„GoldmanSachs beauftragte Piraten“

Satire: Schiffe versenken am Horn von Afrika. Fakt: Staaten versenken in der Euro-Zone. Von Jürgen Elsässer

Am 24. April brachte die alternative „Huffington-Post“ eine Nachricht, die man kaum glauben kann: Demnach haben elf in den USA angeklagte somalische Piraten ausgesagt, sie seien von der US-Investmentbank Goldman Sachs angeheuert worden, um am Horn von Afrika Schiffe zu versenken. Dafür bekamen sie zig Millionen Dollar. Der Vorteil für die Bankster: Sie hatten zuvor Wetten (Credit Default Swaps?) auf den Untergang der Schiffe abgeschlossen.

Der Orginalartikel der „Huffington Post“ ist hier.

Man musste sich ja an vieles gewöhnen, was man zuvor für unglaublich gehalten hätte. Aber kann DAS stimmen? Ist das Satire? Die „Huffington Post“ bringt immer wieder Geschichten gegen den Mainstream, gilt aber nicht als durchgedrehtes Verschwörer-Organ. Lassen wir die Sache bis zur weiteren Prüfung offen.

Was jedenfalls erwiesen ist: Goldman Sachs spielt Schiffe versenken mit Griechenland, wettet auf den Untergang des Landes, das sie zuvor – an der EU-Kontrolle vorbei – mit Krediten überladen hatte.

Und: Goldman hat Karstadt Immobilien zu Wuchermieten vermietet und so in den Bankrott getrieben. Und bietet jetzt für die Karstadt-Leiche im Hintergrund mit.

Und kontrolliert den US-Finanzminister Geithner. Und hat gute Kontakte zum deutschen Finanzstaatssekretär Asmussen, der für den krankheitsgeschwächten Schäuble die Geschäfte führt, also derzeit Griechenlands Gläubigerbanken mit unseren Steuergeldern herauskaufen will.

Ob Goldman Piraten angeheuert hat, weiß ich noch nicht. Was ich weiß: GoldmanSachs selbst ist die größte Piratenfirma der Welt.

Update: Kommentator Alf hat recht überzeugend dargelegt, warum es sich bei dem Artikel aus der Hffington Post um eine Satire handelt.

13 Kommentare zu „„GoldmanSachs beauftragte Piraten“

  1. Möglich ist natürlich alles, aber solange Sie es nicht sicher wissen, wäre es vielleicht besser, dahinter ein Fragezeichen zu setzen. Zutrauen würde ich es ihnen aber.

  2. Bastarde! Das sind die richtigen Terroristen.
    Sie werden noch aus dem „Krähennest“ heraus, wenn der Rest vom Kahn schon fast abgesoffen ist, ihre Wettzettel hochhalten.

    Ich hoffe das sie sich verrechnet haben und der Grund tiefer ist als die Entfernung von der Mastspitze bis zum Kiel.

    Von mir aus kann diese Zocker der „Blanke Hans“ holen. Am besten bald….

    grüsse

  3. Ich bin begeistert, dass Sie offenbar ab und zu einen Blick in die Huffington Post werfen, Herr Elsässer! Ich kann den link nur empfehlen.

    Übrigens wird Goldman Sachs ja gerade von der amerikanischen Finanzaufsicht vor Gericht gestellt. Allerdings nicht wegen der oben genannten Aktivitäten, die ich der Bank jederzeit zutraue. Aber immerhin.

  4. Lächerlich, wissen wir alles, nichts Neues.
    Ferner: Asmussen ist mit nichten der Sekretär, sondern leitete auch „unter“ Steinbrück die Bänksterfinanzierung mit Steuergeldern. Steinbrück war hier nur eine Puppe. Was Er alles vorher schon betrieben hat, „unter“ Schröder ist bekannt…. Der Untergang Griechenlands ist Fake, natürlich ein Teil der abnormalen Machtgeilen, die den Anfang vom Ende herbeiführen möchten. Ich möchte jetzt nicht weiter ausholen, deshalb komme ich gleich auf den Punkt.
    Deutschland wird das „Endziel“ sein, im Sinne der Unterwerfung der NWO.

  5. Schon vor längerer Zeit gab es Beiträge im Internet, in denen darüber berichtet wurde, dass die somalischen Piraten gekauft sind. Leider weiss ich nicht mehr, wo das stand.

  6. gähn…
    Wer (englisch) lesen kann ist klar im Vorteil.
    Andy Borowitz (von dessen Webseite der Artikel, wie die Huff.Post angibt, übernommen wurde) ist New Yorker Satiriker/“Comedian“/Kabarettist.

    Nun muss man Borowitz nicht kennen (er schrieb die Serie „Der Prinz von Bel Air“) – dass der Artikel eine Satire auf die laschen US-Gesetze gegen Bänker ist, erschließt sich dem des Englischen kundigen auch von alleine im letzten Absatz.

    Dieser Punkt geht an Borowitz.

  7. Hier eine schnelle Übersetzung des Textes von Borowitz, für die, die Satire in englischen Texten nicht gleich merken:

    Somalische Piraten behaupten, sie seien eine Abteilung von Goldmann-Sachs

    NORFOLK, VIRGINIA (The Borowitz Report) – Elf angeklagte somalische Piraten ließen heute in einem US-Gericht eine Bombe platzen, als sie enthüllten, dass ihre komplette Piraterie-Operation eine Abteilung (Zweigstelle) des Bank-Giganten Goldmann-Sachs ist.

    Im Gerichtsraum war zu hören, wie nach Luft geschnappt wurde, als der Anführer der Piraten verkündete: „Wir verrichten das Werk Gottes. Wir arbeiten für Lloyd Blankfein.“

    Der Pirat, der angab im letzten Jahr einen Bonus von 48 Mio. $ in Dublonen verdient zu haben, ließ sich ausführlich über die Art der Arbeit der Somalier für Goldmann aus, und erklärte, dass die Piraten Schiffe mit Gewalt angriffen, die Goldman zuvor leerverkauft (=geshorted) hatte.

    „Wir erfüllten eine Funktion als Investment-Banker, nur dass jeder Tag „lässiger Freitag“(*) war“, sagte der Pirat.

    Der Pirat bestätigte, dass sie ihre Geschäfte Ende 2008 mit Goldmann verschmolzen, um Vorteile aus der lascheren Gesetzgebung in Bezug auf Banker, verglichen mit Piraten, zu ziehen, „zudem wollten wir einen Anteil am Lösegeld“.

    Im Nachspiel dieser schockierenden Enthüllungen zerstritten sich die Staatsanwälte an der Frage (… nicht ganz richtige Übersetzung für „scrambling“), ob sie die Anklage gegen die somalischen Piraten noch aufrecht erhalten könnten, die nun vor dem Gesetz als Banker behandelt würden.

    „Es gibt eine Menge Gesetze, um diese Typen zur Strecke zu bringen, wenn sie tatsächlich Piraten wären“, sagte eine Regierungsquelle. „Aber wenn sie Banker sind, sind uns die Hände gebunden.“

    —-

    (*) „casual Friday“ – „Banker-speak“ für das Austrudeln der Arbeit vor dem Wochenende

  8. Nun, zum Artikel der Huffington Post muss festgehalten werden: Falls es sich dabei tatsächlich um Satire handeln sollte, so würde es sich um überaus schlecht gemachte Satire handeln! Der dafür verantwortliche „Satiriker“ hätte sowohl Berufung als auch Beruf verfehlt.
    Weshalb? Ganz einfach deshalb: Es stellt das Wesen der Satire dar, dass sie mit Überspitzungen und Übertreibungen arbeitet, welche auch als solche zu identifizieren sind.

    Der Verdacht, welcher in dem Artikel gegen die Bankster geäussert wurde, erfüllt diese Kriterien jedoch eindeutig nicht. Denn aufgrund der vergangenen Umtriebe, welche sich das USA, US-Konzerne sowie das US-Finanzkapital global zuschulden kommen liessen, ist eines für jeden umfassend informierten und sachlich neutralen Beobachter klar:

    Ja, das könnte stimmen, denn zuzutrauen wäre es ihnen!!

    Fazit: Einen solchen Verdacht ohne nähere Prüfung als übertrieben und somit unrealistisch abzutun, das passt zur Bild, aber nicht zu politisch und historisch informierten und bewussten Zeitgenossen.

    Es ist noch anzumerken: Wenn sich ein solcher Verdacht nicht durch Beweise erhärten lässt, dann bedeutet das einfach nur, dass er sich nicht durch Beweise erhärten lässt und daher aus formaljuristischer Sicht als haltlos gilt. Nicht mehr, und nicht weniger…

  9. Na, also bitte! Wenn das keine Satire ist:

    An audible gasp could be heard in court when the leader of the pirates announced, „We are doing God’s work. We work for Lloyd Blankfein.“

    Oder:

    The pirate, who said he earned a bonus of $48 million in dubloons last year,

  10. Hey, das schöne an guter Satire ist doch, das einige Leute Sie ernst nehmen, bis man das Gesicht verzieht und lacht. Hat doch hier prima funktioniert.

  11. @
    “Es gibt eine Menge Gesetze, um diese Typen zur Strecke zu bringen, wenn sie tatsächlich Piraten wären”, sagte eine Regierungsquelle. “Aber wenn sie Banker sind, sind uns die Hände gebunden.”
    ——————

    HAHAHAHAHA,

    das passt, aber das auch geht anders,
    beauftragt die Russische Inkasofirmen, die fahren auch mit Panzern vor um den Bankern die Türen einzutreten, wir müssen bloß 85% Beteiligung am Gewinn zusagen.

  12. Tja – dann sollte man mit den Heuschrecken so umspringen, wie die russische Marine mit den somalischen Seeräubern:

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