Schluss mit dem nationalen Masochismus!

CoverENDDas neue COMPACT-Magazin 6/2015 macht den US-Kollaborateuren Dampf: „BND&NSA – Ein Abgrund an Landesverrat“ ist das Titelthema.

Ab morgen am guten Kiosk – die Juni-Ausgabe von COMPACT-Magazin. Lesen Sie weiter unten einen Auszug aus meinem Artikel „Nationaler Masochismus“. Hier ist erstmal das Inhaltsverzeichnis. Und hier können Sie die Ausgabe beim Verlag bestellen (Stückpreis 6,05 Euro incl. Porto) oder COMPACT abonnieren (Stückpreis 4,95 Euro, portofrei).

 

Vollständiger Inhalt COMPACT 6/2015
Editoral

  • Obelix schlägt Lucky Lucke
    von Jürgen Elsässer

Titelthema: BND & NSA – Ein Abgrund an Landesverrrat

  • Landesverrat im Kanzleramt
    von Martin Müller-Mertens
  • NSA-Affäre: Nationaler Masochismus
    von Jürgen Elsässer
  • Die 5. Kolonne: Die 8 wichtigsten BND-Verrätereien
    von Karel Meissner
  • US-Stützpunkt: Raubtiere aus Ramstein
    von Jürgen Elsässer

Politik

  • Asyl-Debatte: Sachsen sagen Nein zum Heim
    von Fred Neubauer
  • Hat Pegida die Mitte verloren?
    Streitgespräch Kathrin Oertel / Götz Kubitschek
  • NSU: Gesucht: Der Phantom-Killer
    von Thomas-Ewald Riethmüller
  • GEZ-Irrsinn: Die Ohnmacht der Erpressten
    von Marc Dassen
  • Plädoyer: <<Für die Demokratie brauchen wir den Nationalstaat>>
    von Vaclav Klaus
  • Die Euro-Falle: <<Grexit oder der Gordische Knoten>>
    von Costas Lapavitsas

Dossier: Gift im Essen

  • Monsanto – Monopolist ohne Moral
    von Klaus Faißner
  • Giftfleisch und Jauche – Die US-Ernährung ist die schlechteste der Welt und bedroht über TTIP auch Europa
    von Max Z. Kowalsky
  • Hollywoods Zombie-Food: Kapitalismus und Kannibalismus
    von Harald Harzheim

Leben

  • Gender-Wahn: Der neue Transen-Look
    von Marc Dassen
  • Südtirol: Ein Attentat, das keines war
    von Reynke de Vos
  • Endzeitstimmung im Kinosaal: Der stramme Max
    von Harald Harzheim
  • Top-Spionin: Mit Hirn, Charme und Kanone
    von Helmut Roewer
  • Panorama-Kunst: Mitten im Feuersturm
    von Sebastian Hennig
  • Vergessene Wörter_ Heimat
    von Jan von Flocken
  • Harzheims Klassiker_King Kong
    von Harald Harzheim

 

 

 
Nationaler Masochismus
_ von Jürgen Elsässer (aus: COMPACT 6/2015)
Seit Beginn der NSA-Affäre scheint die Obama-Administration eine perfide Freude daran zu haben, die Bundesregierung zu demütigen und vorzuführen. In Berlin lässt man sich das nicht nur gefallen, einige genießen scheinen das sogar zu genießen.
Wenigstens ein Politiker hat mal Tacheles geredet: „Kanzler der Alliierten“ – diese Schmähung schleuderte SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher am 25. November 1949 im Bundestag gegen Konrad Adenauer, den ersten Regierungschef der jungen Bundesrepublik. Zur Abstimmung stand das sogenannte Petersberger Abkommen, das unter anderem die Kohle- und Stahlproduktion im Ruhrgebiet der Kontrolle durch die Siegermächte und die Benelux-Staaten unterstellte. Schumacher war ein Sozialdemokrat, der auch durch KZ-Haft unter den Nazis seinen Patriotismus nicht verloren hatte.

(…)
Gabriel intrigiert
Man vergleiche diese klaren Worte mit den kleinen Hinterfotzigkeiten, derer sich Sigmar Gabriel, Schumachers aktueller Nachfolger an der SPD-Spitze, in einer ähnlichen Situation gegen eine ähnliche Verratspolitik befleißigt. Als Ende April bekannt wurde, dass der BND seit gut zehn Jahren dem US-amerikanischen Nachrichtendienst NSA bei der Spionage gegen das eigene Land assistiert und das Kanzleramt mindestens seit 2008 darüber informiert ist, ging der schwergewichtige Niedersachse nicht in die Offensive. Stattdessen verschoss er auf einer Pressekonferenz am 4. Mai Giftpfeile aus dem Hinterhalt: Zwei Mal habe er Angela Merkel im persönlichen Gespräch gefragt, ob sie US-Spionage gegen die deutsche Industrie ausschließen könne, und zwei Mal habe sie dies verneint. Das war nicht nur ein

(…)
Gabriels Winkelstrategie hat nur die ihm gewogene Journaille überzeugt, nicht aber die Öffentlichkeit. Bei den folgenden Landtagswahlen in Bremen rutschte die SPD auf einen Tiefstand ab. Angesichts der handzahmen Sozialdemokratie weiß die Bundeskanzlerin, dass sie sich weiter durchmogeln kann. Dreist dementierte sie Mitte Mai Vorwürfe, dass sie oder ihr Stab vor der Bundestagswahl 2013 die Bürger über das Vorgehen der US-Amerikaner getäuscht habe. «Ich kann hier nur in der Öffentlichkeit sagen, dass jeder nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet hat», sagte sie. Das gelte auch für Kanzleramtsminister Peter Altmaier und seine Vorgänger, etwa Ronald Pofalla.

Merkel kapituliert

Dass das nicht im Mindesten zutrifft, hatte man ein paar Tage zuvor der Süddeutschen Zeitung entnehmen können. Das Blatt hatte einen vertraulichen E-Mail-Austausch zwischen Merkels Außenpolitik-Chef Christoph Heusgen und dessen Ansprechpartnern in der Obama-Administration abgedruckt.

(…)
Plausibel ist, dass man all das sehr wohl wusste – aber den amerikanischen Affront nicht durch Veröffentlichung in den Bundestagswahlkampf ziehen wollte. Tatsächlich überstand Merkel den Urnengang am 22. September 2013 ohne größere Blessuren. Nicht mehr mit Wahltaktik, sondern nur mit politischem Masochismus ist allerdings zu erklären, warum sie auch bei den folgenden Demütigungen durch Obama immer wieder klein beigab: Als Mitte Oktober 2013 bekannt wurde, dass auch das Handy der Kanzlerin von der NSA abgehört wurde, ließ sich Obama gerade zu der Erklärung herab, dass dies künftig unterbleiben würde. Diese Zusicherung betraf aber nur sie selbst, nicht einen künftigen Kanzler, nicht ihren Vizekanzler und die Minister ihres Kabinetts, schon gar nicht deutsche Firmen oder Bürger. Merkel nahm das nicht nur hin, sondern ließ ihren Mitarbeiter Heusgen sogar den offiziellen Verzicht auf ein No-Spy-Abkommen verkünden. „Ich verspreche, diesen Ausdruck zukünftig nicht wieder zu verwenden. Wir haben realisiert, dass wir dieses Ziel nicht erreichen werden“, heißt es in seiner Mail vom 9. Januar 2014. Unterwürfiger geht‘s nicht mehr.
Während die deutsche Seite kuschte, trumpften US-Repräsentanten nach Auffliegen des Handy-Gate weiter auf. Als Ende Oktober 2013 eine Bundestagsdelegation in Washington weilte, rechtfertigte NSA-Chef Keith Alexander die Spionage in Deutschland.

(…)
„Der Präsident sollte aufhören, sich zu entschuldigen und defensiv zu sein“, forderte zur selben Zeit der führende republikanische Sicherheitspolitiker im Repräsentantenhaus, Peter King. Auch der Außenpolitik-Experte Max Boot von der einflussreichen Denkfabrik Council on Foreign Relations ließ sich nicht lumpen. „Um ihre Interessen zu verfolgen, brauchen alle Staaten so viele Informationen wie möglich über die Handlungen und Vorhaben anderer Staaten. Auch oder vielleicht vor allem von jenen, mit denen sie derzeit verbündet sind.“ Derzeit verbündet – das klang nicht nach jenen Beschwörungen ewiger Freundschaft, die regelmäßig als Ausdruck der Berliner Staatsräson zu hören sind.

Obama attackiert

Dass die Wühlarbeit der US-Geheimdienste munter weiter ging, zeigte sich Anfang Juli 2014: Zwei US-Agenten wurden enttarnt, einer im Verteidigungsministerium, einer im Umfeld des NSA-Untersuchungsausschuss.

(…)

(…)

„Warum wir die Deutschen ausspionieren müssen“, war der Essay des US-Journalisten James Kirchick am selben Tag in der FAZ übertitelt. Frech postuliert er: „Die Amerikaner müssen sich nicht dafür entschuldigen, in Deutschland spioniert zu haben. Im Gegenteil: Nach den Enthüllungen in dieser Woche sollten die Deutschen tief in sich gehen und sich fragen, warum Washington nicht das Bedürfnis hatte, es viel früher zu tun.“ Die Deutschen sind selbst schuld, dass die US-Dienste sie abhören müssen…
Wie gut die Gehirnwäsche schon gelungen ist, beweist ein Artikel in der Frankfurter Allgemeinen vom 29. April 2015. Sandro Gaycken, der die NATO und deutsche Unternehmen in der Cyber-Abwehr berät, gibt dort zum Besten: „Die Spionage der Vereinigten Staaten in unserer Wirtschaft ist gerechtfertigt, in unserem Interesse und keine Industriespionage. Deutschland ist nun einmal einer der großen Exporteure von Rüstungsgütern (…). Die Spionage der Vereinigten Staaten (…) ist im Interesse des großen Ganzen des globalen Friedens (…).“
Was wie Satire klingt, ist ernst gemeint. Eine bestimmte Sorte unserer Mitbürger hat sich dazu entschlossen, die fortdauernde Unterwerfung und Erniedrigung durch die Besatzungsmacht nicht nur hinzunehmen, sondern auch noch schönzureden. Armes Deutschland.

33 Kommentare zu „Schluss mit dem nationalen Masochismus!

  1. Solange ein Land Besatzungskosten bezahlen muss, solange sind wir nichts und werden nichts! Wer hat den Krieg gewonnen? Wer hat hier das Sagen? Die Amis! So läuft das hier und alles andere ist Schauspielerei und Volksverarschung!!!

  2. Auch wenn es den Anschein erwecken kann, dass mein Kommentar zwei völlig verschiedene Fälle in Verbindung bringt, muss ich am Fall Mazedoniens darauf aufmerksam machen, wofür die abgehörten Informationen verwendet werden können. Das ganze gegenwärtige Schlamassel in Mazedonien hat mit den sogenannten „Bomben“ begonnen, die nichts anders als abgehörte Telefongespräche zwischen diversen Ministern der Regierungspartei sind, die in regelmäßigen Abständen in den oppositionellen Medien veröffentlicht werden. Der unglaubliche Spinn an der ganzen Geschichte ist, dass keiner sich ernsthaft mit der Frage beschäftigt, woher die Opposition eigentlich diese Aufnahmen hat, andererseits aber gerade durch sie beweisen will, dass die Regierung die Bevölkerung abgehört hat. Da die Gespräche teilweise schon gesetzeswidrige Handlungen der Regierung bestätigen (wenn auch nicht die Beschuldigungen der Opposition über die schwersten Verbrechen, wie z.B. den Tod durch Autounfall eines Journalisten), ist die Möglichkeit des Premiers, ein Gerichtsverfahren einleiten zu lassen, begrenzt. Auf jedem Fall haben die Gespräche ihr Ziel erreicht, die Öffentlichkeit ist über die tatsächlich unreinen Geschäfte der Regierung genug empört, dass sie dem Oppositionsanführer am 17. Mai auf die Straßendemos gefolgt ist. Auch der Überfall an der Grenze zwischen dem Kosovo und Mazedonien konnte daher leicht als ein von der Regierung absichtlich inszenierter Terroranschlag präsentiert werden, weil man ja so einer Regierung alles in die Schuhe schieben kann. Die US Botschaft hat sich am Anfang auch ausgeplaudert und die offizielle Information über die Zahl der Opfer korrigiert. Jetzt hört man mehr und mehr die Version, dass es keine Terroristen sondern kriminelle Gruppen gewesen seien. Ich selbst verstehe den Unterschied nicht, aber ich verstehe noch weniger, warum sich die Leute nicht fragen, woher denn diese Informationen kommen. Und zu guter Letzt sollte man sich fragen, ob der Beginn der Veröffentlichungen der Gespräche (mittlerweile sind es 35 „Bomben“) doch nicht mit der Zustimmung für den sogenannten Turkish Stream zeitlich übereinstimmt, denn bis vor Kurzem war die EU gerade aus der Sicht der Opposition an einer substantiellen Vermittlung zwischen der tatsächlich korrumpierten Regierung und der genauso korrumpierten Opposition völlig uninteressiert.

  3. Ana: was sagt eigentlich die Opposition zu der russischen Pipeline?

  4. Das neue Heft stellt mit seinen hochinteressanten Beiträgen alle vorangegangenen in den Schatten – Klasse.

  5. @Jürgen Elsässer: Ungefähr: „Wir haben unsere strategischen Ziele, nämlich EU und NATO Beitritt, schon 1991 festgelegt und dürfen von ihnen nicht abweichen.“ Also ein Pipeline-Vertrag mit Russland wird als automatische Abweichung von diesen heiligen Zielen interpretiert. Eine oppositionelle Journalistin hat sogar gesagt, dass Mazedonien Russland nicht brauche, Russland aber Mazedonien schon. Es sei sehr gefährlich für Mazedonien solche Botschaften an die USA und die EU zu senden, wenn wir von ihnen doch Geld erwarten.

    Die letzten Nachrichten über die Verhandlungen sind allerdings, dass der Premier Gruevski es der EU und Russland überlassen werde, eine Übereinstimmung über die Pipeline zu erreichen. Russia Insider:

    http://www.novinite.com/articles/168827/Macedonia+Will+Only+Join+Turkish+Stream+amid+Agreement+between+Russia,+EU+on+it+-+Gruevski

  6. Zur Einsicht darin,
    dass der nationale Masochismus gewisser Linker
    („Nie wieder Deutschland“, „Deuschland verrecke“, „Für Volkstod“)
    möglicherweise weniger gefährlich ist als der Masochismus gewisser ‚Rechter‘ aus alten BRD-CDU/CSU-Kreisen,
    bin ich zwar vorher schon sukzessive auf theoretischer Ebene gelangt,
    habe ich sehr konkret aber jüngst am eigenen ‚Leib‘ erfahren.

    Auf einen Artikel aus rechter Ecke…

    http://www.sezession.de/49827/wider-den-demokratischen-dummstolz-9-staatspolitischer-salon.html

    … reagierte ich mit einem Kommentar,
    dessen Tendenz grob zusammengefasst darauf hinauslief, dass ich es nicht verstehen kann, wenn immer wieder auf Elässers früherer Haltung herumgepocht und der böse Stalin ausgepackt wird,
    anstatt dass man sich um die viel näher liegenden Probleme für das deutsche Volk und den Weltfrieden kümmert:

    http://www.sezession.de/49827/wider-den-demokratischen-dummstolz-9-staatspolitischer-salon.html#comment-214949

    Daraufhin wurde mit einem Gegenkommentar geanwortet,
    der – ebenso wie meine Replik darauf – nachträglich gelöscht wurde.

    Folgende weitere Entgegnung von mir wurde aufgenommen:

    http://www.sezession.de/49827/wider-den-demokratischen-dummstolz-9-staatspolitischer-salon.html#comment-215196

    Daraufhin antwortete ein Forist folgendermaßen:

    http://www.sezession.de/49827/wider-den-demokratischen-dummstolz-9-staatspolitischer-salon.html#comment-215716

    Ich wiederum (nach wie vor die bisherige JF-Masche mit der Beobachtung entlarven wollend, dass mir der ständige Fingerzeig auf den linken Elsässer und die Sowjetunion wie ein Ablenkungsmanöver vorkommt angesichts der aktuellen und akuten Gefahr für Volk und Frieden, die von der US- und-EU-Besatzungsmacht ausgeht):

    http://www.sezession.de/49827/wider-den-demokratischen-dummstolz-9-staatspolitischer-salon.html#comment-217925

    Als dann folgende Kommentare in KALTER-KRIEG-Manier auf meine Meinung Bezug nahmen …:

    http://www.sezession.de/49827/wider-den-demokratischen-dummstolz-9-staatspolitischer-salon.html#comment-218280

    http://www.sezession.de/49827/wider-den-demokratischen-dummstolz-9-staatspolitischer-salon.html#comment-218872

    … wurde mir nicht die Möglichkeit gegeben, auf diese Meinungen Bezug zu nehmen; meine Gegenargumente (obwohl sie im sachlichen Ton und themenbezogen formuliert waren) wurden NICHT freigegeben.

    Und DAS von rechter Seite
    in Anbetracht eines noch nie dagewesenen mentalen Minus-Zustandes,
    in dem sich Volk und Vaterland im Moment befinden.

    Wie traurig, wie traurig.

    Ich stehe nach dieser Demütigung zu meiner Petzerei.
    Das musste raus.

  7. Hoffe, du hast nichst dagegen, dass ich wieder mit der „Anstalt“ daherkomme, aber die neueste Ausgabe hat es wirklich in sich und schneidet auch die Affäre mit dem BND an.. Sehr aufschlußreich!

    Unter anderem geht es auch im die Flüchtlinge die zu tausenden im Mittelmeer ertrunken sind und warum viele Politiker nun kein Fisch mehr essen wollen. Wie ihr wißt stehen wir Menschen am Ende der Nahrungskette, den Rest könnt ihr euch denken…!

  8. @ Aristoteles

    „Und DAS von rechter Seite
    in Anbetracht eines noch nie dagewesenen mentalen Minus-Zustandes,
    in dem sich Volk und Vaterland im Moment befinden.“

    Die sezession ist eine konservative Seite, keine rechte. Es ist nur so, daß hier und dort auch schon einmal ein Kommentar freigeschaltet wird, wenn er nicht aus der konservativen Ecke, sondern von rechts kommt.

    Was habe ich dort schon Prügel bezogen, was bin ich dort schon vor der ganzen Klasse von ML getadelt worden. Einmal habe ich mich erdreistet, die gewaltige Macht der Investmentunternehmen anzuführen, dann wurde mir verboten, Coudenhove-Kalergi zu erwähnen, richtig gekracht hat es, als ich das Neue Testament zitiert, das „die andere Wange hinhalten“ und die Feindesliebe problematisiert habe. Ärger gab es auch, als ich darauf hinwies, daß die NWO-Kampfvokabel „racism“ wohl auf Magnus Hirschfeld zurückgeht. („Racism“ hieß eines seiner Bücher, das 1935 in London veröffentlicht wurde. ML hielt sofort eine glühende Verteidigungsrede zugunsten Hirschfelds.

    Zwischen Rechts und Konservativ liegen Welten. Kürzlich schrieb dort ein junger Identitärer aus Wien seinen Einstandsartikel, der Verschwörungsleugnung vom Allerfeinsten betreibt. Ist das Glas halb leer oder halb voll? Ich bin jedesmal angenehm überrascht, wenn ich mit einem Beitrag durchkomme. Eine lineare Diskussion halte ich dort für fast unmöglich.

    Die sezession ist eben ein pheiner Salon, den man als Bildungsbürger mit manikürierten Fingernägeln betreten sollte. Dort genießt man die Lust, im wohltemperierten Raum sich an gediegener Philosophasterei zu ergötzen.

  9. @ Aristoteles

    Jürgen Elsässer hat ja kürzlich angekündigt, hier nicht mehr jeden Firlefanz freischalten zu wollen. Viele begrüßten das, manche sahen es kritisch.
    Bereits erschienene Kommentare allerdings im nachhinein zu löschen und/oder einem sachlich (und zur Sache) auftretenden Diskutanten, der angegriffen, keine Möglichkeit zur Riposte mehr zu geben, das verhöhnt nicht nur denjenigen, der sich da sowohl inhaltlich als auch sprachlich sichtlich Mühe gibt, sondern führt die ganze Leserschaft bewusst und verächtlich in die Irre. Zu solchen Vorgängen – in dem Fall ging es ja auch um die Person Elsässer, jenen Unmöglichen, mit dem der Chef der Sezession bald wieder auf dem Podium stehen wird – sollte auch nicht dauerhaft geschwiegen werden.
    Ich habe Ihre Beiträge nicht nur hier sondern auch auf sezession.de immer sehr aufmerksam verfolgt und hatte angesichts der gehaltvollen Beiträge nie den Eindruck, es da mit einem nervig ablenkenden Provokateur oder einem Krawallbruder, einem Spinner, Troll etc. zu tun zu haben.
    Ich finde es daher völlig in Ordnung, dass Sie obige Vorgänge hier zur Sprache bringen. So funktioniert das nicht mit der Querfront.
    Ich habe – das nebenbei – an der Diskussion auch kurz teilgenommen, dabei Ihre Einwände gegen die Einreihung Elsässers ausdrücklich begrüßt. Ich hätte dann gern auch Ihre letzten Fortsetzungen lesen dürfen. Schade.
    Die Redaktion hätte, wäre ihr die Diskussion zu sehr in Richtung Thema Elsässer ausgeartet (andere nahmen sich dessen auch an, nicht nur Sie als der eine Querulant), einen Ordnungsruf ausgeben können, dass dies jetzt nicht mehr weiter so geduldet werde. Das wäre eine erträgliche, zumal transparente Ausübung des Hausrechts gewesen.
    Mehr will ich dazu hier jetzt nicht mehr sagen; ich wollte Sie nur kurz meines Verständnisses für Ihren Ärger und Ihr Unverständnis versichern.

  10. Jeder weiß, wie furchtbar die Israelis die Einheimischen in Gaza bekriegt hat. Aber das folgende VIDEO zeigt es:

    Wo Häuser waren, türmen sich nun Betonbrocken. Straßen haben sich in staubige Trampelpfade verwandelt. Von Wasserleitungen und dem Abwassersystem ist nicht mehr viel geblieben, Strommasten sind umgerissen. Dazwischen ist mit Blindgängern zu rechnen. Israel sagt, es habe dort die Angriffstunnel der Hamas vernichten wollen.
    Tatsache ist aber: Israel will die Palästinenser mit dem Krieg aus der Grenzregion vertreiben und die Pufferzone wieder vergrößern.

    Es kommt noch schlimmer – Ein Bericht dokumentiert Vorfälle, die beweisen, dass Israel absichtlich palästinensische Kinder während seiner letzten Offensive auf den Gazastreifen im letzten Sommer zum Ziel tödlicher Angriffe machte:

    http://marialourdesblog.com/israelis-ermordeten-gezielt-kinder-in-gaza/

    http://www.dci-palestine.org/operation_protective_edge_a_war_waged_on_gaza_s_children_resource

  11. Vorschlag für eine deutsche Energiepolitik
    (Prof. Dr. Sigurd Schulien)

    Die „brd“-Energiepolitik liegt in Scherben.
    Prof. Schulien trägt Thesen vor, wie es weitergehen soll:
    Thoriumreaktor, Speichertechnologie für elektrische Energie.

    http://www.adew.eu

  12. @ Lothar und natürlich @Jürgen,

    Witze bei Wikipedia über Souveränität & Besatzungskosten

    Auszug Wikipedia :

    … Mit dem Inkrafttreten des Deutschlandvertrages am 5. Mai 1955 wurde die Besatzung beendet und die Bundesrepublik weitgehend souverän.[7] …

    … 1950 betrugen die von der Staatskasse der jungen Bundesrepublik zu zahlenden Besatzungskosten bereits rund 4,5 Milliarden DM …

    … In der frühen Bundesrepublik gab es öffentliche Kritik an den Besatzungskosten. So berichtete die Illustrierte Stern Ende 1950 über die Verschwendung von Besatzungsgeldern (also Geldern, die aus deutschen Steuereinnahmen stammten). Die Zeitschrift durfte daraufhin eine Woche lang nicht erscheinen.[5] …

    Quelle : http://de.wikipedia.org/wiki/Besatzungskosten

    Kommentar : Wer also kritisch über die Besatzungskosten nachdenkt bzw. schreibt, riskiert ein Schreibverbot

  13. Aristoteles,

    Stilfragen bezüglich Ihres Kommentars hier mal geflissentlich übergehend, und mein eigenes Mißfallen gegenüber des Sachverhalts, daß offenbar Ihre Replik auf sezession.de nicht veröffentlicht wurde, zum Ausdruck bringend:

    Haben Sie meine und Irrlichts hier herausgepickten Antworten überhaupt richtig gelesen und verstanden? Haben Sie tatsächlich überlesen, daß ich JE’s Arbeit als „bewundernswert“ bezeichnet habe? Daß ich mit Ihnen sogar übereinstimme, daß die von Ihnen so beklagte Kritik durchaus mitunter aus der transatlantischen Ecke kommt? Götz Kubitschek aber sehe ich keinesfalls in dieser, sondern halte dessen Verortung dort (oder, wie hier auch schon geschehen, in der prozionistischen Ecke) für völlig absurd.

    Sie finden, ich schreibe in „KALTER-KRIEG-Manier“ (Capslock-Alarm)? Ist das Ihr Ernst? Ich vermute, es wird wenige überzeugtere Gegner des US-Imperialismus geben als mich. Solche grotesken Fehleinschätzungen kommen davon, wenn man sein Weltbild zwanghaft simplizistisch hält. Wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Hat Old Dabbeljuh auch schon so gesehen. Wenn ich was nicht mag, dann Schwarz-Weiß-Denken. Dieser debile Manichäismus, der ja gerade in den USA immer wieder fröhliche Urständ feiert.. Das ist mir zutiefst zuwider. Aber ich verstehe schon: Es ist wunderbar bequem, sich seine Weltschau derart zurechtzuzimmern. Es besänftigt den Gedankenstrom.

    Schauen Sie: Ich bin es leid, in irgendwelche Ecken gestellt und in Schubladen gepackt zu werden, weil beim geneigten Leser die Neigung zum Reflex stärker als der Wille zur Reflexion ist.

    Dies zu Denken gebend: Wer schließt denn nun hier vor der Querfront die Schranke? Sie oder ich? Wer knallt mit fremden Türen, und heult sich dann daheim in der guten Stube aus? So einfach kommen Sie mir nicht davon. 😉

  14. Kurt Schumacher am 25. November 1949 im Bundestag gegen Konrad Adenauer – das ist lange her, gelle? Und das waren ganz andere Zeiten.

    Heute spioniert der BND im Dienst „des CIA“ europäische Nachbarn aus; und war es nicht öffentlich, dass das „amerikanische“ Spionagesystem uns letztendlich schützt? Und kann man nicht wenigstens im Angesich solch imperialem Ungeheuerlichkeiten mal Pappmachégestalten wie Merkel&Oppo-Co ruhen lassen? Das ist wahrer Masochismus …

  15. Nationaler Masochismus fängt bei Merkel an:

    „Denn wir haben wahrlich kein Recht auf Demokratie und freie Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit“ (…)

  16. Aristoteles und Sezession und Jürgen

    Es brauchte ein wenig, um zu begreifen, um was es tatsächlich geht, ….. die neuen Regeln.

    Um Disziplin, Einordnung und Zuverlässigkeit.

    Denn bis dato gab es so gut wie nie negative „Streicheleinheiten“.

    Andererseits ist festzustellen, das die Gegenseite unglaublich diszipliniert aufgestellt ist.
    Der Mainstream schreibt eben alles gleichmäßig ab. Die wahren Strippenzieher hinter den Gazetten , sie wollen den Krieg gegen die Völker gewinnen. Sie haben alle ein gemeinsames Ziel.

    Während hier der Tummelplatz eine Vielfalt an hemmungsloser Meinung Kunde gab.

    Unsere Gedanken müssen tatsächlich neu gebündelt werden.
    Raus aus der Befindlichkeit ….

  17. @kaeptn @Magnus Göller

    Danke für den Balsam.
    Ich weiß gar nicht, was schlimmer ist:
    Fausthieb von der Antifa oder Dialogamputation durch Pro-US.
    Ich nehme Sie beim nächsten Mal als Sanitäter und Flakhelfer mit an die Front (in den Zweifrontenkrieg).

    @Waldschrat (Teil 1)

    Zum Stil:
    1) Obwohl Sie sagen, Sie würden „Stilfragen bezüglich [meines] Kommentars geflissentlich übergehen[…]“, haben Sie damit implizit eine Stilfrage aufgeworfen.
    Halten Sie das für besonders ehrlich und aufrichtig?

    2) Sie haben sich in einem Internetz-Forum wohl noch nie verhaspelt, wenn sie in Rage waren?

    3) Ist Ihr „Missfallen gegenüber des Sachverhalts“ einer gewissen Rage geschuldet oder besitzen Sie einen besonderen Drang zum Genitiv?

    4) Wollen Sie mit Ihren Beiträgen einen Beitrag zum Frieden und zur Rettung des deutschen Volkes leisten oder wollen Sie im esoterischen Salon den Ernst-Jünger-Preis gewinnen?

    5) Jede Mandy Maschke mit Pickeln im Gesicht, dickem Po und dreißig Rechtschreibbolzen, die aber schlicht und ergreifend sagt, dass sie nicht möchte, dass das deutsche Volk untergeht, ist mir lieber als vierzig ausgefeilte und geschliffene Bonzen-Beiträge aus einem adligen Salon („Urständ“).

  18. @Waldschrat (Teil 2)

    Zum Inhalt:
    Ja, ich habe Ihre Antworten richtig gelesen und verstanden.

    Aber:

    1) Wo haben Sie in Ihren Antworten auf ’sezession‘ geschrieben, dass Sie mit mir „übereinstimme[n], dass die von [mir] so beklagte Kritik durchaus mitunter aus der transatlantischen Ecke kommt?“
    Ich bitte um einen Beleg dafür, dass ich diesbezüglich etwas überlesen habe.

    2) Was meinen Beitrag auf ’sezession‘ betrifft …:

    „Ich würde mich gerne täuschen in der Vermutung, dass die gezielten Invektiven gegen Elsässer aus einer bestimmten US-freundlichen Ecke kommen“

    … so habe ich Kubitscheks Antwort …:

    „Wenn Sie den verallgemeinernden Tonfall weglassen, würde ich Ihnen da sogar zustimmen. Das erlaubt aber nicht den Umkehrschluß, auf (konstruktive!) Kritik verzichten zu müssen […] Ansonsten sind wir uns, so weit ich es sehe, weitgehend einig“

    … erst bei Ihnen als Zitat gelesen.
    Meine Nachfrage bei Wegner von ’sezession‘, ob mir dieser Kommentar Kubitscheks vorenthalten wurde, wurde weder freigeschaltet noch zurückbeantwortet.
    Ich hatte mit meinen Bedenken nicht an Kubitschek, sondern an Wegner, ‚Irrlicht‘, Sie und die entsprechenden Autoren der ‚Jungen Freiheit‘ gedacht, die ihre Anti-Elsässer-Darstellung parallel zur westlichen Anti-Putin-Propaganda betreiben.

    3) Ihre Gegnerschaft zum US-Imperialismus haben Sie im betreffenden Strang an keiner Stelle zum Ausdruck gebracht. Mögliche Fehleinschätzungen meinerseits waren also begründet und haben nichts mit „zwanghaft simplizistisch“ zu tun. Den Vorwurf des „debilen Manichäismus“ und des schwachen „Willens zur Reflexion“ lasse ich mir nicht gefallen und bitte ich Sie zurückzunehmen. Zwar gebe ich zu, dass ich mir meine „Weltschau zurechtzimmere“, das mache ich schon mein ganzes Leben und werde es weiterhin tun, aber nicht in der Art und Weise, wie Sie es mir unterstellen. Wenn Sie meine Kritik an den speziellen Aussagen bzw. Kommentaren (es ging um Ihre und ‚Irrlichts‘ „KOMMENTARE in Kalter-Krieg-Manier“) nicht von Ihrer allgemeinen „Weltschau“ trennen können, ist das Ihr Problem und Reflex.

    4) Nachdem ‚Irrlicht‘ im ersten Teil seines Beitrags geschrieben hatte …:

    „Elsässer bedient sich in der Argumentation gegen Globalismus/US-Imperialismus genau des Begriffsystems samt historischer Narrative und sonstiger theoretischer Prämissen, das seit 1945 wesentlicher Teil der (historisch einmaligen) Dämonisierung des Kriegsgegners ist, und zwar in der im modernen Russland wiederbelebten neo-sowjetischen Variante des Antifaschismus. Unter diesem Aspekt gehört er in die Reihe von Aly, Gauck und Winkler, unter dem Aspekt des Ziels, der Intention, nicht.“

    … haben Sie folgendermaßen Bezug genommen:

    „„Irrlicht“ hat in der ersten Hälfte seines Beitrags schon das vorweggenommen, was ich selbst nochmals zur Klarstellung herausarbeiten wollte. Danke dafür. […].“

    Ich bin gerne bereit, mich von Ihnen darüber eines Besseren belehren zu lassen, wie ich nach dieser Lektüre NICHT zur Annahme gelangen kann, dass hier eine aus Zeiten des Kalten Krieges bekannte Rhetorik angewendet und der (in den BRD-Medien übliche) Anti-Putinismus gegen den für uns aktuell viel gefährlicheren US-Imperialismus ausgespielt wurde – zumal ‚Irrlicht‘ in seinem Beitrag nicht auf die neo-westalliierte Variante des Antifaschismus eingegangen ist.

    5) Was ist „Clapstock-Alarm“? Bitte klären Sie mich auf, ich würde gerne meine Weltschau erweitern.

  19. Jetzt sage ich doch noch etwas dazu. Der Streit zwischen Aristoteles und Waldschrat (und gerne auch anderen) wegen der Vorgänge dort sollte, wenn nötig, auf sezession.de weitergeführt werden.
    Bei einigermaßen guter Wahrscheinlichkeit auf gnädige Freischaltung versuchte ich dann daselbst womöglich auch nochmal, meine Einschätzungen zur Sache einzubringen. (Sollte ich da mal antichambrieren, lieber erst nachfragen, ob ich vielleicht auf hinreichend gönnerisches Wohlwollen stieße, auf dass mein Gedöns eventuell veröffentlicht werde, wenn ich ganz lieb und brav und unterwürfig und mich im vorhinein für meine Einfalt und zumal mangelnde Bildung und dementsprechend minde Schreib- und Redfähigkeit entschuldigend?)
    Dass der Streit hier miteingebracht wurde, hielt ich der Aufklärung halber für nicht nur angebracht sondern auch notwendig; nicht aber halte ich für sinnfällig, dass er hier jetzt noch fortgesetzt wird.
    Sei die bzw. eine weitere Auseinandersetzung bei der Sezession nicht zu fairen Bedingungen oder überhaupt möglich, so meine ich doch nicht, dass sie an dieser Stelle weiterhin virulent und prägend wirken sollte.
    Meiner Meinung nach ist hier jetzt genug Gift, das von fremdem Boden stammt, ausgetauscht, dass der Leser, wo auch inzwischen nicht unbedingt bezüglich der Sache in gänzlicher Kenntnis, so doch hinlänglich darauf hingewiesen: ich appelliere daher sowohl an Aristoteles als auch an Waldschrat, dort fortzusetzen, wo die Chose ihren Ausgang nahm.

  20. @Aristoteles

    Wenn Sie’s gern tagesordnungsmäßig haben, dann antworte ich der Bequemlichkeit halber im gleichen Modus.

    Erste Antwort:

    ((gelöscht, da zu sehr Ping-Pong, und außerdem gehört es eigentlich auf sezession….))

  21. P.S. Ich bitte den Blogbetreiber um Nachsicht für den langen Kommentar, hoffe, daß er dennoch stehen bleibt und verspreche, daß an dieser Stelle keinen weiteren folgen werden.

  22. Herr Elsässer, ich kann Sie ja durchaus verstehen und habe die Löschung auch bereits befürchtet, aber es wäre trotzdem netter gewesen, den Beitrag stehen zu lassen. Schließlich hatte ich ja bereits angekündigt, es damit gut sein lassen zu wollen. Leider habe ich meine Antwort nicht gespeichert und dazu, auf sezession.de alles nochmals aufzurollen, fehlt mir Zeit und Lust. Schade.

  23. @eveline @kaeptn

    Kommen Sie am 9.6. nach Berlin?

    Wär mal Zeit für ein Live-Ereignis …

  24. „Das Bemühen Israel zu schaden wird die Fifa zerstören“ … und …. „Putin zum FIFA-Skandal“ … oder bin ich auf der Schwarzen Liste???? … oh … ohne Link zu RT und zum tube-Video geht es wohl doch

  25. Betr.: Kurt Schumacher

    Schumacher hatte eine klare Haltung gegen die Nazis, aber auch eine ebenso klare gegen die Kommunisten, die er später als ‚rotlackierte Faschisten‘ bezeichnete, obwohl Kommunisten in Deutschland nie an der Macht waren, sondern immer nur in der Opposition und wie er von den Nazis gejagt wurden.

    Schumacher wanderte schon 1933 ins KZ, d. h. er verbrachte die ‚tausend Jahre‘ in den verschiedensten KZs, zuletzt war er in Dachau, das von vorneherein ein KZ für politische Häftlinge entstanden war. Hier saß er Seite an Seite mit den ‚rotlackierten Faschisten‘ ein und fand zu keiner Zusammenarbeit.

    Nach dem Krieg schlug er erneut ein Zusammengehen mit der KPD aus, die aber sehr stark am Rockzipfel von Ulbrichts SED hing (unter Max Reimann wurde die KPD auf Ulbrichts Betreiben hin von bestimmten Kommunisten wie Kurt Müller, dem stellvertretenden KPD-Vorsitzenden, der für einen unabhängigen Kurs eintrat, gesäubert, den man in die DDR lockte und dort verhaftete und folterte. Bei diesen Folterungen erwarb sich Erich Mielke seine erste Praxis als späterer Geheimdienstchef).

    Auch für eine Große Koalition mit der CDU Adenauers war Schumacher nicht zu haben. Er trat für ein neutrales Deutschland ein, das keinen Blöcken angehören sollte, und wenn es 1952 freie und gesamtnationale Wahlen gegeben hätte, wie von Stalin in seiner März-Note aus dem Jahre 1952 vorgeschlagen wurde, wäre er mit Sicherheit Bundeskanzler geworden, hätte dies seine Gesundheit zugelassen. Die SED hätte nicht mehr als 10 Prozent bekommen, und eine DDR und eine Mauer hätte es nie gegeben.

    Schumacher hatte im Ersten Weltkrieg einen Arm verloren, und später amputierte man ihm auch ein Bein. 1952 starb dieser Sozialdemokrat, der sich wohltuend von seinen Nachfolgern abhob, die keine Patrioten, sondern Ausverkäufer waren und, spätestens seit 1959, mit der Verabschiedung des Godesberger Programms, auf ein neutrales Gesamtdeutschland verzichteten und Kurs auf die Westintegration und die ‚transatlantische Partnerschaft‘ machten. So wurden die Nachfolger Schumachers zu den Musterschülern der USA, zu denen heute auch der ehemalige ‚Marxist‘ Gabriel gehört, den ich Anfang der achtziger Jahre in Goslar als Falkenchef kennenlernte.

    Ollenhauer, Erler, Brandt, Schmidt und besonders Herbert Wehner, der im Moskauer Exil reihenweise seine Genossen denunziert hatte und an das Jeschowsche NKWD verriet, der später nach Schweden flüchtete, weil er kurz vor der Entlarvung als Agent westlicher Geheimdienste stand, und sich der Polizei übergab, waren nichts anderes als Verräter, nicht nur an den Prinzipien einer marxistischen Sozialdemokratie, sondern auch an dem Gedanken eines vereinten und neutralen Deutschlands.

    Wehner wurde später in der Großen Koalition (1966-69) Kiesingers ‚Minister für Gesamtdeutsche Fragen‘, Brandt Außenminister – unter einem Kanzler Kurt-Georg Kiesinger, der unter Goebbels im Propaganda-Ministerium gearbeitet hatte, und ein Freund des Faschisten Franco war. Aber das störte diese Sorte von Sozialdemokraten nicht, genauso wenig wie es den ‚Sozialdemokraten‘ Steinmeier stört, mit ukrainischen Faschisten zusammenzuarbeiten, ja sie sogar an die Macht zu bringen.

    Hätte Schumacher das noch miterlebt, er wäre wohl aus der SPD ausgetreten und hätte, ähnlich wie Gustav Heinemann eine eigene Partei gegründet.

  26. @Aristoteles

    Nach langem hin und her wiegen, leider nein. 😢
    Falls es nicht noch unvorhergesehen besser kommt… lg

  27. @ Aristoteles

    „Kommen Sie am 9.6. nach Berlin?

    Wär mal Zeit für ein Live-Ereignis …“

    Aus privaten Gründen für längere Zeit leider gänzlich an die heimatliche Scholle gebunden.

  28. @Eveline @kaeptn

    Schade.
    Aber Verteidigung der Heimatscholle ist wichtiger als Berlin-Babylon.

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