COMPACT 3/2012 ist da: „Liebesgrüße aus Moskau“

Schwerpunkt Russland, Deutsch-Russische Beziehungen, China-Iran-USA, Syrien … und Karl May

Püntlich zum Erscheinen der März-Ausgabe von COMPACT-Magazin (Titelstory: „Wer hat Angst vorm bösen Putin?“) melden die Agenturen einen vereitelten Mordversuch an Putin …

Hier erstmal ein Auszug aus meinem Editorial. Darunter folgt das Inhaltsverzeichnis. Und nicht vergessen: Am kommenden Donnerstag 1. März (wenn das Heft am Kiosk ist, nur Abonnenten haben es heute schon…) macht COMPACT die Heft-Premiere unter dem Titel „Wer hat Angst vorm bösen Putin?“ mit Viktor Timtschenko (Autor eines neues Buches über den Liebling des Westens, Chodorkowskij) zu den anstehenden Präsidentschaftswahlen, der Gefahr einer orangen Revolution und zum deutsch-russischen Verhältnis: Berlin-Mitte, Viethaus, Leipziger Straße54; Beginn 19 Uhr.

COMPACT 3/2012 – Editorial von Jürgen Elsässer

Liebesgrüße aus Moskau

Sein Name ist Putin, Wladimir Putin. Er lebt nur drei Mal: Zuerst als Präsident, dann als Premier, künftig wieder als Präsident. Er hat die Lizenz zum Töten. Er jagt Dr. No über den Atlantik. Er hat Goldfinger in Sibirien eingesperrt. Wenn er auf einen Ganoven trifft, wird der geschüttelt, nicht gerührt.

Alles übertrieben? Die Optik stimmt in jedem Fall: Putin sieht aus wie ein eineiiger Zwillingsbruder von Daniel Craig, dem aktuellen James Bond. Beide haben die eisigen Augen eines sibirischen Schlittenhundes. Wenn sie oben ohne posieren, würde sogar eine orthodoxe Nonne das Klosterfenster eintreten. Agent 007 mit Magnum, Genosse 001 mit Kalschnikow – wer soll das unterscheiden? Der eine ist vom MI6 und schlürft Wodka-Martini , der andere vom KGB und verzichtet auf das Suffix – das ist nicht dasselbe, aber ähnlich hochprozentig.

Der Petersburger soll seine ganz eigene Rolle bei der Wiedervereinigung gespielt haben. Als KGB-Resident in Dresden ab 1985 muss er Kenntnis gehabt haben über die Operation Lutsch, mit der die Sowjets Erich Honecker beseitigen und durch eine Art ostdeutschen Michail Gorbatschow ersetzen wollten. Das Ganze ist freilich außer Kontrolle geraten, statt DDR-Perestroika kam die Wiedervereinigung heraus, und Russland verlor nicht nur die DDR, sondern auch die UdSSR. Bis heute wird gerätselt, ob dieses Tabula Rasa nicht im Sinne zumindest einiger KPdSU- und KGB-Kader gewesen sein könnte, die den unnützen Ballast loswerden wollten. Das mag am ehesten auf Gorbi selbst zutreffen. Daran schließt sich die Preisfrage an: Stand Putin damals auf dessen Seite und war einer der Geburtshelfer der deutschen Einheit?

Unabhängig davon zeigt das Beispiel Lutsch, was auch in den Bond-Filmen immer wieder in Szene gesetzt wurde: Die Fronten des Kalten Krieges verliefen nicht immer entlang der Linie NATO gegen Warschauer Pakt. Auf beiden Seiten gab es einerseits Verbrecher und andererseits Leute, mit denen man auskommen konnte. General Anatol Gogol war als KGB-Chef eigentlich Bonds Gegenspieler, aber beide begegneten sich mit Hochachtung und blieben immer fair.  Bisweilen kam es sogar zu einer direkten Zusammenarbeit. Wenn der Weltfrieden gegen Mega-Schurken verteidigt werden musste, die jenseits der Blöcke und Ideologien standen, bekam Bond postwendend Liebesgrüße aus Moskau. Der Spion, der aus der Kälte kam und dem Briten trotzdem das Bettchen wärmte, war in der Regel eine Spionin im Auftrag des Zentralkomitees.

(…)

Am Ende ist gut möglich, dass ein anderer Bond Putin die Schau stiehlt: Der echte nämlich, der erste, Sean Connery. Die sinnlose Brutalität, die Hollywood den neuen Folgen mit Daniel Craig beigefügt hat, hatte der Schotte nie nötig. Bei ihm spritzte nicht das Blut, sondern der Champagner. Seine Männlichkeit war nicht aus Stahl und Kokain, sondern aus Muskeln und Scotch. Seine Gegner besiegte er mit einem Lächeln, die Frauen verfielen seinen Grübchen. Wenn Schottland 2017 seine Unabhängigkeit proklamiert und damit nach 400  Jahren das englische Joch abschüttelt, könnte der Mann mit dem beeindruckenden Brusthaar in der ersten Reihe stehen. Seit langem kämpft er für die Selbstbestimmung seiner Heimat.

Man stelle sich Connery als Botschafter Edinburghs beim Antrittsbesuch im Kreml vor. Die Queen würde in den Teppich beißen. Die BP-Gangster könnten einpacken – das Nordseeöl gehört nämlich zumeist den Schotten. Und was würde Moneypenny dazu sagen? (Vollständig nur in der Printausgabe von COMPACT-Magazin 3/2012 – kann man hier bestellen).

Hier das Inhaltsverzeichnis der neuen COMPACT-Ausgabe. Abonnieren (portofrei! mit Buch- oder DVD-Geschenk!) kann man hier:

Titelthemen

Wer hat Angst vorm bösen Putin?
Orange Revolution in Moskau

Euro-Crash
Sind wir Deutschen wieder schuld?

Syrien
Russland sagt Njet

Iran
China trotzt den USA

Karl May
Der Friedenskämpfer

POLITIK

Iran: China trotzt den USA.
Von Pepe Escobar

Syrien: Russland sagt Njet.
Von Andrea Ricci

Syrien: «Ereignisse gröblichst
übertrieben».
O-Ton der Arabischen Liga

Aleppo (Syrien): Bomben in der 1001. Nacht
Von Karel Meissner

Euro-Crash – Sind wir
Deutschen wieder schuld?
Von Wilhelm Hankel

Ungarn: Rechter Premier, linke Politik.
Von Raphael-Maria Grünwald

Die „Facharbeiter-Lücke“: Lügen mit und ohne Zahlen.
Von Stephan Haube

«Die Geld-Mafia stranguliert die
Völker».
Interview mit Ernst Prost, Eigentümer von Liqui Moly

SCHWERPUNKT Russland

Liebesgrüße aus Moskau
Editorial von Jürgen Elsässer

Vier gegen Putin.
Von Alexander Rahr

Orange Revolution in Moskau.
Von Jefim Shvarts

Der Fall Michail Chodorkowskij.
Von Viktor Timtschenko

Kosovo: Szenen slawischer
Freundschaft.
Von Wolf Oschlies

Der Geist von Rapallo.
Von Rolf Stolz

Die «Stalin-Note» – eine
vertane Chance.
Von Klaus Höpcke

LEBEN

Staat und Sittlichkeit.
Von Georg-Berndt Oschatz

Karl May: Der gute Mensch von Radebeul.
Von Bernhard Liebeneiner

Tempelritter: Für Gottes Lohn und Teufels
Geld?
Von Jan von Flocken

Comics.
Von animue & Niki Vogt

14 Kommentare zu „COMPACT 3/2012 ist da: „Liebesgrüße aus Moskau“

  1. Tolle Artikel ! Nur mein sibirischer Husky Fjurik hat braune Augen. Die sprichwörtlich “ eisigen “ hat normalerweise die alaskische Ausgabe der Schlittenhunde.

  2. „Püntlich zum Erscheinen der März-Ausgabe von COMPACT-Magazin (Titelstory: “Wer hat Angst vorm bösen Putin?”) melden die Agenturen einen vereitelten Mordversuch an Putin …“
    Und das wird sofort geglaubt

    ((Auf diesem blog können nur COMPACT-Abonnenten kommentieren. Bitte lassen Sie sich freischalten unter elsaesser@compact-magazin.com))

  3. Das neue Heft ist wirklich interessant ; ich habe es sofort durchgelesen und kann es nur empfehlen.

    Mit freundlichen Grüßen

  4. Introduction by JE as witty and on the point as ever. And a good mix of interesting articles.
    But where is Russia in the european mainstream media? Mostly bad news. Mostly manipulated by those double standard human rights watchers who never have shouldered any responsible office nor will in the future, because they lack any competence for the job.

    To keep close contact with Russia, to entertain a continous dialogue based on mutual respect, to share certain positions (cf in the Middle East), would vastly benefit european interests and make the US less arrogant than now.

  5. Nun mal keinen romantischen Erlösungskult mit Putin.
    Der ist der Mann für eine ganz eigene Agenda, und es ist keineswegs klar, ob diese dem Nutzen des Deutschen Volkes, bzw., der brd, dienlich sein kann. Er läßt sich so leicht nicht in die Karten sehen.

    Klar scheint nur, daß Gegenspieler von Putin und erst recht die Oligarchen, ganz zu schweigen von den „Orangen“, bestimmt das größere Übel wären. Wir Unabhängigen würden uns natürlich wünschen, daß eine Hinwendung zu Putins Rußland uns von der Bedrückung durch „den Westen“ und der Finanzoligarchie retten könnte.
    Das wäre dann eine wirkliche Befreiung.

    Aber ein deutsches Staatsgebilde (etwa die brd) wäre nur dann ein akzeptabler Partner für Rußland, wenn es zu unabhängiger Politik fähig wäre. Und es kann sich ohnehin nicht hinwenden, nirgendwohin, solange es nicht souverän ist, das heißt eigenbestimmt, selbstherrlich. Da muß man dem Schräuble schon zustimmen: seit Juni 1945 hat es keinen souveränen deutschen Staat mehr gegeben.
    Wenn also einmal eine Zusammenarbeit mit Rußland möglich ist, müßte der deutsche Souverän schon noch gut überlegen, was er denn will, und wo und in welcher Form ein Eingehen auf russische Wünsche tunlich ist.

  6. Russland hat seine Eloka Station in Jabal al Harrah aufgerüstet und mit eigenem Personal verstärkt.Damit wird Syrien und dem Iran ein wichtiger Vorteil verschafft was dass Führen von überraschenden Luftschlägen betrifft.Die Admiral Kutznetsov war eben nicht nur zu einem Freundschaftsbesuch da.Neben den Yakonts sollen auch S-300 SAM Systeme an die Syrer geliefert worden sein.
    Der versuchte Anschlag auf Putin passt da gut ins Bild.Mit der Unterstützung durch Russland steht und fällt die ganze Unternehmung.

  7. Das wird interessant: SPIEGEL, FOCUS, FAZ, SZ, NZZ, taz–keiner hat bisher über Airseabattle berichtet.Auch COMPACT nicht. Die Dokumente liegen offen rum und die Internas kommen demnächst und keiner veröffentlicht sie–das ist schon mehr als seltsam!!!

  8. AIR-Sea-Battle ?

    Mußte ich auch erst ixquicken.
    Angeblich ein Denkspiel offenbar unterbeschäftigter US-Strategen über eine kombinierte Kriegführung gegen China, -und jetzt kommt’s- im Jahre 2028!

    Nojo…!
    Bis dahin.
    Bis dahin haben wir drei große Immigrantenparteien im „brd-Bundestag“ (wenn’s den dann noch gibt), die Scharia statt der verkommenen brd-Justiz, das Freitagsgebet statt §130 und einen türkischen Emir, so heißt dann der Kanzler. Und der Sitz der vormals EU ist von Brüssel nach Jerusalem verlegt, in die Nähe des Sitzes der UNO.

  9. 2028–so ein Quatsch. Dass das kein Denkspiel ist, beweist die Tatsache, dass das US-Militär im November 2011 eine Airseabattle Office etabliert hat, die jetzt die internen Pläne schnell und zielstrebig umsetzen soll. Es ist wirklich bezeichnend, wie wenig Beachtung dem Airseabattle von Medien und ansonsten kritischen Menschen gezollt wird.

  10. Und auch nochmals auf den Putinartikel zurückzukommen: Es ist bezeichnend, dass Russland nicht in den Kriegsplänen von Airseabattle vorkommt. Das hat damit zu tun, dass Putin sich Atomwaffen, nationale Souveränität über strategische Industrien , Rohstoffe und Finanzmärkte, sowie eine Aufrüstung gegen die NATO vorbehält.Da traut man sich lieber nicht dran!!!Bei China und dem Iran hingegen schon!!!

  11. Eine andere ketzerische Frage: Was würde passieren, wenn sich China wie Russland nicht nur 20 nukleare Interkontinentalrakten zulegt, sondern 1000 mit russichem Potential von ca. 6000 Sprengköpfen. Eine Chinahysterie in den USA, aber eben ebensoschnell wäre Airseabattle gestorben. Es ist schon bezeichnend wie militärisch defensiv China eigentlich ist angesichts seiner wirtschaftlichen Potentiale.

  12. @Jakobiner: Möchte hier nochmal Gerald Celente, US-Trendforscher, zitieren: „China’s business is business, America’s
    business is war.“
    (Sie haben einen beneidenswert guten „Künstlernamen“;
    ich habe vor einiger Zeit Jules Michelets großes Werk über die Frz. Rev. gelesen.)

  13. @ Dr. G. Kümel
    „Bis dahin haben wir drei große Immigrantenparteien im “brd-Bundestag” (wenn’s den dann noch gibt), die Scharia statt der verkommenen brd-Justiz, das Freitagsgebet statt §130 und einen türkischen Emir, so heißt dann der Kanzler. Und der Sitz der vormals EU ist von Brüssel nach Jerusalem verlegt, in die Nähe des Sitzes der UNO.“

    Nun ja, wollen wir das alles nicht so schwarz malen, mir wäre ein Bundeskanzler Elsässer viel lieber als ein türk. Emir 🙂 .
    Zudem sieht man auch aktuell, wie schwer es ein adoptierter deutsch-asiate Phillip Rösler in der politischen Landschaft und Öffentlichkeit hat…, da wird sich in Zukunft nix ändern, keine Panik, vielleicht gibt es hier und da einige Abgeordnete mit Immigrantenhintergrund, aber die Schlüsselpositionen in der Regierung und im Parlament wird immer von Germanski gestellt werden.
    Und mit dem Freitagsgebet ist das auch so eine Sache, da gehen die meissten doch vielleicht zweimal im Jahr hin, bei Ramaden und dem Opferfest, als wenn alle Moslems tief religiös wären und jeden Freitag in die Moschee gehen, eine übertriebene Darstellung der Realität.

    Der Sitz der UNO bleibt bestimmt weiterhin in NY, aber da haben Sie schon Recht daß die aus Tel Aviv gesteuert wird.

  14. „Germanski“, das ist ein netter Name von brd-Funktionären, die nicht das Interesse des Deutschen Volkes zum Ziel ihrer Politik machen. Und wenn die Immigranten dann die Mehrheit gegen die Einheimischen stellen (2028? 2050?) und den vergreisten Restdeutschen ein Herer von arbeitslosen Schulabbrechern aus den Slums gegenübersteht, da wird manches anders, als wir das heute wollen.

    In diesen Tagen ist die gigantische Jahresversammlung der AIPC. Alle Präsidentschaftskandidaten müssen dort antanzen und ihre bedingungslose Unterstützung Israels (nicht etwa der USA) kundtun. Und alle tun es brav und ausdrucksstark. Einer sagte, ein Palästinensisches Volk sei eine bloße Erfindung.
    Ron Paul war nicht eingeladen.

    Aber über die Kandidatur von JE sollten wir nachdenken.

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