessen Werten und Gefühlen denn sonst? Das kann nicht ihr ernst sein.
    Das klingt nämlich nicht nach Demokratie, sondern nach Gleichschaltung und Diktatur.

    Ist es nicht genau das, was man mit uns ständig zu machen versucht:
    Daß wir nur noch dumpf der vom Establishment zugelassenen Mainstream-Meinung folgen? Eigenen Gefühlen und Wertmaßstäben nicht mehr trauen?

    Gerade das macht doch freie Menschen aus: Die Fähigkeit zum eigenständigen Denken, zum Unterscheiden, sich Identifizieren, Lieben, Achten und Ablehnen.

  27. lieber jürgen: natürlich wird in alles ein politikum hineingefasselt, aber: auch deine tollen breitner, vogst etc haben italien nicht geschlagen, man muss auch mal anerkennnen, dass italien ein fussballgroßmacht ist, erkennen italiener doch umgekeht bei der dfb-auswahl auch an!! balo ist sicher ein italiener, es geht eben nicht um gene – sondern um kultur! anders als beim özil wurde beim balo eben kein multi-kulti-tanz aufgeführt, er ist italiner und punkt aus!!

  28. „man muss auch mal anerkennnen, dass italien ein fussballgroßmacht ist,“

    genau. Macht echt Spaß, zuzusehen. Ich würde Italien den Titel gönnen, sie spielen auch schöner als Spanien, nicht nur effektiver.

  29. @Dagobert
    >angeblich soll man die rechte backe hinhalten, wenn man auf die linke gekloppt wird.

    Das mißinterpretieren Sie, Jesus spricht in Gleichnissen. Es geht nicht darum, sich schlagen zu lassen, sondern darum, dass alles was jemand tut, ihm selbst widerfahren wird – früher oder später. Im Buddhismus nennt man das Karma, wobei das nicht erst in einem anderen Leben stattfinden muss, sondern bereits unser Alltag ist. Sind Sie unhöflich zu jemandem, wird jemand unhöflich zu Ihnen sein. Stehlen Sie, werden Sie bestohlen … etc. Ihre Realität ist immer ein Spiegelbild Ihrer selbst.

    Wenn Jesus also sagt andere Backe hinhalten, dann deshalb, weil sich der Schläger damit selbst schlägt.

    „Was dir verhasst ist, tu deinem Nächsten nicht an! Das ist die ganze Torah, der Rest ist Erläuterung“, Hillel (ca. 30 v. bis 9 n. Chr.)“

    Das ist das Grundprinzip aller Religionen und würde sich jeder Mensch nur an dieses einzige Gebot halten, wie schön und friedlich wäre unsere Welt!

    @Fußball

    Optisch haben die Italiener in jederlei Hinsicht mehr geboten – verdient ist verdient.

  30. Rainer Balcerowiak#:

    „1.) Die herbei gesehnte “Blutgrätsche” fiel beim 1.Tor schon deswegen aus, weil kein potenzieller Grätscher beim (Kopf)Schützen stand.“

    stimmt nicht, Hummels und Boateng hätten grätschen, bzw. den Zweikampf suchen müssen. Es war vorhersehbar, dass der Ball nach links geflankt wird. Boateng fehlt aber die Spielintelligenz, um das vorherzusehen. Und Löw ebenso, das Team entsprechend zu schulen.

    “ Außerdem ist Hummels kein “Manndecker”, sowas gibt es im modernen Fussball (fast) nicht mehr.“

    Das muss es sehr wohl geben, wie bei 1.

    „Beim 2. Tor hätte eine Grätsche unweigerlich zu PLatzverweis und Elfmeter geführt.“

    stimmt auch nicht. Badstuber hatte es gegen Griechenland vorgemacht, wie es auch im Strafraum ohne rote Karte funktioniert. Lahm hatte genug Zeit, aber er hat versagt.

    „2.) Mit dem – übrigens fast körperlos spielenden – Andrea Pirlo verfügte Italien schlicht über den besseren Regisseur. An guten Tagen agieren Özil oder Schweinsteiger ähnlich.“

    korrekt. Aber Khedira/Schweinsteiger haben beim 1:0 versagt, weil Sie Pirlo nicht angegriffen haben.

    „Den deutschen Spielern fehlte bei diesem Spiel nicht die “Härte”, sondern das taktische Verständnis für die italienische Spielweise.“

    das kann man auch anders sehen: Im Mittelfeld wurden die Flankengeber nicht bedrängt. Das war spielentscheidend.

    „3.) Gomez fehlt nicht “der unbedingte Wille zum Sieg”, sondern fussballerisches Vermögen. Gegen eine gut funktionierende Raumdeckung muss ihm der Ball buchstäblich zufällig auf den Fuß oder – wie gegen Portugal – auf den Kopf fallen, damit er trifft.“

    absolut meine Rede. Gomez ist massiv überbewertet. Er ist zu 60/70 % Abstauber. Allerdings schießt er zumindest wieder etwas besser, wie zu Stuttgarter Zeiten.

  31. Nicht einverstanden!

    Die Deutschen waren körperlich und kämpferisch das ganze Turnier lang sehr stark! Gegen die Portugiesen, gegen die Dänen, gegen die Holländer und Griechen (alles keine zahmen Jungs!).

    Die ersten drei Spiele waren Schlachten, überhaupt keine Kunstwerke. Das Viertelfinale war eine Mischung aus beiden Elementen, das perfekte Spiel.

    Alle Spieler auf dem Feld sind unheimliche Kämpfer(das gilt nur teilweise für Scheitel-Gomez …). Auch Özil, obwohl er manchmal verwöhnt meckert und schwalbt.

    Man hat es gestern in der zweiten Halbzeit gesehen, man hat nach dem griechischen Tor gesehen: die deutsche Mannschaft hat alles gegeben und ist von der Körpersprache eine der stärksten der Welt.

    Das PROBLEM war die Umstellung von Löw. Er hat sich nach dem Griechenland-Spiel so sehr über den Maulwurf geärgert, dass er nochmal überraschen wollte, und zwar, indem er drei kombinationsschwache Spieler für die Traumattacke vom letzten Spiel einwechselte!!!

    Und so das deutsche offensive Spiel in ein reaktionäres (auf Pirlo gerichtete) Spiel verwandelte … ein Spiel ohne rechten Flügel, mit einem Haufen in der Mitte. Also ohne System und völlig verwirrend für die Mannschaft. Deshalb auch dieser chaotische Eindruck in der 1. Halbzeit.

    Unter solchen Umständen ist es klar, dass man hinten Fehler macht. Die Erklärungen von Löw und Lahm sind heuchlerisch: es war ein Struktur- und kein Konjunkturfehler. Das müsste Löw zugeben! In dem TV-Interview hat er gesagt: „Ich will jetzt nicht alles kritisch sehen.“ Wer Ohren hat, der höre!

  32. selten so viel unsinn gelesen, wie zu diesem blogbeitrag.

    zum glück kam noch rainer balcerowiak, fatima und ribi die einiges in die richtige sicht lenkten und retteten.

    ja es stimmt, die truppe ist jung und ein, zwei raubeine fehlten diesmal. schweini wird schon immer schweini genannt und zeigt meist gute leistung, auch körperlich-kämpferisch. ist immer noch traumatisiert von seinem bayern-elfer und der verpassten championsleage. badstuber hat in den vorherigen spielen so manches bein weg(gebissen)getreten, hummels ist unerfahren und hätte einfach nur stehen bleiben brauchen, ein foul wäre so kontraproduktiv gewesen, wie sein dem sich drehenden stürmer hinterher rennen. bisher wurde er hochgelobt, für seine erfahrung zu recht. hätten die das spiel gewonnen, hätte sich am hochloben nicht geändert, da hätte es gehießen, die zauberer entzaubern die italiener.

    wäre das erst ding ins italienische tor gegangen, hätte alles anders ausgesehen und vielleicht hätten wir einen schweini das trikot wegschmeissen sehen, wär nicht das erste mal.

    da kriegt ein bato feuchte hosen 😉

    wenn die deutsche mannschaft solche weichegespülten lutschpuppen sind, was wäre dann die griechische mannschaft, die einfach vom platz gewischt wurde? was die portugiesen, die es nicht schafften zu gewinnen? auch durch den mannhaften softi lahm, der das ding einfach reindonnerte als nichts zu helfen schien, mit einer urgewalt, die nicht der des schwarzen italieners nachsteht. auch der anschließende jubel sah durchaus männlich aus.

    das ist doch echt unsinn, aus diesem spiel ein solches politikum und eine bestandsaufnahme des deutschen mannes und volkes zu machen.

    man leute, geht mal raus fussballspielen und spürt mal wieder einen tritt in die wade, anstatt nur tastaturen unter den fingern. seid doch selbst mal männer, anstatt anderen die männlichkeit abzusprechen. geht doch mal raus und kämpft einen ordentlichen kampf, wenn ihr einen sehen wollt…ohne schiedrichter und schön schmutzig, so wie ihr es hier verlangt und auch noch als tugend anpreist, bzw. als schwäche, weil einer das ganze tunier kein foul begangen hat.

    traurige truppe ist das hier…ehrlich!

  33. Wildvögelein: „Nicht mehr werten? Sich nicht mit seinen eigenen Vorstellungen und Gefühlen identifizieren?“

    ich bin genau dieser Frage nachgegangen, weil ich wie Sie auch bereits auf diese Problematik aufmerksamt wurde.

    „Mit wessen Werten und Gefühlen denn sonst? Das kann nicht ihr ernst sein.“

    Das ist der Punkt. Das muss man erstmal heraus finden, weil man unterscheiden muss zwischen Dingen, die einem selbst und/oder der Gesellschaft gut tun oder nicht gut tun. Und daher muss man sich selbst, seine Gedanken und Emotionen erstmal aus der Vogelperspektive betrachten.

    „Das klingt nämlich nicht nach Demokratie, sondern nach Gleichschaltung und Diktatur.“

    Es passiert leicht, dass man das so interpretiert. Ich habe es bis vor kurzem auch so gesehen.

    „Gerade das macht doch freie Menschen aus: Die Fähigkeit zum eigenständigen Denken, zum Unterscheiden, sich Identifizieren, Lieben, Achten und Ablehnen.“

    Sich mit etwas nicht zu identieren, muss nicht nur nicht schlecht sein, sondern kann auch ein Segen sein. Angst vor Armut zum Beispiel.

    Der Grund ist nämlich: In unserer Zeit und unserer Region werden wir in der Realität kaum noch körperlich (etwa durch andere Stämme) bedroht.

    Deshalb haben wir uns lauter Symbole, wie z.B. materiellen Reichtum zu Teilen unserer Persönlichkeiten gemacht, indem wir uns z.B. mit diesen Dingen identifiziert haben und verknüpfen diese Dinge mit uns selbst und haben dann diesselbe Angst, als würden wir mit einer Pistole bedroht werden.

    Um es auf den Punkt zu bringen:
    ich raste nicht mehr aus, wenn Deutschland gegen Italien verliert. Aber wenn ich klar sehe, dass meine Mitmenschen und ich bedroht werden, dann ist das eine andere Sache.

    zu Familie und Kultur:

    man muss sich überlegen, was man wirklich ist und was Erziehung ist. Nur, weil etwas mir anerzogen wurde, muss ich es nicht ablehnen. Es geht lediglich darum, sich bewusst zu werden, was mir alles so anerzogen wurde. Das, was gut ist, nehme ich an. Das, was mir nicht gut tut, lasse ich weg.

    Zu Deutschland: ich bin nicht stolz auf Deutschland, aber ich achte die Errungenschaften unserer Vorväter und meiner Mitmenschen in der Gegenwart.

    Und, alles klar oder klingt das immer noch kommunistisch/ marxistisch/ sozialistisch oder nach einer luziferischen Doktrin?

  34. also ich kann mich dem Artikel von JE diesmal überhaupt nicht anschliessen.

    Das Hauptproblem bei dem Spiel gegen Italien war meiner Meinung nach der, daß die Deutsche Elf mit zuviel Mann in der gegnerischen Hälfte stand und damit zuviel Angriffsraum den Italienern überliess, die Italiener haben dann nur schnell gekontert und schnell ein Tor erzielt, damit war erstmal Schockstarre.
    Khedira hätte einfach im defensivem Mittelfeld bleiben sollen, im offensivem Bereich hat er´s nicht so drauf mit schnellen Pässen, er ist halt einer der hinten Stabilität reinbringt und das wars dann auch.
    Özil wurde fast in allen Spielen mit mehreren Gegenspielern zugemauert, man wollte natürlich so den ganzen blitzartigen Spielaufbau eindämmen.
    Man sehe sich auch die Anzahl der Eckstösse mal an, Italien fast kaum welche, dafür fast nur Deutschland geschossen. Die Italiener sind einfach nicht mit einer derart hohen Erwartungshaltung ins Turnier gestartet und standen demnach nicht so unter starkem Emotionalem Druck wie Deutsche Elf, daher konnten sie freier und effektiver spielen, gut am Ende zählt nur das Tor.

    Abgesehen davon, war das für mich allgemein die langweiligste und statischste EM, keine Spur von Zauberei und Dynamik, und: Die Alten Spieler des DFB aus den 70er und 80er haben doch Standfussball gespielt, wer jetzt mit der Blutgrätsche ankommt und meint mit den mittelalterlichen Tugenden zu gewinnen kann gleich einpacken

    Heutzutage ist Spielkunst und Dynamik gefragt, also Löw hatte überhaupt keine Schuld, einzig allein war die Spielleistung von Poldi und Schweini weit unter Durchschnitt, da hätte man schneller agieren sollen mit Reus und Kroos.
    Bei Schweini habe ich den Eindruck gehabt, daß er zuviel über das „Wie“ nachdenkt anstatt einfach aus dem Bauch heraus zu spielen, das hat ihn gelähmt und er hat zuviele Fehler dadurch gemacht.

    Mein Fazit:
    Warum erst einen Zwischenschritt machen mit der EM, sondern direkt Weltmeister werden, 2014 in Brasilien!

    Betreff des Mitsingens der Nationalhymne, also ehrlich gesagt, wenn einer mitsingt oder nicht…ja und!? Beim Spiel zeigt man daß man mit dem Herzen dabei ist und das waren die „Passdeutschen“ alle, gekämpft haben sie mit dem Herzen für den Sieg… und das zählt.

  35. @ wildvögelein

    „Sätze wie: “Zurückschubsen oder zurückschlagen ist böse. Man muß das mit Worten machen!” stärken lediglich die Position des böswilligen Angreifers und des Streitsuchenden und verunsichern die Kinder in ihrem Gerechtigskeitsgefühl.
    Das ist Erziehung zum passiven Dukmäusertum.“

    wie wäre es, ich lade sie ein zu einem event, dort können sie ihre tugenden und ihre tapferkeit unter beweis stellen.ich bringe auch einige deutsche kinder zu zusehen mit, denen können sie dann mit ihrem beispiel vorangehen. wenn sie am boden liegen und während sie versuchen, sich wieder aufzurappen, ihnen der schädel weggetreten wird, wie ein scheiss fussball und sie ihre zähnen samt zahnfleisch wegfliegen sehen, während ihnen die lichter ausegehen und sie ahnen, dass das nicht der letzte tritt war, der ihren ohnmächtig werdenden körper und kopf treffen wird. oder wollen sie lieber dem anderen den kopf zu brei treten und sich dann wie ein mann fühlen?

    sie können dort kämpfen, so wie heute auf den straßen eben gekämpft wird…no rules…keine auszeit wenn du am boden liegst….es kann sein, dass du zu tode getreten wirst…es kann auch sein, dass du erstochen wirst…oder das eine ganze horde über dich herfällt. wie wärs?

    die meisten eltern wissen vor gutmenschengestammel einfach nicht was sie sagen sollen. denn das manche mitbürger eben die deutschen tugenden der fairness im kampf als schäche ansehen, darf man ja nicht sagen, ohne nazi zu sein. also sagen die eltern eben lieber:“ nicht zuückschlagen wäre intelligenter“, womit sie nicht ganz unrecht haben, es sei denn sie erziehen ihre kinder in der undeutschen tugend, in der meute auf ein opfer loszugehen und nicht aufzuhören mit treten, hauen und stechen, bis sich der gegner wirklich GAR NICHT mehr bewegt und dann zur sicherheit, lieber noch ein paar tritte.

    nicht böse gemeint wildvogel, aber mann, wenn ick sowat hier immer wieder lese immer, ick würd lachen, wärt nich so traurisch und grob fahrlässig!!

    ihr lebt echt inner traumwelt von vor 20 jahren oder so. heute ist krieg auf den straßen, in den bahnhöfen, in den schulen, aufm spielplatz und nur eiskalte säue können da noch mithalten. das soll die lösung sein, eiskalte säue aus den kids zu machen?

    einen fairen faustkampf zu lehren, dass reicht heute jedenfalls nicht mehr. und überhaupt, wäre es nicht an der zeit anderes als tugend zu preisen, in einer welt, die doch deutlich werden lässt, dass solche art sich messen udn wettkampf, dass alleinige überleben des stärkeren…..genau das ist, was hier immer verurteilt wird.

    genau das soll doch geschehen. die eiskalten säue die im berufsleben noch grade so überleben können und über den schwachen hinwegtrampeln müssen, über zu gewinnen. oh mann, was wird aus der welt und den menschen.

  36. Ach was. Wer zu nett ist, um zu gewinnen, gelangt gar nicht erst ins Halbfinale, geschweige denn in 4 Halbfinales in Folge.

    Der chronische dritte Platz bei großen Turnieren bringt den Stellenwert der DFB-Elf ganz gut zum Ausdruck: Eine gute Mannschaft, aber es gibt noch zwei oder drei Teams, die besser sind.

    Wichtig ist, daß die Mannschaft gut gespielt hat bei diesem Turnier (wie auch bei der WM vor 2 Jahren).

    Die Mannschaft hatte die schwerste Gruppe der Vorrunde zu bestehen. Hätte sie sich gegen Italien durchgesetzt, wäre ihr vermutlich das Finale gegen Spanien zum Verhängnis geworden. Erfahrung und Statistik lehren, daß 2 so dicke Brocken in Folge nicht zu stemmen sind.

    Bedenklich stimmt nicht das sportliche Abschneiden, sondern die Tatsache, daß ein Halbfinal-Aus hierzulande inzwischen ähnlich viel Heulen und Zähneklappern hervorruft, wie ehedem nur ein Scheitern in der Vorrunde.

    Ich hingegen sehe es so: Diese Mannschaft, Löws Mannschaft hat in den vergangenen Jahren soviel Freude bereitet und soviel fußballerische Glanzpunkte gesetzt, wie ihre nach Titeln erfolgreicheren Vorläufer der 80er und 90er in 10 Jahren nicht. Die DFB-Elf der Vogts- und Völler-Jahre war – Europameister-Titel `96 hin oder her – im großen Ganzen doch trostlos.

    Daß es kaum weniger bitter ist, im Endspiel den Kürzeren zu ziehen, dürften die Älteren in der Mannschaft aus Erfahrung wissen. Vielleicht werden am Sonntag die Italiener diese Erfahrung machen müssen. Ich kann eine gewisse Erleichterung darüber, daß unserer Mannschaft ein erneutes Treffen mit den Spaniern erspart geblieben ist, nicht verleugnen. Ehe Spanien so weit ist, von der DFB-Elf geschlagen zu werden, werden noch ein paar Jahre ins Land gehen müssen.

    Was nun die Frage am Ausgang dieses Eintrags angeht, so ist sie rundweg zu verneinen. Löw hatte den Ehrgeiz, auch gegen Italien so modern und offensiv (mit „hoher Linie“) aufzutreten, wie in den vorangegangenen Spielen. Nach dem Ausgang des Spiels fragt man sich unwillkürlich, ob man nicht die traditionelle Weisheit hätte beherzigen sollen, wonach man einer italienischen Mannschaft niemals mit offenem Visier begegnen darf. Nur weil Italien seinerseits offensiver spielt, als ehedem, ist es darum nicht weniger abgezockt und konterstark.

    Doch was hilft es ? Das Räsonnieren, das die Niederlage ausgelöst hat, legt den Schluß nahe, daß man hierzulande selbst im Falle eines Finalsieges ein Haar in der Suppe gefunden hätte. Einst war man des häßlichen Siegens überdrüssig. Jetzt, da die Mannschaft einen schnellen, technisch versierten Fußball spielt, sehnt man sich vielerorts nach dem Ergebnisfußball längst abgetaner Zeiten zurück. Es ist ihnen halt nicht recht zu machen, den wohlstandsverwöhnten Neu- und Post-Deutschen der Jetztzeit. Erfahrungen wie diese sind es, die mich in der Haltung bestärken, die ich vor längerem schon einmal hier vertreten habe: Nämlich, daß das Geschlecht, das heutzutage diese Breiten bewohnt, keine populistischen Schmeicheleien, sondern „tough love“ benötigt, um ihm den Kopf zurechtzusetzen. (was freilich für die Bevölkerungen aller anderen westlichen und entwickelten Länder in ähnlichem oder noch größerem Maße gilt).

  37. Mich würde einmal interessieren, was der Autor des Artikels geschrieben hätte, wenn Deutschland gewonnen hätte. Wohl das exakte Gegenteil
    Zudem von schwarzen Söldnern und Kopf(ball)jägern auf „Nordländer“ zu schreiben, schrammt schon wirklich an der Grenze des Rassismus.Es war ein Spiel, wir haben eben einmal verloren–kann passieren.Man sollte das sportlich sehen und nicht in die Jerichotrompete des Kulturpessismismus vom Untergang Deutschlands blasen.

  38. Zu

    „Fatima Özoguz hat @ Juni 29, 2012 um 10:26 geschrieben
    Neidisch, weil so ein “Afrikaner” , der in ITALIEN Fußball spielen gelernt hat, die “Arier” ausgetanzt hat? Meine Güte, unglaublich, was bei einigen im Kopf herumspukt.“

    Wenn ich auch sonst mit Fatima in den meisten Punkten auseinanderliege–hier hat sie völlig recht. Da verkraften wohl einige Nordländer nicht, dass ein Neger ihnen zwei Tore reingeholzt hat.

    Was ist im übrigen eine Blutgrätsche? Klingt ja schauerlich und eben blutig!

  39. „Dass man sie mit einem angehängten i ruft – Poldi, Schweini, Jogi – spricht Bände“

    Schwulibubis also–daran wird es sicherlich gelegen haben….

  40. @ chicano

    Sie haben das hier hervorragend analysiert. Respekt.

    Was fehlt, ist allerdings die Tatsache, dass der Mensch zwar ein anpassungsfähiges Wesen ist, aber auch in der Lage ist, seine Umwelt zu gestalten.
    Im „Kriegsfall“ heisst das, entweder in den Krieg einzusteigen, sich dem Angreifer anpassen und mit gleicher Münze zurückzubezahlen oder den Kriegsauslöser aus der Schlagdistanz zu entfernen und ihm die Möglichkeit nehmen, zu schlagen.
    Alternativ ist nur der eigene Untergang und der Sieg des Angreifers, wenn man zu nichts von Beidem bereit ist.
    Tja, was für eine Welt wünschen wir uns?

  41. @ Chicano
    Willkommen zurück! Bei allem Furor: Bitte Rücksicht auf Rosinante nehmen, die kann am wenigsten dafür.
    Zum inhaltlichen Rundumschlag: Ich fühle mich angesprochen und stehe gleichzeitig auf dem Schlauch.
    Was genau folgt aus der – telweise doch recht blutrünstig anmutenden – Analyse? Das habe ich nämlich nicht verstanden. Faustrecht, es weiter beklagen, dabei auf die an Leib und Seele verletzten zeigen und eine höhere Gerechtigkeit anrufen?
    Schweini ./.Balotelli: Mir ging es nicht um die Astralkörper, sondern m die archaische Geste. Und da wird es doch bei dem Bildvergleich überaus plastisch. Hier die ausgbreiteten Arme (http://www.kinderzeitmaschine.de/uploads/tx_sgkzm/bambergerapokalypse.JPG), an die Bilder der Romanik erinnernd – in all der Symbolhaftigkeit -, dort eine Geeste wie ein King Kong (ich habe wirklich noch das hölzerne Brusttrommelgeräusch erwartet). Bei Kahn erinnere ich ähnliches: http://www.morgenpost.de/multimedia/archive/00068/kahnteaser3_DW_Sport_68505b.jpg
    Das hat doch was – wenn man das Urwüchsige mag und weiß, daß es in uns ist.

  42. @ chicano

    In der Stimmung, in der Sie gerade stecken, möchte ich Ihnen aber auch nicht über den Weg laufen 😉

    Ich glaube sie haben mich auch mißverstanden, ich plädiere eben nicht für die Samthandschuhe gegenüber den Brutalos.

    Gerade weil wir immer gelehrt wurden,
    die andere Wange hinzuhalten und uns nur mit Worten zu wehren, sind die anderen überhaupt zunehmend dreister und brutaler geworden. Weil ihnen nicht von vorneherein Paroli geboten wurde. Sie haben den Respekt vor uns verloren.
    Im Kleinen ( und da hatte ich angesetzt) ist es das Lernen von Werhaftigkeit im Kleinkind- und Grundschulalter. Bei Gewaltexessen wie Sie sie beschreiben
    erfordert es natürlich viel, viel härtere Mittel.

    Es ist eine sehr traurige Entwicklung, daß man heute nur als durchtrainierter
    Kampfsportler der Gewalt solcher Unmenschen gewachsen ist und daß solche Brutalitäten zunehmen.
    Trotz aller Wut auf solches Gewürm würde ich aber immer versuchen die Deutschen Tugenden der Fairnis zu bewahren und mich nie auf deren Stufe herab begeben wollen.

  43. Es gibt jede Menge rassistische Untertöne (farbige Söldner etc.- Balotelli ist schwarzer Italiener – sonst nix – basta) und ich vermisse die Ironiesignale wie weiland bei Harald Schmidt, der eine deutsche Niederlage
    gegen Holland mit den Worten kommentierte:“Die
    Holländer hatten bessere Kolonien als wir.“ – Allora: Sauschwache Kolumne anstatt knallharter Analyse zu diesem offensichtlichen „Brot-und-Spiele“- Käse …. da kicken 30 Multimillionäre gegeneinander, die das neoliberale
    Wahnsystem in Reinkultur verkörpern und dermaßen systemstabilisierend sind, dass mensch einfach nur noch weinen und schreien und weinen und schreien und weinen möchte.
    500 000 Menschen bei public viewing in Börlin und 500 demonstrieren gegen ESM und Fäkalpakt … angesichts dessen darf, kann, ja muss mensch an Vernunft und Einsicht der allermeisten Zeitgenossen größte Zweifel haben …

    GsD ist der EM-Spuk jetzt vorbei – und nun betet alle – auch die Atheisten-fraktion – dass das BVG den Klagen von ‚Mehr Demokratie‘ und von der LINKEn stattgibt und Fäkalpakt/ESM stoppt.

  44. @ Dagobert

    Das macht Kommunikation oft so schwer (und spannend), daß man ja nie weiß, was der andere meint, wenn er es nicht expliziert ausspricht. 😉
    Auch unterschiedliche Begriffe für ein und dieselben Worte können zu Missverständnissen führen.
    Danke für die genauere Erläuterung und Relativierung Ihrer vorherigen Aussage.

  45. Bei dem ganzen hin und her, Patriotismus, Partyotismus, Weicheierfußball oder Heldenfußball, Tugend oder Gene, Sport oder nicht…bin ich ganz froh, dass ich hier NICHT mitreden kann. Denn ich habe als Konsument und Interessent diesmal komplett die EM boykottiert. Auch als bekennender Fußballfreund muss man auch mal Flagge zeigen (bzw. eben gerade mal nicht), wenn im Vorfeld der Spiele Tausende von Straßenkatzen und -hunde bestialisch abgeschlachtet wurden. U.a. lebendig verbrannt in fahrbaren Krematorien! Da interessieren mich dann mal keine menschlichen Befindlichkeiten oder das hier manchmal Geäußerte zum Thema EM/Fußball. Mein „Opfer“ wiegt leicht im Zuge der tierischen Schicksale und ich trauere diesmal auch nicht um das Ausscheiden „unserer“ Mannschaft. Den „Massenmord für Fußballsport“ hätte Deutschland mal als Vorreiter benennen sollen, wo „wir“ doch sonst gerne Vorreiter sind…

  46. @Jakobiner

    Emotionen, die durch den Fußball hochgepeitscht werden – und das gehört mit zu dieser ‚völkerverbindenden‘ Sportart – spülen die dunklen Triebe und Neigungen an die Oberfläche des Bewusstseins. Die polnischen Fans oder Hooligans, sollte ich sagen, die russische Schlachtenbummler, die friedlich in Kneipen und auf der Straße den Russland-Tag feierten (ein Nationalfeiertag) angriffen und zusammenschlugen, haben die unterschwelligen, chauvinistischen Ressentiments einiger Polen gegen Russland nach oben geschwappt, so ähnlich wie das hier geschehen ist.

    Weil die Niederlage so bitter ist für jenen Kommentator und sie auch noch, oh Schreck oh Graus, durch einen Schwarzen (!!!) herbeigeführt wurde, muss ein Sündenbock her, und schon wird der unterschwellige Rassismus, der tief in ihm steckt, mobilisiert und bricht sich Bahn.

    Hier ist ausnahmsweise mal Freud angesagt: Das Unbewusste beherrscht in einem solchen aufgewühlten Zustand das Bewusstsein und leistet Schützenhilfe bei der Formulierung einer rassistischen Forderungen: der nach dem Ausschluss schwarz-afrikanischer Spieler von einer Europameisterschaft.

  47. Zu Chincano und NdM:

    Redet ihr jetzt eigentlich noch von Fussball oder schon vom Krieg und Strassenkampf? Das zeigt mir, dass viele Leute Sport eben nicht sportlich, sondern völkisch und politisch sehen.
    Und COMPACT befeuert diese Leute noch darin.
    Oder wie hat George Orwell mal gemeint: Sports is war minus the shooting!

  48. Phh, Jüergen Elsässer! Wer ein Stigma an sich hat, wird stigmatisiert, Darin haben Sie wohl sicher genügend Erfahrung! Für mich ist es dann auch nachvollziehbar, dass sich ein vermeintlicher „Affe“ (oder Bimbo) so benimmt, wie es von anderen erwartet wird. Ich verteidige diese „seltsame“ unzivilisierte Art nicht, aber ich verstehe sie!

  49. Ein Sieg der europaeischen Suedschiene ueber die widerspenstigen Deutschen passt doch derzeit vortrefflich .
    Ich wette , Italien wird Europameister , damit kann sich Monti medial aufwerten und die Italiener besoffen von Hochgefuehl , die wirtschaftlichen und politischen Details seiner Politik uebergehen ?
    Fussball , eine politische Sportart mit
    Lenkungsfunktion ?

  50. Ein 21 jähriger Junge schiesst die deutschen herrenreiter ins Nirwana und bringt die rassistische Lega Nord in Erklärungsnot. Weil Balotelli nach ihren rassistischen Weltbild bestenfalls zum Hofkehren geeignet ist, weil seine jüdischen Adoptiveltern Süditaliener sind Pech halt. Mario nationale, ach was war das gestern ein schöner Tag und mit Verlaub was für ein kruder und schlechter Verlierer ist Herr Elsässer.Bravo Italia!

  51. @ ndm

    „Sie haben das hier hervorragend analysiert. Respekt.

    Was fehlt, ist allerdings die Tatsache, dass der Mensch zwar ein anpassungsfähiges Wesen ist, aber auch in der Lage ist, seine Umwelt zu gestalten.
    Im “Kriegsfall” heisst das, entweder in den Krieg einzusteigen, sich dem Angreifer anpassen und mit gleicher Münze zurückzubezahlen oder den Kriegsauslöser aus der Schlagdistanz zu entfernen und ihm die Möglichkeit nehmen, zu schlagen.
    Alternativ ist nur der eigene Untergang und der Sieg des Angreifers, wenn man zu nichts von Beidem bereit ist.
    Tja, was für eine Welt wünschen wir uns?“

    ich schätze sie meinen post zum „wehrhaften schuljungen“ und nicht den kleinkrieg auf dem fussballplatz? 😉

    sie haben recht. ich bin davon ausgegangen, dass das, was fehlte selbstverständlich sei und nicht erst eigens erwähnt werden muss.

    da es um die kinder und die möglichst unbeschwerte kindheit geht, so haben sie sicher schon bemerkt, bin dagegen, diese in diesem krieg dahingehend mit fähigkeiten auszustatten, um in diesem „kreig“ bestehen zu können.

    selbtverständlich ist es daher die verantwortung des gesetzes dafür zu sorgen, dass dies nicht nötig ist und und den „kriegsauslöser“ aus der schlagdistanz zu entfernen. und das wäre doch wirklich keine große schwierigkeit, wie ich meine.

    besser wäre noch über bildung, vernünftige städteplanung und gute sozialarbeit dafür zu sorgen, dass es den „kriegsauslöser“ selbst gar nicht mehr gibt oder wenn doch, er ein exot wäre und daher lieber den ball flach hält.

    sollte ich sie vollkommen falsch verstanden haben, so tut es mir leid. vielleicht möchten sie es mir dann erneut erklären.

  52. sorry für die ewigen rechtschreibfehler. so ist das als legastheniker. macht bestimmt mühe das immer zu entziffern 😉

  53. Libanius Juni 29, 2012 um 14:25

    Klasse!

    ..

    Gut möglich das Balotelli ein Diego Maradona, ein Zinédine Zidane ist.
    So what the fuck stehen wir nicht einfach auf und applaudieren diesem verrückten Hund?
    Der Kerl hat den ultimativen Hammer.

  54. Das ist das erste Mal, dass ich etwas 100% anders sehe als J.E.!
    Was hat Balotellis schwarze Hautfarbe bzw. seine „Rasse“ mit dem ganzen zu tun?

    Dass die deutschen keinen Biss hatten in der Abwehr, hat man gesehen. Aber zu suggerieren, das exorbitante Maß an political correctness, mit dem wir nunmal leben müssen, habe etwas damit zu tun und den Spielern beim Anblick der schwarzen Hautfarbe die Entschlossenheit genommen, ist derart haltlos. Das sind profis, die jeden Tag gegen schwarze spielen, vor allem während der normalen Saison. Das war schon gegen Griechenland schlecht, aber das hat niemand gemerkt, da man auf einer (national-aroganten) Euphorie-Welle schwebte. („Die Spanier werden schon ne harte Nuss im Finale“)

    Die machen vielleicht ihre dummen Ansagen, die von den (zahlenden!!!!) Organisatoren verlangt werden, aber nach Anpfiff interessiert die das ganze nicht mehr. Der Durchschnittsfußballer ist nunmal nicht der hellste. Politik interessiert ihn nicht. Er wüsste wahrscheinlich noch nicht einmal mainstream-mäßig, dass der Iran „der Böse“ ist, von der Anti-Mainstreamt-Sichtweise a la COMPACT ganz zu schweigen. Er weiß nicht mal, wo der Iran liegt. Er weiß nicht, wer oder was die SS war. Er weiß nicht, was schwarz-rot-gold bedeutet. Er weiß gar nichts, außer, dass das Runde in das Eckige muss und dass er der geilste Typ ist, weil er am WE in die Nobeldisco fährt, wo er als Profi-Fußballer der geilste Typ ist, auf den die Frauen fliegen, die noch weniger wissen.

    Ich glaube ich empfinde vor keinem Publizisten soviel Respekt wie vor J.E. Sein Versuch einer demokratischen Querfront unterstütze ich voll und ganz. Dass er als alter „Linker“ mit gutem Beispiel voran geht, ist mehr als vorbildlich.
    Aber er muss wirklich aufpassen, dass er nicht alles, was so durch den Mattkasten flimmert, durch die nationale Brille sieht und kommentiert. Sonst läuft er Gefahr, sich selbst auf ein Ulfkotte-Niveu zu degradieren.
    Das macht es für die Diffamisten leichter, COMPACT in die rechte Ecke zu lügen, was halbinteressierte wiederum abschreckt.

    Dass er bei dieser WM/EM-Idioten-Dauerparty den Brot-und-Spiele-Aspekt nicht sieht (den sogar ich als Fußballverrückter sehe und hasse), ist eine Sache. Aber das heute ging zu weit. Die 11-Mann die auf dem Platz stehen, die sind weder rechts noch links. Die lieben auch nicht Schwarz-Rot-Gold bzw. wissen noch nichtmal, wofür es steht. Sie glauben nur an den Gott Mammon, den J.E. doch bekämpfen will. Diese Typen, die sich nur für sich selbst interessieren, derart zu idolisieren und zu Nationalhelden umzudichten, erinnert an eine Art postmodernen Ersatzadel (wie die ganze anderen DSDS-Idole usw.), der dazu da ist, den Unterdrückten ihren Platz angenehmer erscheinen zu lassen und dem man wie ab 1789 zeigen müsste, dass er nicht das recht hat, sich über seine freres zu erheben bzw. sich von ihnen (in Dummheit) erheben zu lassen.

  55. alles halb so wild: stellen Sie sich vor, sie wären 30 jahre nur von deutschenhassern umgeben, wo ein nationalzugehörigkeitsgefühl nicht existiert, weil alles nationale verpönt ist, wie bei einem ehrlichen christen ein hexagramm oder ähnliches satans-spielzeug und allein der Name Rudolf Hess bereits Angstschweiß auf der Stirn auslöst.

    Wo würden Sie denn dann anfangen?

  56. Branko hat @ Juni 30, 2012 um 00:21 geschrieben:

    Die 11-Mann die auf dem Platz stehen, die sind weder rechts noch links. Die lieben auch nicht Schwarz-Rot-Gold bzw. wissen noch nichtmal, wofür es steht. Sie glauben nur an den Gott Mammon, den J.E. doch bekämpfen will. Diese Typen, die sich nur für sich selbst interessieren, …

    So, das ist genau die Differenz, welche den Unterschied ausmacht, z.B. zwischen der Nationalmannschaft Italiens und der DFB-Auswahl.

    Die Italiener haben für ihr Land gespielt und für Italien gewonnen. Die DFB-Kicker haben für ihr Ego gespielt und hätten sie gewonnen, wäre es ein Sieg des DFB gewesen.

    Ablesen konnte man die Differenz am deutlichsten bei der Intonation der Nationalhymne. Während die Italiener ergriffen und bewegt aus vollem Herzen mitgesungen haben, hat die DFB-Auswahl – wenn überhaupt – nur lustlos und irgendwie schamhaft und alles andere als selbstbewußt die Lippen bewegt – aber nicht die Hymne im Herzen.

    Und manche in der DFB-Auswahl haben nicht einmal das getan, sondern die Lippen verächtlich zusammengepresst. Und so ihren Unmut darüber ausgedrückt, daß sie auf dem Platz als Deutsche identifiziert werden könnten.

    Dieser möglichen Stigmatisierung wollten sie entgehen. Und vielleicht ist das ja auch der tiefere Grund für das zwanghafte Verlierenmüssen gegenüber Italien, das ja erst mit Deutschland verbündet war und dann zu den späteren Siegern übergelaufen ist.

    Vielleicht muß (!) man da als bunter und politisch korrekter Multi-Kulti-DFB-Kicker gestaltrichtig und nachhaltig auch zum performatorischen Ausdruck bringen, daß man den „Verräter“ an Deutschland nicht als Verräter verachtet, sondern sich im Gegenteil dem Sieger bedingungslos unterworfen hat und also dem Verräter auch keine Schuld zuweist, sondern auch selbst Deutschland „verrät“.

    Das wäre nämlich ein performatorischer Nachweis für die Sachhaltigkeit und Gültigkeit der Rede. Die einem sonst halt auch kaum abgekauft wird, weil sie so gegen ziemlich alles steht, was das Rechtsgefühl ausmacht, das mit uns geboren wird und in das hinein wir sozialisiert werden, wenn die Sozialisierung gelingt.

    Raus kommt man aus dieser doppelt gebundenen Identitäts-Falle imho nur dadurch, daß man sich das Stigma auf die Fahne schreibt und selbstbewußt und stolz vor sich her trägt:

    Ich bin Deutscher, na und?

  57. J.E, man muß nicht in ein ähnliches Horn blasen.

    Das mein Posting mit Balotelli nicht durchkam, woran lags?

    _________

    Blutgrätsche? Hmmm. Wers wirklich hart braucht beschäftigt sich mit was anderem als Fußball…

    Nicht vergessen, erfolgreicher als der DFB ist der DKV 🙂 🙂 🙂

  58. liebe fatima: das problem ist- lässt sich aber nicht beseitigen, dass der fussball politisch durchsetzt ist! buchempfehlung: Thomas Kistner: Fifa-Mafia

  59. @ wildvögelein

    „In der Stimmung, in der Sie gerade stecken, möchte ich Ihnen aber auch nicht über den Weg laufen ;-)“

    ach das täuscht gewaltig. sie wären erstaunt wie wohlwollend ich ihnen gegenüber empfinde 😉

    „Ich glaube sie haben mich auch mißverstanden, ich plädiere eben nicht für die Samthandschuhe gegenüber den Brutalos.“

    wirklich nicht. ich habe sie schpn verstanden aber sie mich nicht, vielleicht wegen des martialischen bildes, dass ich auf die leinwand warf. aber dieses martialische bild entspricht eben leider nicht selten der realität, wenn es heutzutage um auseinandersetzungen geht, die körperlich geführt werden.

    sie wollen ja das „richtige“ bzw. das was richtig in der vergangenheit war. es gibt das nicht mehr. die gewalt kann jeden augenblick schrankenlos werden und wenn sie kinder darauf vorbereiten wollen, dann setzt man am falschen ende an, so sehe ich es jedenfalls.

    @ fischer

    „Willkommen zurück!“

    hallo fischer 😉

    „Zum inhaltlichen Rundumschlag: Ich fühle mich angesprochen und stehe gleichzeitig auf dem Schlauch.
    Was genau folgt aus der – telweise doch recht blutrünstig anmutenden – Analyse? Das habe ich nämlich nicht verstanden. Faustrecht, es weiter beklagen, dabei auf die an Leib und Seele verletzten zeigen und eine höhere Gerechtigkeit anrufen?“

    das kann ich nicht beantworten. ich kann nur sagen, was ich weiß und das ist, dass die zeiten sich derart geändert haben, dass ein vater seinem sohn nicht mehr einfach sagen:“junge, lass dir das nicht gerfallen.“ ganz einfach darum, weil heute so etwas sehr viel übler ausgehen kann, als in den zeiten, als wir auf dem bolzplatz um „die ehre kämpften“.

    die lösung die ich sehe, eine reifere menschheit, in der das recht des stärkeren einfach nur noch lächerlich anmutet, die scheint in weiter ferne. eine welt, in der der stärkste die pflicht fühlt den schwächsten zu stützen, wird sie einmal kommen? ich weiß es nicht, aber das wäre die lösung.

    bis dahin wird jeder schwere entscheidungen treffen müssen.

    es ging mir nur darum zu verdeutlichen, dass es nicht fair ist immer dinge zu sagen, wie:“jetzt bringt den jungs doch mal bei, sich nicht alles gefallen zu lassen!“ oder „die eltern erziehen ihre kinder zu weichlingen!“. so sehr ich diese anwürfe auch verstehe. man muss aber auch diese eltern verstehen. die zeiten sind einfach vorbei. heute ist nicht mehr flipper der held, sondern der totschläger. kämpfe werden ohne regeln ausgetragen, skrupel sind die vorzeichen der niederlage, fairniss der garant verletzt zu werden und zu verlieren.

    wie wollen sie dem entgegenwirken? durch härtere schulung der kids? waffenkampf in der vorschule trainieren? mitgefühl aberziehen, weil damit kein kampf zu gewinnen ist? sagen sie es mir.

    „Das hat doch was – wenn man das Urwüchsige mag und weiß, daß es in uns ist.“

    ach würden die menschen dies doch wahrhaft erkennen. es würde keinen streit mehr geben, denn das urwüchsige, dass ist nicht eine starke geste oder eine beeindruckende libido, wenn auch beides freude bereiten kann. das urwüchsige ist die wurzel und quelle unseres seins. ich scheue mich nicht diese reines wohlwollen, ja liebe zu nennen.

    ich fürchte, was sie meinen ist nicht das urwüchsige, sondern das tierreich, dass zugegeben, auch beeindruckendes zeigt und große faszinationskraft besitzt. besonders wenn innere kraft fehlt und wenigstens äußerlich der anschein des stark-seins glänzen soll.

    warum fasziniert dieses scheinbare stark sein so sehr? weil wir nicht mehr im herzen an das urwüchsige angeschlossen sind, jedenfalls nicht im sinne eines bewussten erlebens und daher spiegelt es sich auch selten in unseren taten. noch gleicht der mensch doch eher einem tier mit verstand. ich wage zu behaupten, dass er mehr sein kann und muss, wenn er nicht seine eigene apokalypse werden will.

    nicht mehr und weniger ist die innerste botschaft aller unverfälschten prophetenworte.

  60. @ Chicano
    Lassen wir es für’s erste hier gut sein – sonst reiten wir irgendwann noch Seit‘ an Seit‘ alltäglich auf dem Murmeltier gegen die Windmühlenflügel, statt auf Rosinante. 😉
    Die „reifere menschheit, in der das recht des stärkeren einfach nur noch lächerlich anmutet“ rückt in immer weitere Ferne, wenn Kräfte die Macht vollends erringen, denen die Ausplünderung und Aufeinanderhetzung der Völker Europas ins schmutzige Panier geschmiert ist. Denen nun unsere ganze Zu- und Hinwendung.

  61. me:
    bin vor 3 wochen einen 7-meter-wasserfall runtergerast. trifft zu, ich brauche es hart.

  62. Branko, Christian Funke und natürlich wie fast immer xabar: Danke, gute Beiträge, so sehe ich es auch.

    Aber ganz interessant zu sehen, was für dunkle Seiten der Fußball so an die Oberfläche spült.
    Noch etwas ist mir aufgefallen, nämlich wie mit zweierlei Maß gemessen wird. Den Italienern wurde es zumindest in der Presse nachgesehen, dass sie ihren Sieg über Deutschland feierten bis in die Nacht mit Autokorsos und viel Lärm – in Deutschland, wohlgemerkt.

    http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1331907

    Aber wenn die Türken dasselbe machen, wird gleich eine Integrationsdebatte losgetreten, wie sie es wagen konnten, nicht für Deutschland, sondern für die Türkei zu jubeln.

    Besondes sticht ins Auge, dass man es 2008 bedauerte, dass es keinen türkisch-stämmigen Spieler im deutschen EM-Kader gab:

    „Zu bedauern ist, dass kein türkei-stämmiger Spieler im deutschen EM-Kader stand. Stattdessen standen in der türkischen Halbfinalelf zwei Spieler, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind und somit auch für die DFB-Auswahl hätten spielen können.“

    http://www.migration-info.de/mub_artikel.php?Id=080603

    Jetzt gibt es welche, einer davon, nämlich Özil, ist Stammspieler, und alles meckert über die „Multikulti“- Truppe. Ja wie sollen sie es denn bitte richtig machen‘? Wenn ein in Deutschland geborener Türke in der Türkei statt für Deutschland spielt, ist es falsch. Wenn so einer für Deutschland spielt, auch.

    So was macht mich allmählich gewaltig wütend. Im Unterschied zu Balotelli werden nämlich Deutsche mit ausländischen Wurzeln nicht als „echte “ Deutsche anerkannt. Und dann wundert ihr euch, dass sie nicht die Nationalhymne mitsingen? So kam es sogar zu meinem Entsetzen hier auf dem Blog vor, dass Rösler allen Erstes als „Deutsch-Asiate“ bezeichnet wurde, obwohl er so wenig mit Asien zu tun hat wie Balotelli mit Afrika. Nennt irgendwer in Italien Balotelli „Italien-Afrikaner“?

  63. Löw hat eigentlich alles richtig gemacht, bis auf eines:

    Er hätte nie und nimmer Boateng in den Kader nehmen dürfen. Boateng ist der maßgebliche Verursacher der Niederlage.

    Löw hätte generell nur deutsche Spieler bringen sollen.Grund:

    Blut ist dicker als Wasser. Nur wer seine Vorfahren in Deutschland hat, der kämpft bis zum Tod für sein Land. So leidenschaftlich, wie es einst die wahrhaftigen deutschen Giganten Augenthaler, Mattheus, Kohler, Sammer & co taten.

    Özil hört aber schon auf zu laufen, wenn ihm ein wenig der Hals kratzt.

    Für Boateng, Özil & Khedira sind Länderspiele nichts anderes als eine Club-WM. Um ehrlich zu sein: Özil ist eine Schande!

  64. Dagobert: Bitte aufhören mit dem Quatsch. Natürlich sind die Genannten Deutsche! Und Khedira jedenfalls war einer unserer Besten! (Über die anderen schweigen wir, auch über von Ihnen nicht genannte!)

  65. Fatima: Es gibt nicht nur das Widerspruchspaar Ausgrenzung versus Multi-Kulti. Dazwischen gibt es ein Drittes: Die Eingewanderten so zu integrieren, dass sie sich als Deutsche/Italiener fühlen und die Leitkultur akzeptieren. Das erfordert Bereitschaft von beiden Seiten! Wenn man das Mitsingen der Nationalhymne als Maßstab nimmt, hat das bei Balotelli besser geklappt als bei einigen unserer Spieler…

  66. Die Behauptung, die Italiener würden Balotelli problemlos als einen der ihren akzeptieren, geht vollkommen an der Wirklichkeit vorbei.

    „Es gibt keine schwarzen Italiener“ haben die Ultras von Juve skandiert, wann immer Balotelli mit Inter in Turin gastierte. Balotelli selbst hat einmal auf die Frage, warum er Nachwuchsspieler von ManCity mit Dartpfeilen beworfen habe, mit den Worten geantwortet:

    „Dey be disrespectin` me !“

    (also das, was jugendliche Gangster und Möchtegern-Gangster nach jedem ihrer chimpouts von sich geben)

    Daß Balotelli im Augenblick seines Triumphes noch ganz anderen Kreisen als Posterboy dienen kann, zeigt der folgende Artikel:

    http://ca.shalomlife.com/culture/17479/mario-balotelli-the-jewish-hero-of-euro-2012/

    Hat es sich eigentlich herumgesprochen, daß die beiden Boatengs Großneffen von Helmut Rahn sind ? Uralter deutscher Fußballadel.

    Ich würde dringend empfehlen, diese hanebüchene Diskussion zu beenden.

  67. @ fischer

    „Die “reifere menschheit, in der das recht des stärkeren einfach nur noch lächerlich anmutet” rückt in immer weitere Ferne, wenn Kräfte die Macht vollends erringen, denen die Ausplünderung und Aufeinanderhetzung der Völker Europas ins schmutzige Panier geschmiert ist. Denen nun unsere ganze Zu- und Hinwendung.“

    ganz deiner meinung. und wie soll diese sich äußern, diese hinwendung?

    es kann eben nur darum gehen vor allem eines zu verhindern, dass die völker europas sich gegeneinander aufhetzen lassen. doch gerade das ist bereits jetzt deutlich der fall.

    teile und herrsche….es klappt noch immer vorzüglich.

  68. jürgen schreibt:

    „Es gibt nicht nur das Widerspruchspaar Ausgrenzung versus Multi-Kulti. Dazwischen gibt es ein Drittes: Die Eingewanderten so zu integrieren, dass sie sich als Deutsche/Italiener fühlen und die Leitkultur akzeptieren. Das erfordert Bereitschaft von beiden Seiten! Wenn man das Mitsingen der Nationalhymne als Maßstab nimmt, hat das bei Balotelli besser geklappt als bei einigen unserer Spieler…“

    und besser kann man es nicht auf den punkt bringen.

    balotelli ist ein italiener…und er ist stolz darauf.

  69. fatima: italien ist-anders als die türkei selber eine fussballmacht, dies führte z.b. 2006 dazu, dass die italiener ihr team bejubeln! 2002 und 2008 bejubelten die türken auch ihr team- mit recht!!es gibt- keine frage, zwischen deutschland und italien eine große fussballrivalität, so ist z.b. der ac mailand, nicht etwa real madrid der bayern-angstgegner! 2006 war der ton hierzulande eher italienfeindlich- „ihr seid nur pizzabäcker“ etc. gegen die türkei 2008 schrieben die medien ein duell der freunde herbei! jeder soll sein team bejubeln, den anderen ihren jubel aber auch lassen!leben und leben lassen gilt insbesondere auch im sport!

  70. Ob ausgerechnet irgendwelche „ultras“ dazu dienen können, den Italierern pauschal Rassismus zu unterstellen, scheint mir mehr als fraglich. Genauso wie ich nicht glaube, dass alle Kroaten Rassisten sind, nur weil einige von den kroatischen Fans Balotelli mit Bananen beworfen haben. Ich möchte es zumindest hoffen.

    @Jürgen: schön und gut, hat aber mit dem, was ich geschrieben habe, nichts zu tun. Es ging mir darum, wie bei türkischen und italienischen Fans mit doppeltem Maß gemessen wurde in der Presse. Ich persönlich gönne sowohl Italienern als auch Türken ihre Freude und habe damit kein Problem.

    Jemanden wie Özil oder Boateng kann man wirklich nicht mehr als „Eingewanderte“ bezeichnen, beide sind hier geboren. Dann sind meine Kinder wohl auch „Eingewanderte“, weil ihr Vater als Kleinkind nach Deutschland kam? Khedira ließ sich nackt mit seiner Freundin auf dem Cover einer Zeitschrift ablichten. Ich hoffe nicht, dass das mit „Leitkultur“ gemeint war.

  71. Vielleicht hat der Namensvetter eines Merowinger-Königs aber RECHT, und es verhält sich, wie ein amerikanischer konservativer Journalist 1991 in einem „The true lesson of Vietnam“ betitelten Aufsatz geschrieben hat.

    Ich weiß es nicht, und mit Fußball hat das alles nicht mehr viel zu tun; auf jeden Fall gehört es in den Stoffkreis einer Deutsch- und Abendland-apokalyptischen Ressource wie dieser:

    >>The „real lesson of Vietnam“ was finally driven home to me while listening to a radio broadcast circa 1985. The experience could best be compared to the Achievement of Satori in Zen Buddhism, i.e., instantaneous, total enlightenment and understanding resulting from years of patient work and self-discipline. The occasion was a broadcast on Amerasian children in Vietnam featured on National Public Radio’s All Things Considered. According to the report, the Vietnamese government was then making a special effort to get all the Amerasian children out of Vietnam and into the U.S. The urgency was a result of the fact that the oldest of those children were entering reproductive age. Obviously, Hanoi did not want their offspring entering into the Vietnamese gene pool.

    I could only shake my head and laugh bitterly. Great vistas of understanding opened up before me. I had been blind, but now I could see. The tremendous powers of resistance exhibited by the forces of Vietnamese Communists as they stoically withstood the crushing blows of the American technological jackhammer was not a product of their allegiance to vague Marxist doctrines of class war and Hebraic revanchism. It was a product of Vietnamese racism! For nearly a century the Vietnamese had been deeply humiliated — first by the French and then by the Washington regime. The burning desire to escape this mortifying subservience provided the inner will which enabled Vietnamese peasant boys to withstand earth-shaking carpet bombing from invisible armadas of B-52s. Moreover, this diamond-hard Vietnamese racialism was no new thing. Long before the advent of French colonialism, the Vietnamese had acquired a powerful sense of peoplehood in the course of their resistance to Chinese oppression.

    Remember the great „mystery“ as to why „our“ Vietnamese were militarily worthless while the North Vietnamese were such formidable foes? The South Vietnamese soldier had been put in the excruciating position of fighting beside, not against, his white humiliators. After the Cuban Revolution of 1959, Fidel Castro was once quoted as saying that Cuba „would never again be an American brothel.“ The South Vietnamese soldier was asked to risk life and limb in an effort to maintain a similar American brothel in the southern half of Vietnam. In so doing, he had to accept the further humiliation of being told how to fight by paternalistic Western advisers. Surely those South Vietnamese soldiers were well aware of the low opinion that the Americans held of them and their military skills. Inwardly they must have felt themselves to be just what the Vietnamese Communists called them all along: „puppet troops.“

    From the perspective of the American Majority, there is obviously enormous historical irony — and perhaps even tragedy in all of this. As all of us who lived through that time well know, the loudest voices raised against the American participation in the war and in support of Vietnamese nationalism belonged to those liberals, radicals and minorityites who also worked then (and now) against „racism“ in the U.S. All those Jewish suburban class warriors of the Students for a Democratic Society who in 1964 agitated for „civil rights“ in Mississippi and in 1968 shouted, „Ho, Ho, Ho Chi Minh. The NLF is gonna win!“ were simultaneously supporting the powerful racism of the Vietnamese while savagely attacking the racial consciousness of the American Majority. The success of this campaign is clearly indicated by the racial dynamics inherent in that National Public Radio report about the American hybrids. While the Vietnamese were practicing a doctrine of racial purity straight out of an SS manual, the U.S. has become, in effect, the world’s racial dumping ground. Consequently, when the Vietnamese decided to get those Amerasian children out of their gene pool, the logical place was to dunk them in our muddied gene pool.

    The question is, how much longer a system founded upon such massive inner contradictions can survive. As all Instaurationists know, the only thing more certain than death and taxes is that the American racial situation is going to get worse much worse. Eventually it will get to the point where the American Majority will finally recognize that its collective existence is endangered, just as a person with a gun pointed at his head recognizes that his own existence is endangered. No human being can casually submit to such mortal danger, the will-to-live being the single most powerful human drive. As unlikely a prospect as it now seems, some day the Majority’s will-to-live will exert itself. Perhaps then the world will witness acts of heroism and fearlessness on our part comparable to the courage and fearlessness exhibited by the Vietnamese peasant soldiers in the face of America’s high-tech military onslaught.<<

  72. zum EM Finale:
    die Italiener haben lautstark ihre Hymne gesungen, die Spanier hatten eine Instrumental-Version ihrer Hymne und standen da ganz cool.

    Fazit:
    Liebe Italiener nur lautstark singen bringt nicht den Sieg, man muss nämlich gut spielen können im Fussball, für Eure lautstarke Singerei habt ihr eine 4er Packung von den Spaniern bekommen.

    Die Spanier haben gezeigt, daß ihr Ballzauber auf einer Teamdynamik basiert, die intituitve Spielzüge aus dem Bauch kreiert, keine Dampfplauderer, keine Leitwölfe notwendig, einzig allein die Teampower und Spirit waren entscheidend, dazu braucht man einen freien Kopf.

    Übrigens: die Spanier lieben Özil, er ist ein gefeierter Star dort, standing ovations, innerhalb von zwei Jahren ist Özil bereits in Spanien angekommen, aber in Deutschland misst man seine Leistung anhand seiner Nationalhymne, er ist ja nur ein „Passdeutscher“ von daher….so ekelt man sich diejenigen weg, die doch Deutschland als ihre Heimat sehen, und von denen Deutschland soviel profitiert, ich glaube wenn das so weiter geht, wird man Özil immer mehr in ein Multikulti-Diskurs de-motivieren, …ich glaube auch, daß es das absichtliche Ziel von einigen „Teile-und Herrsche“ Netzwerken in Deutschland ist….
    Warum singt denn ein Poldi nicht?
    Warum singt ein Khedira und ein Boateng nicht obwohl ein Elternteil deutsch ist?

  73. @ Yilmaz
    Singen ist schön und wichtig. Beim gemeinschaftlichen Singen werden mannigfältige Bereiche in Herz und Geist (ich mag’s nicht wie ein Hirnforscher ausdrücken) positiv angesprochen. Und wer durch das Singen eines Liedes seine Liebe ausdrücken kann zu einer Idee, einem Land oder ein anderes zu Ideal erhobenes, der wird auch ein Liebeslied zu einer Frau (oder einem Mann) singen können.
    Und das ist der Unterschied: In Deutschland kam gestern die Nachricht, daß die Geburten so niedrig wie nie sind – und am Abend davor rührte mich am Jubel der Spanier am tiefsten, wie selbstverständlich die Spieler zu ihren kleinen Kindern stürmten, und diese mit in den Jubel einbezogen. Und mit einem Ziel. So schön, so natürlich, so selbstverständlich, völlig selbstver…. Und dann wird es ganz schwer ums Herz.

  74. @ Fischer Freiweh
    selbstverständlich haben Sie Recht, singen ist was schönes, ich liebe Musik und singe auch gern, wenn dann vielleicht wenn ich alleine bin oder in guter Runde.

    Einige sind halt sehr schüchtern wie zB ein Özil, man sollte darauf auch Rücksicht nehmen, ich halte zB das lautstarke Singen der Italiener für Prahlerei, ein wenig Zurückhaltung ist auch nicht schlecht und zeugt von Demut/Respekt gegenüber dem Gegner.
    Man muss auch dazu sagen, das die Ital. Nationalhymne von der Musik her wirklich zum Mitsingen anmacht, sehr lebendig und rythmisch, die deutsche Nationalhymne dagegen eher sehr schwermütig klingend.
    Ich habe für einen Asiatischen Konzern im Vertrieb gearbeitet, da ist Karaoke Gang und Gäbe, die Westler sind dabei sehr, sehr zurückhaltend, die Asiaten singen unheimlich gern.
    Schöne Grüsse.

  75. yilmaz: ein özil muss erstmal etwas erreichen, bevor er bei real eine legende sein darf! im compact-magazin wird mit recht darauf verwiesen, das multi-kulti nicht unbedingt ein fussballerischer wert an sich ist! singen der natihy. soll prahlerisch sein? einen özil hochjubeln- noch ohne internat. erfolg ist dann normal! zu den italiern: über 80-jahre wurden diese von spanien nicht geschlagen, verdient doch respekt-oder nicht??

  76. @ ribi
    Özil ist schon Spanischer Meister mit Real geworden, nicht schlecht für den Anfang, oder!?
    Zudem der beste Vorbereiter in Spanien, gewiss fehlt der internationale Titel noch.

    Singen der Nationalhymne wie es die Italiener tun finde ich prahlerisch, nicht allgemein gemeint gewesen, können Sie denn nicht lesen!?

    Zu den Spaniern:
    Was gestern war zählt nicht, sondern das hier und heute, und da haben die die Spanier im EM Finale die Italiener vorgeführt und eine neue Messlatte im internationalem Fussball gesetzt:
    3 titel hintereinander gewonnen, hat bisher noch niemand geschafft.
    Da können die Italiener von mir aus noch lauter singen, gewinnen werden die eh nicht, das war Glück daß sie es bis ins EM Finale geschafft haben, genau wie die Griechen bei der EM2004.

  77. Bei den Spanier steht ein Meistertitel nicht hinter dem Gewinn der Champions League zurück; schon gar nicht einer, mit dem die langjährige Vorherrschaft des Erzrivalen beendet wird. Im übrigen reicht die Tradition, das Deutschland-Lied nicht mitzusingen, weit über den Zeitpunkt hinaus, an dem erstmals farbige oder außereuropäische Spieler in die Auswahl berufen wurden. Das Thema ist nun beinahe 30 Jahre alt und hatte lange Zeit mit dem Multikulti-Kram nichts zu tun.

  78. Ich frage mich, ob es dem internationalen Fußball guttut, wenn selbst eine wirklich sehrsehr gute Mannschaft wie die italienische unter Prandelli im direkten Vergleich mit den Spaniern wie ein Haufen kickender ABC-Schützen wirkt. Die Perfektion von Barca/ Spanien hat es in sich, allen Fußball, der vor ihr und neben ihr gespielt wurde/wird. zu ENTWERTEN. Sogar Brasilien 1970 wirkt neben der furia roja wie ein klappriger Lanz-Traktor neben einem Porsche 911.

  79. yilmaz: spielt kaka, ist er mal nicht verletzt, hat er bessere werte als özil! wie definieren sie glück? ist es glück, dass ein haufen großer und reicher teams von iatlienern trainiert werden? mir fällt z.b. kein türkischer trainer ein, selbt der terim, finde den sogar gut, ist kein lippi etc.

  80. ribi: also jetzt mal ganz ehrlich, Kaka´s beste Zeiten sind längst vorbei, Özil ist bei Real ganz klar der Regisseur mit den besten und meißten Torvorlagen (Ronaldo bedankt sich…), da kommen Sie jetzt mit Kaka (kopfschüttel)!?

    Warum zollen Sie den Spaniern jetzt nicht zu, daß sie viel besser sind als die Italiener? Seit wann trainiert in Madrid und Barca ein Italiener?

    Und was soll jetzt der Terim hier? Hab ich geprahlt, daß der türk. Fussball jetzt international eine überragende Rolle spielt!?
    In Istanbul haben zumeißt deutsche Trainer Impulse gesetzt!
    Jetzt von Özil auf Terim zu schliessen scheint mir doch sehr eine engstirnige Denke zu sein…

  81. lieber yilmaz: gehen sie mal auf die seite von uhupardo oder anderen hardcore-realfans, da lesen sie kritisches zur diva özil, der immer noch ein talent ist- oder wollen sie ihn jetzt schon auf die stufe von xavi, iniesta, pirlo etc. setzen? ich habe nie geleugnet, dass die spanier verdient europameister wurden, vor dem rest muss italien keine angst haben, 11 gegen 11 wäre auch nicht so klar ausgegangen! was haben sie mit real und barca? dies sind zwei große clubs, aber es gibt nicht nur die! in england, russland, china, frankreich werden italiener hoch gehandelt. auch die russische nati überlegt gerade eunen italiener zu verpflichten! die weltklasse von spielern misst man an titeln- ein kaka führte milan zweimal ins cl-finale, mal sehen ob ein özil dies auch bringt, dann bin ich hier der erste, der ihn als weltklasse adelte! noch etwas, sie reden davon, die titel der vergangenheit sind geschichte und unwert, ich sage, die europäische geschichte ist auch sportgeschichte, diese lassen wir europäer und hoffentlich nicht herunterreden zugunsten einer multi-kulti-oneworld ohne sinn für tradition, ehre, gefühl und dem auftrag, diesem erbe verpflichtet zu sein!übrigens, machen sie sich keine sorgen, auch der jürgen weiß, dass mit spanier kulturelll nach eigenem bekunden viel näher stehen als orientalen etc. wer italiener als prahlerisch im sinne , die singen ja die hymne darstellt, sollte vielleicht auch die besondere hingabe der eigenen leute zum prahlerischen umgang mit nationalen symbolen betrachten- hier soll aber kein streit entstehen!

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