Elsässers neues Buch „Nationalstaat und Globalisierung“

Buchpremiere am 28. April ausgerechnet bei den „Preußen“ – ist das nicht eine rechte Vereinigung?

Volles Haus am letzten Dienstag bei der Volksinitiative („Die Große Krise – Was tun?“), und schon  folgen weitere attraktive Veranstaltungen mit Jürgen Elsässer. Am kommenden Donnerstag (16.04.) ein Streitgespräch bei attac (Berlin-Kreuzberg, Altes Feuerwehrhaus, Axel-Springer-Str. 40/41, 19.00 Uhr) und am 28. April die Vorstellung des neuen Buches „Nationalstaat und Globalisierung“ bei der Preußischen Geselschaft Berlin-Brandenburg e.V. (Hotel Hilton, Berlin, Gendarmenmarkt, 19 Uhr).

Mancher wird sich verdutzt die Augen reiben? Warum macht er das bei den „Preußen“? Ist das keine rechte Vereinigung, oder vielleicht sogar eine Burschenschaft?

Dazu habe ich schon anläßlich meines ersten Auftrittes bei den „Preußen“ im November 2007 – damals noch als junge Welt-Mitarbeiter – einiges gesagt.

„Schon wird mir vorgeworfen, ich hätte die Seite gewechselt und betriebe eine sogenannte Querfront, also eine Verbindung von Linksradikalen und Rechtsradikalen. Die Bedenkenträger der Political CCorrectness kann ich aber beruhigen: Zeit meines erwachsenen Lebens bin ich Linker und Antifaschist, und daran wird sich nichts ändern. Deswegen kommt für mich eine irgendwie geartete Zusammenarbeit mit Nazis, Rechtsradikalen und Antisemiten nicht in Frage, und gerade deswegen trete ich heute abend hier auf. Ich habe mich davon überzeugt, daß die Preußische Gesellschaft eine höchst respektable Vereinigung ist, die mit friderizianischer Toleranz die unterschiedlichen Positionen zu Wort kommen läßt. Ein Forum, wo Julius Schoeps, Hermann Simon, Bischof Wolfgang Huber, der polnische Botschafter und der US-Botschafter und nicht zuletzt der Vorsitzende der Linken, Lothar Bisky, aufgetreten sind, kann kein vernünftiger Mensch mit Rechtsradikalismus in Verbindung bringen. Aber heutzutage genügt es bekanntlich schon, ein Konservativer zu sein, um in die Nazi-Ecke geschoben zu werden. Auch etliche Linke machen ein Gleichheitszeichen zwischen Konservativen und Nazis. Ich halte das für grundfalsch und politisch verheerend, und zwar gerade weil ich Antifaschist bin. Wie hätten denn die Nazis gestoppt und Europa befreit werden können, wenn nicht Linke und Konservative im Widerstand zusammengearbeitet hätten? Die Partisanenbewegung in Italien war ein Bündnis von Kommunisten, Katholiken und sogar Monarchisten. In der französischen Resistance kämpften Genossen von links und Leute von De Gaulle Schulter an Schulter. Ein solchen Bündnis, sagen wir von Lafontaine bis Gauweiler, bräuchte es auch heute, um den Gefahren zu wehren, über die ich im folgenden spreche: die Weltwirtschaftskrise, historisch verbunden mit Faschismus und Krieg. Wer den aktuellen Finanzkrach mit 1929 vergleicht, muß die Weiterungen 1933 und 1939 mitbedenken.“