Ein Jahr Gangster-„Staat“ Kosovo

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Elsässers Rede auf der Protestkundgebung gegen die erzwungene Abspaltung des Kosovo von Serbien (17.02.2008; Kundgebung war im April 2008 in Hannover)

Mehr dazu in meinem Buch „Angriff der Heuschrecken. Zerstörung der Nationen und globaker Krieg“, Neuauflage erhältlich ab 27.02.2009. Auszug:

Anfang der neunziger Jahre begann mit tatkräftiger deutscher Hilfe die erste Runde der Zerschlagung, vom ursprünglichen Tito-Staat blieben nur Serbien und Montenegro übrig. Nachdem auch diese Föderation durch den Krieg 1999 geschwächt worden war, kam die Fortsetzung: 2006 die Abspaltung Montenegros von Serbien, 2008 die Sezession des Kosovo. Mit diesem bisher autonomen Gebiet innerhalb Serbiens hat sich, zum ersten Mal seit dem Ende der Bipolarität, nicht eine frühere Teilrepublik größerer Staaten selbständig gemacht, wie sich beispielsweise die Ukraine von der Sowjetunion oder Kroatien von Jugoslawien gelöst haben, sondern eine untergeordnete Verwaltungseinheit. Damit wurde ein Präzedenzfall geschaffen weit über den Balkan hinaus.

Wer will in dieser Situation noch auf den Zusammenhalt anderer europäischer Staaten wetten? Belgien ist ein Todeskandidat, der an das Jugoslawien der späten achtziger Jahre erinnert. Schottland will sich aus dem ökonomisch leprösen Großbritannien lösen und, gestützt auf die Öleinkünfte aus der Nordsee, zurück zu den Zeiten Maria Stuarts. In Transsylvanien träumt man von Großungarn, in Transnistrien von Großrumänien. Ein selbständiges Korsika könnte eine Gangsterrepublik werden, ein selbständiges Padanien die Nachfolge der venezianischen Dogen antreten. Schafft zwei, drei, viele Retortenstaaten!