Der Euro hat Deutschland bisher 2,5 Billionen gekostet

Auszug aus der aktuellen Ausgabe von COMPACT-Magazin

COMPACT – das unabhängige Monatsmagazin. Die Ausgabe 7/2011 ist seit einer Woche am Kiosk. Sie kann hier bestellt oder am besten gleich abonniert werden. Die Nr. 1 und 5/2011 sind ausverkauft.

Hier der Auszug aus der aktuellen Nummer, Christian Weilmeier über „Ein Fass ohne Boden“

Ex-Thyssen-Chef Dieter Spethmann macht eine Rechnung  auf und bezeichnet den Euro gleich als „Super-Gau“ für Deutschland. Der Wiederaufbau in Japan nach Tsunami und Fukushima soll 400 Milliarden Euro kosten. Der Euro habe Deutschland aber seit dessen Einführung, so rechnet es Spethmann vor, 2.500 Milliarden Euro gekostet, mehr als fünf Mal so viel.

Die Berechnungen Spethmanns sind bestechend. Er beginnt mit der formellen Einführung des Euro 1999 und zählt alle finanziellen Nachteile zusammen, die Deutschland seither erlitten hat. Die Haftungssumme aller Euro-Rettungspakete seit Sommer 2010 belaufe sich auf 1.542 Milliarden Euro, auf Deutschland entfielen 391 Milliarden Euro. Dazu komme aber laut Spethmann noch der „Mehrzins, den die deutschen Kreditnehmer deshalb zahlen müssen, weil die früheren Weichwährungsländer seit Euro-Einführung weniger zahlen“. Früher zahlten z.B. die Südländer hohe Zinsen für ihre Schwachwährungen. Seit der Euro-Einführung profitieren sie Jahr für Jahr von einem wesentlich geringeren Zinssatz, für den besonders Deutschland mit seiner Wirtschaftskraft gerade steht. Das ist nichts anderes als eine Subvention. Italien erspare sich dadurch fast 70 Milliarden Euro Zinszahlungen pro Jahr. Die Deutschen hingegen zahlten höhere Zinsen als zu D-Mark-Zeiten, durchschnittliche zwei Prozent im Jahr. Alle Deutschen würden dafür mit jährlich 100 Milliarden Euro zusätzlich zur Kassen gebeten.

Und so rechnet Spethmann weiter alle gern verschwiegenen Faktoren zusammen, bis er auf die erwähnte Gesamtzahl von unfassbaren 2,5 Billionen Euro Verlusten für Deutschland kommt.

(Weiterlesen in der Printausgabe von COMPACT)

19 Kommentare zu „Der Euro hat Deutschland bisher 2,5 Billionen gekostet

  1. Der Euro ist ein Werkzeug der Hochfinanz zur Ausbeutung der Menschn in Europ, insbesondere Deutschland als starke Industrienation! Und es ist eine riesige Umverteilungsmaschine, die im Endeffekt alles dem internationalen Finanzkapital zutreibt! Es ist wirklich einfach unglaublich!

  2. Offtopic:

    Nun, in der Weltwoche vom 14.7., hat Ihnen Broder also tuechtig eingeschenkt, und leider genau so, wie ich es erwartet hatte. Wobei: diese seine Infamie hat mich dann doch noch ueberrascht. Dass er – ohne Namen herauszustellen, also ohne Werbung fuer den Feind zu machen – Sie, Compact und jeden, der nach den CIA-Kontakten Osamas zu fragen wagt, auf eine Stufe mit Holocaust-Leugnern stellt, sollte auch dem letzten charming Prinzen deutlich machen, dass da kein investigativer Journalist schreibt, kein glaenzender Rhetor und kein brilianter Intellektueller, sondern ein gewoehnlicher und kaeuflicher Agitator. Immerhin wissen wir jetzt, was wir als Ergebnis seiner Safari zu erwarten habe…

  3. > Der Wiederaufbau in Japan nach Tsunami und Fukushima soll 400 Milliarden Euro kosten.

    And the source of such magnitudo 9+ idiocy–400 Milliarden Euro!!?, good luck–should be? (I am interested on it; it’s not clear for me if it’s *Ex-Thyssen-Chef Dieter Spethmann* himself.)

  4. Zitiert nach achse d. guten:

    Henryk M. Broder 14.07.2011 09:27

    Absinth und ARD
    Das Regens­burger Landgericht hat letzten Montag den britischen Bischof Richard Williamson wegen der Leugnung des Holocaust in Abwesenheit zu ­einer Geldstrafe von 6500 Euro verurteilt. Williamson hatte 2008 in einem Interview mit dem schwedischen Fernsehen, das in Regensburg geführt wurde, die Zahl der Holocaust-Opfer als «übertrieben» bezeichnet und die Existenz von Gaskammern in Frage gestellt. Williamson gehört der Spezies der «alten Revisionisten» an, einer aussterbenden Gattung. Wer heute in Deutschland behauptet, den ­Holocaust habe es nicht gegeben, er sei ­eine Erfindung der jüdischen (bzw. zionistischen) «Lobby», macht sich nur noch lächerlich.

    Das bedeutet nicht, dass der historische Revisionismus an sich tot ist. So wie sich der gute alte Antisemitismus als Antizionismus maskiert, so hat sich auch der Revisionismus ein neues Outfit verpasst. Ging es ihm früher darum, die Nichtexistenz von Gaskammern zu beweisen, um Deutschland von der Anklage des Völkermords freizusprechen, so tritt er heute zur Ehrenrettung von Mohammed Atta und Osama Bin Laden an. 9/11, sagen die neuen Revisionisten, sei nicht das Werk islamischer Fanatiker, sondern der US-Geheimdienste gewesen, um die «Besetzung» Afghanistans und den «Überfall» auf den Irak zu rechtfertigen.

    Je länger 9/11 zurückliegt, umso beliebter werden solche Konstrukte. Zum zehnten Jahrestag von 9/11 kommt über ein Dutzend neuer Bücher auf den Markt, deren Verfasser von derselben Idee besessen sind: Es war die CIA! Oder der Mossad! Oder die CIA und der Mossad. Auf keinen Fall aber Mohammed Atta und seine Gang. Letzten Sonntag wurde im Kulturmagazin «Titel, Thesen, Temperamente» der ARD ­eines dieser Bücher vorgestellt. Resümee: «Die Regierung der USA verschweigt bis heute, wie und wer die Anschläge vom 11. 9. geplant und ausgeführt hat.» Der Autor hat sich als Fachmann für den Anbau und die Nutzung von Cannabis einen Namen gemacht, ein Buch über die Geschichte des Absinths herausgegeben und einen Roman über 9/11 geschrieben. Genau der richtige Mann, um in einem Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens «unangenehme Fragen» zu stellen und sie sogleich zu beantworten.

    C: Weltwoche 14.7.11

  5. Nicht nur die Deutschen werden derart gemolken, sondern auch die anderen EU-Länder. Als Bürger in Griechenland oder Irland ist man doch genauso übel dran, wenn nicht noch schlimmer. Dass Italien angeblich durch den Euro so gut dran ist, das zweifle ich auch mal ganz stark an. Ein ehemaliger flüchtiger Bekannter, der Italiener ist, arbeitete noch vor 5 Jahren als Fernfahrer und fuhr auch manchmal mit seinem Lkw nach Italien. Schon damals erzählte er mir, dass die meisten Leuten dort, die Schnauze voll vom Euro hätten, weil es ihnen seit der Währungseinführung schlechter erging, als vorher. Vor zwei Jahren machte ich einige Tage mit einem portugisieschen Bekannten in Portugal Urlaub. Dort besuchte mein Bekannter auch einige seiner Verwandten. Auch die Verwandten erzählten, dass es ihnen vor der Euroeinführung erheblich besser ging.

    Ich stimme Sozialist daher zu. Der Euro hat nur einigen ganz wenigen mächtigen und reichen Leuten genutzt. Der Rest wurde ausgepresst wie eine Zitrone. Es spielt doch keine Rolle mehr, ob der Ausgepresste nun aus Deutschland, Italien, Finnland, Österreich oder sonst wo herkommt.

    Nigel Farage hat doch schon Klartext geredet und zwar nicht nur für die Briten, sondern für alle EU-Völker.

  6. Der Broder-Weltwoche-Artikel ist wohl länger. Per Abo kann man dort den ganzen Text lesen. Also ab zum Kiosk und die Druckversion kaufen.

  7. ..und das läßt sich Deutschland gefallen. Die Deutschen scheinen zur Schlachtung bereit zu sein!!!?

    Widerstand ist Pflicht!

  8. Wahrscheinlich ist solche Art von infamen Texten zu verfassen, für eine bestimmte Spezies von Lohnschreibern, die einzige Möglichkeit sich als kleiner Mann auch mal ganz gross zu fühlen.
    Der faire und offene Schlagabtausch im Ring ist solchen Charakteren wesensfremd.
    Der beste Beweis ist das Video der Veranstaltung selber.
    Lieber Unterstellungen, der Versuch aufs Glatteis zu führen und ein verstohlener Griff zur Zeitung, wenns vermutlich keiner merkt. Der Kleptomane läßt grüßen.
    Alles beste Voraussetzungen für einen Stammplatz bei den Mainstream Medien.

    Was soll man aber von einem Staat halten der auf solche
    Schreiberlinge angewiesen ist?
    Alle Menschen mit klarem Verstand und einem Funken Ehrgefühl widert das doch einfach nur noch an – und das ist gut so.

    Was Ehrlichkeit angeht noch ein entwaffnender Link mit Norbert Walther:
    Gefragt nach der Rechtmässigkeit des Euro-Rettungsschirmes, eine ehrliche Antwort – getreu dem Motto legal, illegal, scheissegal.

    http://www.n-tv.de/mediathek/sendungen/walterswoche/Es-gibt-keinen-Koenigsweg-article3286506.html

  9. Siegmar Gabriel hat ja jetzt auch die Aufgabe der Bundeswehr in einer Ansprache vor Bundeswehroffizieren gefordert.
    Thilo hatte mit allem recht

  10. @klaus

    Ja, stimmt, der Gabriel mit seinem Traum von einer „Euroarmee“. Klaro, dann bekommen wir sicherlich in „Krisenzeiten“ (also wenn das Volk gegen die unmenschlichen Maßnahmen der Regierung berechtigterweise rebelliert!) ausländische EU-Truppen zur Niederschlagung von Unruhen. Und in der „EU-Verfassung“ bzw. dem „EU-Vertrag von Lissabon“ gibt es ja auch notfalls die Möglichkeit in Notstandszeiten oder ähnlichem, auch auf Demonstranten zu schießen! Schließlich sind das ja dann „Aufständisch“ und keine Bürger mehr!

    Immer weiter so! Willkommen in der „schönen neuen Welt“!!!

  11. Dimitris:
    ich weiß wirklich nicht was sie dem broder da unterstellen. gegen JE gehts ja garnicht. iss auch egal, sie wollen das halt so.

  12. Kümel: Bei Herrhausen ging es aber nicht um den Euro, sondern um Schuldenerlass für 3.Welt-Staaten, bei Rohwedder um die Frage der Treuhand, Skalpierung der DDR-Industrie.

  13. @Jürgen Elsässer

    Herrhausen hatte sich mit fast der gesamten internationalen Finanzelite angelegt. Schon bevor offiziell klar wurde, dass der komunistische Ostblock endgültig zusammenbrechen wird, deutete Herrhausen davor schon an, dass womöglich westliche Konzerne in die Ostblockländer wie die Heuschrecken dort reinfallen werden und warnte vor solchen Gefahren.

    Ob Herrhausen tatsächlich auch gegen den Euro vorangehen wollte, läßt sich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, aber ich finde Dr. Kümels These gar nicht mal so abwegig. Die ersten Planungen einer europäischen Währung, welche den Handel zwischen den EG-Mitgliedsländern „erleichtern“ sollte, entstanden schon 1970.
    1988 erfolgten die ersten Vorbereitungen zur Schaffung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion.

    Es würde mich sehr wundern, wenn Herrhausen, der damals einer der mächtigsten Männer in Deutschland und in innerhalb des EG-Raums war, nichts von der Schaffung einer Gemeinschaftswährung, mit samt ihrer voraussichtlichen Folgen, geahnt oder gewußt hätte. Die größten Feinde hatte Herrhausen vor seinem Tod in den eigenen Reihen gehabt, weil er damals schon den Braten gerochen hatte und versuchte dagegen zu steuern. Er hatte ja auch über die große Macht der großen Banken gesprochen, was viele Banker überhaupt nicht in den Kram reinpaßte, dass er sowas offen aussprach. Ich würde mich auch nicht wundern, wenn er damals schon geahnt hatte, dass es bald wieder eine Weltwirtschaftskrise, wie schon 1929 geben werde. Komischerweise
    traute sich in der Zeit nach Herrhausens Tod bis zum Sommer 2007 niemand das Banken- und Finanzsystem öffentlich zu kritisieren und ernsthaft in Frage zu stellen. Warum wohl?!

  14. M.W.ist der Euro zu rd. 80 % an den Dollar gekoppelt und ihm damit sehr eng verbunden. Macht auch in der zeitgeistigen Entwicklung seit 1945 einigen Sinn…….

    Fallen und wertlos sein wird der Dollar in dem Moment, wo Staaten und Nationen, die Gläubiger des Dollars sind, den Daumen nach unten bewegen…und das sind m.W. China, mglw. auch Russland.

    Solange diese Staaten (und ihre „elitären“ Schniedel) die digitale Blasen- und Peter-Pan-Wirtschaft stützen, funktioniert sie auch real noch. Durch Glauben, nicht durch Wissen.

  15. juergenelsaesser:

    I have my serious doubts on „Ex-Thyssen-Chef,“ Dieter Spethmann, making his (provided he really did) „Rechnungen“ on Fukushima’s GAU: Japan’s (actually we still don’t know, fingers crossed) „Wiederaufbau,“ which will last for a VERY LONG time, will cost MUCH more than „400 Milliarden Euro“ — orders of magnitude (>= 10x, 100x?, …) more likely.

    Which makes comparing with „der Euro habe Deutschland […] 2.500 Milliarden Euro gekostet, mehr als fünf Mal so viel“ not the smartest analogy to have picked out.

    By the way: of which „Deutschland“ is [good luck]
    „Ex-Thyssen-Chef“ talking? I mean, quick read here:

    [T]he rancorous debate over the debt BELIES A FUNDAMENTAL TRUTH of our economy — that it is run for the few at the expense of the many, that our entire government has been turned into a machine which takes the wealth of a mass of [roy: replace with the population of your choice] Americans and accelerates it into the hands of the few. Let me give you some examples.^1 Etc. [Emphasis added]

    Let me suggest a *better* estimate to quote, or compare with when talking of „Deutschland“ as seen by, noblesse oblige, the likes of „Ex-Thyssen-Chefs“:

    Un institut universitaire états-unien a évalué en détail le coût
    de la « guerre au terrorisme » pour les seuls USA. Il montre que la facture réelle est probablement trois fois plus élevée que celle votée par le Congrès et qu’elle joue un rôle central dans la crise financière que traverse le pays. Manlio Dinucci déplore que cette estimation ignore le coût de la guerre dans les pays qu’elle ravage.

    Quel est le coût économique de la « guerre à la terreur », que les États-Unis ont lancée il y a dix ans ? L’Institut d’études internationales de la Brown University (New York) l’a calculé [1]. L’invasion de l’Afghanistan en 2001 et de l’Irak en 2003, et l’extension successive des opérations militaires au Pakistan, comportent un coût d’environ 4 000 milliards de dollars.^2 Etc.

    Which is something that regards Germany too, can be extrapolated, and that would not force our „Ex-Thyssen-Chef“ to talk shit (meaning: on Fukushima he surely knows nothing).

    1.
    http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=KUC20110715&articleId=25652
    Debt Political Theater Diverts Attention While Americans’ Wealth Is Stolen
    by Rep. Dennis Kucinich, July 15, 2011

    2.
    http://www.voltairenet.org/Les-couts-de-la-Guerre-au
    Les coûts de la « Guerre au terrorisme »
    par Manlio Dinucci, 16 juillet 2011

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