URANBOMBEN gegen Hisbollah?

Auszug aus dem neuen COMPACT-Band von Frieder Wagner (Hg.), „URANBOMBEN – Die verschwiegene Massenvernichtungswaffe“ (bestellbar zu 7.50 Euro auch über info@juergen-elsaesser.de)

Jeden Monat erscheint ein neues Buch in der von mir herausgegebenen Reihe COMPACT. Im April ist neu das Buch des bekannten WDR-Fernsehregisseurs Frieder Wagner. Sein preisgekrönter Film „Todesstaub“ behandelt die schrecklichen Auswirkungen von Uranmunition in den Kriegen der letzten 20 Jahre.

Darauf baut der COMPACT-Titel „URANBOMBEN – Die verheimlichte Massenvernichtungswaffe“ auf. Der Band enthält Aufsätze über die Folgen der radioaktiver Munition in Irak (1991 und 2003), Afghanistan (2001 bis heute), Balkan (1995 und 1999) sowie Libanon (2006).  Im folgenden ein Auszug aus dem von mir selbst verfassten Kapitel über Israels Einmarsch in die Zedernrepublik.

Jürgen Elsässer

Neuartige radioaktive Waffen


Die israelische Armee verwendete im Krieg gegen
Libanon 2006 keine DU-Munition, aber testete
möglicherweise noch gefährlichere Explosivstoffe


Hat Israel bei seinem Krieg im Libanon im Sommer 2006 geheime
radioaktive Waffen eingesetzt? War der 34tägige Waffengang
ein Testfeld nicht für Granaten aus abgereichertem Uran,
sondern für Sprengsätze mit einer anderen, noch gefährlicheren
Isotopenzusammensetzung? Wie viele Libanesen werden – zusätzlich
zu den 1.300 Soforttoten dieses Krieges, zumeist Zivilisten
– an den Langzeitfolgen des israelischen Angriffes noch
sterben müssen?
Der Verdacht, dass die Israelis nicht nur konventionelle Waffen
verwendet hatten, war schon während der erbitterten Kämpfe
geäußert worden. Es gab Berichte über Opfer mit extremen
Verbrennungen und rätselhafte Todesfälle, die auf hohe Temperaturentwicklungen
hindeuteten. Augenzeugen sahen Bomben,
die wie blendende Blitze in riesigen weißen Feuerbällen
explodierten und manchmal Schrapnells ausstießen, die wie
weiße Sterne aussahen. Einige der eingesetzten Brandsprengköpfe
erzeugten eine gewaltige Druckwelle, die jedes Geräusch
unterdrückte und Menschen im Umkreis von 50 Metern durch
Ersticken tötete. Dai Williams, von dessen Untersuchungen
im Folgenden noch die Rede sein wird, spricht in diesem Zusammenhang
von „thermobarischen“ Bomben, die sich durch
hohe Hitze- und Druckentwicklung auszeichnen.

Aufgrund dieser Warnungen begannen Experten des Umweltprogramms
der Vereinten Nationen (UNEP) nach dem Rückzug
der Israelis mit Bodenproben. Am 7. November 2006 verkündete
UNEP-Chef Achim Steiner das Ergebnis: „Ich hoffe, es
ist eine Art Beruhigung für die örtliche Bevölkerung, dass kein
Beweis für den Einsatz von Waffen aus abgereichertem oder
natürlichem Uran gefunden wurde.“ Dem Befund lagen Bodenproben
von 32 Orten südlich und nördlich des grenznahen
Litani-Flusses zugrunde, wo die heftigsten Kämpfe stattgefunden
hatten. (Vollständiger Bericht unter http://www.Unep.org/Documents/
Defaults.asp)
Die Untersuchungen von Williams/Busby
Dai Williams ist Forscher am Friedens- und Konfliktforschungszentrum
Eos in Großbritannien. Er fuhr Mitte September
2006, bereits kurz vor dem UNEP-Team, in den Libanon
und begann mit Untersuchungen von Bombenkratern.
Da er selbst kein Fachmann ist, ließ er seine Bodenproben von
Dr. Chris Bubsby und weiteren Wissenschaftlern des Harwell-
Labors untersuchen, das auch für das britische Verteidigungsministerium
arbeitet.
Die Tatsache, dass UNEP keine Hinweise auf den Einsatz von
DU-Munition gefunden hat, ist für Williams keine Beruhigung.
Vielmehr geht er davon aus, dass ganz andere radioaktive
Waffen verwendet wurden, worauf es zuvor auch bereits in
Afghanistan (vgl. S. 44 ff ) und auf dem Balkan (vgl. S. 64/65)
ernstzunehmende Hinweise gegeben hatte.
Williams schreibt: „Die Hauptaussage der UNEP, dass die
UNEP ‚keinen Beweis gefunden hat, dass Israel während des
Konflikts mit der Hizbollah Munition mit abgereichertem

Uran (DU) eingesetzt hat‘, ist keine Überraschung. In meinem
Briefing, das für die UNEP und die Untersuchung des
Menschenrechtsrates geschrieben wurde (www.eoslifework.
co.uk/pdfs/u26leb806.pdf), habe ich dringend dazu geraten,
dass die UNEP nach unkonventionellen Bomben- und Raketenzielen
suchen muss. Ich habe niemals behauptet, dass in
Libanon Waffen mit ‚abgereichertem‘ Uran eingesetzt wurden.
Die unnötigen Bezugnahmen der UNEP auf DU vermindern
nicht meine ursprünglichen Warnungen über viel größere und
gefährlichere radiologische Waffen. Mehr als 20 Jahre lang haben
das britische und das amerikanische Militär sorgsam den
Begriff ‚abgereichert‘ promotet, um damit alle Uranwaffen abzudecken.
DU ist korrekt in bezug auf Anti-Panzer-Munition,
aber nicht erwiesen in Bezug auf die geheimen, luftentzündlichen
Metalle von hoher Dichte, die in vielen gelenkten Bomben
und Lenkraketen verwendet werden. In einem Krieg, in
dem es keinen taktischen Grund für die israelischen Streitkräfte
gab, panzerbrechende Waffen einzusetzen (die Hizbollah
besitzt keine Panzer), von der Suche nach DU-Munition zu
sprechen, ist entweder eine uninformierte oder eine absichtliche
Irreführung. Die UNEP ist sich dessen bewusst.“

3 Kommentare zu „URANBOMBEN gegen Hisbollah?

  1. Auch während des Krieges gegen Gaza scheint Israel neue Waffen getestet zu haben, z. B. Waffen, die den ganzen Körper mit Splittern übersäen und die sich tief in den Körper vorarbeiten.

    Was in Bezug auf den 33-tägigen Libanon-Krieg der Israelis vom Juli 2006 – den ersten, den sie verloren haben – gesichert ist, ist, dass sie große Mengen an Streumunition im Süden des Libanon eingesetzt haben. Das sind kleine, oft farbige Bomblets, die heute noch von Kindern beim Spielen gefunden werden und die dann häufig explodieren und diese töten oder schwer verletzen.

    Die Kinder sind neugierig, sehen die bunten Dinger da irgendwo herumliegen, heben sie auf und schon ist es passiert.

    Noch heute ist der Südlibanon nicht gereinigt von diesen heimtückischen Waffen, weil sie in unvorstellbar großer Zahl abgeworfen wurden.
    Das heißt nichts anderes als: Auch heute noch, im Jahre 2010, tötet die israelische Munition aus dem Jahre 2006 Libanesen, obwohl der Krieg schon dreieinhalb Jahre zurückliegt!

    Auch so kann man einem Land noch im Frieden schaden, indem man ihm keinen Frieden gönnt, indem man es nicht zur Ruhe kommen lässt.

    Israel hat übrigens Georgien mit Streumunition für seinen kurzen, aber erfolglosen Krieg gegen Russland vor zwei Jahren eingedeckt und sie wurde auch dort eingesetzt.

    Die Israelis erhalten aus den USA die allerneuesten Todeswaffen. Sie erhielten von dort auch das weiße Phosphor, das im Süden der USA hergestellt wird, mit dem sie sogar Krankenhäuser in Gaza bombardierten. Andererseits haben sie auch eigene Waffenfabriken und stellen in der Nähe von Tel Aviv biologische und chemische Waffen her. Sollte der Iran von Israel angegriffen werden, wird der Iran, so seine militärische Führung, diese Waffenfabriken als erstes mit seinen neuen, zielgenauen Raketen unter Beschuss nehmen.

    Im Atomzentrum von Dimona lagern Hunderte von Atomsprengkörpern. Vor über zwanzig Jahren war der israelische Atomwissenschaftler Unanumo schon der Meinung, dass dort etwa 200 Atomwaffen lagern, aber auch Neutronenwaffen. Wie viele sind es dann heute? Wahrscheinlich einige hundert mehr. Niemand, außer die israelische Militärführung, weiß es genau. Israel entzieht sich jeder Inspektion.

    Unanumo übrigens ging mit seinen Erkenntnissen vom israelischen Atomwaffenprogramm an die Öffentlichkeit. Man jagte ihn aus dem Land. Er ging nach England. Dann lockte man ihn nach Italien, ich glaube nach Rom, wo der Mossad ihn auf einem Schiff entführte und nach Israel brachte, wo ihm der Prozess wegen Landes- und Geheimnisverrats gemacht wurde. Er saß jahrelang hinter Gittern. Er ist jetzt frei, hat aber striktes Redeverbot.

  2. Striktes Redeverbot hat doch jeder! Oder….der die Wahrheit sagt, wird ermordet.
    Frieder Wagner hat schon, seit die Amis im Golf eingefallen sind, darüber berichtet, dass s.g. abgereicherte Monition verwendet wird.
    Das ist aber schon fast 15 Jahre her. Niemand nahm Notiz, keine Kenntnissnahme der staatlichen Medien, im Gegenteil, er wurde Abgesägt. Herr Wagner hat trotzdem weiter gemacht, einen Bereicht über den Irak verfilmt und aufgedeckt, dass die Amis fürchterliche Waffen einsetzen. Diese seien, so Frieder, so bestialisch, dass kein Mensch sich vorstellen kann, welch Auswirkungen sie auf die, auch gesamte Menschheit, hat. Ich musste mich fast übergeben, als ich den Film gesehen habe. Nun war mir aber klar, dass die Mächtigen, wer auch immer das ist, nur vom Teufel geritten sein können, sonst wäre so etwas nicht möglich. Und dann eine Steigerung, bzgl. der Effizienz in der abstrusen Wirkweise und der bestialischen Auswirkungen solcher Monition, kann ich nicht mehr denken. Das ist nicht mehr meine Welt. Ich kotze nur noch, jeden Tag und kann nur noch hoffen, dass endlich die Jenigen, die meinen, Politik hätte damit etwas zu tun, erwachen und endlich realistisch erfassen, was wirklich läuft. Nämlich okkulte Scheiße, ohne Liebe, nur noch Macht, sonst nichts mehr. Ohne Rücksicht auf Verluste oder Vernichtung.

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