Taz contra COMPACT-Magazin: Wir reagieren!

Eine juristische Warnung – und eine Einladung zum Fair Play

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Vorgestern berichtete ich auf diesem blog über die Suada in der Taz gegen mein in Kürze erscheinendes COMPACT-Magazin. Wir wurden, wie das so üblich ist, in die rechte Ecke gerückt, und Taz-Autor Roger Willemsen, der ebenfalls einen schönen Beitrag in COMPACT-Magazin veröffentlichen wird, wurde wahlweise der Komplizenschaft oder der Dummheit bezichtigt.

Nun haben wir – unabgesprochen – in zweierlei Weise reagiert. Das ergänzt sich, finde ich. Rote Fahne-Herausgeber Stephan Stein, dessen Beitrag man im COMPACT-Magazin unter der Überschrift „Die Sarrazin-Linke“ lesen können wird (zusammen mit dem großen sozialdemokratischen Historiker Hans Ulrich Wehler), hat einen Brief an die Taz-Chefredakton geschrieben, in dem er gegen die Verleumdung seiner Person juristische Schritte androht. Ich selbst fordere die Taz-Macher zum offenen Streitgespräch auf – wenn sie sich denn trauen … Beide Briefe im Wortlaut.

Monatsmagazin COMPACT / Chefredaktion

An

Tagszeitung Taz
Chefredakteurin Ines Pohl
Rudi-Dutschke-Str. 23
10969 Berlin

via Email


Sehr geehrte Frau Pohl,

in der  taz  vom 17.11. schrieb Ihr Autor Rene Martens findet unter der Überschrift  „Roger Willemsen schreibt für Compact – Mit Thilo und Eva in einem Blatt“ eine recht unfeine Suada gegen die in Kürze erscheinende Pilotausgabe unseres Monatsmagazins.

Um das Ganze positiv zu wenden: Offensichtich verfolgt die Taz das Erscheinen unserer Zeitschrift mit Interesse. Was läge da näher, als dass sich die Taz einer offenenen Diskusion stellt? Wir bieten Ihnen an, einen Ihrer Mitarbeiter – z.B. Rene Martens als Autor des fraglichen Artikels – auf das Podium unserer Premierenveranstaltung zu schicken. Zum Verkaufsstart von COMPACT-Magazin diskutieren wir am Montag, 6.12., ab 19.30 Uhr in einem Berliner Hotel über die Frage „Sarrazin – der nächste Bundeskanzler? Was eine neue Volkspartei erreichen könnte“. Bisher beteiligen sich Oliver Janich (Partei der Vernunft, ex-Mitarbeiter von Focus Money), Sulaiman Wilms (Chefredakteur Islamische Zeitung), Dieter Stein (Chefredakteur Junge Freiheit), Dee Ex (angefragt – „patriotische Rapperin“) und meine Wenigkeit an dem Panel. Sie sehen, wir sind pluralistisch! Ein Vertreter der Taz könnte der (von mir aus: die) sechste im Bunde sein.

Trauen Sie sich? Oder reden sie nur ÜBER uns, statt MIT uns?

Bitte geben Sie uns bis Freitag, 3. Dezember, Ihre Zusage bekannt, damit wir entsprechend disponieren können.

Vielen Dank, mit freundlichen Grüßen

Jürgen Elsässer (Chefredakteur COMPACT-Magazin)

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Die Rote Fahne
sozialistisches magazin
Stephan Steins
PO Box 1
10047 Berlin
http://Die-Rote-Fahne.eu

AN (übersandt durch eMail):

taz
Chefredakteurin Ines Pohl
Rudi-Dutschke-Str. 23
10969 Berlin

Aufforderung zur Veröffentlichung einer Gegendarstellung

Sehr geehrte Frau Pohl,

auf der Internet-Site ihrer Publikation taz (die tageszeitung) findet sich ein Artikel „Roger Willemsen schreibt für Compact – Mit Thilo und Eva in einem Blatt“ ihres Autors Rene Martens, datiert 17.11.2010.
In diesem Artikel wird u.a. folgende Behauptung aufgestellt:

„Die Kameraden, die er um sich versammelt hat, sind ähnlich sympathisch: Stephan Steins etwa preist in seiner eigenen Online-Zeitschrift „Die Rote Fahne“ den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß.“

Dazu stelle ich fest:

Diese Aussage ist falsch, böswillig und erfüllt den Tatbestand der üblen Nachrede nach § 186 StGB.
In der Roten Fahne gab und gibt es weder durch meine Person, noch andere Autorinnen und Autoren „Preisungen“ oder sonst irgendwie affirmative Artikel oder Aussagen zur Person Rudolf Heß und/oder dessen politischen Wirkens. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall.
Der Name Rudolf Heß taucht in der Roten Fahne allenfalls im Kontext historischer Forschung auf, da Heß eine Person der Zeitgeschichte ist.

Dass Ihr Haus sich nicht zu schade ist, noch unter BILD-Niveau ausgerechnet die traditionsreichste deutsche antifaschistische Publikation in derlei Weise zu diffamieren, wirft das Bemühen aller progressiven Kräfte und Kolleginnen und Kollegen um kritische Medienalternativen, jenseits des herrschenden Mainstream, um Jahre zurück. Damit meine ich vor allem auch den Schaden, welcher dem Projekt taz als alternativem Medium durch besagten Artikel zugefügt wurde.

Daher fordere ich Sie auf, umgehend diese Gegendarstellung entsprechend den Vorschriften der Landespressegesetze und des § 10 MDStV in der gleichen Schrift, Schriftgrösse und Gestaltung, sowie an gleicher Stelle wie der beanstandete Text zu veröffentlichen und im Inhaltsverzeichnis anzukündigen.
Diese Aufforderung gilt für sämtliche Ihrer Medien bzw. Formate, in welchen ggf. besagter Artikel ebenfalls erschienen ist.

Sollte mir Ihre rechtsverbindliche Zusage zur Veröffentlichung der Gegendarstellung, als auch die Veröffentlichung der Gegendarstellung selbst, nicht bis spätestens 22.11.2010 schriftlich vorliegen, werde ich gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Ausdrücklich behalte ich mir die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen vor, sowohl gegen Ihr Haus, als auch gegen die Person des Autors.

Ferner weise ich Sie darauf hin, dass ich für den Fall der Wiederholung dieser oder ähnlicher Aussagen in den Medien Ihres Hauses ebenfalls juristische, gerichtliche und strafrechtliche Schritte einleiten werde.

Berlin, den 18.11.2010
Mit freundlichen Grüssen

22 Kommentare zu „Taz contra COMPACT-Magazin: Wir reagieren!

  1. Werter Herr Elsässer, ich lese schon einige Zeit auf Ihrem Blog und möchte mich hiermit bei Ihnen und Ihren Mitstreitern für Ihren Einsatz bedanken. Ich bin zwar kein Sozialist, sondern in meiner christlichen Grundhaltung eher Konservativ, sprich näher an der CSU orientiert, aber ein Großteil Ihrer Themen sprechen mich doch sehr an. Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit bin ich jeden Tag mit der Situation meiner Mitbürger beschäftigt und komme immer mehr zum zweifeln an der momentanen Situation in Deutschland. Ich erlebe Menschen, die arbeiten möchten, aber keinen Job finden, Drückeberger und Menschen die das System ausnutzen, aber auch Menschen die vom System (AG) gnadenlos ausgenutzt werden, indem man in regulären 40 Stunden Jobs nur Stundenlöhne von 1,50 EUR zahlt. Ich war letztes Jahr am Nockerberg als Gauweiler mit Lafontaine aufgetreten ist und hier ist es mir eigentlich zu ersten Mal bewußt geworden, dass es doch Themen gibt die „Linke und Rechte“ vereinen könnte. Außerdem finden sich auch hier auf Ihrem Blog immer wieder Beiträge, die ich sehr lobenswert finde. Hier schreiben scheinbar Sozialisten, Konservative, Liberale, Christen und Muslima sehr ähnliche Beiträge, die auch meine Zustimmung finden. Klar gibt es nicht immer die 100%ige Übereinstimmung, aber es lohnt sich zu diskutieren. Wie können wir jedoch unseren Unmut in die richtige Strömung leiten? Hier bin ich mir noch nicht sicher, was es hier mit der Volksinitiative auf sich hat. Ich hoffe Sie haben Erfolg und können hier mit Ihren Publikation einen weiteren Kreis an erfolgsversprechenden Verbindungen herstellen. Gerade in Bayern, aber auch in Deutschland fehlt meiner Meinung nach wirklich ein patriotische Linke Partei, die man auch wählen kann, wenn man nicht gleichzeitig für Gender, CO2 Wahnsinn und Masseneinwanderung ist. Ich freue mich schon auf Ihre Zeitschrift und lassen Sie sich nicht unterkriegen.

    Viel Erfolg wünscht Alfons der Bajuware

    http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,641928,00.html

  2. In der taz-Redaktion wird man drüber lachen. Gerade der zweite Brief ist relativ peinlich. Wenn man mit Gesetzen argumentiert, sollte man diese auch kennen. Das ist bei Steins anscheinend nicht der Fall.

  3. Das mit der „Gerichtlichen Hilfe“ finde ich gut. Aber – dann auch machen. Sonst nützt die Drohung ja nichts…

    Hier ist ja geradezu ein Lehrbuchbeispiel, wie Leute behandelt werden, die nicht der Politisch Korrekten Meinung entsprechen. Ich finde das eigentlich eine Frechheit.

    Auf Freeman’s Blog stand mal ein Zitat von Napoleon:

    „Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche.
    Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie.
    Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer
    Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“ (Napoleon)

    Ich finde, dieser Satz gilt bis heute. Wenn ich durch diverse Internetforen streife, hat diese Aussage nachwievor Gültigkeit. Auf Leute, die aus der Reihe tanzen wird regelrecht eingehackt… Die wirklichen Probleme werden jedoch leider kaum bis gar nicht angegangen.

  4. meine anteilnahme und unterstützung gilt der roten fahne von steins ebenso wie der bewegung von jürgen elsässer – ICH will mal sehen, ob ich nicht doch viellicht zu der besagten podiumsdiskussion am 6. komme: es scheint spannend zu werden !

  5. „““Ich war letztes Jahr am Nockerberg als Gauweiler mit Lafontaine aufgetreten ist und hier ist es mir eigentlich zu ersten Mal bewußt geworden, dass es doch Themen gibt die „Linke und Rechte“ vereinen könnte.“

    „Alfons: Herzlich willkommen! Solche Menschen brauchen wir!“

    Ganz meine Meinung, da kann ich mich nur anschließen, obwohl ich kein „Konservativer“, sondern ein „traditionalistischer“, ganz und gar „ungrüner“, „unalternativer“ und „politisch unkorrekter“ demokratischer und auch „linksliberaler“ Sozialist bin 🙂
    Auch von mir ein „Willkommen“, Alfons.

  6. „Klar gibt es nicht immer die 100%ige Übereinstimmung, aber es lohnt sich zu diskutieren.“

    Die kann es nicht geben, und die muss es auch nicht geben. Diskutieren im Sinne von Meinungsaustausch lohnt sich immer, so lange man diskutiert, fliegen (noch) keine Steine, oder Schlimmeres.

  7. „die traditionsreichste deutsche antifaschistische Publikation“

    Bei aller liebe, mein gott, das ist dann doch wohl nur als größenwahn im klinischen sinne zu werten. Verf. meint es anscheinend tatsächlich ernst, wenn er die rf als legitimen
    erben der grandiosen rf der weimarer kpd halluziniert.

  8. Dem Medienmainstream und Ihren Mandataren muß wirklich unwohl sein.
    Steht doch schließlich nicht mehr auf dem Spiel als das vielleicht das bewährte – Teile und Herrsche- endlich durchbrochen wird, wenn man sich nicht mehr länger vorschreiben läßt wer sich mit wem, über welche Themen, unterhalten kann.
    Die Herrschenden aller Zeiten haben meist ein feines Näschen dafür, wer Ihnen wirklich gefährlich werden kann.
    Also weiter so Volksinitiative. Meine Unterstützung habt Ihr.

  9. Roland Basel schrieb:

    >….wenn man sich nicht mehr länger vorschreiben läßt wer sich mit wem, über welche Themen, unterhalten kann.>

    Ganau das ist auch mein Motiv, die Volksinitiative zu unterstützen.

    Solange das Volk (ob rechts oder links) nicht erkennt, daß es von den Herrschenden und den Systemmedien gegeneinander ausgespielt und aufeinander gehetzt wird, ist die Macht des Geldes, der Lüge und des Krieges ungebrochen.

    Die Terrorhysterie der Herrschenden zeigt, wie weit oben
    bei den Mächtigen die Angst vor einer neuen Aufklärung bereits angekommen ist.

  10. Und? Gab’s eine Gegendarstellung? Hätte mich angesichts des dämlich formulierten Texts auch gewundert. Eine Richtigstellung hätte die taz bringen sollen (oder hat sie?),
    zu der RF- Hess-Behauptung.
    Und hat er geklagt? Nein? Dachte ich mir.
    Ansonsten bin ich immerhin durch den Artikel eben auf diese Seite gestoßen. Weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Außer Werbung für das „Compact“-Magazin sehe ich nicht viel, und dessen Inhalte leider gar nicht.

  11. Die Zeit war reif für Compact!

    Wie bekämpft man ein unliebsames, politisch nicht korrektes
    Medium? Indem man es ignoriert, aus den Pressevertrieben
    verbannt und totschweigt!

    Die Systempresse wehrt sich mit allen Mitteln gegen die
    unliebsame Konkurrenz! Zumal die eigenen Erzeugnisse einer
    zutiefst verlogenen und fremdgesteuerten Journaille immer
    weniger gekauft werden und die Auflagen drastisch zurück
    gehen (Focus, Spiegel, Stern) , wie längst offenkundig ist.

    Die breite Öffentlichkeit scheint langsam zu erkennen, wie sie
    von den Medienzaren und deren Hintermännern aus Hochfinanz und Wirtschaft jahrzehntelang manipuliert wurde
    und verweigert sich mehr und mehr deren Lügenprodukten.

    Die alte Herrschaftsformel: DIVIDE ET IMPERA bekommt Risse
    und das ist gut so! Das Spiel mit der Polarisierung scheint
    langsam aber sicher zu Ende zu gehen. Der Parteienstaat ist
    am Ende und Deutschland beginnt wieder zu leben!

  12. Bin grade über einen Wikipedia-Artikel auf diesen Beitrag gestoßen und mich würde auch interessieren, ob die TAZ in irgendeiner Weise reagiert hat.
    Ob Herr Ulfkotte von Kopp auf den offenen Brief beantwortet hat,, wurde hier meines Wissens bislang ebenfalls nicht gepostet!

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