Explosion auf Krisen-Demo in Berlin

Provokateure diskreditieren berechtigten Protest. Von Jürgen Elsässer (Update 16.12 Uhr)

Die Linke hat an diesem Wochenende kein gutes Bild abgegeben. Obwohl die Bundesregierung durch ihre provokativen Sparbeschlüsse vom Wochenanfang alles getan hat, um den Protesten unter dem Motto „Wir zahlen nicht für Eure Krise“ Zulauf zu verschaffen, waren die Teilnehmerzahlen nicht höher als im letzten Jahr, eher niedriger. Die 45.000, die für beide Umzüge in Stuttgart und Berlin von den Veranstaltern als Summe angegeben wurden, sind jedenfalls übertrieben. In Berlin, so verschiedene Teilnehmer, die gezählt haben, sollen es 8.000 gewesen sein.

Berlin war überschattet von zwei Explosionen, die mehrere Polizisten verletzt haben, zwei davon schwer. Auf dem Video hört man den gewaltigen Rumms – das waren mehr als Feuerwerkskörper. Seltsamerweise, auch das sieht man, bleibt in der Folge erst mal alles ruhig. Der Lautsprecherwagen spielt Musik. Die Polizisten schlagen nicht los.

Auf der Site eines linken Fotografen sieht man, wie sich die Konfrontation aufbaut. Die Polizisten versuchen, den „antikapitalistischen Block“ in den Griff zu bekommen. Sie drängeln sich mit Körpereinsatz, aber ohne Gewalt zwischen die Reihen, ziehen angeblich ein Transparent raus. Schlagstöcke sind nicht zu sehen, nicht mal Helme tragen die Polizisten. Dann kommen die Explosionen. Empörend der Kommentar des linken Fotografen:

„mensch muß das nicht gut finden aber Fakt ist, es wäre nicht dazu gekommen, wenn die Bullerei sich nicht mit aller Gewalt in die Demo gequetscht hätte“.

Damit werden die Explosionen gerechtfertigt! Diese „Gegenwehr“ war jedenfalls unverhältnismäßig im Vergleich zu dem Polizeieinsatz, der keinesfalls „mit aller Gewalt“ vor sich ging. Zwar ist es nicht in Ordnung, wenn die Polizei sich zwischen die Reihen drängt. Aber vielleicht hatte die Polizei durch Kameraüberwachung auch Kenntnis davon, dass da ein gefährlicher Böller zusammengebastelt wird? Nach den Vorfällen am 1. Mai, wo es – meiner Erinnerung nach – ebenfalls eine größere Verletzung durch selbstgebaute Demonstrantenböller gab, musste die Polizei gewarnt sein, das kann man ihr nicht verdenken.

Damit soll ausdrücklich NICHT ausgeschlossen werden, dass die Polizei (bzw. eine geheimdienstliche Fraktion)  selbst Agents Provocateurs in die Demonstration eingeschleust hat, die dann diese Gewalttaten verübten. Auch dafür gibt es in Berlin viele Beispiele. Nur zeigt das Zitat des Fotografen, dass solche Provokateure gerade im linksradkale Flügel auf erhebliche Sympathien rechnen können – da gibt es offenbar Leute, die zündeln wollen.

Die Demonstrationsleitung hat alles getan, um die „Volksinitiative“ von der Teilname an der Demo abzuhalten. Was hat sie getan, um gefährliche Provokateure abzuhalten und/oder zu überwachen?

Muss man sich wundern, wenn die Masse der Bevölkerung keine Lust hat, sich an solchen Demonstrationen zu beteiligen?

Update: In einer erklärung des Demonstrationsbündnisses nach der Demo wird die Polizei wegen Gewalt kritisiert – aber kein Wort zu den beiden Explosionen, geschweige denn eine Entschuldigung, noch nicht einmal der Versuch, es auf Provokateure zu schieben. Das ist politisch verkommen!

59 Kommentare zu „Explosion auf Krisen-Demo in Berlin

  1. Schon klar: Das Potential dieser „Linken“ ist begrenzt.
    Dessen einziges Konzept darin besteht,
    ständig alles besser zu wissen und wer arrogant gegen die BRD-Untertanen auftritt, kann nicht Sympathie erwarten.

  2. Vermutlich unbeabsichtigt bzw. vorzeitig explodierte Polizeimunition.
    Erstaunlich, was die Polizei so alles mitführt bei der Begleitung regierungskritischer Demonstrationen.
    Bin gespannt, welche Verschwörungstheorie uns jetzt präsentiert wird – die Taliban, al Quaida oder ein vermummter Kommunist.
    Wann wird in Berlin der nächste Demonstrant erschossen werden? Blend- und Schockgranaten sind bloß der Anfang.

  3. Mich hat gewundert, dass aus der Masse heraus keine Anstalten getroffen wurden, um gegen diejenigen vorzugehen, die die Explosionen verursachten. Das Bewusstsein ist nicht vorhanden, dass solche Dinge absolut schädlich für die Sache sind, dass man ihnen deshalb auf der Stelle und mit aller Schärfe und Konsequenz begegnen und sogar in solchen Fällen die Polizei unterstützen muss, um die Leute, die dafür verantwortlich sind, dingfest zu machen, statt wegzusehen und dann noch gegen die Polizei zu brüllen.

    Es gibt zwei Möglichkeiten:

    1. Es waren bezahlte Polizeipovokateure;
    2. Es waren Provokateure aus den eigenen Reihen, aus den Reihen der Anarchisten (‚Antikapitalisten‘), die sich unter die Demonstranten gemischt haben.

    Da die Polizei jedoch relativ friedlich war, spricht wenig für die erste Alternative. Das ist meistens der Fall, wenn der Einsatz aggressiverer Natur ist. Dann setzt man von vorneherein auf Konfrontation und schleust auch Provokateure ein. Siehe Heiligendamm 2007.

    Man hat die terroristische PKK als Teilnehmerin akzeptiert, nicht aber die Volksinitiative (!). Das ist unglaublich! Die Macher befürchten, dass sie der fehlgeleiteten ‚Linken‘ langfristig das Wasser abgraben könnte. Der eigene Einfluss zählt mehr als die größtmöglichste Mobilisierung. Lieber im eigenen Saft schmoren und klein bleiben als eigene Fehler einzugestehen und auf andere zugehen, aber rote Fahnen schwingen!

    Was also deutlich wird:

    Man hat kein prinzipielles Verhältnis gegenüber anarchistischen und sogar terroristischen Gruppen, obwohl man genau weiß, dass sie die beste Gewähr dafür sind, dass sich bei deren Duldung große Teile der Bevölkerung abseits halten.

    Man muss dieser ‚Linken‘, die den Anarchismus, aber auch den Zionismus und den Antiislamismus in den eigenen Reihen duldet – weil das ja alles ‚Linke‘ sind, die zur Familie gehören – wirklich mit allen Mitteln den Kampf ansagen und versuchen, die guten Kräfte herüberzuziehen.

  4. Das ist nur ein Zeichen, dass diese Demos nichtsdestotrotz wichtig sind, denn sonst würde keiner zu solchen Maßnahmen greifen.
    Es gibt immer Trittbrettfahrer und Provokateure. Auf den linken Demos sind es die sog. „Autonomen“, in unseren von den Zionisten eingeschleuste Idioten, die antijüdische Parolen brüllen, die dann wiederum uns angelastet werden.

  5. @schnehen, noch dazu:
    „Mich hat gewundert, dass aus der Masse heraus keine Anstalten getroffen wurden, um gegen diejenigen vorzugehen, die die Explosionen verursachten. “

    Ja, das ist ein wichtiger Hinweis! Es muss von den Ordnungskräften rigoroser eingegriffen werden, wie es auf dem Quds-Tag auch passiert.

    Zum Thema PKK und VI haben wir ja schon genug gesagt, auch da: 100 % Zustimmung meinerseits! So gerät die ganze linke Möchtegern-Protestbewegung zur Heuchelei.

  6. Es heißt im Beitrag, „Die Polizisten versuchen, den „antikapitalistischen Block“ in den Griff zu bekommen“. Was soll das konkret bedeuten? Muß man derlei nicht weiter begründete Repression als gerechtfertigt ansehen? Weiter, „Sie drängeln sich mit Körpereinsatz, aber ohne Gewalt zwischen die Reihen …“ Das wiederum ist das bekannte Provozieren der Obrigkeit, wie wir das auch auf der Anti-Israel-Demo am Freitag letzte Woche auf dem Pariser Platz beobachten konnten.

    Was da irgendein „linker Fotograf“ geäußert hat, kann über diese Tatsachen nicht hinwegtäuschen und ich sehe keinen Grund, sich der Diktatur des Kapitals anzubiedern, mag die deutsche Linke auch alles andere als das Gelbe vom Ei sein.

    Und, der Polizeieinsatz ging „keinesfalls „mit aller Gewalt“ vor sich“? Da belegen die Bilder des Fotografen und die ersten Wortmeldungen von Teilnehmern aber etwas anderes.

    Am allerwahrscheinlichsten ist also, „dass die Polizei (bzw. eine geheimdienstliche Fraktion)“ für die Exlosionen verantwortlich ist, wie wir das von anderen Terroranschlägen kennen und zwar mit dem Ziel, sowohl den legitimen wie notwendigen Widerstand gegen die Diktatur, ob friedlich oder nicht, zu diskreditieren, ihre faschistoide Aushebelung sog. Bürgerrechte (z. B. Demonstrationsrecht, Meinungsfreiheit usw.) zu legitimieren.

    Leider baut der Artikel auf die These auf, daß die Explosionen von den Demonstranten ausging, und das mit dem dünnen „Beleg“, daß ein „linker Fotofraf“ das indirekt bestätigt hat. Wir sollten uns jedoch die soziale Frage und das Recht auf Widerstand gegen das Imperium nicht von linken Sektierern aus der Hand winden lassen, trotz aller Verärgerung des Ausschlußes der VI von dieser Kundgebung.

  7. Nolde: Falsch. Mein Artikel gibt den Demonstranten nicht die Schuld an der Explosion, sondern lässt die Schuldfrage offen. Kritisiert wi9rd nur das kaum verhohlene Verständnis für die Explosion, wie man sie beim „linken Fotografen“ lesen kann.

  8. @ schnehen: Also Anarchismus mit zionismus und Aniislamismus in einen Topf zu werfen ist nicht gerade eine sachliche Auseinandersetzung und eine grobe Beleidigung der Anarchisten. Auf diesem Niveau kommt nichts sinnvolles dabei raus.

  9. @Chris Sedlmair

    Zustimmung in Sachen „grobe Beleidigung der Anarchisten“.

    @JE

    Die Kritik an dem „linken Fotografen“ kann ich nachvollziehen, allerdings würde ich diese eher damit begründen, daß er indirekt die Schuld an den Explosionen den Demonstranten gibt.

    Mir ging es auch eher darum, daß der Eindruck entsteht, daß die Repression der staatlichen Organe irgendwie gerechtfertigt wäre, die „ohne Gewalt“ irgendetwas „in den Griff bekommen“ wollten.

  10. Im übrigen bin ich der Ansicht, daß das was am Umgang des Bündnisses mit der Volksinitiative falsch war, auch falsch wäre im Umgang mit Linksradikalen und Anarchisten.

  11. Hier ein Indymedia-Kommentar:

    Bullen lügen schwer!
    Infohappen 12.06.2010 – 22:27

    Augenzeugen: Wir waren in einigen Metern Entfernung. Wie auch auf dem Video zu sehen ist, sind keine Beamten zerfetzt oder durch die Luft geschleudert worden.

    Stattdessen sind diese weiter in Richtung des Lautsprecherwagens gestürmt und haben wahllos auf Demonstranten eingeprügelt. Es kam weder ein Krankenwagen, noch ein Rettungshubschrauber, noch wurde da irgendjemand reanimiert oder weggetragen. Es ist auf anderen Videos auch zu sehen, das Beamte um die Explosion herum noch nicht mal gestützt werden mussten.

    Aber in der Logik der Cops ist es ja schon eine schwere Körperverletzung, wenn man nen Pflaster brauch, weil man sich die Bullenstiefel falsch angezogen hat.

    Ich hoffe es gibt noch Anwälte, die bei Verstand sind – ich kenn keine – und ARD und Konsorten wegen Volksverhetzung anklagen oder zumindest eine Richtigstellung erzwingen. Es ist mehr als ekelhaft, ja abartig, wenn der grünen Schlägerbande nun auch noch erlaubt wird so extrem dreißt zu lügen – mal davon abgesehen, dass die momentan herrschende strukturelle Gewalt wohl mit hundertausenden an Bomben gleichzusetzen ist.

    Leute denkt doch mal nach – das eine Lightversion von „3 tote griechische Bankangestellte“ und soll die Menschen davon abhalten auf die Straße zu gehen. Gegen diese Darstellungen muss man massiv intervenieren.

    Es ist tatsächlich immer wieder verwunderlich, daß selbst kritische Menschen, die eigentlich wissen müßten, daß bei den herrschenden Medien erst einmal davon ausgegangen werden muß, daß sie lügen und die Wahrheit verdrehen, diesen vertrauen statt abzuwarten, was die weitere Berichterstattung und Recherche ergibt.

    Das einzige, was bis dato also zweifelsfrei über bleibt, daß ist wieder einmal die massive Repression der staatlichen Organe, die lediglich dazu da ist, etwas im Interesse ihrer Weisungsgeber „in den Griff zu bekommen“ – selbstverständlich nicht „ohne Gewalt“. Hier sind die maßgeblichen Provokateure zu suchen, die „berechtigten Protest diskreditieren“ wollen, wie es im Untertitel des Beitrages heißt.

  12. Nolde: So langsam werde ich sauer. Wenn Du schon denkst, mich durch Augenzeugenberichte von Indymedia korrigieren zu müssen, dann verweise wenigstens auf ALLE Augenzeugenberichte und nicht nur auf die, die Dir in den Kram passen. Den folgenden hast du nämlich „rein zufällig“ vergessen:

    aus. indyedia
    Egal ob Böller oder was ganz anderes
    dabei 13.06.2010 – 11:26
    Mir ist egal was das war, die Wirkung war in der Situation unkalkulierbar und hätte alle Umherstehenden ähnlich schwer, wie die Bullen verletzen können. Dass diese verletzt wurden und im Krankenhaus liegen, ist unbestritten und wer in der Umgebung stand, der konnte sehen, wie Stofffetzen von der Bullenuniform auf dem Boden lagen und mindestens ein Uniformierter von Kollegen weggetragen wurde. Unbestätigten Meldungen zufolge (radio 1), mussten den beiden Beamten Metallsplitter aus den Beinen entfernt werden.

    Radikal sein ist das eine, aber das Mittel heiligt nicht den Zweck. So sehr wie ich denke, dass es eine radikalisierung geben muss, das heißt für mich aber doch auch weiterhin: Radikale Aktionen müssen vermittelbar sein und angepasst an eine entsprechende Gesamtsituation – auch Gesamtgesellschaftlich. Was auch immer diese „Explosion“ ausgelöst hat, so etwas macht nur dann Sinn wenn es eine Situation gibt, wo es Spitz auf Knopf steht und wir tatsächlich eine Konfrontation haben, in der es nicht nur um eine Demo und Proteste im System geht, sondern klare Fronten gibt und etwas Neues tatsächlich Greifbar ist. (Und ich bin unentschieden, wie weit ich wann gehen würde, tendenziel abwägend und schon gar nicht auf Verletzungen oder gar Tötungen von Menschen aus! Die Verhältnismäßigkeit der Mittel und Schläue der Aktion in solchen und anderen Situationen unsererseits ist wichtig, alles andere macht Widerstand kapputt)!

  13. @Chris Sedlmair

    Autonome, die bei Demos herumrandalieren, sind eigentlich keine Anarchisten, sondern Provokateure und besorgen das Geschäft der Gegenseite. Das haben sie in Griechenland und das haben sie vor einem halben Jahr oder so in London vor der Bank of Scotland gemacht und hatten urplötzlich die Reporter von so ziemlich allen Mainstream-Zeitungen um sich herum knipsen. Und überall kamen die Bilder auf die erste Seite, um die mächtige Anti-G-20-Demo zu diskreditieren. Ich sehe keinen Unterschied zwischen einem Autonomen und einem Polizeispitzel, der das gegen Kohle macht. Und eben solche Gruppen werden von der Linken toleriert. Und deine Reaktion zeigt, dass du sie mit ‚zur Familie‘ zählst. Ich habe nichts gegen Anarchisten wie Erich Mühsam, die nie herumrandaliert haben, sondern die den Anarchismus als eine Befreiungsideologie, als eine Ideologie der Herrschaftfreiheit angesehen haben, die keinen Staat wollten. Im Übrigen folge ich Lenin – siehe der ‚linke‘ Radikalismus, die Kinderkrankheit des Kommunismus‘.

    Wenn ‚Die Linke‘ aber nach so vielen Jahren immer noch in den ‚Kinderschuhen‘, um mit Lenin zu reden, steckt, dann stimmt irgendetwas nicht. Dann ist die Linke ein ewiges Kind, das nicht erwachsen werden will, das sich einfach nicht entwickeln kann.

    Demonstrationen und Aktionen müssen unbedingt gewaltfrei ablaufen. Es müssen Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegen Autonome her, sie müssen isoliert werden und es muss, wie Jürgen feststellte, ein fähiger Ordnungsdienst da sein, eine gründliche Vorbereitung getroffen werden, um so etwas im Keim zu ersticken.

  14. Zunächst einmal Hat mich die Polizei als Vesrammlungsleiter nicht über besagten Vorfall unterrichtet.Da ich aber ansonsten über jegliche KLeinigkeit informiert wurde,heisst dies,das die Polizei den Vorfall bis zum Abend selber nicht ernst genommen hat.
    20000 Teilnehmer sind sowohl von der Polizei als von auch von der Demoleitung mit insgesamt 8 Zählern,darunter einem Hubschrauber,gezählt worden.
    Die Aktion war ein riesiger Erfolg.

    michael Prütz

  15. Ist das wirklich ein Augenzeugenbericht. Scheint eher ein Kommentar zu Medienberichten zu sein.

    Am wahrscheinlichsten ist die Erklärung, dass denen eine Blendgranate versehentlich losgegangen ist und jetzt wird versucht Verschwörungstheorien in die Welt zu setzen, weil solche Bewaffnung nach den UZwG unzulässig wäre.

  16. Nur einen kleinen Tipp am Rande, beobachtet die in Frage kommenden Gruppen mindestens genauso intensiv wie die Polizei mit Kameras, damit es handfestes Beweismaterial gibt,
    wenn ein agent provocateur zu schlägt. Die müssen wissen,
    dass wir sie aufn Zettel haben.
    Zur Gewalt gibt es nur eine Antwort: Wer eine menschliche
    Gesellschaft ohne Ausbeutung und Gewalt will, muss damit
    heute anfangen. Absolute Gewaltfreiheit wird dem staatlichen
    Gewaltapparat die Maske vom Gesicht reißen.
    Gandhi sagt: Sei zuerst du selbst die Veränderung, die du
    in der Welt sehen willst.

  17. @JE

    Warum denn sauer sein, letztlich steht doch tatsächlich noch gar nicht fest, was tatsächlich stattgefunden hat. Weder, wer der oder die Täter waren, noch, wer genau welche Art von Verletzungen erlitten hat.

    Es ist doch zudem in einer Kommentarspalte normal, daß verschiedene Meinungen zum Ausdruck gebracht werden, wie halt auch in einem Artikel der Verfasser derselben seine Anschauung öffentlich machen will.

    Wo ist das Problem? Wir sollten doch andere Ansichten oder Fragestellungen aushalten können, zumal darin doch auch immer die Chance besteht, anhand derer seine eigenen immer wieder kritisch unter die Lupe zu nehmen.

    Daß die Explosionen zu verurteilen sind, ebenso die möglichen Täter, bei aller staatlichen Repression auch auf dieser Demonstration wieder (die nicht geleugnet werden sollte), da gibt es ja keine gegensätzliche Auffassung.

  18. @UASG

    Diese Erklärung ist tatsächlich die wahrscheinlichste.

    Ansonsten sieht man an dieser Diskussion sehr schön die Macht der kapitalistischen Medien, und zwar nicht nur auf die uninformierte Masse.

  19. Zu UASG`s Blendgranate: Ich habe bei wikipedia über Blendgranaten gelesen:…Kombination von Lärm- und Blendgranate… wird bei Hausbesetzungen und Geiselbefreiung eingesetzt… Eine umstrittene Form der Blendgranate sind Knallkörper… Irritationswurfkörper, der zwischen 6 und 9 Knalleffekte besitzt…

    Hatte mich schon beim Anschauen des Videos darüber gewundert, warum es 3x bumm gemacht hat… oder 4x?

  20. Wiener Zeitung vom 16. 3. 2010 – Athen – nach anfänglichen friedlichen Protesten gegen das massive Sparprogramm der Regierung ist es doch noch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Die Polizei schoss Blendgranaten in eine Menge von Jugendlichen, die Steine geworfen hatten…

  21. Warum verlinkst Du nicht dieses Video? Eindeutig – nicht „angeblich“ – ziehen BEHELMTE!!! Polizisten ein Transparent heraus.

    Es war auch keine Splitterbombe. Es dürfte sich um einen Böller der Marke „Horrorknall“ gehandelt haben (“ “ eingeben bei youtube). Auf dem Autodach sind nach der Explosion die typischen dicken Pappstücke zu sehen. Die Explosion findet nur fünf – höchstens 6 Meter von der 1. Reihe der Demonstranten statt. In der ersten Reihe waren Personen – teilweise ohne Sonnenbrille, mit szenetypisch hochgekrempelten Hosen. Hätte der Sprengsatz Metall oder Glas enthalten, hätten sie im Gesicht oder an den nackten Unterschenkeln Verletzungen davongetragen. http://www.youtube.com/watch?v=oz072UNb4sA

    Merkwürdig ist, dass die Explosion EXAKT unter dem Beamten rechts außen stattfindet, der sich vorher in leicht gebückter Haltung scheinbar an seiner Uniform etwas zu schaffen macht. Zufall?

  22. Jeder Steinwurf auf einen Polizisten ist einer zuviel. Jede Provokation der Polizei ist eine zuviel. Es muss eine klare Abgrenzung zur autonomen Szene, die Gewalt und Provokationen im Programm hat, stattfinden! Keine Solidarität mit Provokateuren und sog. Anarchisten, die in Wirklichkeit keine sind, sondern sich gegen ihren Willen zu Agenten der anderen Seite machen, die das Anliegen von Millionen von Menschen für ihre chaotische, selbstsüchtige und verantwortungslose, destruktive Agenda missbrauchen und die, machen wir uns nichts vor, vom Geheimdienst unterwandert sind. Autonome auf den Spielplatz, wo sie sich austoben und gegenseitig anmotzen und mit Sand beschmeißen können. Autonome raus aus den Antifas! Auch Antifaschismus hat nichts mit Randale und Spielchen mit der Polizei zu tun. Antifaschismus ist eine viel zu große Sache, um ihn an Kinder, die Politik spielen, preiszugeben.

    In Vorbereitung von Demons muss eine enge Abstimmung mit der Polizei stattfinden, es muss ein gutes Verhältnis aufgebaut werden, um Provokationen vorzubeugen. Die Polizisten sind nicht unsere ‚Feinde‘, sondern unsere Verbündeten. Der kleine Polizist tut nur seine Pflicht, er ist oft gewerkschaftlich organisiert und ist von der gleichen volksfeindlichen Politik der Macher da oben betroffen wie wir alle. Ihr Dienst ist schwer und wir sollten sich mit ihnen solidarisch fühlen. Der Gegner ist nicht die Polizei, der Gegner ist das Finanzkapital!

    Fallt jedem Steinewerfer, jedem Bombenleger in den Arm, statt untätig und billigend zuzuschauen, wie das hier der Fall war. Die Bilder sprechen ihre eigene Sprache!

  23. Ich brenne nicht mal an Neujahr Feuerwerkskörper ab, kenne mich da nicht so aus, es könnte aber auch sein, daß so ein Knallkörper unter dem Auto durchgerollt wurde. Böller für Neujahr knallen ja auch nicht nur 1x, je nach dem, was man für welche kauft.

  24. Meine Herren, was schreiben manche für einen Unsinn und sind dabei noch fast abartig höhnisch bezüglich der schwer verletzten Polizeibeamten. Ohne Wenn und Aber steht hier Mitleid gut an, denn diese Leute machen auch nur ihre Arbeit und diese ist -insbesondere bei gegenüber stehenden Gewaltkriminellen- nicht gerade einfach. Ich sage, ja, es waren Faschisten verantwortlich für die Explosionen, aber nicht rechte Faschisten (denn die waren nicht da!), auch nicht die Polizisten (diese gelten ja in altlinker Terminologie auch als faschistisch!) , sondern kriminelle Linksfaschisten! Diesen verwöhnten Bürgerkindern hätte man beizeiten mal den Arsch versohlen sollen…

  25. Was da nun war wird vermutlich den Geruechtekuechen ueberlassen bleiben.

    Hoffen wir also dass alle Betroffenen wieder unversehrt aus der Sache herauskommen.

    @juergenelsaesser:

    dritter Absatz Deines letzten Posts:

    Schoenes Statement. Konsens.

    „…sondern klare Fronten gibt und etwas Neues tatsächlich Greifbar ist.“

    Denn davon sind wir durch die pantheistische Weltanschauung der Bourgeoisie, die im esoterischen Pluralismus der Demokratie ihre Realisierung findet, und die auch fast alle Linken, ob sie das nun verstehen oder nicht, uebernommen haben, Lichtjahre entfernt.

    Viele Gruesse

  26. @ Schnehen:

    1. Ein Übermaß an „linkem Radikalismus“ ist das geringste Problem der deutschen Linken. Und er hat als Vorwurf viel zu oft als Rechtfgertigung für rechten Opportunismus gedient.

    2. Das ist eine Bündnis-Sache. Sprich Die Partei DIE LINKE hat überhaupt nichts mit Anarchisten und Autonomen und deren Entscheidungen zu handeln oder nicht zu handeln zu tun. Darum braucht sich auch keiner der PArtei DIE LINKE dafür verantwortlich fühlen und in Abgrenzungswahn verfallen.

    3. Ich empfehle Dir auch nochmal „Der Revoluzzer“ von Erich Mühsam, den Du genannt hast:
    http://www.mela.de/Mela/revoluzzer.html
    Für kommunisten jedenfalls gibt es KEIN TABU bei den Kampfformen und -mitteln. Sie hängen von den Bedinngungen ab. Unter den Bedingunen wie im III. Reich wäre der Terrorismus eine absolut legitime Kampfform. Wenn jetzt jeder kommt und seine individuellen theoretischen wie praktischen Ansichten zum Thema „Gewalt als politisches Kampfmittel“ als allegemeinverbindlich Verankern will, wird es keine Bündnisse mehr geben. Die Bolschewiki jedenfalls, zu denen sich Lenin meines Erkenntnisstandes nach zählte, haben nicht der Gewalt abgeschworen, wie bekannt sein dürfte. Revolutionäre können sich diesen ideologisch-theoretischen Puritanismus nicht leisten, weil diese Frage garnicht von uns beantwortet werden kann, sondern nur vom Regime und seinen Sicherheitskräften. Man kann im Bündnis zurückhaltung vereinbaren, aber man kann nicht Leute dazu zwinge, sich prügeln zu lasssen, nur weil sie gerne schwarz tragen. Sicherlich kann man diskutieren ob und wann welche Gegenwehr sinnvoll ist, aber Unvereinbarkeitsbeschlüsse kann es nur gegenüber Faschisten geben, ansonsten muß man in alle Richtungen Bündnis-, zumindest aber Dialogfähigkeit besitzen. Von der CSU bis zur autonomen Antifa. Unvereinbarkeistsbeschlüsse schützen nicht vor Polizeigewalt, nicht vor Provokateuren und auch nicht vor jugendlicher Heißblütigkeit in den eigenen Reihen, sie vergiften aber das Klima.

    Das Recht und den Willen sich zu versammeln darf nicht unter ein paar Bekloppten leiden, auch nicht den Anspruch ein Möglichst breites Spektrum zu einer Aktion zu mobilisieren.

    Egal ob friedlich oder militant – sobald eine Signifikante gesellschaftliche Wirkung durch Proteste erreicht wird, tritt automatisch die Diskreditierungs- Verleumdungs- und Kriminalisierungskampagne in Kraft. Davon darf man sich nicht, erst recht nicht in einem so frühen Stadium kirre machen lassen. Niemand, der mit diesem Böller nichts zu tun hat, muß sich für ihn rechtfertigen oder sein demonstrationsrecht betonen; egal ob LINKE, VI oder Anarchos.

    EIn beliebter Spruch im Internet ist „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten“. Ich wende diesen Spruch gerne an. Diesmal auf mich selbst: „Ich habe keine Ahnung, was es mit dem Böller auf sich hat und halte deshalb zu dem Thema meine Fresse“ 😉

  27. @Detlef Nolde: Ein großes Dankeschön für Deine Comments hier und Deine Argumentation! Deiner Meinung kann ich mich nur anschließen. Diesem repressiven Apparat ist alles zuzutrauen – da gibts doch so viele Beweise von hinterhältigen false flag-Finten und von brutalen Körperverletzungen, die von Bullen ausgegangen sind. Dieses System und seine Büttel sind zu allem fähig! Bei youtube kann man sich die entsprechenden Videos besorgen. Der leicht-aggressive Ton von Herrn Elsässer gegenüber Detlef Nolde enttäuscht mich ungemein.

  28. Interessante Artikel. Hab zu meiner eigenen Schande, nichts von von den Explosionen mitbekommen. Gabs dazu irgendwo einen größeren Zeitungsartikel?
    Gruß,
    Chris von machsbesser

  29. Auf radioutopie ist ein Video unmittelbar vom Tatort.
    Habe mir das mit Videosoftware heller und langsamer
    gemacht. Es ist eindeutig eine Aktion der Polizei gewesen.
    Bei 0:20 übergibt Polizist 1132 etwas an seinen rechten
    Kollegen. Dann drängt diese Gruppe von 4-5 Polizisten
    den Tatort frei. Ab 0:40 Daraufhin geht der Fotograph in diesen
    Raum, bückt sich und verpisst sich zielstrebig weg vom
    Tatort. Taucht auch nicht wieder auf- im Gegensatz zu vorher,
    wo er mehrfach zu sehen ist. Die Frau blickt dann einen Gegenstand nach, der nach rechts richtung Tatort rollt.
    Die Gruppe Polizisten mit 1132 ist wieder zurück am Tatort.
    0:55 kann man einen Polizisten sehr schnell weglaufen sehen
    wahrscheinlich 1132, übrigens der einzige der sich so schnell bewegt. 0:55 stürzt dieser dann.
    Die Rauchentwicklung hat der Mittäter Fotograph gemacht,
    wodurch verhindert wurde, dass die die verursachenden Körper der 2./3. Explosion nicht entdeckt werden konnten.
    Ein ebenfalls eindeutiges Indiz ist, dass die Polizisten bei der
    Rauchentwicklung sich nicht weg bewegen, was aber eigentlich eine natürliche Reaktion gewesen wäre.

  30. @Chis Sedlemair

    „Für Kommunisten gibt es kein Tabu bei den Kampfmitteln.“

    Doch: den individuellen Terror und die anarchistische Provokation, die im Übrigen nichts mit Linkssein zu tun hat.
    Selbst Ernst Thälmann, der 1923 an vorderster Front stand mit seinem Kumpel Hans Kippenberger (später von Stalin ermordet) beim Hamburger Aufstand, hat das immer wieder betont. Ich bin kein Anhänger Thälmanns, aber der Kommunist Thälmann hatte guten Kontakt zu seiner Klasse, den Hamburger Hafenarbeitern und wusste, dass die Untersützung von kleinbürgerlichen Anarchisten der Sache des Proletariats Schaden zufügt. Es kann aber Situationen geben, wie die kurz nach Hitlers Macht’ergreifung‘, wo man auch zum Mittel der Gewalt oder des Aufstands, um einen faschistischen Putsch abzuwenden, greifen muss. Stattdessen gab sich damals die KPD mit einen größeren Demonstration zufrieden und wurde dafür dann wenig später, als die Verhaftungen einsetzten, besonders nach dem deutschen 9/11, dem von den Nazis selbst angezündeten Reichstag, abgestraft.

    Die heutige Linke krankt an vielem, nicht nur daran, dass sie die Autonomen duldet und sie als ‚antifaschistisch‘ durchgehen lässt, obwohl sie Zuträger der Rechten sind, besonders für die in der Regierung, die sie braucht, um schärfere Gesetze und einen Abbau bürgerlicher Freiheiten zu betreiben.

    Ihr die wichtigsten Gebrechen der Linken:

    1. Ihr Antiislamismus. Der mutige Antiimperialist Ahmadinejad wird als ‚Fundi‘ bezeichnet (Claudia Wangerin von der Jungen Welt hier im Forum), wenn er Glück hat und wenn er weniger Glück hat, als ‚Reaktionär‘. Man verkennt das soziale, humanistische und antiimperialistische Potenzial des Islam. Die Anhänger des Islam stehen heute in einigen Ländern wie dem Iran, im Libanon oder in Gaza an vorderster Front gegen den US-Imperialismus und zunehmend auch in Malaysia, in Pakistan und der Türkei, aber für die Linke sieht man nur die verschleierten ‚unterdrückten‘ Frauen und fordert eine ’sexuelle Revolution‘!!

    2. Ihre Unterstützung der ‚grünen‘ Bewegung im Iran, die vom Westen, besonders von den USA und Großbritannien massiv medial und geheimdienstlich unterstützt wird. Im ‚Neuen Deutschland‘ lässt man Mehdi Karroubi hochleben und wiederholt seine Lügen von ’sexuellem Missbrauch‘ in iranischen Gefängnissen.

    3. Ihr fehlender Linkspatriotismus, was der NPD direkt in die Hände arbeitet. Kein Forderung von ‚raus aus der Währungsunion‘ ist weit und breit von der Línken zu hören.

    4. Ihr Geschichtsrevisionismus, der den ‚Anti-Deutschen‘ in die Hände arbeitet. Dresden wird nicht als Massenmord der US- und britischen Imperialisten bezeichnet, sondern als Folge von Hitlers Verbrechen, also den Nazis in die Schuhe geschoben. Genauso gut könnte man das dann auch mit Hiroshima und Nagasaki tun.

    5. Israel. Immer noch drückt die Linke beide Augen zu, wenn es um die Verbrechen Israels geht und immer noch verwischt sie den Unterschied zwischen Judentum und Zionismus.
    Aber Werner Pirker (siehe sein letzter Beitrag in der JW) trennt sich inzwischen davon. Ein Lichtblick! Bravo Pirker für den letzten Artikel über die Lage in Palästina! Sieh deiner Linken auf’s Maul. P&P (Pirker und Paech) an die Front!

    Wir brauchen eine Bestandsaufnahme in der Linken, besonders aber auch bei den Antifas, bei denen die Unterstützung Israels Grundpfeiler des Antifaschismus darstellt. Jedes 10jährige palästinensische Schulkind in Gaza ist da politisch weiter. Die Linke erhielt unlängst von 100 israelischen Intellektuellen einen offenen Brief mit der Bitte, die Zionisten, besonders die in den eigenen Reihen, nicht mehr zu tolerieren und den Fehler von vor zwei Jahren, als man Israel bei seinem Gaza-Massaker unterstützte, nicht zu wiederholen.

    Die Linke muss sich neu aufstellen oder sie wird immer mehr an Einfluss verlieren. Dass sie die derzeitige Krise nicht für eine Erweiterung ihres Einflussses in der Bevölkerung nutzen kann, ist eine Folge ihrer ideologischen Schwäche und ihrer schlechten Führung.

  31. „Unter den Bedingungen wie im III. Reich wäre der Terrorismus eine absolut legitime Kampfform.“

    Abgesehen davon, dass wir solche Bedingungen noch nicht haben und hoffentlich nie haben werden:
    Terrorismus ist die Waffe der Schwachen. Aber findest du es auch „legitim“, wenn man das Leben Unschuldiger aufs Spiel setzt, wie wenn man z.B. Cafés in die Luft sprengt, wie es die Résistance gemacht hat?

  32. Bei der „Bombe“ handelte es sich um einen Böller der Marke Cobra – zumindest laut dem „Stand der Ermittlungen“ in einem Polizeiforum. In der Schweiz frei verkäuflich, auch in einige EU-Staaten. Tja, die Schweizer…
    Wenn jetzt in den Medien von Splitterbombe die Rede ist, so ist das völliger Schwachsinn. Da ist auch nichts detoniert, sondern diese Explosion war eine Deflagration. Anscheinend kennt noch nicht einmal die Polizei diesen grundlegenden Unterschied. Wäre da was detoniert, hätten die umstehenden Polizisten wie auch Demonstranten und Schaulustige einige Gliedmaßen weniger. Hier wird wieder maßlos übertrieben – was keine Rechtfertigung gegenüber so einer schwachsinnigen und auch gefährlichen Aktion sein soll. Aber von allen am wenigsten gefährdet, waren die Polizisten, die verfügen immerhin über Schutzbekleidung. Wo sind denn die verletzten Demonstranten und Schaulustigen, die drumherum standen? Wo haben sich denn die ganzen Splittergeschosse dieser Bombe in die umstehenden Autos eingepflügt? Genau, nirgends. Anti-linke Panik- und Stimmungsmache. Erinnert sei an den Messerangriff auf einen Polizisten am 1.Mai, der sich hinterher als Hexenschuss herausstellte!! Was ist eigentlich aus den Säureangreifen auf Polizisten in Heiligendamm geworden und aus den ganzen mit Nägeln etc. gespickten Wurfgeschossen? Ebenso, gar nichts. Alles dreiste Erfindungen. Im Fall der Demo vom Samstag ist es immerhin keine Erfindung – die Explosion fand statt. Aber um so mehr wird übertrieben und natürlich gleich wegen Mordversuch ermittelt. Das ist gut, um in Zukunft auch Leute als Terroristen kriminalisieren zu können, die einen Chinaböller bei sich haben. Gegen den Polizisten, der am 1.Mai mit schwerem Stiefel einen am Boden Liegenden gezielt gegen den Kopf getreten hat, wird natürlich nicht wegen Mordversuch ermittelt.
    Im Zusammenhang mit Polizeigewalt und Demonsrationen wird gelogen, was das Zeug hält – schließlich will man unbedingt die Masse der (noch) braven Bürger davon abhalten, sich an solchen Protesten zu beteiligen. Schade, dass auch Elsässer, der genau weiß wie noch ganz anders gelogen wird, um Tot und Verderben zu rechtfertigen, anscheinend auch auf den Medien-Zug aufspringt.

  33. @Klaus

    Jürgen Elsässer wäre der letzte, der es nötig hätte, auf einen ‚Medienzug‘ aufzuspringen. Wir können froh sein, dass wir solche Leute haben, die ja gerade eine Gegenöffentlichkeit schaffen. Es ist unsachlich, so zu ‚argumentieren‘.

    Selbst wenn es sich hier ’nur‘ um einen ‚Böller‘ der Marke ‚Cobra‘, der Marke ‚Klapperschlange‘ oder ‚Reptil‘ gehandelt hat, der immerhin Polizisten verletzt hat, so stellt diese Kobra ein Gratisgeschenk an alle dar, die den Widerstand gegen die unsoziale Politik der Bundesregierung verteufeln wollen, denn er kann und wird zum Vorwand genommen werden, um die Protestierenden als ‚Extremisten‘ oder sogar als potentielle Terroristen zu verteufeln und um schärfere Demonstrationsgesetze im Eiltempo durch den Bundestag zu peitschen und um andere, potenzielle Protestierer von der Teilnahme an weiteren Aktionen abzuhalten. Schon die Knallerbsen oder waren es Miniböller in seiner Schießer-Unterhose (?) des gekauften Afrikaners, der mit Hilfe eines indischen Beschatters durch den Zoll gelotst wurde, also einen Hintermann hatte, reichten aus, um das Scanning auf Flughäfen einzuführen.

    Wer in Zukunft so etwas macht, setzt sich dem Verdacht aus, ein bezahlter Provokateur (früher nannte man sie ‚Dreigroschenjungen‘) oder ein für die Medien unbezahlbarer Idiot zu sein.

  34. Also ich höre 3 Explosionen, die 2. und 3. könnten duchaus von in Deutschland zugelassenen Klasse-II-Böllern gekommen sein. Die 1. und reichlich massive Explosion kam devinitiv nicht von einen Schwarzpulverböller, sondern von einem mit sogenannten Blitzknallsatz. (sowas ist auch in den ebenfalls für Normalverbrauchern illegalen (aber sehr beliebten) Pyroknall-Patronen (bekannt als „Vogelschreck“ drin.) Man sieht das an dem grellen Blitz.
    Auf Polenmärkten sollen oder besser sollten Böller angeboten werden die so heftig sind, dass Sie eine Telofonzelle sprengen können. Ich habe anno 2001 in Mitte mal erlebt wie jemand mit sowas geböllert hat. Da spürte ich in ca. 30 Metern die Druckwelle, bekam Tinitus-Pfeifen und ne Alarmanlage in der Nähe ging los. Das BKS-Pulver in diesen Böllern hat allerdings oft na ander Mischung als in den Knall-Patronen (traue mich nicht die Zutaten zu nennen, da so eine Veröffentlichung Ärger mit dem Staatsschutz geben könnte, soweit sind wir schon, dass man noch nicht mal die Mischung für z.B. Schwarzpulver ins I-Net stellen darf, obwohl Sie in jededm Chemie-Schulbuch in den 80ern stand) ,welche z.B. beim Nasswerden hochgehen können oder sich durchs trockenen wieder entmischen können und ein Bruck eines Kristalls kann dann die Mischung entzünden.
    Den Böller selbst müssen die nicht zusammenbauen, die Bünderlung mit Nägeln und/oder Scherben allerdings schon. Mit letzterem ist das klar versuchter Mord, denn Tests der BAM haben ergeben dass die stärksten sog. „Polenböller“ von der Sprengkraft sogar normale Handgranaten übertreffen.
    „Gigant Maroon“ heisst oder hieß mal der heftigste, so wie die Kamera gewackelt hat könnte es ja so einer gewesen sein.

  35. @ Klaus : In der Schweiz ist so vieles an Feuerwerk frei verkäuflich, aber keine Bodenböller. In Österreich ist der einzige zugelassene der Cobras der Cobra 1 ( der schon sehr gut rummsen soll ) erlaubt. In Italien wo die Dinger herkommen gibt es auch noch mindesten Cobra 2, 3, 4 und 5 . Damit sollten die ähnlich heftig sein wie die großen „Totenkopfböller“ vom Polenmarkt.
    Vielleicht waren Explosionen 2 und 3 ja von Cobra 1 ?

  36. @schnehen:
    Das ich nach unserem damaligen „gemeinsamen Erdbeerschmaus“ (Du erinnerst Dich?!) einmal so viel Zustimmung bezüglich Deiner Einlassungen (vor allem in diesem Thread) empfinde, hätte ich nicht gedacht(-; Weiter so…

  37. Auf junge welt de. war gestern zum Artikel „Böller im Bundestag“ ein Video verlinkt, das die Brutalität der Polizei sehr gut zeigt. Ein Mann wird von einer Gruppe Uniformierter zu Boden gedrückt, Kinder schreien „Mama, was machen die da mit Papa“…

  38. @ Schnehen

    Völlig richtig, bei solchen Aktionen handelt es sich objektiv um das Werk von Agent Provocateuren, ob nun „echte“ Autonome oder vom Staat bezahlte, die Wirkung ist so, wie von Ihnen beschrieben: es soll von der Teilnahme abgeschreckt werden. Aber gerade deshalb (!) ist dieser Eintrag von Elsässer kontraproduktiv. Denn wenn Sie schreiben: „denn er kann und wird zum Vorwand genommen werden, um die Protestierenden als ‘Extremisten’ oder sogar als potentielle Terroristen zu verteufeln“ dann haben Sie völlig recht. Nur wenn man das weiß, dann darf man eben nicht einstimmen in den Chor, der da gegenwärtig laut „Terror“ schreit. Denn dadurch hilft man den Agent Provocateuren bei ihrer Arbeit! Stattdessen sollte man die Dinge versuchen, möglichst objektiv zu sehen, keine Panik- und Stimmungsmache zu verbreiten und nicht maßlos zu übertreiben, wie das gegenwärtig in den Medien läuft.

    Halten wir doch die Fakten fest: Laut Aussagen der Polizei handelte es sich nicht um eine Splitterbombe, nicht um eine Bombe überhaupt, nicht um einen selbstgebastelten Sprengsatz sondern um einen Böller! Weitere Fakten: Den Verletzten Beamten wurden keine Nägel aus dem Bein entfernt, wie es Medien behaupteten. Sondern (angeblich) Plastiksplitter der Ummantelung des Böllers.
    Halten wir fest: da hat jemand einen Böller geworfen, der in einigen Nachbarländern legal zu erwerben ist. Das war nicht das erste mal, nur wird sonst nie davon Notiz genommen, eben weil es verhältnismäßig ungefährlich ist im Vergleich zu Steinen, Zwillen oder Molotow-Cocktails. Den Polizisten in Wackersdorf oder Brokdorf hätte es seinerzeit Freudentränen der Erleichterung hervorgelockt, wenn sie anstatt mit Zwillen, Molotow-Cocktails und Steinen mit solchen „Bomben“ angegriffen worden wäre. DAS wäre eine Spaziergang geworden.

    Damit sage ich nicht, dass diese Böller ungefährlich sind, es hat schon einen Grund, warum die in Deutschland verboten sind. Alleine die Lautstärke kann zu einem Knalltrauma führen – und dies war der Fall bei einer Polizistin auf einer Demo im letzten Jahr in Berlin. Das war die objektiv selbe Situation, doch da wurde kein Verfahren eingeleitet wegen Mordversuch, es gab keine aktuellen Stunden im Bundestag, keine Medienkampagne.
    Wenn jetzt aber behauptet wird, hier sei in der Absicht gehandelt wurden, das Leben von Polizisten zu beenden, dann ist das vollkommen lächerlich.
    Und noch einmal: Die Polizei in Berlin (vor allem die 22.,23., und 24. Einheit) gehen regelmäßig mit äußerster Brutalität gegen friedliche und nicht gegen die Gesetze verstoßende Demonstranten vor. In diesen Einheiten herrscht größtenteils ein faschistischer Korpsgeist vor, die haben Bock drauf, Leute zu jagen und zu verprügeln – wie man immer wieder von ihnen selbst zu hören bekommt. Und wenn sie einen Grund brauchen, dann beschaffen sie sich einen. In den letzten Jahren war das in Berlin vor allem einer: die Länge von Transparenten (!). Ist dein Transparent zu lang, gibt’s auf die Fresse. Wenn du dich wehrst, noch ein Strafverfahren hinterher und in der Presse die übliche Hetze.
    Es gibt regelmäßig Schwerverletzte durch die illegalen Aktionen der vermummten Banden in Uniformen. Doch diese werden nie geahndet. Was ist mit Heiligendamm, wo Demonstranten z.B. ein Auge verloren haben? Was ist mit der Freiheit statt Angst-Demo letztes Jahr? Wurden die beteiligten Polizisten etwa zu Verantwortung gezogen?
    Auch bei der Krisendemo am Samstag war das so. Prügelnde Straftäter mischen friedliche Demonstranten auf, kleben sich ihre Polizeinummern ab, um unerkannt ihre Gewalttaten ausüben zu können. Dass die Berliner Polizei sich so vehement gegen eine Kennzeichnungspflicht wehrt, sagt doch alles aus. Und warum sind die so oft vermummt? Die haben was zu verbergen. Es sind staatlich bezahlte Rechtsbrecher, die auf den Straßen Angst und Schrecken verbreiten sollen, damit sich niemand mehr auf die Straße traut.
    Dass solche Aktionen auch Reaktionen hervorrufen, wie das Werfen mit illegalen Böllern, sollte nicht wirklich verwundern – auch wenn es falsch ist und solche Sachen nichts auf Demos verloren haben. Aber es sind nun mal nicht alle brave Christen, die auch die andere Backe hinhalten. Wie schon Heiner Geißler anlässlich des Polizeiterrors in Heiligendamm sagte: Man muss sich von denen nicht anpacken lassen! Das Recht muss dem Unrecht nicht weichen!
    Wie viele Menschen wurden am Samstag durch die Handlungen der Einheit verletzt, die zwei verletzte Beamte zu beklagen hat? Warum stellt niemand diese Frage? Ist man als Demonstrant Freiwild? Hat man keine Grundrechte mehr, wenn man in einem bestimmten Block oder mit bestimmter Kleidung sein Grundrecht wahr nimmt? Auf den Videos ist doch eins deutlich zu sehen: aus dem Block heraus, gegen den sich die Polizeigewalt richtet, kommt es zu keinen Straftaten. Da ist niemand vermummt zu sehen, der Böller ist nicht begleitet von anderen Wurfgeschossen. Offenbar eine Einzelaktion, evtl. von jemanden, der gezielt eskalieren wollte. Die Demonstranten haben sich friedlich verhalten, die Polizei wollte sie aber aufmischen, also hat sie sich den üblichen Vorwand gesucht (Fahne zu lang, Transparent zu breit…also alles äußerst gefährliche Dinge).

    @ Stasi 2.0.

    Sorry, aber ihre Ausführungen, die darauf hinzielen, diesen Böller noch gefährlicher als eine Handgranate erscheinen zu lassen, sind ein wenig lächerlich. Es stimmt wohl, dass hier kein reines Schwarzpulver benutzt wurde, sondern Blitzknallsatz, wie man sie in Vogelschrecks findet – welche übrigens anfangs der 90er noch legal waren.
    Nur ändert das nichts daran, dass Ihre folgenden Ausführungen die Wahrheit nur peripher tangieren: „Den Böller selbst müssen die nicht zusammenbauen, die Bünderlung mit Nägeln und/oder Scherben allerdings schon. Mit letzterem ist das klar versuchter Mord, denn Tests der BAM haben ergeben dass die stärksten sog. „Polenböller“ von der Sprengkraft sogar normale Handgranaten übertreffen.“

    Da wurde nichts mit Nägeln oder Scherben gebündelt!! Bitte begreifen Sie endlich, dass dies alleine Propaganda aus der Mainstream-Presse ist, die Polizei sagt selbst, dass war ein nicht präparierter Böller! Nachzulesen hier:
    http://www.jungewelt.de/2010/06-16/045.php

    Im Übrigen bleibt festzustellen: die Polizei hat diesen Vorfall keinesfalls als lebensgefährlichen Angriff angesehen oder als Bombenattentat. Das wird deutlich an den unmittelbar erfolgenden Reaktionen. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, die Anwesenden hätten sich nach der Explosion einer Splitterbombe genauso verhalten (können)? Die „Bombe“ war anfangs gar kein Thema, die Polizei sprach anfangs von einem friedlichen Verlauf der Demo – obwohl sie ja mit Bomben beworfen wurde!? Wie passt das zusammen? Ganz einfach: man hat gesehen, dass man die Gelegenheit hat – dank einer absolut willfährigen Presse – eine Maus zu einem Elefanten aufzubauschen, mit dem jetzt schon wieder Gesetze verschärft und Bürgerrechte eingeschränkt werden sollen.
    Dafür hat der Idiot, der diesen Böller warf, eine Steilvorlage geliefert. Von kritischen Menschen würde ich es aber erwarten, anstatt dass sie einstimmen in die Hetzjagd gegen diesen Idioten, dass sie hinterfragen, warum ein relativ belangloser Vorfall so aufgebauscht wird und wie man der Taktik des Staates etwas entgegensetzen kann, mittels entfesselter Polizeigewalt, die manchmal in regelrechten Terror ausartet, Menschen von ihrem Recht auf Meinungsäußerung abzuhalten. Denn es ist nun mal Fakt, dass die meisten Menschen auf einer Demo sich nicht vor Böllern fürchten, sondern vor Vermummten, die in Horden knüppelschwingend rumlaufen. Und in heutigen Zeiten sind diese ausschließlich staatlich angestellt.

  39. @ Ikke

    Danke für das Video. Jetzt hat man in einigen Bereichen Klarheit:

    Der Böller kam aus der Richtung der Demonstranten. Spekulationen über Polizisten oder einen Fotografen, die den Böller abgelegt hätten, haben sich somit als falsch erwiesen. Die Flugbahn des Böllers ist recht steil, er könnte also auch von einem Balkon oder Dach geworfen sein. Die Polizisten haben den Böller von Anbeginn zur Kenntnis genommen und sind einfach stehen geblieben. Das war keine Leichtsinnigkeit, sondern Erfahrungswerte: solche Böller können einem geschützten Polizisten in der Regel nichts anhaben. Wenn der Berliner Senat/Abgeordnetenhaus von einer „neuen Eskalationsstufe der Brutalität gegen Polizeibeamte“ spricht, dann zeigt dass nur, dass sie 1.den konkreten Sachverhalt völlig verkennen und in unverantwortlicher Weise übertreiben und somit zur allgemeinen Eskalation des Verhältnisses Polizei/Demonstranten beitragen; und es zeigt 2., dass sie gar keine Ahnung haben vom Polizeialltag. Mit solchen Böllern ist die Polizei seit Jahren konfrontiert, und Verletzte gab es auch schon (Knalltrauma). Da aber wie schon gesagt, solche Böller im Vergleich zu Steinen und Molotow-Cocktails für gerüstete Polizisten recht harmlos sind, gab es auch nie einen großen Aufschrei. Ein Steinwurf an den Kopf kann einen Menschen töten. Würde ein Polizist vor die Wahl gestellt, „lieber“ unbehelmt einen Stein an den Kopf zu bekommen, oder einen solchen Böller vor die Füße gelegt zu bekommen, niemand würde sich für den Stein entscheiden. Wir haben es hier nicht mit einer Eskalation, mit einer neuen Gewaltbereitschaft zu tun, das ist alles kalter Kaffee. Womit wir es zu tun haben ist eine neue Eskalation der von Medien und Staat HERBEIGESEHNTEN Gewalt! Warum war von Seiten der Polizei im Vorfeld des 1.Mai die Rede davon, es könnte Tote geben? Offenbar gibt es Kräfte, die an einem Blutbad interessiert sind – um so wichtiger auf Seiten der Demonstranten, gegen alle Provokateure vorzugehen, um diesen Kräften keinen Vorwand oder nachträgliche Legitimation für ein solches Blutbad zu geben.

    Fazit: Wer Böller zu Terror erklärt, hat noch nie Terror erlebt und verharmlost „wirkliche“ Gewalt!

  40. @Linkspatriot

    Wir sollten mal gemeinsam Erdbeereis essen gehen, denn wir liegen auf einer Wellenlänge.

    Wenn ich dieses Video sehe, wird mir klar, in welchem traurigen Zustand dieser Teil der Linken ist: Die Polizei ist der Gegner, der angebliche ‚Feind‘. Sie starren wie die Schlange auf das Kaninchen und merken nicht, wo heute die wahren Frontlinien verlaufen: zwischen 99% unserer Bevölkerung und der kleinen radikalen Minderheit von Finanzgewaltigen, den Josef Ackermanns, die sich die Parlamente und Abgeordneten und den ganzen Apparat inzwischen gekauft haben.

    Eine solche Linke ist leicht manipulier- und instrumentalisierbar, und es fällt einem wie Schuppen von den Augen, dass Zionisten und ‚Grüne‘ leichtes Spiel mit ihnen haben und sie für ihre Zwecke mühelos manipulieren können.

  41. Schöne False Flag des VS um den Widerstand zu delegitimieren.Und jeder fälllt im Links-Rechts Paradigma drauf rein.

  42. Ein Verwandter von mir war in der Torstrasse in einiger Entferung zur Explosion. Er spricht von ohrenbetäubendem Lärm, sogar die Erde zitterte. Zuvor hätte es mehrere kleine Knaller gegeben.

  43. CDU-Scharfmacher Bosbach sprach von einer Eskalation, die ihn an die 70ger und 80ger Jahre erinnere; er malte eine neue RAF an die Wand. Er forderte von der Linkspartei und Gewerkschaften die Distanzierung. Ich frage mich: Was könnte der Grund für diese geschürte Hysterie sein?

  44. Nochmal @ Klaus:
    Die Polizei hat m.E. von Anfang an behauptet, es wäre ein Böller und nichts von Sprengstoff.
    Pyroknallpatronen/Vogelschreck waren zuletzt 1983 in BRD und Westberlin frei ab 18 erhältlich. Sylvster damit rummballer inn der Öffentlichkeit war aber genauso illegal wie es heute auch mit Schreckschusspistolen und deren Pfeif- und Leuchtgeschossen ist,
    Gut, man sieht die Kamera mächtig wackeln wodurch das aussieht als handle es sich um einen „Telefonzellenknacker“. Nochmal ich habe zu Silverster erlebt wie Leute mit Böller geknallt haben die so heftig waren, dass ich zuerst an einen Bombenbanschlag gedacht habe als ich spwas aus etwa 100 Merter Entfernung aus einer Seitenstraße gehöhrt habe.
    Der Artikel wo die Bam einen „Böller“ vom Polemmarkt zündete der angeblich mehr Bumms hatte als ne Handgranante stand in einer Zeitung die online verfürgbar ist.

  45. So hier mal ein Wikipedie-Artikel über Böller:

    http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6ller

    Da steht drin, dass Cobra 6 (die größten) ganze 28,5 gramm BKS drin haben!!! Das ist wirklich schon heftig wenn man bedenkt dass die schon nicht gerade ungerfährlichen Pyro-Knall-Patronen (Vogelschreck) gerade mal 2 gramm davon drin haben. Dies ist selbst dann heftig wenn einige Produkte auf Polenmärkten 50 oder noch mehr gramm BKS drinne haben.
    Sowas wirft man einfach nicht in die Menge, da bin ich froh dass bei dem Umgang mit Feuerwek hier -wie etwa Super-Böller-II in die U-Bahn Züge werfen- nur SP in Böllern erlaubt ist. Auch wenn das „Bullen“ oder sonst was sind, damit kann man Leute sehr ersthaft verletzten.

  46. So hier mal ein Video wie ein paar semikrimminelle holländische Freaks um son Cobra 6 mit 4 Liter Waschbenzin stellen und das ganze in die Luft jagen:

    Hat schon was wie aus nem Krieg,

  47. So noch ein letztes Video:

    Hier mal Cobra 1 der ein Eisblock in die Luft sprengt:

    Also schon der kleinse der in Ö frei käuflich ist hat eine so immense Kraft. Leute das ist nen bisschen was anderes als das China-Böller-Spielzeug was man hier 3 Tage vor Neujahr frei zu kaufen kriegt.
    Das sind auch noch andere links wie Waschmaschine mit Cobra 6, sehr kriminelle Dinge wie Bushaltestellen zerstören mit C6 usw.
    Selbst der kleinste ist hier so heftig, dass es schlich kriminell ist sowas in eine Menge zu werfen.

  48. @ Stasi 2.0

    „Pyroknallpatronen/Vogelschreck waren zuletzt 1983 in BRD und Westberlin frei ab 18 erhältlich. “

    Das kann so nicht stimmen, denn Anfang der 90er habe ich die selbst noch in Geschaften erworben. Ist aber auch egal…

    „Sowas wirft man einfach nicht in die Menge“

    Völlig richtig. Wie gesagt, so etwas hat auf Demos nichts zu suchen. Das ändert aber nichts daran, dass hier unverantwortlicher Weise von den Medien und Politik maßlos übertrieben wird. Da ist die Rede von Terror mit Splitterbomben, von einer neuen RAF, von Mordversuchen, etc.
    Das dürfte wohl weltweit die erste Demonstration gewesen sein, die nach einem Splitterbomben-Anschlag einfach so weiterlief – sowohl von Seiten der Polizei als auch der Demonstranten – als wenn nichts gewesen wäre…

  49. nunja, die pressemeldung der polizei nutzt ja nur den begriff „sprengkörper“ – dies trifft zu, das wird keiner bestreiten wollen.

    dass nun einige altbekannte blätter da gleich sonstwas draus machen ist normal und schon gewohnheit – das glaubt keiner… das der seltsame fotograf die sache so darstellt, als ob ohne das verhalten der polizei der sprengkörper nicht detoniert wäre ist völliger quatsch: ohne das zur detonationbringen des täters wäre nix explodiert. der, der ihn geworfen hat ist schuld, nicht die cops und nicht der kapitalismus.

    schade ist es für die leute, denen was an der demo lag 😦

  50. Schnehens Kommentar zum Zustand der Linken möechte ich ergänzen:

    Die „Linke“ ist mit Wohlstandsbauch philosophisch ermattet. Sie ist zu bequem sich der Mühe zu unterziehen, sich eine eigenes wissenschaftliches Weltbild permanent zu erarbeiten.

    Also schnappt sie sich die hingeworfenen, abgepackten Bissen der Bourgeoisie, kaut auf ihren längst geschmacklosen Inhalten herum, und meint mit ein paar Geschmacksverstärkern könne man die Welt wieder in Ordnung bringen.

    Beliebtester Schokoriegel ist dabei z.B. der Begriff der Freiheit, der Dauerbrenner aller Opportunisten schlechthin, der ebenso unwissenschaftlich wie von den Herrschern selbst benutzt wird, ohne je eine der Realität standhaltende Vorstellung davon zu entwickeln.

    Der allgemein gültige Freiheitsbegriff aller wirklichen Menschen ist aber immer noch der von Spinoza entwickelte, von Hegel übernommene und von Engels schliesslich um die materielle Komponente vervollständigte:

    Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit und das Handeln danach.

    Aber auch neuere Kreationen, esoterischer Pluralismus, werden praxisnah in den eigenen Reihen gepflegt, und selbstverständlich immer wieder, wie mit fast sichtbarem demütig nach Washington ausgerichtetem Haupt, die Demokratie.

    Die „Linke“ muß endlich begreifen, daß wenn man auch nur irgendetwas an der zerstörerischen, lebensfeindlichen Politik des globalisierten Kapitalismus ändern will, dann muß man sich zuallererst von seiner verlogenen religiösen Interpretation der Welt emanzipieren, also seine gesamte Ideologie über Bord werfen!

    Die Linken in den Ausbeuterdemokratien haben die rein religiöse Aufgabe übernommen, in der Gesellschaft des Kapitalismus die Rolle der Altruisten einzunehmen.

    Damit stabilisieren sie das System und beteiligen sich an der Zerstörung unserer Welt.

    Der an die Demokratie glaubende Linke ist faktisch ein Individuum welches denkt die Religion per Religiösität zu überwinden.

    Viele Grüße

  51. @Philzer

    Freiheit ist für viele Linke, dass man ‚tun und lassen kann, was man will‘, dass man sich disziplinlos, ‚anarchistisch‘ austoben kann, auch bei Protesten, dass man ‚Bullen‘ provozieren darf und sich mit ihnen ‚heroische‘ Scheingefechte liefert, um zu zeigen, wie mutig man ist, dass man ’sexuell‘ befreit und ‚emanzipiert‘ ist, was man ja in dem ‚mittelalterlichen Iran, der dringend eine sexuelle Revolution braucht‘, nicht ist, wo Frauen schon deshalb unterdrückt sind, weil sie ein Kopftuch tragen, was dann teilweise als ‚faschistisch‘ gilt, usw. Es ist dies der bürgerlich-individualistische, aber auch europäische Freiheitsbegriff, der von den Medienzaren angelinksten Studenten und anderen Jugendlichen wie ein Leckerlie vor den Mund gehalten wird, um sie zu ködern und für ihre Interessen zu instrumentalisieren. Deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass ein Teil der Linken, den Jugoslawienkrieg gutgeheißen hat und mit Bush im Irak versucht hat ‚Freiheit und Demokratie‘ einzuführen. Und wenn sie dann aus der Uni raus sind, sind sie auf dem Karrieretripp, weil sie Freiheit mit Aufstieg gleichsetzen, und dienen sich bestimmten politischen Parteien an, um nach oben geschwemmt zu werden, wo dann ihr politisches Know How, das sie sich während ihres Studiums erworben haben, gefragt ist, mitsamt ihren bürgerlich-individualistisch Freiheitsvorstellungen, ihrem Freiheitswahn. Diese Menschen sind befangen in der bürgerlichen Ideologie, machen sich zu ihrem Träger und kommen sich fortschrittlich vor, obwohl sie objektiv, und allein das zählt !, nützliche Idioten der anderen Seite sind.

    Freiheit ist tatsächlich, wie Engels es formulierte, die Einsicht in die Notwendigkeit und danach zu handeln, das disziplinvoll zu tun, was in einer bestimmten Zeit notwendig und gefordert ist, um den geschichtlichen Prozess voranzubringen.

  52. Hi Schlehen!

    „Freiheit ist für viele Linke, dass man ‘tun und lassen kann, was man will’….“

    Eben. Und das ist nichts anderes als die dreidimensionale Freiheit des unbewussten Lebens. Die dort herrschende Form der Gerechtigkeit, welche unumgänglich dazugehört, ist nun aber das Gesetz des Stärkeren.

    „Diese Menschen sind befangen in der bürgerlichen Ideologie, machen sich zu ihrem Träger und kommen sich fortschrittlich vor, obwohl sie objektiv, und allein das zählt !, nützliche Idioten der anderen Seite sind.“

    Konsens. Sie haben die heute weltweit herrschende Ideologie der Bourgeoisie und des Kapitalismus nicht verstanden. Es ist logischwerweise eine Religion, wie in allen opportunistischen Formationen. Nur eben mit einer moderneren Form der Gottabstraktion.

    Demokratie ist die Daseinsweise des Pantheismus.

    Und die passende moderne phenomenologische Beschreibung:

    Demokratie ist materielle Korruption bewusstseinsarmer Massen, die man an der enthemmten Ausbeutung der Welt beteiligt.

    Viele Grüsse

  53. @Philzer

    „Demokratie ist die materielle Korruption bewusstseinsarmer Massen, die man an der enthemmten Ausbeutung der Welt beteiligt.“

    Eine sehr treffende Umschreibung!

    Im Grunde ist es eine Scheindemokratie, denn Demokratie, eine wahre Demokratie, legt Wert auf die Aktivitäten des Individuums, seine aktive Beteiligung an Willensbildungsprozessen, um Entscheidungen mit herbeizuführen zu können. Sie achtet das Individuum und seine Würde. Sie will, dass er sich entfalten und entwickeln kann.

    Aber die Demokratie, die wir haben, legt nur Wert auf die Absegnung von Entscheidungen, die ohne Beteiligung des Einzelnen getroffen werden, von anderen, die über ihn, über seinen Kopf hinweg entscheiden, in ihrem eigenen Interesse und die dieses eigene Interesse propagandistisch als das allgemeine Interesse ausgeben. Sie will nicht den aktiven, bewussten, bewusstseinsreichen Staatsbürger, der sich um das Gemeinwesen kümmert, sondern sie will den Passiven, den, wie Sie schreiben, ‚Bewusstseinsarmen‘, der die Realität nur verschwommen wahrnimmt und der Fiktionen, Trugbilder, die ihm vorgegaukelt werden, für die Wirklichkeit hält – Fiktionen, an denen er nur zum Schein beteiligt wird, wie an den Hochzeiten von Prinzessinnen und Königen, die ihm in voller Länge übertragen werden und bei denen er ‚dabei sein‘ darf. Das ist die Form von Partizipation, die man ihm, den Bewusstseinsarmen, den von seiner Umgebung und sich selbst Entfremdeten, noch zugesteht. Hier darf er sich als ‚König‘ vorkommen, aber nur vorkommen. Ersatzbefriedigungen…

    Da es aber nie ganz gelingen kann, die Menschen von der Realität völlig zu trennen, denn das Arbeitsleben, in dem die meisten stehen, garantiert ja einen festen Kontakt zur Außenwelt, setzt man weitere Mittel ein, die in Ihrer Umschreibung genannt werden: die Beteiligung an der Ausbeutung, die Korruption.

    Nicht nur viele Politiker sind korrupt, sondern die breite Masse ist es auch, da sie über keine Werte, außer den Wert des Materiellen und des Konsums verfügt. Und wir wollen uns nichts vormachen: Wir hier im Westen sind alle mehr oder weniger angesteckt von diesem Konsumismus, von diesem Tanz ums Goldene Kalb, und ob wir es wollen oder nicht, wir profitieren von der globalen Ausbeutung anderer über die niedrigen Preise, über die Fülle des Angebots dessen, was andere in fernen Ländern, oft Kinder unter den Bedingungen der Kinderarbeit für uns herstellen, über die ‚Terms of Trade‘, unter denen diese Waren zu uns kommen.

    Wenn man Jugendlichen erklärt, wie ein Fußball hergestellt wird, dass häufig Kinderarbeit und 14-Stundentage in ihm stecken, damit auch der Analphabetismus, der Kindesmissbrauch, und jede Menge Ausbeutung, werden einige nachdenklich, aber es sind in erster Linie die Jugendlichen, die noch nachdenken, nicht die Erwachsenen, die es häufig aufgegeben haben, sich Gedanken zu machen und die sich bescheiden und anspruchslos mit billiger Ablenkung zufrieden geben und damit, ein falsches Bewusstsein (Marx) mit sich herumzuschleppen, denen die eigene Entfremdung gar nicht mehr bewusst wird. Marx: Sie sind nach der Arbeit physisch erschöpft und geistig erniedrigt. Und in der freien Zeit wird zwar die physische Erschöpfung beseitigt, wenn sie denn dazu noch ausreicht, aber die geistige Erniedrigung geht weiter (vor der Glotze).

  54. Hi schnehen!

    „Aber die Demokratie, die wir haben, legt nur Wert auf die Absegnung von Entscheidungen, die ohne Beteiligung des Einzelnen getroffen werden, von anderen, die über ihn, über seinen Kopf hinweg entscheiden,…..“

    Ich bin mir nicht sicher ob der Begriff Demokratie (bürg.D. ist esoterischer Pluralismus) nicht generell verbraucht ist.
    Die Menschen von morgen brauchen einen wissenschaftlichen Pluralismus. Selbstverständlich keinen Personotheismus, deshalb denke ich ist Lenins Einparteienmodell in der Praxis falsifiziert. Es ist verreckt.
    ( 1. es ist unwissenschaftlich, 2. es ermöglicht Verrat ( Wolf im Schafsfell-Problem)…..)

    „Nicht nur viele Politiker sind korrupt, sondern die breite Masse ist es auch, da sie über keine Werte, außer den Wert des Materiellen und des Konsums verfügt.“

    Ich hab eine Weile nach der Antwort danach gesucht. Es ist m.E. nach die dialektische Einheit von Volk und Herrscher welche über das Primäre Element dieser, nämlich der Bewusstseinsstufe des Opportunismus, die Stabilität in der Klassengesellschaft herstellt. ( Unit of opposites )

    Also google mal nach Opportunismus und komm in unser Forum. Du weisst, Denker sind rar und wir brauchen neue Theorien.

    Viele Grüsse Philzer

    PS: Die Gesellschaftsdroge der Wahl in der Klassengesllschaft ist m.E. nach der Profisportkonsum welcher die Menschwerdung der Massen wirksam verlangsamt oder aussetzt wenn nicht gar gänzlich verhindert …..

  55. @Philzer

    Wie komme ich in Ihr Forum?

    Sie haben wieder etwas sehr Schönes gesagt:

    Die Gesellschaftsdroge heutzutage ist der Profisportkonsum, welcher die Menschwerdung verlangsamt.

    Das kann ich voll und ganz unterstützen, denn es handelt sich tatsächlich um eine echte Droge, denn eine Droge ist eine Substanz, die die Menschen aus der Wirklichkeit hinaus und in eine fiktive Welt hineinführt, um das Elend und die Sorgen zu vergessen und um dem Leben einen Scheinsinn zu geben, den das reale Leben nicht mehr hat.

    Die Fußballbegeisterung ist ‚burning ice‘; es ist keine lebendige, echte Begeisterung, so als wenn man sich über eine schöne, exotische Blume freuen würde, sondern es ist eine Hysterie, die die eigene Depression, die innere Leere, überdecken soll.

    Erich Fromm:

    „Es ist die Psychologie des Fanatikers. Er ist leer, tot, depressiv, aber um den Zustand der Depression und des inneren Totseins zu kompensieren, sucht er sich einen Götzen…“
    (Erich Fromm, ‚Marx’s Concept of Man‘, New York 1961, S. 47, aus dem Englischen)

    Und er ergeht sich in Götzendienst, lebt für Schalke 04 und die Mannschaft, ’seine‘ Mannschaft und wenn sie am Wochenende verliert, verfällt er wieder in eine Depression und wenn wir heute Abend gegen Ghana verlieren, verfallen drei Viertel der Republik in eine tiefe Depression, und dann wird sofort die Suche nach einem Sündenbock losgehen, an dem man seinen Frust abreagieren kann und die Wut, die man dann spürt, macht den Deprimierten wieder lebendig, gibt ihm das Gefühl, dass er doch noch lebt.

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